Willkommen auf unserem Blog.
Hier werden wir mehr oder weniger regelmässig unsere Reise dokumentieren und mit Euch teilen.
Diese Reise ist vor allem für mich, eine grössere Herausforderung, das heisst auch, dass „das Blog-Schreiben“ manchmal etwas WARTEN muss!
Mein jahrelanger Traum von der „Seidenstrasse“, welche ich mit meinem eigenen Reisemobil befahren möchte, wurde vor gut einem Jahr „REALITÄT“ , IM MÄRZ 2016 FASSTEN WIR DEN BESCHLUSS:
Walda meine liebe Partnerin und ich, starten im Mai 2017 auf unsere grosse TOUR!!!
Wir ahnten damals noch nicht, wie viele Turbulenzen und gesundheitliche Probleme uns im 2016 fast bis zum ANSCHLAG fordern werden. Die ganzen Vorbereitung an Fahrzeug und persönlichem Equipement waren anspruchsvoll und zeitaufwändig.
Nach langen, reiflichen Ueberlegungen entschlossen wir uns, die Reise nicht allein, sonder mit der „Seabridge-Tour“ zu fahren.
WARUM?
Wir sind absolut keine „Gruppentiere“ und geniessen als Einzelfahrer die grosse Flexibilität/Spontanität, einfach Fahren und Rasten wie und wo es uns gefällt.
Die „Seidenstrasse“ mit Anfahrt über Russland-Mongolei-China ist aber doch eine GROSSE ANSPRUCHSVOLLE REISE, welche vorab einiges an Vorbereitungen für Visa und Einreiseformalitäten erfordert.
Für mich im „Rolli“ wird es von Barrieren nur so wimmeln und wir hoffen, dass ich ab und zu auf eine hilfreiche Hand zählen darf, in der Gruppe, OHNE diese zu behindern!
Unsere andern Reiseteilnehmer sind ja auch nicht die Jüngsten und brauchen sicher viel Energie für sich selbst!
Die Organisation von Seabridge hat nun für uns einen beträchtlichen Papierkrieg erledigt, bedient uns täglich mit einem Roadbuch und auch die „Stellplätze“ sind für uns reserviert, (Campingplätze“ sind sehr selten auf unserer Tour).
Dazu gehören auch Strassen- und SIM – Karten der jeweiligen Länder, welche uns fortlaufend ausgehändigt werden.
Oertliche Guides verfügen über ein jahrelanges, KNOW HOW dieser Tour und können bei Problemen aller Art, (Gesundheit / Autopannen/Unfälle etc. rasch und kompetent helfen, via Funk od. Tel.
Unser Reisegruppe von 17 Fahrzeugen wird nur ganz selten, (bei Einfahrt in Grossstädte, nachts um ca 0200 Uhr) im Konvoi fahren müssen, den Rest bewältigen wir allein oder in kleinen Gruppen, je nach Lust und Laune.
Das tägliche Ziel können wir hoffentlich mit den genannten Koordinaten jeweils gut anfahren.
Bis bald auf der Reise…
UNSER START AM 07. MAI 2017 IN HAUSEN AG
Route Seidenstrasse
Heute fahren wir nur „schnell“ nach Stuttgart, wo ich Morgen noch einige „Trekinghosen“ besorgen muss, damit ich beim „WANDERN“ eine gute Gattung mache!
Gemütlich fahren wir dann weiter Richtung Norden, wo wir am Mittwoch, den 10.5.17 die Fähre erwarten, welche uns in 29 Stunden Richtung Lipaija befördert.
Von dort sind es nur noch wenige Stunden, bis zu unserem Sammelplatz (Campingplatz in Riga)
Bis bald…
Abschieds-Apero 29. April 2017 (HOLZHÜSLI)
Liebe Freunde und Bekannte
An einem herrlichen Frühlingstag, durften wir über 70 liebevolle Menschen im „Holzhüsli“ begrüssen und hatten so viele interessante Gespräche und gute Wünsche erhalten für unsere Traum -Reise!
Dass sooo viele Freunde u Arbeitskollegen den Weg nach Hausen nicht scheuten, (z.T. sogar vom Wallis extra angereist kamen) hat uns sehr berührt und mega gefreut und uns auch darin bestätigt, dass der Abschieds-Apero eine gute IDEE war.
Viele nette und originelle Präsente durften wir entgegen nehmen und die div. Glücksbringer werden uns auf der Reise begleiten.
An dieser Stelle möchten wir ALLEN von ganzem Herzen danken und wünschen Euch ebenfalls einen unvergesslichen SOMMER.
Walda & Walti
10.05.2017 Anreise mit Fähre, Travemünde-Lipeija LV
Nach einem gemütlichen Tag in Travemünde, laufen wir fast pünktlich aus dem Hafen. Das Meer ist fast verdächtig ruhig, was sich ABER noch ändern wird.
Zuerst wir für uns „krampfhaft“ ein passendes Zimmer gesucht, eine „Rolli-Suite“ fehlt leider, aber am Schluss bekommen wir eine passende Kabine. Die Ueberfahrt dauert doch 29 Std, deshalb sind wir schon froh, um ein passendes Kabeuschen !
Nach dem Ausladen in Lettland, fahren wir Morgens um 0100 direkt los Richtung RIGA, bei klarer Nacht und ca -4 Grad. Die Einfahrt zum schönen Camping Platz „verschlafen“ wir und so drehen wir eine grosse Runde durch die schon erwachende Stadt.
Auf dem Camping Platz sind wider erwarten nur wenige Teilnehmer der Seidenstrasse-Tour.
Wir erkunden gemütlich die sehr schöne Hauptstadt von Lettland, welche wir mit tausenden von Läufern des Riga-Marathon teilen.
15.5.2017 ALLE Reiseleiter UND WOMO mit Insassen sind bei kühlem aber sonnigem Wetter im Halbkreis versammelt und ALLE sind mehr als gespannt, WAS da nun kommen wird.
Wir werden mit sehr vielen Informationen für die gesammte Reise und die nächsten 2 Tage „gefüttert“!
In einem urtümlichen tiefen Keller aus dem Mittelalter essen wir unser gemeinsames Nachtessen,
Die steile Wendeltreppe ist schon mal ein Testlauf für mich und unsere Gruppe…..mit Bravour bestanden, super!!
15.05.2017 Riga, 1.Informations-Runde mit vielen Neuigkeiten
Auch die ALLERLETZEN Reisemobile sind nun eingetroffen und ein schier endloses Begrüssungsprozedere, sich kennenlernen, dauert STUNDEN, aber wir haben ja Zeit ohne Ende.
20 WOMOS stehen bereit für das grosse Abenteuer Hoffentlich sieht unser WOMO am Schluss noch gleich aus! Eine der vielen Orthodoxen Prachtkirchen in Riga Es ist mein grösster Wunsch, dass UNSERE BEZIEHUNG alle Reisestrapazen überlebt! Dima, unser Russischer Guide begleitet uns 6 Wochen!
17.5. – 19.5 2017 Riga – Pskov-Moskau
Wir sind extrem „CHRIBBELIG“ und es ist höchste Zeit, dass wir endlich aufbrechen können.
ALLES ist zum bersten voll, Lebensmittel, Wasser und Diesel, das heisst leider auch: Uebergewicht von 800 Kg, das heisst wir wiegen knapp 6000 Kg!!
Wir verlassen die schöne Stadt Riga und fahren Richtung Misso, kurz vor dem Estnisch-Russischen Grenzübergang, treffen sich alle Reisteilnehmer und gemeinsam fahren wir auf das Zoll Gelände.
Dank der Hilfe von Dima, füllen wir speditiv alle notwendigen Zoll und Versicherungsformulare aus, sogar Dokumente in Englischer Schrift sind erhältlich und erleichtern uns die Abfertigung.
Wir brauchen NUR 4-5 Stunden um nach Russland ein zu Reisen, GUTER DURCHSCHNITT¨¨¨
Uebernachten können wir zum ersten Mal in Pskov einem kleinen Städtchen nahe der Grenze.
Nach einer kleinen Führung durch die grosse Wehr-Anlage mit einer wunderschönen Orthodoxen Kirche fahren wir weiter nach Vélikie Luki-
Hier werden wir auf einem grossen Sportplatz von vielen Jungen u Mädels erwartet, welche Deutschunterricht haben in der Schule und „heiss“ darauf sind, mit uns zu Sprechen!!
Neugierig bestaunen wir noch diese Zwiebeltürme! Aufgeschlossen und „gwundrig“ sind die Jugendlichen
Unser WOMO wurde sehr genau inspiziert und auch unsere Kugelschreiber waren heiss begehrt.
Dank unserem Navi finden wir am nächsten Tag recht gut den sehr schönen Camping am Ostrand von Moskau.
5. 2017 MOSKAU, eine Weltstadt
Nun sind wir also schon in Mokau und am Morgen um 0900 Uhr, steht der Bus bereit, für die 1. Stadtrundfahrt.
Tja, mit vereinten Kräften lande ich im Bus, die vielen Eindrücke der über 1100 Kirchen und unzähligen, wunderschönen alten Gebäuden ist überwältigend und fast unbeschreiblich.
Einfahrt in die Riesenmetropole Moskau Moskau ist eine moderne, interessante Stadt. Auch Putin war zugegen!
Zu Fuss erkunden wir die Stadt weiter und sind fast erschlagen von all den Eindrücken.
Prunk ohne Ende! Unsere Gruppe vor dem Zarenpalast
Der 2. Tag beginnt ebenfalls mit einer Busfahrt und dann geht es auf zum Roten Platz und in den Kreml.
Todmüde von all diesen Sehenswürdigkeiten geniessen wir nur noch kurz den schönen Abend und fallen dann ins Bett.
Die Moskauer U-Bahnstationen, der Wahnsinn! Menschen in der Metro Meine „Puce“, total BEHÜTET ! Wie ein echter RUSSE!
Am Montag ist unser freier Tag, welchen wir für einen Rundgang im wunderschönen riesigen Park nutzen.
Traumpaar auf Traumreise! Walti, der Taubenfänger
Am Abend gibt es wiederum ein längeres Briefing mit vielen, vielen Infos für die weitere Fahrt nach Vladimir-Susdal.
Wir haben noch soooo viel vor uns! Mit unseren tollen Freunden gehen wir durch dick u dünn!
23.5.2017 Vladimir-Susdal
Wir fahren schon kurz nach 7 Uhr los, um den riesigen Staus zu entkommen, was uns fast gelingt, trotz Kampf mit unserem NAVI.
Mit der nötigen Lockerheit, meistern wir auch heikle Situationen auf der Strasse! Strassenbau auf Russisch Wilde Tiere in der Taiga
Unterwegs gibt es plötzlich einen Knall und unsere Frontscheibe hat einen deftigen Riss, 25 cm lang. Das fängt ja schon gut an!! Wir sind aber in guter Gesellschaft, beim Hymer von Claus ging der linke Scheinwerfer in die Brüche!
Unsere Scheibe können wir am nächsten Tag einwandfrei reparieren lassen!
Wir ergreifen die Gelegenheit und füllen unsere Gasflaschen auf. Gleich daneben stürzen wir uns in einen riesigen GLOBUS Einkaufs-Palast, unglaublich diese Fülle von Lebensmittel und unnützem „Grümpel“ welches hier angeboten wird.
Die EU-Sanktionen kennt hier niemand, sämtliches Warenangebot wird über Weissrussland importiert, viele Artikel auf Deutsch ettikettiert!
Von Sascha erhalten wir heute eine Lektion in Russisch, Walda hat vor unserer Reise fleissig die Kyrelische Schrift geübt und kann schon ganz ordentlich die Strassenschilder lesen, OK, oft bleibe ich einfach davor stehen, weil es etwas länger dauert, smile!!
Heute sind wir zu einem Folklore-Abend eingeladen, samt Essen, beides geniessen wir und erleben einen interessanten Abend.
Russische Folklore Russische Integration Schöne Altstadt von Suzdal Wir sind eine SUPERTOLLE GRUPPE!!
Die Rückreise zu unserem Stellplatz nehmen wir unter die Füsse/Räder und können so ein typisches Dorf erkunden.
Zusammen haben wir die Reise bis anhin super gemeistert!! Sie stehen überall, wunderschön heraus geputzt!
24.5.2017 Suzdal
Auf dem schönsten Camping Platz, seit unserem Reisestart am 7.5.17 haben wir wunderbar geschlafen, auch die prophezeiten Mücken liessen uns in Ruhe.
Pünktlich um 0900 Uhr steht wiederum ein Bus bereit und schon ist wieder Morgengymnastik angesagt für mich!
So langsam sind wir recht gut eingeübt und so dauert es auch nur noch ein paar Minuten, bis ich platziert bin!
Die Fahrt ins Städtchen mit ca 10 000 Einwohner dauert denn auch nur 10 Minuten.
Schon gestern bei der Anfahrt, haben wir gestaunt, wie viele neue und ältere Häuser in sehr gepflegtem Zustand wir hier antreffen!
Dieser Eindruck bestätigt sich auch heute bei der Fahrt in die Stadt.
Suzdal ist das GEISTIGE ZENTRUM Russland und war längere Zeit grösser und Bedeutender als Moskau.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden von den vielen Kirchen wieder ca 20 abgebaut, (man brauchte die Steine) um andere Bauten zu realisieren-
Immerhin sind noch deren 30 Kirchen geblieben und dort werden regelmässig Messen gehalten.
4 Klöster sind noch heute AKTIV und je zwei Nonnen u Mönchsklöster sind zu besichtigen.
Im „Kreml“ wurde uns in der Kirche während einer Führung ein Lied von drei Mönchen vorgesungen, die Akustik war ganz toll und erfreute unsere Ohren.
Soooo ganz uneigennützig war die Darbietung dann doch nicht, nach einem LIED wurde anständig darauf hingewiesen, dass das Kloster auf Spenden angewiesen ist und wir doch bitte etwas da in den Topf werfen möchten.
Na ja, WER kann da schon nein sagen.
Anschliessend gingen wir zu Fuss über eine klapprige Holzbrücke auf Holperpfad zurück zum Camping.
Heute Abend steht noch ein gemeinsames Nachtessen in Suzdal auf dem Programm, ALSO HUNGERN muss hier Keiner!
26.5.2017 Novgorod
Wir starten schon um halb Acht Uhr zurück nach Vladimir, hier soll es einen Typ geben, der unsere Scheibe flicken kann.
In einer winzigen Garage betreibt er sein Handwerk.
Schnell ist die Scheibe am Ende des Risses angebohrt und nachdem die Scheibe abgedunkelt ist, wird ein spez. Harz auf den Riss aufgetragen.
Nach gut 10 Minuten kann der gute Russe die Scheibe mit einer Rassierklinge reinigen.
Die ganze Rep. Kostet uns ca Fr. 35.—
Gleich um die Ecke steht ein riiiiiesiges Sportartikel-Geschäft, da hoffen wir neue Langlaufstöcke zu finden für mich!!
Am Dienstag wollte ich in Suzdal noch eine Runde drehen und habe mich in den „doofen“ Betonplatten verheddert und Schwupps, war eine Spitze weniger…dass ich dann auch noch den teuren Stock zerbrach, war wirklich PECH!!
Nach langem Suchen finden wir (fast passenden Ersatz) und so können wir uns auf den Weg Richtung „NOVGOROD“ machen.
Äähh, ja, ein paar Kleider bleiben auch noch in unserem Körbchen hängen und so lassen wir glatt 10 000.– Rubel liegen!
Dafür können wir am Ausgang unseren ersten Geldbezug mit der Postcard tätigen, klappt perfekt!
Auf der Fahrt nach Novgorod überholen uns fast (ALLE) Brummis im „Garacho“
ABER plötzlich, ca 50 Km vor der Stadt fahren die Laster wie gezähmte Lämmlein!
Radar’s sind uns überhaupt nicht neu und bis jetzt hat es uns in Russland noch nie geblitzt…..
ABER heute stehen doch tatsächlich ALLE 4-600 m auf der M7 mobile Radarkästen, ältere Blitzer, beidseits der Strasse!
Nur die tiefen Schlaglöcher waren noch viel zahlreicher und die Strecke vom Stadtrand bis zum Sportstadion glich eher einem „Emmentaler-Käse“, so verlöchert war die Strasse!
Ein Vorteil haben diese Löcher trotzdem:
Zwangsläufig weicht jeder Fahrer den Löcher aus, mehr oder weniger geschickt, so richtig im Zick Zack…..besoffene Fahrer fallen so überhaupt nicht auf…..
„NASDROWJE“
Meine neuen Stöcke können wir heute nicht testen, obwohl wir am Fluss einen schönen Weg entdeckt haben, denn nach unserem Meeting schifft und windet es kräftig, DER ERSTE REGEN AUF UNSERER REISE!
26.5.2017 Novgorod – Cheboksary
Rund 250 Km fahren wir auf der bekannten M 7 nach Cheboksary.
Unser armes „Cämperli“ fühlte sich vermutlich wie auf dem Jahrmarkt beim „BULLRIDING“…WIR werden gerüttelt und geschüttelt, was das Zeug hält, obwohl wir vergleichsweise langsam fahren und versuchen die optimale „SPUR“ zu finden! Das ist aber oft fast unmöglich bei 20-30 cm tiefen Fahrrinnen. Wenn uns die „Brummis“ überholen, können wir fast in Zeitlupe, die Fahrwerke studieren und staunen, was Chassis – Luftfederung-Stossdämpfer-Reifen für „HÖCHSTLEISTUNGEN volllbringen! Auch die Vetereanen mit 30 und mehr Jahren auf dem Buckel, werden unerbittlich auf dieser Strecke gequält und geschunden, das schäppert, Raucht u Qualmt….aber es fährt!!!
Nicht nur für die Fahrzeuge ist diese Strecke sehr anspruchsvoll, sehr viele blumengeschmückte Grabstätten, (oft mit mehreren Fotos) zeugen davon, dass viele Unfälle tödliche Folgen haben!
Unsere „Schutzengel“ sind gut drauf und so kommen wir unbeschadet in Cheboksary an. Unser Stellplatz bei der OPER, sieht etwa gleich toll aus wie ein „GETREIDE-SILO“ aus Beton, einfach nur hässlich.
Der Ausblick über die gestaute Volga auf die Stadt mit ihren
ca 450 000 EW und div. modernen Glas/Hochhäusern, ist dafür imposant.
Das von Seabridge offerierte Schaschlik vor dieser Kulisse schmeckt hervorragend.
Auch tiefe Gewitterwolken verderben uns die gute Laune nicht! Wir werden so richtig verwöhnt mit Grill-Fleisch und Salaten.
Es wird kühl und der Regen jagt uns in unser gemütliches Häuschen!!
Guet Nacht!!
27.5.2017 Cheboksary – Kazan
Der Bus kommt pünktlich um 0900 Uhr zu unserem Stellplatz!!
Mir wird es flau im Magen, als ich den EINSTIEG sehe…höher u enger geht wohl nicht mehr!
Viele Hände helfen und so komme ich heil OBEN auf meinem Sitz an, den ich aber bis zum Schluss nicht mehr verlasse!
Die Stadtrundfahrt dauert gut drei Stunden und ist nicht gerade „BERAUSCHEND“, äähh.. ich meinte es war langweilig!!
Auch die kleine Gruppe, welche in der typischen, TSCHUWASCHEN – Tracht ein paar Lieder trällerte vor dem Opernhaus, mochte unsere Stimmung nicht wirklich auf zu hellen.
Bald fahren wir weiter Richtung KAZAN, das wir auf gewohnter „Piste“ gegen 1700 Uhr ereichen!
Zu erwähnen ist noch, dass praktisch alle grösseren Städte, bei der Ein/Ausfahrt immer total verstopft sind und einiges an Geduld und Aufmerksamkeit erfodern, da wird um jeden Centimeter gekämpft, Toleranz ist meist ein Fremdwort, das heisst, wir passen uns einfach an!!
Stolze Genossin, reich dekoriert! Claus ist immer für ein Spässchen zu haben!
29.05.2017 Kasan – Izhewsk
Mit Gabi & Axel wollen wir heute die ca 420 Km von Kasan nach Izhewsk zusammen fahren.
Die M 2 ist bis ELABUGA, in bestem Zustand, so dass wir die 200 km schnell bewältigen. Elbuga ist eine der ältesten Städte des ehemaligen WOLGABULGARIENS.
Imposante Moschee Reich verzierte Moschee
Nach einem Rundgang und vergeblicher Ausschau nach einem Kaffee, zieht es uns weiter. Wir wollen eine Abkürzung fahren, um etwas Abseits der „Rennbahn M 2“ kleinere Dörfer und Weiler zu sehen!
Die richtige Strasse verpassen wir dann promt und fahren etwas zu weit südlich und machen so eine Zusatzschleife Richtung AGRYZ.
Nach gut 8 Stunden Fahrzeit erreichen wir die etwas trostlose Stadt Izhewsk.
Diese Stadt war sehr lange Zeit auf keiner Landkarte zu finden, weil hier die weltberühmt/berüchtigten KALASCHNIKOW – WAFFEN entwickelt und hergestellt werden. Der aus Sibirien stammende KALASCHNIKOW erhielt unter anderem den höchsten ORDEN von Putin. Er verstarb 2013 im Alter von 94 Jahren.
Berühmter Kalaschnikow Konstrukteur! Fluch & Segen, je nach dem wo DU stehst. Erst ca 1980 durfte Kalaschnikow sein Haus u seine Stadt verlassen.
Wir stehen hier auf einem Parkplatz einer Sport-Trainings-Anlage und wollen Morgen auf einer der div. LANGLAUF-PISTE einige Runden drehen!! Das Wetter ist weiterhin sehr kühl und feucht und wir könnten ein paar Sonnenstrahlen gut gebrauchen!!!
ABER wir sind sehr dankbar, dass wir nicht die verheerenden Orkanböen mit tausenden von umgestürtzten Bäumen u Vekehrskaos, in MOSKAU mit-Erlebt haben.
29.05.2017 Ishewsk – Kungur ca 400 Km
Wenn das soo weiter geht, werde ich doch tatsächlich noch zum „FRÜHAUFSTEHER“ !
Wir starten schon um 0630 Uhr, erstens kommen wir so meist gut aus der Stadt und 400 Km müssen, auf den oft oft schlechten Strassen, mit unzähligen „uuuulangen“ Baustellen, erst mal gefahren werden.
Schon um 0800 Uhr passieren wir WOTKINSK, wo der berühmte Komponist Pjotr Tschaikowsky, am 7. Mai 1840 geboren wurde. Das Herrenhaus, wunderschön am See gelegen, wo er geboren wurde, steht heute als Museum zur Verfügung.
Die historische Hausgestaltung wurde im 20. Jahrhundert wieder hergestellt, lebhafte Konzerte und Vorlesungen und Volksfeste finden hier nun regelmässig statt.
In dem Werk, in dem Vater Tschaikowsky als Direktor verantwortlich war für die Produktion von Anker und Flussdampfer, werden heute strategische Reketen, “ TOPOL M“ hergestellt!
Wir durchqueren die Region „UDMURTIEN“ und fahren stets ostwärts Richtung Baikalsee!
Kaum zu glauben, wie schnell wir vorwärts kommen:
Schon haben wir die Regionen TATARSTAN – TSCHUSCHASCHIEN- UDMURTIEN durchfahren, die Gegensätze von Landschaften und Dörfer/Städte und deren Bevölkerung, könnte wohl kaum grösser sein.
Immer wieder fahren wir von der Hauptverbindungs-Strasse ab und passieren sofort auf Sand/Lehmpisten ärmliche Dörfer, oft unfassbar in welchem Zustand die Häuser sind.
Uralte Holz-Blockbauten mit kleinen Fenster, meist mit verzierten Rahmen, säumen die üblen Strassen, auf schlechtem Fundament gebaut, stehen viele schräg u verzogen da.
Dass der Winter noch nicht all zu lang vorbei ist, erkennt man an den vielen kleinen Gärten und Felder wo erst jetzt so langsam vorbereitet und angeplanzt wird. Hier herrschen Temperaturen bis – 45 Grad im Winter, der Sommer dauert knapp von Mai- September, dann fällt meist der erste Schnee!
Rund um viele Gebäude wimmelt es von alten, ausrangierten Maschinen, Autos und anderen Geräten, welche nicht entsorgt werden können.
Sehr oft habe ich aber auch den Eindruck, dass mit wenig Geld, aber fleissigen Händen doch sehr viel verbessert werden könnte.
Der „Sozialismus“ ist wohl in noch so manchen Köpfen verankert, schaade! Wir lassen trotzdem einige Packete „Nägel“ dort und hoffen, dass sie gut gebraucht werden können.
In manchen Dörfer sind extrem viele Häuser verlassen, zerfallen, eingestürzt oder abgebrannt. Die jungen Leute wandern ab in die Städte, WER kann es ihnen verübeln!!
Unsere Route führt uns entlang des Südlichen – Ural, Gebirge haben wir erwartet, doch es sind „bloss“ Hügelzüge wie im Schwarzwald, welche, welche wir überqueren.
Sobald wir in die Nähe von grösseren Städten kommen, ändert sich das „Bild“ explosionsartig und riesige Geschäfte und Einkaufs-Meilen wuchern aus dem Boden.
Das Angebot ist sooo riesig, dass wir immer wieder überascht sind.
Von EU_Embargo weit u breit keine Spur.
Trotz immer wieder riskanten UEBERHOLMANOEVER, der unzähligen Brummis, kommen wir unbeschadet in Kungur bei den EISHÖLEN an.
Ein ruhiger Stellplatz, ohne Komfort bietet uns ein Nachtlager!
Mit meinem Vorspann-Rad, stöckle ich noch rund um unser Quartier, ein extem agressiver „Köter“ zeigt mir voller Inbrunst seine Zähne und ich hoffe, dass seine Kette noch hält!!
01.06.2017 Kungur – Jalym
Dass die EISHÖLEN von Kungur besonders Rolli-freundlich sind, habe ich natürlich nicht erwartet und so räume ich etwas die Garage auf.
Walda hat die Eisgrotten erforscht! Etwas Kitsch muss sein!
Aber immer wieder habe ich BESUCH von anderen, (Deutschen) Reisenden, Klaus u Petra z.B. reisen schon seit 2010 durch die Welt.
Auch eine Schulklasse aus der Nähe von UFA belagert schon bald unser WOMO und möchte wissen, woher u wohin unser WEG führt.
Natürlich werden alle versorgt mit Kugelschreiber und unserem Flyer, so dass die Jungs wissen, wie unsere Route aussieht!
150 Km fahren wir bis Jalym, wo uns am Abend eine kleine Gruppe, festlich gekleidet aus dem nahen Dorf besucht.
Sie Singen u Tanzen und auch die mitgebrachten Gebäcke schmecken hervorragend. Der zum Kauf angebotene Honig ist wirklich „lecker“!
Mitten auf der Wiese hatten wir diese tollen Begegnungen Melancholische Lieder Einfache Begleitung mit einer „Laute“
René holt seine Gitarre und schon bald schmettert es laut über die Wiese; HOCH AUF DEM GELBEN WAGEN! UND es rollt ja tatsächlich unermüdlich bei uns!
Auf einsamer Strasse „stöckle“ ich knapp 10 Km durch den Wald, ABER leider kann ich auch auf „leisen Sohlen/Räder“ weder Reh noch Elch entdecken!
Mücken, ja natürlich hat es viele davon!!
ZECKEN auch, einige von unserer Gruppe wurden schon „ANGEZAPFT“
Wir besuchen unterwegs einen riesigen Wald-Friedhof:
Jede Grabstätte bekommt Tisch und Bank und dazu Speis und Trank! Grosse Grabstätten gibt es auch viele!
02.-03.06. 2017 Jalym – Jekaterinburg
Auch heute fahren wir zeitig ab und wählen die kleine Strasse abseits der Hauptroute und fahren so ca 40 Km auf Schotter und lassen uns durchschütteln.
Holzhacken verboten, in den riesigen Wälder? Tausende, zerfallene, oder abgebrannte Holzhäuser säumen die Strassen.
Riesige, endlose Getreidefelder, die bis zum Horizont reichen, (braucht es ja auch DRINGEND für den vielen Vodka), wechseln unvermittelt mit Sümpfen und Birken, welche ums überleben kämpfen!
WAU, heute stehen wir exklusiv am Fusse des Flusses „Pyhsma“ mit wunderschöner Sicht auf die Stadt Jekateringburg.
Jekaterinburg, ganz schön modern! Gewaltige Lasershow beim Eindunkeln!
Am Abend werden die vielen Hochhäuser mit einer spektakulärer Lichtschau angestrahlt!
Dima und Ararat beim abendlichen Fischen! Zwei kleine Jungs, ausserhalb der Stadt.
Wir starten den nächsten Tag mit einer Stadtbesichtigung:
Sauber und schmuck finden wir die Stadt, wir fahren zuerst ins nahe gelegene Kloster, wo die Leichen der 7 Zaren – Familienmitglieder in einen tiefen Schacht geworfen wurden.
Hier wurde die ganze Zarenfamilie in einen Schacht geworfen! Wallfahrtsort wurde mit Priv. Spenden erbaut! Meine liebe „Puce“
Ueber 100 Jahre später wurde hier mit Spendengelder der Bevölkerung diese sehr schöne Anlage erbaut, mit 7 Kirchen.
Natürlich besuchen wir auch die sehr interessante „STELLA“ das ist die Stelle, wo man mit beiden Beinen GLEICHZEITIG in Europa UND Asien stehen kann!¨!
Walda steht locker auf zwei Kontinenten! Die ganze tolle Gruppe hat es bis nach ASIEN geschafft!
Das heisst auch, dass wir ab sofort für ca 5 Monate in ASIEN unterwegs sein werden!!!
Heute steht noch ein grosses Ereignis an:
Wir besuchen die OPER und erdulden… äh..pardon GENIESSEN das Stück
Eugen Onegin von Piotr Tschaikowski!
Walda im „Kleinen Schwarzen“ Nicht gerade meine „WELT“
Auf dem Fussmarsch hin zur Oper, hatten wir riesig Glück, es stürmte plötzlich heftig und Laub und Aeste flogen uns um die Ohren. Der Platzregen fing direkt vor der Oper an. Auch ich wurde durch die Hintertüre reingelassen, ALLERDINGS mit der Bemerkung, dass ich bitteschön SORGE tragen solle, das Gebäude sei sehr alt und schön!
Hoppla, das hatte ich bis heute noch nirgends gehört!
OK, zugegeben, es ist ja auch mein ERSTER OPERNBESUCH!
Obwohl wir vorgängig den Text aufmerksam gelesen haben, können wir der Handlung nur „mässig“ folgen. Walda ist vor der Pause sogar eingenickt!! Neh ich nicht, ich war hellwach!
Wir schlafen nachher wunderbar in ASIEN, am Tor zu Sibirien, dem „Schlafenden Land“….Etwas speziell erleben wir den Kontinentenwechsel auf dem „Landweg“ schon!
04.06. 2017 Jekaterinburg – Tjumen 360 Km
Vor unserer Abreise habe ich für viel Geld 2 super, Luftgefederte Sitze einbauen lassen und dafür gesammthaft über 4500 Km abgespult, JA, def. ich war verückt, das zu machen, ABER ich wollte meine HWS etwas schonen.
Nun wir fahren den grössten Teil der Strassen OHNE Luft, damit wir nicht erschlagen werden. Ein ROHO-Kissen hilft mir, die Strapazen zu ertragen.
Geburtstage wollen gefeiert werden! Geburtstags Ständchen von René
Frühzeitig sind wir in der Region Tjumen, welches reich an Erdöl-Vorkommen ist und das kann man recht gut sehen. obwohl der grösste Teil der Erträge nach Moskau fliesst!!
Aufgeräumte Stadt, sogar mit Schwefelbad und Zeltplatz, auf welchem wir stehen dürfen.
Na, ja, ruhig ist ANDERS, direkt neben uns fliesst der Vodka flaschenweise und geraucht wird auch, ABER keine Stumpen.
Am nächsten Morgen früh, wird mit „KLAREM WÄSSERCHEN“ nach gespült!!
Brrrh ich würde wohl sterben!
Russischer Wohnwagen, klein u handlich! Auf keinen Fall möchten wir unser „Cämperli“ tauschen!
05.06. 2017 Tjumen – Tobolsk 280 Km
UPSSS fast vergessen:
Die täglichen Meetings am Abend sind immer sehr abwechslungsreich und interessant mit Dima u Co und das Roadbuch für den nächsten Tag, mit div. Koordinaten und sonstigen wichtigen Infos sind wirklich sehr hilfreich!!
Die Hinweise für Tanken und Einkaufen etc. wären für uns nicht notwendig. Auch werden wir unterwegs mit „Neuigkeiten“ per SMS versorgt, so dass wir keine Irrfahrten etc. riskieren bei Baustellen.
Unsere heutige Etappe ist unspektakulär, auch wenn wir mehrmals zu DRITT Kreuzen, das heisst ein „Brummi“ drückt sich auf den Kiesstreifen neben der Fahrbahn, wir tun es gleichermassen und der LADA fährt ganz cooool ab durch die MITTE!
Nein, kein Gehupe, gar nix, ist ja auch völlig normal, notfalls würden da auch 2 LADAS rein passen!
TOBOLSK ist bloss ein kleines Städtchen, aber mit einem wunderschönen „KREML“ (von AUSSEN)
Kleines nettes Städtchen mit grausamer Vergangenheit![/caption]
Bei einer Besichtigung sehen und erfahren wir sehr viel über die Greueltaten in diesem Gefängnis-Trakt, wo unzählige Regime-Gegner gefoltert und erschossen wurden.
Zellen und Verhörräume sind noch im Original-Zustand, Bestürzung und Trauer erfüllt uns.
Unsere nächste Tour führt über knapp 500 Km nach Krutinka und so beschliessen Peter u Maya und wir, schon heute los zu fahren und noch ein paar Stunden zu fahren.
Auf der Karte sehen wir, trotz Massstabe1:800 000 eine kleine weisse Strasse, welche wir auskundschaften wollen.
Als wir von der Hauptstrasse abbiegen, fängt es tüchtig an zu Regnen und die Sandpiste wird blitzartig zur Schlammpiste.
Der Weg fürt nur rund ums Dörfchen, aber die WOMOS werden tüchtig verdreckt!
Beim 2. Versuch klappt es dann doch noch und wir fahren ca 30 Km über LAND, einsam, aber eindrucksvoll. Obwohl die Piste vor nicht all zu langer Zeit ausgeebnet wurde „ERFAHREN“ wir immer wieder Stellen mit Gräben von 50-60 cm. Wir suchen dauernd nach dem optimalen Weg, um nicht zu versinken.
15 cm zäher Schlick bedeckt den Weg. Diesem Mann schenkten wir 5 Kg. CH-Nägel!
Wir stellen uns diese Piste vor im Winter bei über -40 Grad, wehe Du hast eine Panne!!
Am späteren Abend finden wir einen schönen Stellplatz….
2 Mädels hüten eine riesige Rinderherde, (welche Verantwortung!) Wir entdecken wunderschöne „Naturwunder“.
NUR die Moskitos, kennen den Platz schon lange vor uns und emmpfangen uns mit Freude, brrh. IHRE Begeisterung kennt fast keine Grenzen und nachdem wir zusammen ein Glas Wein getrunken haben, machen wir mit unserem „Elektro-Schläger“ jagt auf die Plaggeister! Na ja, alle kriegen wir natürlich nicht und die Restlichden rächen sich dann an uns!
06.06. 2017 Tobolsk – Krutinka
Abends spät und Morgens schon um drei UHR, ja es ist schon hell, spähen wir nach Wildtieren, einfach nichts zu sehen, weit u breit.
In diesen Riesenwälder sollte es doch von Wild wimmeln, denken wir wenigstens, ABER ev. gibt es auch viele hungrige Jäger??
Unverändert bleibt die Piste über 40 Km und so fahren wir gemütlich, ja, das heisst einfach langsam mit max 30-35 Kmh Richtung Krutinka.
Der angewiesene Platz mitten in der „PAMPAS“ finden wir zwar, drehen aber sofort wieder um, das wird nix mit hier abstellen, auch ist Regen angesagt, dann gute Nacht liebe „FRONTTRIEBLER“!
Wir fahren auf den Dorfplatz und finden hier, nach Absprache mit den Behörden einen Stellplatz.
Heute wäre eigentlich Grillabend am Lagerfeuer geplant, aber auf dem Marktplatz wohl eher unangebracht, so gibt es Saschlik vom Holzkohle-Grill.
Da schwarze Wolken aufziehen werden flugs drei WOMO zusammen gestellt und schon haben wir ein gutes PARTYZELT!
Verena hat heute Geburtstag, welcher ausgiebig mit Wein und Gesang gefeiert wird. Auch der „BALSAM“ so eine Art „APPENZELLER“ wärmt unsere Gedärme!
Die gewaltigen „BRUMMI“- KARAWANEN, welche uns ab Moskau bis Jekatarienburg zum Teil pausenlos riskant überholt haben, haben extrem abgenommen. Aber auch die GUTEN Tankstellen, sind nun plötzlich dünn gesät. Das heisst, viel häufiger Tanken, vor allem wenn man auf die Nebensträsschen ausweicht, da gibt es gar nix mehr für unsere WOMOS, der Sprit, der hier allenfalls noch erhältlich wäre, aus Fässer oder soo, ist OK für die urähnigen Traktoren, nicht aber für uns!!!
Diese Trucks fahren tatsächlich noch. Ein Gespann fürs Museum. Viele Felder können nur mit Raupentrax bewirtschaftet werden.
08.06. 2017 Krutinka – Omsk 200 Km
Schon fast ein Spaziergang heute, so dass wir erst um 0900 Uhr losdüsen. Dazu kommt, dass die Strasse in hervorragendem Zustand ist, und wir richtig entspannt die Landschaft geniessen können.
Sehr abwechslungsreich wie immer, ABER es ist überall gut sehbar, dass sehr starke Regenfälle, zusammen ev. sogar mit Schneeschmelze zu wahnsinnigen Ueberflutungen geführt hat. Riesige SEEN links u rechts der Strasse zeugen davon.. Hunderte von HEKTAREN Birkenwald sind buchstäblich ersoffen und abgestorben, ein trauriges Bild.
Nur einige Meter höher gelegen, sehen wir soo winzige „Spielzeug-Traktoren, welche wohl wochenlang über die endlosen Felder tuckern, ABER auch riesige John Deere Maschinen ziehen gegen 20 Meter breite Maschinen, welche, den Boden aufreissen, fein aufbereiten und direkt dahinter sähen.
15-20 Meter breite Arbeitsgeräte, aufreissen, eggen und ansähen, in einem Arbeitsgang! So etwas ist bei uns nicht vorstellbar!
Das Saatgut wird mit Lastwagen zum Feldrand gebracht, für uns unvorstellbare DIMENSIONEN!!
UNS ist es „Sauwohl“ ! Ueberraschend finden wir eine Waschanlage!
Unser WOMO sah nach den vielen Km, vor allem auf den Lehmpisten, mehr braun wie weiss aus und so haben wir, (fast alle von der Gruppe) die Gelegenheit für eine Wäsche genutzt…OK es wurde nicht sauber, ABER der Service war schnell und billig, 200 Rubel war auch günstig!
So kommen wir frühzeitig an in OMSK, eine mittelgrosse Stadt mit hässlichen Strassen und ebensolchen Plattenbauten.
Nachdem wir GAS getankt haben, fahren wir zum Stadion „ROTEN STERN“ eine grosse Sportanlage, guter Fussballhalle mit Kunstrasen und einer Rundbahn für Leichtathletik mit Zuschauertribühnen, ALLES total am zerfallen, so schaade, der Rubel fehlt überall, (kein Erdöl)
Unser schöner Stellplatz hingegen, steht am Rande eines riesigen Parks mit allerlei Unterhaltungs-Einrichtungen für Jung u Alt.
Für mich ein Traum zum 90 Min. „Herumstöckeln“ auf glattem Asphalt, wau, richtig Spass macht das.
09.06. 2017 Omsk – Kargat 470 Km
Eigentlich wollten wir heute früh noch einmal einige Runden in dem superschönen Park drehen und so stellten wir den Wecker auf 0530 Uhr. LEIDER regnet es aber und so beschliessen wir, frühzeitig auf die längere Etappe auf zu brechen!
OMSK ist bekannt für seine fürchterlich schlechten Strassen und so können wir bei moderatem Verkehr, im Zick – Zack die schlimmsten Löcher umfahren. Das gelingt nur bedingt und so Tscheppert u Kleppert es immer wieder gewaltig, armes Cämperli!
Die ersten 150 Km sind nun leider von dieser Qualität, alle 2 m eine Querrille und so kommen wir nur langsam vom Fleck.
Als ich einen der vielen Brummis überholen möchte, (ausnahmsweise, meist werden wir überholt), merke ich, dass mein „ GASRING“ ganz locker ist und nur schlecht arbeitet!!!!
Als wir dann daran herum werkeln, fällt plötzlich eine Schraube unten in die Veschalung!
Das Navi schickt uns dann promt auch noch vor einen geschlossenen Bahnübergang…etwa 10 Arbeiter gucken uns an, als ob grad ein UVO gelandet ist!
Es regnet in Strömen und die Auto-Waschaktion von gestern ist auch futsch!
Walda fährt die letzten 200 Km und trotz erneuter Zeitverschiebung kommen wir frühzeitig auf dem Stellplatz an!
Schon zum vierten Mal seit unserer Reise stellen wir heute unsere Uhren eine Stunde vor!!
Bei demLKW-Stellplatz ist ein RIESENMORAST, brrrh hier würde ich niiiie aussteigen.
Es gibt noch einen Platz für uns, ein gekiest aber sehr schwammig.
Am Abend versuchen wir dann zusammen mit Peter, die Schraube mit Hilfe eines Magnet-Stabes zu fischen, geht aber nicht! Walda schraubt die Verkleidung ab und plötzlich fällt die spez.- Schrauber zu Boden. Schnell kann unsere „Mechin“ diese wieder befestigen, wir geben noch etwas Sicherungsmittel dazu, bei diesen Strassen lohnt sich das mit Sicherheit und schon kann ich wieder wunderbar GAS geben!
GLÜCK GEHABT, DASS WEITER NICHTS DEFEKT WAR!!
Wir wollen grad zum Nachbarshaus gehen, Seabridge lädt uns ein zum Nachtessen….da bricht ein starkes Gewitter über unseren Platz, es tobt richtig und wir warten 15 Min im Auto.
Im kleinen Lokal wurde wirklich mit viel Liebe, wunderschön auf getischt, mega feine kalte Gerichte stehen bereit, lecker!
Eine Frauenband singt uns rassige Russische Lieder, dazu werden wir zu div, Spielen GEZWUNGEN!
Es herrscht eine tolle Stimmung! Karte wegblasen, gar nicht soo einfach!
Ein schöner, geselliger Abend geht zu Ende, auch die Sonne lacht wieder!!
ABER Halt doch:
Unser Phoenix – Fahrer Erich, welcher wie immer viel zu spät zu uns stösst, fährt trotz anderer Anweisung von DIMA runter auf den Kiesplatz und versinkt umgehend.
Von der Rettungs-Aktion könnte man problemlos einen Trickfilm drehen, viel zu viele Helfer und Anweisungen und ein unfähiger Pilot gefährden die Bergung.
Ich verschwinde, es ärgert mich!!
Während ich am Blog schreibe, braust das nächste Gewitter mit starkem Hagel über uns herein!
10.06. 2017 Kargat – Novosibirsk 200 Km
Obwohl unsere heutige Etappe kurz ist, müssen wir beizeiten aus den Federn.
Wir stehen so zentral, dass wir praktisch ALLE „Seabridgler“ an der Wegfahrt hindern.
Ich starte etwas „furios“ die steile Rampe hinauf und schwups, ist Waldas Beauty-Kasten im ganzen WOMO verstreut. Auch den Kühlschrank habe ich frisch aufgemischt, so dass eine Bierflasche später zu Boden geht und zerscherbelt!
Die Strasse hat CH-Qualität und so bleibt genug Zeit um rum zu gucken. NUR, die Birken im Sumpf kennen wir mittlerweile.
Nach dem Einkaufen vor dem Stadtrand reinigen wir unser verstaubtes „Häuschen“ auf dem Standlplatz bei der Deutsch-Russischen Vereinigung, kleiner netter Platz ganz im Zentrum der 1.7 Millionen-Stadt.
11.06. 2017 Novosibirsk
SUPER… ich schaue aus dem Dachfenster und kann nur blauen Himmel sehen, soo ein Geschenk, denke ich. Um 0900 Uhr soll uns ein Bus für die Stadtrundfahrt beim Russisch – Deutschen Haus abholen.
Der Bus kommt tatsächlich, ich vermute, DIESER Bus hat bei der Stadtgründung vor gut hundert Jahren, schon die Ehrengäste herum-Chauffiert!!
Kühle Rüstungs-Industrie Stadt.
Da die Stadt wie gesagt sehr jung ist, fehlt eine schöne Altstadt genau so wie die wunderschönen Gebäude, wie z.B. in Jekatarinburg!
Vor dem Einsteigen wird mir offenbart, dass mich bei allen geplanten Halteorten bloss Treppen erwarten.
Kein Problem, ich bleibe „Zu Hause“, aber dann werde ich doch ermuntert mit zu fahren.
Tja, wir machen wie gewohnt unsere Turnübungen beim Reinklettern, NUR können wir heute nur vorne Einsteigen, die hintere Türe ist wohl zugeschweisst!
Novosibirsk war beim Bau der Sibirischen Eisenbahnstrecke ein wichtiger Stützpunkt. Als die Ingenieure aus St. Petersburg hier nach langer beschwerlicher Reise eintrafen, war nichts als Kieferwald!
Schon der Brückenbau über den breiten Fluss OB war eine Meisterleistung.
Konnten in West-Sibirien noch viele Bauern für den Bau der
„SIBIRISCHEN“ rekrutiert werden, mussten ab Novosibirsk die Bauarbeiter „mitgebracht“ werden.
Für diese mörderische Arbeit, konnten nicht genügend Arbeiter gefunden werden, so dass Gefangene, (ALLER GATTUNGEN) für den Bau verknurrt wurden.
Das hatte für die Häftlinge allerdings auch kleine Vorteile, sie kriegten bessere Nahrung und für 8 Monate Arbeit, wurde ein JAHR Haft erlassen. Die Arbeit wurde sogar entlöhnt!
Der Bahnhof war also heute unser erster Halt, in hellem Grünton gleicht der Bau einer „DAMPFLOK“!
WALDA erzählt, dass der Innenausbau modern und mit viel Grünpflanzen gestaltet ist. Der zur Zeit anwesende Zug der „Sibirischen“ war sehr modern und hat mit den legendären, luxeriösen Waggons der ursprünglichen Bahn nix mehr gemeinsam.
Novosibirsk ist eine riesige Stadt und im 2.Weltkrieg wurde vor allem Rüstungs-Industrie hier angesiedelt, weit weg vom Feind!
Die nüchterne, kalte Stadt besticht durch alte Plattenbauten aus der Stalinszeit, wie auch durch moderne Glasbauten, aber ohne schöne Skyline!
Für mich hat sich die Tour nicht gelohnt!
Der Regen setzt ein und wir verdrücken uns im Camper.
Am Abend können wir einen eindrücklichen Dokumentarfilm über die Wolgadeutschen betrachten, welche sehr zahlreich, beim Angriff der Deutschen 25.6.1941, hier nach Sibirien geschafft wurden. Viele, vor allem ältere Menschen erreichten das
„SCHLAFENDE LAND“ nicht lebend!
Zum Schluss konnten wir noch eine Photoshow bewundern und belachen.
Div. Schnappschüsse von Menschen u Tieren, Landschaften etc. sorgten für eine ausgelassene Stimmung.
Der starke Regen zwingt uns ins WOMO, etwas Ruhe schadet auch nicht, MORGEN erwartet uns wieder eine 500 Km Fahretappe!
Wir stehen zur Zeit ca in der Mitte (WEST – Ost) von Russland und bewegen uns weiter Ostwärts Richtung Baikalsee!
12.06. 2017 Novosibirsk – Mariinsk
NOVOSIBIRSK, SIBIRIENS grösste Stadt, verlassen wir bei trostlosem regnerischem Wetter.
Um 0700 Uhr ist es noch sehr ruhig und wir kommen schnell aus der grauen Stadt.
Wir nähern uns der M 53 und die Strassen werden immer besser.
Ca 430 Km legen wir heute zurück bis Mariinsk, das ist kein Problem bei den sehr guten Strassenverhältnissen.
Nach ca 200 Km erleben wir ein besonderes Natur-Schauspiel:
Milionen von weissen Schmetterlingen wirbeln durch die Luft, einige davon kleben jetzt leider an unserem WOMO, ich konnte nicht ALLEN ausweichen, sorry!
Vor der Stadt Mariinsk besuchen wir noch die kleine GULAG-Gedenkstätte .
Rund um Mariinsk wurden in über 400 Lagern über 2.5 Millionen Gefangene festgehalten und wenn sie nicht mehr arbeiten konnten, krank waren, wurden die meisten erschossen.
Nur wenige Menschen überlebten diesen Wahnsinn!
Mariinsk, 1618 gegründet, liegt am Fluss KIJA und ist auch ein Knotenpunkt der Sibirischen Eisenbahn.
Der geplante Stellplatz vor dem Polizeigebäude ist leider nicht verfügbar, weil Staatsfeiertag ist, so verdrücken wir uns in die PRÄRIE am Rande der Stadt.
Seit 1900 wurden hier in der Stadt die bekannten, sehr noblen BELUGA – WODKA mit reinem MALZSPIRITUS, von Hand hergestellt!
Leider ist das Werk nicht zu besichtigen, weil die Herstellung des feinen Saftes nach Moskau verlegt wurde, (wo die neuen Investoren sitzen)
Heute Abend haben wir noch Besuch von 2 Polizisten, welche eine Stunde lang alle möglichen Fragen rund um Polizei u Verkehr etc. beantworteten.
Sogar Fotos schiessen ist erlaubt, cool, war sehr interessant, wir wissen jetzt, dass wir fahren können wie es uns grad passt, BUSSEN werden keine in die CH verschickt!!
14.06.2017 Mariinsk – Krasnorjask 410 Km
Die M53 hat uns schon wieder früh (0630 Uhr) aufgenommen und wir fahren zügig, auf der guten Strasse, Richtung Osten.
Den Blick all zu lange über die riiiiiiiiesigen Weizenfelder oder Wälder schweifen zu lassen, kann sich aber oft schwer rächen, unverhoft tauchen vor uns wirklich tiefe u heimtückische Löcher und Verwerfungen auf, welche wir meist umfahren können, oft geht Bremsen u Ausweichen nicht mehr, dann wechseln wir einfach die Fahrbahn und fahren oft auch längere Strecken LINKS!
Weltenbummler aus Paris>Russland>China bis Australien will er mit seinem Liegebike pedalen! Walda, mein Blumen-Mädel!
Unterwegs machen wir einen Abstecher zum Stausee des Krasnojarsk Wasserkraftwerk, das 2. grösste Werk Russland, welches mit seinen 12 Turbinen über 6000 Megawatt erzeugt. 70 % dieses Stroms, werden von dem Aluminium Werk Krasnojarks verbraucht, der 2. grössten Anlage der Welt!
Wir geniessen das schöne Wetter und fahren dann weiter auf den Staudamm. Ich halte kurz an, (kein Verkehr) werde aber sofort von einer energischen Stimme zur Weiterfahrt aufgerufen.
.. tönte ähnlich wie der MUEZIN Morgens um 0500 Uhr!!
Krasnojarsk ist eine Industriestadt, mit wuchtigen neuen Hochhäuser rund um die Stadt.
Riesiges Sportstadion im Hintergrund.
Wir stehen beim grossen Sportzentrum, Fussball, Leichtathletik, mit einer super Infrastruktur für die Athleten und können abends über die 2 Km lange Brücke den Fluss Jenissei überqueren um in die Stadt zu gelangen.
Der Lärm u Gestank der vorbei donnernden Autos ist beträchtlich, da wird fleissig links u rechts ALLES überholt, 70-90 Kmh sind locker möglich!!
Nachdem wir gut und teuer gegessen haben, (6 Pers. 9000 Rubel)überqueren wir die Brücke zum 2. Mal, auch um 2100 Uhr herrscht der gleich starke Verkehr! Die Weicheier nehmen das Taxi!
15.06. 2017 Krasnorjarsk – Kansk 250 Km
Mit Maya u Peter fahren wir wieder mal eine grössere Strecke „Offroad“ durch sehr oft fast verlassene Dörfer mit unzähligen eingestürzten Holzhäuser, die Strassen (kein Teer) sind ausserorts oft gut befahrbar, in den Dörfer aber sucht man sich oft vergebens einen Weg um die tiefen Löcher!!
Solche Wege können uns kaum noch erschüttern! Bis vor kurzem war das noch ein Wohnwagen!
Mitten in einer Dorfstrasse wurde ein ganzer LKW mit Ziegelsteinen ausgekippt und grob verteilt, den Rest erledigen dann die Autofahrer. Ich bange ein bisschen um meine neuen Reifen!
Bei einem Halt suchen wir trockenes Birkenholz für unser Lagerfeuer am Abend. Meine Säge bewährt sich prima und schon bald haben wir einen Stapel Holz in meiner Garage!
Peter sucht trockenes Birkenholz. Meine „Puce“ sammelt schon wieder Lilien!
Der Stellplatz, mitten im Wald auf einer kleinen Anhöhe ist wunderbar.
Schöne Gräser mit saftigem Grün, wunderschön! Lorenz beim Meditieren. Tolle Abendstimmung, in toller Runde.
Wir geniessen den Abend, bräteln unsere „CERVELAZ“ und haben noch einen interessanten Kontakt mit 2 jungen Russen, welche mit einem Quad auf den Berg „der Liebe“ gefahren sind.
Dank Dima, unserem Reiseleiter, können wir uns über eine Stunde lang
austauschen und vieles erfahren.
Auf alle Fälle möchten sie die „FREIHEIT“ (WOHL NICHT DIE POLITISCHE) nicht tauschen mit uns WESTLERN!
Es wird SPÄT heute!!
16.06. 2017 Kansk – Taischet 200 Km
Wir sind in dem Bezirk Irkutsk unterwegs und müssen unsere Uhren schon wieder um 1 Stunde vorstellen, (das nun zum 6. Mal) das heisst, wir können uns gemütlich VOR Euch aufs Ohr legen!
Auf unserer heutigen, kurzen Tour wollen wir „natürlich“ etwas abseits der Hauptachse M 53 entdecken und fahren schon bald links weg.
Tja, die Karten geben nicht mehr viel genaues her, das NAVI auch nicht, und der Natel-Empfang ist oft „ZERO“!
Wir fahren fleissig Richtung Norden und suchen krampfhaft eine Strasse, welche uns Ostwärts nach Taischet bringt.
Sibirien wie wir es erleben dürfen! Mittags Pause mitten in der Taiga.
NADA…kurz bevor wir die ersten Eisbären entdecken, drehen wir wieder um und stehen, (nach 5 Stunden) wieder am gleichen Ort, auf der M53.
Teilabschnitte dieser Hauptachse sind oft fast unerträglich für meinen Rücken, und ich verfluche unsere neuen, teuren Sitze!
Den wunderschön gelegen Stellplatz am Fluss „Berjusa“, welche wir nur im Zeitlupen-Tempo anfahren können, ist sehr gut belegt mit fröhlichen Russen, (ein eher seltenes Bild)
Es ist Freitag – Abend und der Wodka fliesst fast so schnell wie die „Berjusa“ und zeigt seine Wirkung unverholen!
Wir werden sofort belagert und vollgeqatscht, NUR Englisch ist einfach schwach vertreten, etwas soo wie unser Russisch.
Unsere Feuerzeuge u Kugelschreiber werden aber gerne angenommen.
Endlich will ich Tisch u Stuhl auspacken und bin sehr verwundert, dass in der Garage ALLES mit Staub vollgepudert ist. Zuerst vermute ich, dass die Türe schlecht verschlossen war, aber bald sehe ich, dass sich der Garage-Boden um ca 5 cm abgesenkt hat.
Der Schreck ist Riesengross, ich bange natürlich um die weitere Reise, die schlechten Strassen der Mongolei erwarten uns ja erst!!!
Peter und viele andere Hände helfen uns die Garage zu leeren, Teppich raus und dann wird das Ausmass des Schaden recht sichtbar.
Wir vermuten, dass sich sogar das Chassis ab gesenkt hat.
Obwohl wir in der Kiste auf der Motorradbühne nur leichte Dinge transportiert haben, hat sich durch die stundenlange „Rüttelei“
der Garage-Boden von der Rückwand gelöst.
„MIR WIRD SCHWINDLIG“
Mit dem Wagenheber drücken wir den Boden mit Chassis wieder nach oben!
Ararat, unser Mechaniker passt Holzstücke zwischen Chassis und Boden und so bleibt der Boden oben.
Leider kann ich meine Ideé nicht durch setzen, zuerst den Boden reinigen, Kleber in den Spalt drücken und DANN erst den Boden hochdrücken, dann hätte der Kleber über Nacht trocknen können.
„GOTT GEBE, DASS ES KLEBE“
Mit einer Schraube wird dann am nächsten Morgen Boden u Chassis zusammen geschraubt.
Div. schwere Dinge wie „SWISS TRAC“ etc. können wir guten Freunden mit auf den Weg geben, Walda findet im innern des Campers noch unzählige „Verstecke“ so dass wir unsere Heckkiste total leer kriegen!!
Der schöne Uferplatz ist fest in den Händen er „RUSSENJUGEND“ und der Sound ist fast bis Moskau zu hören!
Trotzdem können wir ein paar Stunden schlafen, ich studiere aber sehr lange an meinem „neuen Projekt Garageboden“ nach!
17.06. 2017 Taischet – Tulun 270 Km
Die ersten Sonnenstrahlen wecken mich schon früh, genau richtig zum weiter planen!!
Sobald der Grasboden rund ums WOMO trocken ist, beginne ich mit dem Ausräumen der Garage. Unglaublich, was immer noch da drin verstaut ist!
Peter, ein wirklich guter Freund eilt sofort zur Hilfe, (noch vor seinem Frühstück) und dann macht Ararat mit unseren Silikon u Kleber eine Abdichtung, so dass hoffentlich Wasser und Staub draussen bleiben.
Es wird 1100 Uhr, bis wir endlich auf der gleichen Rüttelpiste zurück auf die M53 gelangen und ins nächste Dorf fahren.
Mit etwas Glück finden wir rasch einen „Russischen Baumarkt“ im Kleinformat, wo wir aber Winkel-Lockbleche und div. Schrauben und 6 Kartuschen Kleber /Silikon kaufen können.
Zuerst finde ich den Kaufpreis von knapp 3000 Rubel etwas viel, beim Preisvergleich merke ich aber bald, dass das gleiche Material bei uns wohl mehr als das Doppelte kosten würde!!
Peter und ich haben die Ideé, die Rückwand und Garageboden des Campers mit diesen Winkeln zu verschrauben, am Boden mit durchgehenden Schrauben. Ararat hat noch Zweifel, dass die Rückwand dabei nicht Schaden nimmt, aber beim Uebergang zum Boden wurde ein Sperrholz-Brett angeklebt, so dass ich guten Mutes bin.
Wir einigen uns, zuerst mal ab zu warten, wie sich die Reparatur verhält und erst bei Bedarf zu „Schrauben“, wichtig ist mir, dass wir das Material zur Hand haben.
Beim Stellplatz, wo wir erst um 1800 Uhr eintreffen herrscht supertolle Stimmung, aus div. Ecken. Jung und alt singt und tanzt auf div. Bühnen.
Schnell werde ich ein paar Stufen hoch gezogen, (eine Russische, stämmige Babuschka will unbedingt helfen und zeigt mir Ihre „Muskis“, sie hatte fast soo viel Oberarm wie ich! Allerdings war sie etwas „wackelig“ auf den Füssen, so bin ich froh, dass Ararat auch zur Stelle ist.!
Schon bald läuft ein interessanter Film über Sibirien, deren Entstehung, Fauna u Flora und den riesigen Bodenschätzen, Gold, Aluminium, Kohle, Edelsteine, Gas, Oel, Etc.
Tolle Abendstimmung am Fluss. Auch hier hat es KEINE Stechmücken!
Deshalb ist die „Sibirische Eisenbahnstrecke“ so immens wichtig, damit alle diese „Reichtümer“ Richtung Moskau transportiert werden können.
(Tja, fast vergessen, von den Steckmücken werden wir selten gefressen!!)
18.06. 2017 Tulun – Irkutsk 420 Km
Vor der Abfahrt prüfen wir noch einmal gründlich unseren Garageboden, ich bin froh, dass alles unverändert aussieht!
Die Landschaft bleibt weiterhin flach bis leicht hügelig, nur selten sind Sumpfgebiete zu sehen, im Gegenteil, Grasflächen sind zum Teil sehr trocken. Wir fahren Km um Km Richtung der letzten grossen Stadt Sibiriens, Irkutsk entgegen, vorbei an hunderten von Hektaren verbranntem Birken / Föhrenwald, unglaublich dieses Ausmass!!
Grund für die vielen Waldbrände sind oft weg geworfene Flaschen u Zigaretten, welche dann,von der Sonne aufgeheizt, Brände verursachen und vom Wind angetrieben, diese riesigen Schäden anrichten!
Wir kommen an die Stadtgrenze von Irkutsk und suchen ein Einkaufs-Zentrum, gucken alo nicht immer 100 % auf die Strasse…
Autsch, ein mega Knall und ich fürchte um mein rechtes Vorderrad!!
Mitten in der Fahrbahn übersehe ich eine tiefe Mulde, bbbrh hoffentlich noch einmal gut gegangen!
Wir sind fast die Ersten, welche hinter dem Hotel aufstellen können und finden so ein schönes Plätzchen!
Walda bereitet einen feinen Tonsalat zu, lecker!
Dann schnappen wir unsere Stöcke und flanieren auf der superschönen Promenade, direkt an der Angara, (Ausfluss vom Baikalsee), welche kurz vor der Stadt gestaut ist. Mit dem Kraftwerk gewinnt man Strom und kann auch das Hochwasser besser regulieren. Der Baikalsee kann damit bis um ca 1.5 Meter ansteigen!
Es ist Sonntag Abend und es wimmelt hier von Leuten, welche Sonne und Eis geniessen!
19.06.2017
Heute ist noch eine Stadtführung angesagt, welche ich aber auslasse und dafür ENDLICH wieder Fotos sortiere und im Blog Schreibe!
Walda erzählt von einer schönen Stadt, erwähnenswert sind ca 30 schön restaurierte Block-Holzhäuser, auf welche die Stadt stolz ist.
Wir erkunden die Stadt gemütlich zu Fuss. Hunger leiden muss keiner in den Städten. Fleisch ohne Ende!
Platsch…aus dem NICHTS kracht es und ein starkes Gewitter prasselt hernieder¨Doch auch daraus kann mann etwas GUTES machen, Lorenz holt seine Bürste aus der Garage und reinigt das schmutzige WOMO!
Um 1600 Uhr steht noch eine Bootsfahrt auf der Angara an. welche uns die Stadt von einer anderen Seite zeigt. Das Wetter ist schon wieder besser..
Heute geniessen wir noch unser letztes CH-Gerber-Fondue, zusammen mit Alfons und Verena und natürlich mit Peter u Meia.
Sooo jetzt genügt es aber für heute!!
Tschüss Zäme!!
20.06.2017 Irkutsk – Baikalsee 350 Km
Unser Wassertank ist platsch leer und so bunkern wir beim Hotel, vor unserer Abfahrt tüchtig Wasser! Wir stehen danach 4 Tage am Baikalsee, OHNE Wasser / Strom / Internet!!
Zügig verlassen wir die Stadt, können wie so oft, grausame Schlaglöcher nicht umfahren, ohne andere Fz nicht zu touchieren ! Auf einer guten Strasse fahren wir dann flott Richtung Bajandai und biegen rechts ab dem Baikalsee entgegen.
Ein gutes Stück nach Irkutsk staunen wir nicht schlecht, als wir über einen Hügel fahren und dann ein sehr grosses Dorf erblicken mit überdurchschnittlich schönen Häuser….DAS müssen die „Datschas“ der Irkutsker sein. Das gleiche Bild erleben wir einige Male hinter einander. Welch ein Gegensatz zu den verlassenen, ärmlichen Dörfer, welche wir zuhauf durchquert haben!!
Die Landschaft ändert sich schnell, es wird sanft hügelig die riesigen Weizenfelder verschwinden bald gänzlich und fast steppenartig sehen die kargen Wiesen aus.
Trotzdem sehen wir nun sehr viele Pferde und Rinderherden, meist bewacht von einem Hirten, oft hoch zu Pferd mit einer Peitsche mit langer Schnur, die Tiere verstehen diese „Signale“ perfekt und kehren sofort zur Herde zurück!
Wir halten bei einer Herde spontan an und schon bald entdecken wir zu unserer Freude unzählige Erdmännchen, welche auf der Wiese Ihre Löcher gegraben haben und munter umher tollen und immer wieder stehend „Ausschau“ nach Touristen machen. Wir könnten dem Treiben stundenlang zuschauen.
Putzige Erdmännchen Aufmerksam und blitzschnell, wenn Gefahr droht!
ABER, wir sollten bis 1600 Uhr bei der Fähre sein, welche uns zur Insel OLCHON übersetzt und so ziehen wir weiter. Die Hügel werden zahlreicher und vor allem karger, selten stehen noch ein paar Kiefern. Wir passieren noch ein paar kleinere Dörfer und fragen uns immer wieder..
Von WAS Leben diese Menschen hier??
Ja diese Menschen haben sich total verändert, seit wir Irkutsk verlassen haben, der „Mongolische“ Einschlag dominiert immer mehr, wir sind beim Volk der „Burjaten“ angekommen!
Am Wegesrand entdecken wir oft Opfergaben an die Götter, „Schamanen“ werden diese Stellen genannt , meist auf einer Anhöhe errichtet !
Mit kleiner Verspätung erreichen wir den kleinen Fährhafen.
Die kurze Strecke wird neuerdings mit drei Schiffen befahren. Wir staunen wie viele PKW’s auf die Uebersetzung warten. Aber nach einer Viertelstunde stehen wir bereits auf dem Deck, (Ohne auf zu setzen) 15 Min dauert die Fahrt und DANN…..
WIR STEHEN AUF DER INSEL OLCHON……DER BAIKALSEE kann nicht mehr weit sein.
Anlegestelle Insel Olchon. Wir nähern uns dem Baikalsee!
Auf zuerst guter Schotterpiste fahren wir auf der hügeligen Strecke, aber schon bald rumpelt und vibriert es mörderisch. Mehr als 15-20 Kmh liegen nicht drin, sonst zerlegt es unser „Häuschen“!
Das dauert ca 30 Km so.. eben das dauert!!
Viele Einheimische kennen diese Strasse und weichen auf „Nebenpisten“ aus und sind deutlich schneller unterwegs als wir, OK, das sind sie ja sowieso immer!
Von weitem sehen wir schon Dima warten und sind gespannt, wohin unser Weg nun führt, den Baikalsee haben wir schon div. Male kurz erspäht.
Wir sollen Dima folgen, über einen holprigen Sandpfad geht es zuerst ganz ordentlich vorwärts, aber schon bald folgen immer wieder tiefere Sandlöcher, welche wir mit etwas Schwung gut meistern. Unser WOMO verwindet sich aber oft wie ein Schlangenmensch und eine Besteckschublade springt aus dem Schloss.
Walda geht nach Hinten und schliesst die Schublade, als ich eine unebene Kurve mit tiefem Sand mit zu viel Power durchfahre, schüttelt es unser Camper brutal und die 2. Schublade liegt auf dem Boden, Walda kann sie nicht mehr halten. Rodeo pur!!
Nun können wir den wunderschönen See mit dem magischen Wort „Baikal“ aus nächster Nähe bestaunen.
Etwas Hühnerhaut bekommen wir schon…Ganz Russland sind wir von West nach Ost gefahren und stehen nun tatsächlich auf einer fast flachen Wiese hoch über dem See!
WELCH FANTASTISCHER AUSBLICK AUF DAS TÜRKISBLAUE WASSER!
Leider für mich nicht erreichbar.. wirklich schaade!!
Nachdem wir uns genügend umgesehen haben, hilft mir Peter und Claus meine Schubladen zu reparieren, die meisten WOMO sind einfach NICHT für solches Terrain gebaut!!
Ich verzweifle fast beim Material Suchen in der Garage, nichts mehr steht an „SEINEM ALTEN PLATZ“ und ich kann das Passende Werkzeug etc nicht finden, obwohl ich weiss, dass wir es dabei haben.
Nach einer Stunde ist aber alles wieder Betriebsbereit.
Besten Dank an die Helfer!
Nun können wir aber unseren neuen Grill erstmal richtig einweihen…..natürlich mit Cervelaz.
Die Pouletschenkel, schön mariniert brauchen etwas Zeit, aber zugedeckt, werden sie auf alle Fälle schön knusprig und schmecken lecker.
Peter u Maya und uns schmeckt das Abendmahl bei dieser tollen Aussicht wunderbar..
Was für ein ABEND AM BAIKALSEE!!
ES IST TATSÄCHLICH WAHR.. WIR STEHEN HIER AN EINEM DER SCHÖNSTEN ORTE UNSERER TOLLEN REISE!!
Es wird nun doch empfindlich kühl und so verziehen sich alle ins gemütliche Zuhause. Wir schlafen wunderbar.!!
22.06. 2017 Am Baikalsee
Wau.. schon um 0830 stehen die Busse auf dem Platz und schon bald brausen sie davon, mit vielen fröhlichen „Seabridgler“, welche neugierig aus den Fensterlein gucken.
Nun fange ich mit der grösseren Reparatur in der Heckgarage an.
Alle gekauften Winkel – Lochbleche muss ich auf 6mm aufbohren inkl. der Gegenplatte, welche unter dem Boden angeklebt wird. Alle Seiten des Winkels belege ich mit Teppich-Klebband zur besseren Haftung.
Es ist wunderbar sonnig u warm und ich arbeite „Oben Ohne“ , wie intensiv die Sonnenstrahlen sind, merke ich aber erst am Abend!
Für diese Vorarbeiten brauche ich länger als erwartet, es kommen auch immer wieder „Neugierige“ Camper Freunde vorbei zu einem „Schwatz“!
Mit dem Wagenheber hebe ich den Boden soweit möglich an und montiere links das erste Winkelblech. Ganz schön knifflig, habe ich doch einfach etwas zu kurze Arme, um unten und oben gleichzeitig zu Schrauben und die Stoppmuttern sind harzig zum Anziehen!
Den ganzen Tag versuche ich krampfhaft, mit einem Elektrogenerator meine Swiss-Trac Batterien zu Laden, ohne Erfolg, es ändert sich nichts an der Anzeige!
Bis unsere Ausflügler zurück kommen, kann ich 7 Winkel montieren.
Dann kommt mein liebe Freund zu Hilfe und bald sind alle Halterungen fest verschraubt!!
Jetzt bin ich aber sehr froh, aber auch ziemlich geschafft, ich bin wohl an die 10 Mal unters WOMO gekrochen und dann wieder in den Rolli!
Wir haben immer noch Kleider und Nägel dabei von Zuhause, welche wir nun so rasch wie möglich verschenken wollen, ich will die Alukiste auf dem Heckträger möglichst entlasten um weitere Schäden zu vermeiden. Wir haben schon daran gedacht, die Kiste hier in Russland zu verschenken, aber lassen es jetzt doch sein und hoffen, das ist die richtige Entscheidung!
Mit Claus schauen wir noch einmal wegen der Batterieladung meines „Ferrari“ und plötzlich steht die Anzeige auf VOLL!
Ich starte schon bald auf eine Erkundungs-Tour und erklimme stattliche Hügel, wenn nötig muss ich schon mal im Rückwärtsgang längere Strecken erklimmen. Erstaunlich, was mein „Traktörli“ leistet!
Die Landschaft ist mega Trocken und karg, kein Wunder bei nur ca 10 Regentagen im Jahr! Millionen von Schmetterlingen tummeln sich um uns !
Trotzdem blühen jetzt meist kleine Blumen in allen Farben inmitten von kleinen Gräser und Steinen.
Abseits der Piste muss ich sehr konzentriert fahren, den Steinen ausweichen und wenn ich den Hügel im Zick Zack erklimme aufpassen, dass ich nicht talwärts abstürze, aber es macht mir rüdig Freude.
Nach bald 2 Stunden „Offroad“ kommt Peter im Sturmschritt von Hinten, sie haben mich lange Zeit am BERG beobachtet und dann plötzlich nicht mehr gesehen und so quasi einen Suchtrupp losgeschickt!
Schon von weitem hören wir Musik u Gesang einer Burjatischen Gruppe, welche Ihre Darbietungen zum Besten geben.
Der Ploff sieht ja herrlich aus! DAS ist ein Schaf, von Kopf bis Fuss, Alles wird gekocht!!
Was daneben aber im Gusstopf dampft und brodelt, sieht nicht gerade LECKER aus, da schwimmt einfach ALLES, was einmal ein einem Lamm hing, AUSSER die Wolle!
Schon bald dürfen wir davon kosten, tja essbar schon, aber der Salat ist mir trotzdem lieber.
Ein schöner Baikalsee-Tag geht mit einer Feuerroten Sonne zu Ende.
21./22. 06 2017 Am Baikalsee
Für heute ist eine „Busfahrt“ über die Insel Olchon angesagt. Um 0900 Uhr sollen 2 geländegängige Busse bei unserem Stellplatz eintreffen um damit ein Burjatisches Dorf auf zu suchen.
Leider ist weit u breit kein Bus in Sicht und als auch um 1000Uhr noch immer kein Bus auftaucht, wird die Tour abgesagt. Dann um 1030 Uhr kommen die Vehikel angebraust, eine riesige Staubwolke verfolgt sie!
Zu spät, viele unserer Gruppe sind schon zu Fuss unterwegs auf den umliegenden Hügel um am See!
Auch Walda und Peter u Maya marschieren los!
Zum Zeitvertreib drehe ich mit dem Schwiss Trac eine „Schwatzrunde“ um unsere Womos und merke dabei, dass die Batterieanzeige nur noch einen Drittel Kapazität anzeigt.
SUPER… extra habe ich die Batterien und Ladegerät ersetzt vor der Reise!
Die Wandergruppe kommt auch wieder zurück und sie haben wunderschöne Blumen , auch TIERE haben sie erspäht…Heugümper, Libellen viele Fliegen schwarze Käfer etc….!
Zum Nachtessen kochen Ararat u Sascha „Plovsk“ ein Nationalgericht Russlands.
Auf offenem Feuer wird ein uralter Gusstopf erhitzt mit Sonnenblumenöl, bevor das Oel brennt, wird Rindsfleisch reingeworfen und angebraten, später kommen Rübli u Gurken rein und am Schluss wird noch obendrauf Reiss geschüttet, dann kommt noch Wasser drein und nun köcherlet das Gericht noch eine halbe Stunde!
Das Fleisch war dann aber doch rüdig zäh, vermutlich Kuuh nicht Rind, aber es schmeckte trotzdem gut!
23./24. 06. 2017
Um 1000 Uhr legt ein kleineres Schiff in der seichten Bucht an und auf einem schmalen Steg balancieren unsere Freunde aufs Schiff, kein Zugang für mich!!
ABER ich kann die Zeit ganz gut nutzen, um alle meine 1000 Dinge neu zu Sortieren und wieder ein zu laden.
Den Swiss-Trac darf ich weiterhin bei Lorenz einladen, immerhin 60 Kg weniger in der Garage!!
Nach dem Mittag kommen die Seefahrer schon wieder zurück, einige schöne Fotos von den seltenen Robben waren für die Meisten möglich geworden!
Zusammen mit Walda räumen wir noch die restlichen Sachen ein und ich unternehme dann allein eine lange, interessante Tour mit meinem Swiss-Trac. Mein Zuggerät, mit neuen Batterien u Ladegerät, wollte einfach keine Vollladung anzeigen, im Gegenteil, auch nach der Tour, stand der Zeiger immer noch auf 1/3 der Kapazität!
Auch der Ladeversuch mit einem Generator, änderte nichts!
Sogar Claus, welcher schon sehr bekannt ist für sein (goldiges Händchen) wusste keinen Rat, stellte aber fest, dass beide Batterien voll sind.
So machen wir uns am nächsten Tag beruhigt auf, um den östlichen Zipfel unseres Stellplatzes zu erkunden.
Zuerst komme ich gut voran, doch nach ca 1 Std. versinke ich im tiefer werdenden Sand hoffnungslos, obwohl ich versuchsweise 100 Meter rückwärts gefahren bin.
Kein Problem, Peter u Maya helfen kräftig schieben und wir ändern spontan unseren Ausflugs Punkt.
Wir erklimmen einen schönen Hügel, welcher mit Flechten/Moos und hartem Gras bewachsen ist und meinem Traktor sehr guten „Gripp“ gibt.
Einmal mehr staunen wir, wie wir im Zick-Zack den Hügel erklimmen.
Peter sichert mich zeitweise, um ein Ueberschlagen zu verhindern, so erreichen wir den Hügelkamm und geniessen die prächtige Aussicht, (ohne Trac keine Chance)
Da es unendlich viele scharfe Steine hat, muss ich pausenlos meinen Weg suchen und notfalls auch umkehren, aber wir finden immer einen Weg. Mein Rolli leidet allerdings stark und am Abend merke ich, dass ein Vorderrad gebrochen ist.
Kein Problem, zum Glück habe ich 5 Stück dabei und gewechselt ist das Rädchen schnell!
Auf unserem neuen Grill braten wir ein grosses Stück Fleisch von den Rippen, etwas fettig war es schon, ABER super lecker, war es doch mega zart, nicht soo wie hier in den Restaurant erhältlich, (Schuhsohlen)!
Stimmungen am Baikal Eifach nume schööön!
26.06.2017 Insel Olchon – Irkutsk – Listwjanka 350 Km
Zugegeben, etwas mulmig ist uns schon, als wir um 0700 Uhr, wieder auf der Sandspur Richtung Hauptstrasse (Schotterpiste) stehen, bei der Anfahrt hat es uns ja die Schubladen heraus geschleudert!!
Ich habe mehr Vertrauen in unseren „Heckantrieb“ und fahre langsamer auch durch die tiefen Sandstrecken und wir kommen prima zur Strasse.
Hier ist die Auffahrt aber wirklich sehr steil und ich will ja nicht meine Kiste hinten abreissen! So machen wir eine Zusatzschlaufe und gelangen ohne Problem auf die Hauptverbindung zur Fähre!
Diese 30 Km müssen wir uns aber wieder hart verdienen, es dröhnt und stöhnt und rattert, wir hoffen, dass unsere Kästen das aushalten.!
Wir müssen dann noch ein wenig warten und so sammeln sich mehrere WOMOS vor dem Verladeort zur Fähre.
Die Schiffjungs nehmen es aber seeeehr gelassen und holen zuerst mal den Käpten für das grössere Fährschiff, aus dem Nebengebäude!
Die Rückfahrt nach Irkutsk scheint uns nicht mehr ganz sooo spannend, wie die Anfahrt.
Die Temperatur steigt u steigt und von angenehmen 19 Grad am Morgen, wechseln wir bald zu über 30 Grad.
Unterwegs müssen wir noch schnell Essen u Trinken einkaufen, nach 5 Tagen hat sich der Kühlschrank merklich geleert!
Als wir aus dem gekühlten Supermarkt kommen, (wo es praktisch ALLES zu Kaufen gibt), erwarten uns 33 Grad!
Wir verirren uns irgendwie auf einer riesigen Baustelle, finden keinen passenden *Weg* und fahren dann, wie die Baustellen-Fahrzeuge auf der neu geteerten Strasse… die Einfahrt auf die Richtige Spur erweist sich dann allerdings sehr zeitraubend, wir warten fast 20 Minuten!
Es ist schon 1500 Uhr, als wir beim Freilicht – Museum ankommen.
Kühler ist es auch nicht geworden und wir machen eine „Kurzführung“ durch das Museum!
Bären-sicher ist dieser Jagdsitz Wir durchstreifen den kühlen Wald.
Zum Abschluss erspähen wir noch einen Buntspecht, eine Seltenheit, in dem so Tierlosen Russland…
Ich hatte so fest gehofft, einen Elch oåder sogar Bären in der Natur zu sehen, doch auch auf unseren langen Touren weit abseits der Hauptstrasse und Dörfer war die Ausbeute erbärmlich!
Wir stehen beim Hotel „Baikal“ für 2 Nächte und geniessen den feinen „Omul-Fisch“ im Dörfchen an der ANGARA, dem Ausfluss des Baikalsee!
Am Abend sieht es fast nach Gewitter aus, dicke Regentropfen fallen, als wir auf dem Heimweg sind.
Do kommt uns plötzlich ein Fahrzeug entgegen mit „Schweizerkreuz“ an der Front, wir Winken und Johlen natürlich wie wild, so dass der Fahrer anhält. Sofort weiss ich, WER die Reisenden sind, Peter Margrit fahren seit anfangs 2017 auch die Seidenstrasse, aber via Italien – Griechenland – Iran etc.
Im Internet habe ich Ihre Tour, vor unserer Abreise mit Interesse verfolgt. Wir unterhalten uns herzlich und wünschen Ihnen mit Ihrem BUCHER – ENDURO, (ARMEEFAHRZEUG) eine wunderschöne Reise via Mongolei, wo sie ca 6 Wochen verbrinen, ALLES Gute.
Die grossen Regentropfen jagen uns den Berg hoch, zu unseren bequemen WOMOS!
Viele „Schumis“ überschätzen sich! Viele Unfälle enden tödlich!
27.06. 2017 Listwjanka – Arschan 280 Km
Wir starten die Motoren um 0700 Uhr und fahren bei mässigem Verkehr zurück nach Irkutsk, wo wir Abbiegen und den Tunka Nationalpark anpeilen!
Beim Eintritt in dieses Gebiet, wird von strengen Wächtern, ein Obulus von 200 Rubel verlangt, pro Fz.
Wir fahren in die Teilrepublik Burjatien, die ca 980 000 EW zählt, davon sind ca 30 % Burjaten, 66 % Russen, den Rest machen Indigene Völker aus, Ewenken, Ostsajanen etc!
Die Burjaten gehörten zum Mongolen-Reich Dschingis Khan.
Mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn, begann auch der Wirtschaftliche Aufschwung der Region!
Burjatien zählt zu den gut erschlossenen Regionen Sibiriens und ist reich an Bodenschätzen, Bergbau und Holzindustrie, aber auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger Zweig.
Frühzeitig erreichen wir das grössere Dorf Arschan, das sooo ganz zaghaft etwas Tourismus anlockt!
Leider ist auch hier kein Hauch von Uebereifer zu sehen, eher so lieblos und kalt stehen die vielen einfachen Holzstände, welche zum Erstaunen, fast ALLE die gleichen, Mongolischen Kleider und Filzsocken etc. anbieten.
Um 1400 Uhr war eine kleine Wanderung angesagt, aber der leichte Nieselregen hielt die Wanderlustigen dann doch davon ab.
Nelja, eine Reise-Teilnehmer feiert heute Ihren Geburtstag und so kommt unser Grill einmal mehr zum Einsatz.
Die 50 Bratwürste aus Irkutsk, sind wirklich mega lecker und stehen den Unseren in nichts nach.
Dazu gibt es wie so oft, feinen Salat UND natürlich Getränke ALLER Art!!
Zum Schluss lassen wir noch einen Heissluftballon fliegen!
28.06.2017 Arschan – Babuschkin 300 Km
Wir starten früh und fahren zurück durch den Nationalpark, über unzählige Baustellen, (Offroading pur)… und biegen am Baikalsee rechts ab. Wir folgen nun über sehr hügeliges Gebiet, dem Baikalsee über ca 80 Km. Auch diese Strasse ist übersät mit tiefen Schlaglöcher, wehe wir übersehen eines, es kracht, als ob unser ganzes „Kistchen“ aus einander fliegt.
Unterwegs biegen wir wieder einmal spontan ab in ein Dorf und stellen uns direkt an die Bahnlinie!
Es ist einfach unglaublich, wie viele lange Güterzüge, mit Kohle beladen, (60-80 Wagen) an uns vorbei rauschen! WO wird sooo viel Kohle verbrannt, arme Umwelt!!
Die zwei alten Wassertürme, welche früher zum Auftanken der Dampfloks gebraucht wurden, imponieren uns.
Wir machen uns zu Fuss auf den Weg ins Dorf, nach dem wir uns mit drei Kindern unterhalten haben.
Schon bei der Anfahrt sind uns die wunderschönen Lupinen auf gefallen, aber was wir jetzt entdecken, ist super, überall, in den Gärten, wild stehend, können wir diese violetten Blumen bewundern und „knipsen“!
Bei einem Garten halte ich länger an und überlege, wie ich die skurril angelegten Reifen fotografieren könnte.
Schon steht eine ältere Dame in Slips und knapper Bluse bei mir, Ihr Lachen zeigt mir alle Ihre Goldzähne. Während sie mir klar machen will, dass es im Wald noch viiiel schönere Blumen gibt, erscheint die Nachbarin.
Wir dürfen Ihren sehr gepflegten , grossen Garten bestaunen und Walda u Maya können sogar einen Augenschein ins Hausinnere werfen!
Da werden wir fast schwermütig! Unsere Liebe ist wunderschön!
Viele Teppiche an Wänden und auf Böden schmücken das Heim!
Wir müssen zurück und ich bin froh, dass der Pflock, an dem der grosse, aggressive Hund wie wild herumreisst , gut verankert ist!
Jetzt müssen wir aber weiter, schnell wecken wir Peter aus seinem Mittags-Schläfchen und fahren weiter, ins Dörfchen Kijuewka.
Seit Jahren besuchen die Seabridge-Zigeuner, hier ein Kinderheim und auch unsere tolle Gruppe lässt hier einige Rubel liegen, welche für Renovationen und Neuanschaffungen sehr gut gebraucht werden können!
Wir schleppen schon seit unserer Abreise div. Säcke voll schöner Kleider, welche uns Nachbarn anvertraut haben…….UND jetzt ist der beste Augenblick, diese hier ab zu geben.
Zusammen mit unserem Radio, werden diese mit Freude angenommen.!
Wir fahren noch weiter nach Babuschkin, unserem heutigen Stellplatz!
Die Seele „baumeln“ lassen! Gewusst wie, dann sprudelt das kühle Wasser!
29./30. 06. 2017 Babuschkin – Ulan Ude 180 Km
29. / 30. 06. 2017 Babuschkin – Ulan Ude 200 Km
Die Strassen sind „unspektakulär“ RUSSISCH halt!
Wir verlassen nun nach 12 Tagen das „Baikalsee-Gebiet“ und fahren Richtung Ulan – Ude, der Hauptstadt der Region Burjatiens. Ulan – Ude ist auch Haltestelle der Transsibirischen Eisenbahn!
Unterwegs biegen wir links ab und fahren eine Zusatzschleife von 60 Km, durch einen kleinen Teil des grössten Süsswasser-Delta der Welt…der SELENGA…(wusste ich auch nicht!)
Hier hatten wir zufällig einen schönen Kontakt mit einem Bauern, welcher zuerst sein Pferd verscheuchte und dann Walda noch das Mähen mit der Sense beibringen wollte….ich sage es vorweg, das gelang NICHT!
Aber als wir ihn mit Feuerzeug etc beschenken, gibt er uns feine, frische Kartoffeln!
In Ulan Ude können wir direkt bei einem schönen Sportstadion stehen.
Am Abend feiern wir den Geburtstag von unserer lieb gewonnenen „Sascha“ und auch Ihren Abschied von uns und dem ganzen Team in einem schönen Lokal, ganz in der Nähe unseres Platzes!
Wir erlebten zusammen einmal mehr einen interessanten, lustigen Abend!!
Gespannt lauschen wir Putin! Dima alias Putin
Es ist TATSACHE, WIR HABEN ZUSAMMEN einen grossen Teil RUSSLANDS von West nach Ost durch quert, soo viele schöne Eindrücke von Land u Leuten gesammelt.
EINES IST KLAR, wir hatten leider ein komplett falsches Bild von „Russland“ und im Besonderen von Sibirien,
DEFINITIV!!!
01.07.2017 Ulan Ude – Mongolei – Sukhbaatar 275 Km
Ein spezieller Tag steht an, wir reisen aus Russland aus, das wir nun seit gut 6 Wochen bereist u von West nach Ost, durchquert haben und Reisen ins Land von Dschingis Khan, in die Mongolei!!
Die Strecke zur Grenze ist extrem abwechslungsreich und wir wechseln unsere Fahrweise ständig… fast auf 000 Abbremsen, wieder Beschleunigen-Abbremsen, trotzdem knallen wir immer wieder in tiefe Löcher.
Seit Wochen sind wir nun schon auf einer Mercedes TESTSTRECKE!!
So kommen wir erst um 1200 Uhr an der Grenze an und kurz davor verprassen wir noch unsere letzten Rubel mit Diesel tanken und Kühlschrank auffüllen!!!
Dann stehen wir in Reih u Glied vor der Russischen Grenze und es DAUERT, ganz normal halt..
ALLES hat seinen Weg und nach 2 Stunden stehen wir vor dem Mongolischen Zollamt!!
Hier müssen div. Zollformulare ausgefüllt und abgestempelt werden, Fahrzeugversicherung (Haftpflicht) ist obligatorisch, Kostenpunkt ca 10 Fr. für 1 Monat!
Als REISEGRUPPE, dürfen wir uns in einer sep. Reihe aufstellen… 20 Fahrzeuge mit dem blauen SEABRIDGEKLEBER stehen in einer Kolonne!!
Brummis-Fahrer und Private müssen (leider) warten, sicher sind einige verärgert, über unsere Bevorzugung….ABER die meisten nehmen es gelassen und bestaunen unsere Wohnungen auf Räder von aussen und am liebsten von innen!
Wir beruhigen auch VIELE mit Kugelschreiber und Feuerzeug, verschenken unsere Flyer und zeigen Interessierten unsere Reiseroute, was immer wieder für grosses Erstaunen sorgt…von Switzarija kommen „DIE“ mit diesen komischen Gefährten, zum Lachen ist das!
Im Gegensatz zu den Russischen Zollbeamten, sind die Mongolischen Zöllner richtige „Frohnaturen“ und wir bedanken uns dafür….natürlich mit Kugelschreiber… UPS.. dass der keine Mine mehr hatte, merkten wir erst als wir wieder draussen standen.
Schon nach ca einer Stunde waren alle 20 Fahrzeuge und 40 Personen geprüft und abgestempelt und für „EINREISEWÜRDIG“ deklariert!!!
Ganz „süüferli“ fahren wir los.. wir jubeln und vor lauter Freude, kullern Walda Tränen über die braun gebrannten Wangen.
JA ES IST WAHR, WIR FAHREN DURCH DIE MONGOLISCHE STEPPE…….Wir können unser Glück kaum fassen…
Unsere Träume sind wahr geworden, viele Jahre alt sind SIE schon und wir haben dafür hart gearbeitet!
Die Strassen sind überraschend gut und so können wir unsere Blicke neugierig schweifen lassen.
Es ist sehr karg und vor allem extrem sandig und hügelig, trotzdem entdecken wir schon bald die ersten Schafherden, ein Rätsel, was diese Tiere hier zum Fressen finden.
Dank den genauen Koordinaten finden wir unseren heutigen Stellplatz, abseits der Zivilisation, inmitten von Föhren ohne Mühe.
Bei unserem ersten Meeting werden uns Reiseatlas, Mong. SIM-Karten, Bargeld, Versicherungsschein für das WOMO etc ausgehändigt.
Zur Überraschung hat unser Mongolischer Begleiter tüchtig Wurst u Fleisch eingekauft, so dass wir unverhofft zum Grillieren kommen.
Hans u ich werfen unsere neuen Grills an und so braten wir fast im Akkord, 80 leckere Bratwürste….für 40 Personen…. ABER als wir dann auch noch eine fast gleiche Menge Steaks bekommen zum grillen, kommt doch Zweifel auf, WER bitte soll das alles Essen.
Viele von uns packen ein paar Steaks ein und geniessen diese später!
02.07.2017 Sukhbaatar – Mongolien – Secret-History Camp 200 Km
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Weil es die ganze Nacht tüchtig geregnet hat und wir auf einem sandigen Feld mit Föhrenbestand übernachtet haben, hoffen wir, den Weg auf die Strasse zu schaffen, ohne ab zu saufen.
Tja, es ist schon fast eine Motogross –würdige Piste und 2 Mal hängt mein Vorderrad in der Luft, so stark verwindet es unser Chassis!!
Gemütlich fahren wir weiter rein, nach Asien!
Mit der Mongolei steht uns ein ebenfalls sehr grosses Land, (dreimal so gross wie Deutschland) bevor, mit gerade mal
ca 3 000 000 Einwohner , dafür aber über 60 000 000 Mil. Tiere, mit wunderschöner Natur, einer überaus stolzen Geschichte, ABER auch jeder Menge sozialer u wirtschaftlicher Probleme!
Ich hoffe, wir können uns das interessante Land, mit Platz ohne ENDE…Staub überall und Tieren in allen Ecken, in Ruhe anschauen und uns darüber freuen.
Sogar Edelweiss entdecken wir! Die Stimmung rundum ist einfach phantastisch!!
Wir biegen frühzeitig in die Schotterpiste ein, welche zu unserem Übernachtungs Platz führt..
Nach knapp 100 Meter; Pssssssshh!!!
Scheis….e.. unser erster Plattfuss!
Wir fahren hoch bis auf den betonierten Platz und schnell ist der Reifen mit Hilfe von Peter u Ararat gewechselt, mein Akkuschlagschrauber bewährt sich hervorragend, muss aber tüchtig arbeiten, sooo stark sind die Muttern angezogen.
Am Abend geniessen wir ein hervorragendes „MONGOLISCHES Essen“ wirklich lecker die feinen Salate und Fleischgerichte!
Die div. Touristen feiern tüchtig bis in den Morgen in den vielen Jurten!
03.07.2017 History Camp – Steppe 130 Km
Früh am Morgen, 0600 Uhr starten einige von uns, inkl. WALDA) zu einer Wanderung durch dichtes Wald/Gebüsch auf kaum sichtbaren Pfaden und geniessen dann einen schönen Ausblick!
Kurz nach 1000 Uhr sind die Wanderer zurück und wir machen uns Reisefertig.
Kurz nach unserer Abfahrt biegen wir ein auf eine neuere Raststätte und sehen eine kleine Reifenwerkstatt!
Mit vereinten Kräften versuchen wir den Reifen zu flicken, ich habe Flickzeug dabei und Peter und ich flicken den Reifen selber! Aber beim Aufpumpen, sehen wir, dass der Schaden grösser ist, als erwartet, es ist wie ein Dreizack und der Pneu macht einen „Buckel“
Das heisst, einen neuen Reifen auftreiben, vermutlich finden wir den in Ulan Bator!
Kurz vor der Hauptstadt biegen wir aber heute rechts ab und fahren Richtung HUSTAIN Nationalpark, wo wir in der Steppe stehen werden¨
Schändlich, was die Mongolen, welche hier Leben, abseits der Strassen für Abfall liegen lassen, der Wind verteilt sämtliche Flaschen und Plastiksäcke, zusammen mit vielen Tierkadaver liegt dann alles in Mulden, Gräben und verstreut auf dem Weideland.
Tausende von Tierkadaver liegen überall! Die vielen Geier freuts…
Die Tiere können wir beim Fressen von Plastik aller Art beobachten, ein Graus, wenn wir an das „BIO“ Fleisch u Milch denken! Wirklich ein grosses Elend!
Am Abend geniessen wir ein feines Essen in der Runde, vielerlei Salate und feines Fleisch aus der Grillpfanne von unserem Mechaniker, Ararat,, einfach herrlich!
Stimmungsvolles Abendlicht! Lagerfeuerromantik!
Wir entzünden ein Lagerfeuer als es ein dunkelt und Holger unser Reisebegleiter erzählt noch einige alte, Russische und Mongolische Märchen, eine perfekte Stimmung umgibt uns.
Der stärker werdende Wind rüttelt uns in den Schlaf!
04.07.2017 Steppe – Khustayn- Nationalpark 55 Km
Walda u ich machen uns beizeiten, 0700 Uhr auf den Weg. Mein Zug Gerät ist zwar nicht ganz geladen, aber es soll nur eine kurze Tour auf den nächsten Hügel werden.
Schon kurz nach dem Start sehen wir einen jüngeren Stier, welcher allein, aber sehr zielstrebig Kurs auf uns nimmt, laut brüllend!!
Hoppla, das fängt ja schon gut an denke ich .. zum Glück läuft er dann aber Richtung Stall, um dort zu wenden und dann wieder im Galopp zu seiner Herde zurück zu kehren. Nochmals Glück gehabt, doch gleich darauf traben 2 kläffende Hunde auf uns zu und wollen wohl klar machen, dass wir in Ihr Revier eintreten. Die zwei Steine, welche ich vorsichtshalber auflese brauche ich dann aber nicht!
In einer grossen Schleife, steigen wir auf und sehen vor uns eine bewohnte Jurte.
Wir winken den Mongolen und stehen schon bald vor der Jurte.
Zwei Jungs, Mutter und Vater wohnen hier…ABER wir können uns nur mit ein paar Russischen Wörtern verständigen.
Grosse Freude bereiten Ihnen unsere Feuerzeuge und bald gehen wir weiter und klettern den steinigen Hügel hinauf.
Von Oben sehen wir, wie sich Vater und Sohn auf ihr Motorrad schwingen und … zu uns auf den Hügel zu steuern, „der ca 12 Jährige Sohn fährt“ !
Zu Fuss kommen sie zu uns auf die Hügelspitze und wir freuen uns sehr, dass der Vater unbedingt Fotos mit uns machen will.
Wir verabschieden uns herzlich und steigen wieder ab zu unseren WOMOS, welche wie Spielzeug-Autos aussehen von da oben
Ich fahre in der Falllinie den Hang hinunter, muss mich aber tüchtig an meinem Swiss – Trac halten, dass ich nicht Kopfüber aus dem Rolli falle.
Da ich immer wieder rutsche und recht schnell zu Tal fräse, versucht Walda hinten etwas zu Bremsen!!
Wir kommen heil unten an und fahren erneut durch eine hässliche Müll-Steppe, mit div. Pferdekadavern, es beelendet uns!
Heute fahren wir erneut eine kurze Etappe auf sehr welliger Strasse, wehe dem, welcher die oft nach einander kommenden Buckel überseht, man hebt ab wie ein Jumbo, mit harter Landung.
Bei vielen WOMOS machen sich schon div. Abnutzungs-Erscheinungen bemerkbar, bei Fahrwerk und Elektronik u Aufbau!
Wir prüfen jeden Tag, ob unsere Reparatur am „Garageboden“ noch intakt ist.
Wir finden den Abzweig, welcher uns auf die 15 Km lange Sandpiste zum Eingang des Nationalparks führt.
Zum Glück hat es nicht all zu tiefe Gräben und Löcher, so dass ich im 1. Gang mit ordentlichem Gas problemlos durch komme. Der Heckantrieb bewährt sich bestens.
Nicht alle haben das gleiche Glück und bleiben im tiefen, feinen Sand stecken.
Das heisst, Schaufeln und Holz unterlegen UND Schwitzen!!
Unser „Spätzünder“ Erich mit dem Phoenix kommt wir immer sehr spät an und versenkt sein schweres WOMO schon am Anfang der Sandpiste!!
Mit seinen Hydraulik-Stützen und der Hilfe von Mongolen, kann er sich schlussendlich wieder befreien und kommt spät Abends auf unseren Stellplatz.
Mit meinem Freund Peter nutze ich die Gelegenheit und sattle meinen Swiss – Trac und wir steigen auf einen naheliegenden Hügel.
Der Boden ist ausgetrocknet und die Grasnarbe erschreckend dünn. Viele Löcher von Murmeltieren sind überall gegraben, aber die Bewohner können wir nicht sehen. Der Weg wird immer steiniger und steiler und ich grabe mich mit dem Trac ein. Deshalb wende ich und fahre Rückwärts ein gutes Stück den Hang hinauf…. Fast hätte ich es geschafft, eben nur fast, die restlichen 20 Meter schiebt mich Peter kräftig und soo darf ich den herrlichen Ausblick in die unendlche weite Steppe geniessen.
Zusammen trinken wir ein kühles Bier aus meinem Rucksack!!
Nach dem „Gipfelfoto“ peilen wir den nächsten Hügel an, aber es wird sooo steinig, dass wir den Abstieg bevorzugen, um nicht meinen Rolli u Trac zu beschädigen!
Maya u Walda schnüren ebenfalls ihre Wanderschuhe und steigen später ebenfalls auf einen der umliegenden Hügel.
Am Abend haben wir ein kurzes Meeting und da es herrlich sonnig u warm ist, starten Peter und ich nochmals Richtung Nationalpark „Hustain“.
Extreme Trockenheit, kein Wasser, wenig Futter, vlel zu viele Tiere! Viele Tiere überleben den Sommer nicht !
Fast 2 Stunden sind wir unterwegs und zu unserer grossen Freude, können wir nun viele Murmeltiere sehen, auch 8 Hirsche, welche auf einem Grat weiden, konnten wir lange beobachten.
Das WOMO von Lorenz streikt beharrlich und will einfach nicht mehr anspringen, trotz Stundenlanger suche kann der Defekt nicht gefunden werden. Das heisst, ein grosser Brummi muss den Carthago aus den sandigen Pisen schleppen!
Das heisst für mich, den Swiss Trac, welchen ich bei Lorenz einstellen durfte, wieder bei uns einladen.
Das heisst auch, wieder 65 Kg mehr in der lädierten Garage. Wir packen dafür die schwere Werkzeugkiste etc. in den Wohnraum und hoffen, dass der Boden hält in der Garage!!!
05.07.2017 Hustain – Nationalpark
Heute Morgen erwartet uns leichter Regen u es ist merklich kühler geworden!
Das heisst, wir „werkeln“ in unserem Womo und ich schreibe an unserem Blog, verrückt, wie die Zeit läuft, welchen Wochentag haben wir schon wieder???
Soo unendlich viele Eindrücke, jeden Tag aufs Neue!
Um 1030 Uhr heisst es antraben zum „Mongolisch-Sprachkurs“ mit Baijara unserer Reisebegleiterin
Pünktlich erscheint die Sonne wieder und der soo nötige Regen ist vorbei.
Walda hat sich zum Reiten angemeldet und will mit einem Mongolischen 1 PS die Hügelige-Steppe durch streifen!
Hoffentlich überleben Reiter u Pferd diese Tour unbeschadet!
Voll motivierte Reiterinnen. Puce, hoch zu Ross!
Wir sind auch gespannt auf heute Abend..die Reisegruppe mit Kostja, welche auf der südlichen Russlandroute von Düsseldorf nach Peking gereist ist, soll bei uns eintreffen.
Zusammen wollen wir dann am „Nadam – Fest“ in ULAN BATOR teilnehmen.
Peter und ich spannen einmal mehr meinen „Esel“ an und erklimmen den Rückseitigen Hügel.
In Serpentinen erklimmen wir den zum Teil sehr steinigen Hang, immer knapp am Limit um nicht Talwärts zu stürzen, Peter muss oft etwas schieben und seitlich absichern.
So kommen wir recht flott auf den Hügel!
Wau… welch phantastische Aussicht über unzählige Hügel uTäler mit einem unwahrscheinlich schönen Wolken / Schatten Schauspiel.
Auf dem Hügel trinken wir zusammen ein wohl verdientes Bier auf unsere tolle Freundschaft, welche mir sooo viele, tolle Ausflüge ermöglicht!
Trotz der mageren Grasnarbe, stechen wir senkrecht hinunter ins Tal und folgen diesem bis zu unserem Stellplatz.
Ross und Reiter sind auch schon wieder gesund zurück und wir machen uns auf den Weg ins nahe Restaurant um ein sehr feines, typisch mongolisches Essen zu geniessen!
Wir müssen uns sehr sputen, denn schon bald fahren unsere 4 Busse ab in den Nationalpark.
Für mich gibt es einen guten Platz links neben dem Fahrer, ja richtig, links, denn sehr viele Fahrzeuge sind rechts gesteuert. Die 4 Kleinbusse rasen nun, was das Zeug hält über Holperpisten, es hat Löcher, man könnte ein Pferd darin verstecken, über Stock und Stein, mit extrem Gefälle etc,
Es wird gefahren, was das Zeug hält! Mein Rolli wurde zum Glück gut angeschnallt!
Zum Glück kann ich mich gut halten.
Schon nach einem Drittel der 27 Km langen Fahrt können wir auf der linken Talseite eine grosse Herde von stattlichen Hirschen sehen, die in flottem Tempo Talaufwärts traben.
Unser Fahrer hält an und alle sausen aus dem Bus, um die majestätischen Tiere zu knipsen, vor allem das Leittier mit sehr stattlichem Geweih, zieht unsere Blicke an.
Kurz darauf sehen wir einige,der hier wieder angesiedelten Przewalski-Urpferde , einen steilen Hang hochtraben und schnell aus unserem Blickfeld verschwinden.
Auch wir fahren weiter und können eine andere Herde auf einem Hochplateau sehen, welche aber zügig talwärts trabt.
Rundherum hat es wirklich tausende von Murmeltier – Bauten und wir können viele dieser „putzigen“ Nager umher tollen sehen!
Etwas langsamer geht es wieder Talwärts und wir überholen einige Busse, welche die vorbeitrabenden Pferde bewunderten. Als unser Fahrer vorbeifährt, sind wir nicht so glücklich, aber 300 Meter weiter erfahren wir den Grund.
Aus nächster Nähe können wir 5 Tiere am Wasserloch beobachten, zuerst wollen sie flüchten, doch sie kehren alsbald zurück und legen sich sogar ins Wasser.
Als ein Bus vorbeidonnert, verstieben auch „unsere“ Przewalski den Hang hoch, eines, das sich vorher im Wasserloch gewälzt hat, wiederholt seine Körperpflege nun im Sand und sieht nachher aus wie ein paniertes Schnitzel-Pferd!
Nun haben wir aber genug Tiere gesehen und es geht mit z.T. über 60 Sachen zurück zum Stellplatz!
Maya, Peter und Walda gehen ca 5 Km zu Fuss zurück und können auch hier viele Murmeltiere aus der Nähe beobachten.
Wir stehen auch die nächsten Tage in der Steppe und so möchte ich unseren Wassertank noch füllen.
Der Wasserschlauch ist aber leider zu kurz und so muss ich lange warten, bis Walda zurück ist und die Arbeit erledigt.
Auf unserem Platz ist plötzlich Hochbetrieb, ein WOMO nach dem Andern gesellt sich zu uns.
Es sind Reisende, welche mit Seabridge die Reise Düsseldorf – Peking-Russland fahren und sich hier zu uns gesellen.
DASS ICH DANN AM ABEND MEINEN SCHLÜSSEL FÜR MEINEN SWISS-TRAC „VERLÜMMLE OD VERLIERE“ VERRATE ICH NATÜRLICH HIER NICHT!!
06.07.2017 Hustain Nationalpark – Mongol Els (Sanddünen) 220 Km
Heute haben wir ein spezielles Frühstück auf der grossen Wiese.
BEIDE Gruppen, 35 Fahrzeuge und ca 70 „Zigeuner“ sitzen in Reih und Glied und wir haben uns gegenseitig VIEL zu erzählen, dem entsprechend hoch ist auch der Lärmpegel.
Diese 2. Gruppe ist am 15. April in Düsseldorf gestartet, durch den Süden Russlands gefahren, hat Kasachstan durchquert und haben dann in Peking an einer Camping-Ausstellung ihre Camper präsentiert, (hoffentlich gewaschen)! Nun reisen sie zurück durch den Norden von Russland, praktisch auf unserer Anfahrts-Route!
Ohne Probleme fahren wir die 15 Km durch die Sandpiste zurück, da wo sich bei der Anfahrt doch einige eingegraben haben. Wichtig ist, immer auf der Hut zu sein vor tiefen Sandpassagen und dort im 1. Gang mit Volldampf durch wühlen. Diese Stellen sind aber auch meist sehr uneben und das schüttelt dann halt mächtig!
Wir ziehen eine gewaltige Staubfahne hinter uns her, das stört uns wenig, viel schlimmer ist der Staub im und am Womo!
Alles was man aussen anfasst ist extrem „paniert“ und auch im Innenraum könnten wir pausenlos Abstauben.
Wir fahren durch sehr hügeliges Gebiet, extrem abwechslungsreich, präsentieren sich Weiden, Steppen und kahle, karge Kuppen, der Regen lässt auf sich warten und es ist wirklich ALLES knüppel trocken, vor allem die Millionen von Pferde, Kühe, Schafe u Ziegen leiden unter der Dürre, deshalb verwundert nicht, dass wir hunderte von Kadaver entdecken, oft markiert von hungrigen Geiern und Bussarden.
Claus mit Reiseleiter! Viele Kamele unter sich!
Wir fragen uns auch immer wieder, wie und von was den die unzähligen Erdmännchen leben können. Wir müssen sehr oft lachen, wenn die kleinen Nager über die Strasse flitzen, das Schwänzchen senkrecht in die Luft gestreckt!
Alle kommen zufrieden vom Ausritt in die Dünen zurück!
Obwohl wir natürlich sehr oft das gleiche Bild vor uns haben, mit den riiiiiesigen Tierherden, oft unbegleitet, manchmal ergibt sich ein Schwall von blöckenden Schafen über die Strasse, können wir uns nie satt sehen, es ist ein Festivall der Sinne, Sehen, Riechen, Lauschen, aber auch der Stille, irgendwo auf einem Hügel, mit einem Blick in die unendliche FERNE!
Die Strasse ist sehr oft wie mit einem Lineal gezogen, schnurgerade, ab u zu hügelig, 10 , 15, 20 Km lang, aber leider extrem wellig und löchrig wie ein Emmentaler!
Die Sanddünen von Mongol Els können wir schon von weitem sehen, ein wunderschöner Anblick, die grüne Steppe reicht direkt bis an die Dünen.Gute Grösse für meinen Grill! Weiden reichen bis an die Dünen!
Vorsichtig tasten wir uns möglichst nahe an den Rand der Dünen, immer auf der Hut, um nicht zu versinken, DAS kann blitzschnell passieren!
Heimtückischer Swiss-Trac Trail! Stutenmilch, vergoren, Yogurt etc. etc, alles Dinge um mich zu vertreiben!
Wir haben die Möglichkeit, in einer naheliegenden Jurte Stutenmilch und andere LECKEREIEN zu probieren, zum Glück ist die Jurte nicht Rolli-tauglich, so dass ich an der frischen Luft bleiben kann.
Da ich keine Milch trinke, schmeckt mir auch die vergorene Stutenmilch fürchterlich, brrrrh, die armen Mongolen!!
Neben der Jurte lagern ca 20 Kamele und warten auf Kundschaft.
Walda und noch 10 andere Mutige wagen einen Ausritt in die nahen Dünen, leider bloss eine Stunde, dauert das Erlebnis.
Wir haben noch 4 Riesenwürste aus Russland, welche nun endlich auf den Grill kommen, hm schmecken lecker zusammen mit Salat!
Russisches Würstchen,hmm lecker! feines Nachtessen am Rande der Wüste!
07.07. 2017 Mongol Karakorum 85 Km
Obwohl wir heute einen „faulen Tag“ haben und knapp 100 Km fahren müssen, starten wir zusammen mit Maya und Peter schon um 0700 Uhr.
Mit unseren „Schaukelkisten“ passen wir gut zusammen, haben etwa das gleiche Reisetempo und halten oft an unterwegs, wenn wir etwas besonderes erspähen können.
Die ausgedehnte Tempelanlage “ Edene Zuu“ mit ihren weissen Mauern und Türmchen rundherum, steht unübersehbar am Dorfrand.
Wir durchqueren das grössere Dorf mit seinen bunten Dächern, von weiten ein schöner Anblick, aber wenn man direkt neben den Häuser und Strassen steht, sieht die Realität ganz anders aus.
Schmutz und Abfall überall, mehr Buckelpisten als Dorfstrassen, natürlich keine Asphaltiert. Menschen, alt u jung, Tiere, Autos, Motorräder, einfach alles hat seinen Platz auf den IMMER hoch eingezäunten Grundstücken.
Vor dem Fluss „Orkhon“ biegen wir ab und fahren durch mehrere Jurten-Dörfer, welche für Touristen aufgebaut wurden, direkt an den Fluss, welcher überraschend viel Wasser führt!
EINEN TRAUMPLATZ HABEN WIR SCHON WIEDER und da wir die ersten sind, können wir uns auch optimal hinstellen!!
HIER könnten wir ein paar Tage verweilen, ABER unsere Reise ist GEPLANT, das hat leider auch seine Schattenseiten.
Mit dem Swiss-Trac wollen wir zu Fuss die Tempel-Anlage erkunden, das heisst zuerst zurück zum Dorf rollen.
Wir wählen den Weg über die grosse Wiese, wo wir div. Schädel von Pferden entdecken, einen davon „pflanze“ ich auf den Swiss-Trac, sieht gefürchtig aus und macht sogar „Eindruck“ bei den Mongolen!
Nach einem grossen Umweg, der Wasserkanal zwingt uns dazu, kommen wir um 1500 Uhr zum Tempel.
Dort fallen uns zuerst die vielen Shops und „Fressbeizlein“ auf, ein Adler fristet hier sein schäbiges Dasein, wird mit einer Wasserflasche getränkt, damit er nicht von der Stange fällt.
Armer Adler, hockt da um Fotografiert zu werden! 6 Polen durchqueren die Mongolei mit schwer beladenen Bikes!
6 Polnische Radfahrer fallen uns auf, mit ihren schwerbeladenen Bikes, sie durchqueren in 4 Wochen die Mongolei, das ist wirklich Knochenarbeit, bei dem ewigen Wind und den unzähligen Hügel.
Die Tempelanlage hatte einst ein riesiges Ausmass, viele Gebäude wurden aber zu Stalins-Zeit gesprengt.
Es leben noch einige Mönche hier, die Anlage sieht aber eher vernachlässigt aus.
Die Tempel Anlage war einst riesig! Unsere Mädels werden von Ararat unter die Fitiche genommen!
Den Rückweg schaffen wir in knapp 1.5 Stunden und ich bin froh über mein Zuggerät, das mich über fast alle Hindernisse schleppt, notfalls hilft mir Peter weiter, zum Beispiel auf die hohen, ca 40 cm hohen Gehwege, (ja das gibt es hier)!!
Wir genissen einen wunderschönen langen Abend am Fluss mit feinen Pouletflügeli, hmm!
Pünktlich um 1900 Uhr besucht uns eine einheimische „Folklore-Gruppe“
Im Windschatten von einem WOMO spielen und singen sie Mongolische Liedern von Tieren, Steppen u Menschen, nur mit Geigen, Zitter u Hackbrett und Bassgeige, zeigen sie eine eindrückliche Show.
Die Stimmen der Männer begeistern uns sehr, es ist fast nicht zu glauben, wie tief und auch extrem hoch sie Singen können.
Das ist bestimmt nicht der erste Auftritt, dieses Mädels! Sie boten eine tolle Darbietung!
Fast könnte man glauben, sie spielen ein Instrument, so speziell sind die Töne!
Gerne würden wir auch an diesem Platz länger verweilen und das Rauschen des Flusses, die Pferde auf der kleinen Insel etc. geniessen.
„ABER DER WAGEN DER ROLLT“
08.07.2017 Karakorum – OgivNuur See 80 Km
Weit ist die heutige Etappe nicht, aber der Weg durch die sehr kargen, braunen Hügel fordert unsere Fahrzeuge ganz ordentlich.
Kurz vor dem Ziel, fahren wir steil auf einen Hügel und sehen unter uns, auf ca 1500 Meter ü.M den tiefblauen OgivNuur See, umrahmt von Hügeln stehen wir am flachen Ufer.
Ahh ja habe ich es vergessen:
Als wir das sehr steile, Bachbett hinunter zum See fahren mussten, sind unsere tapferen Frauen spontan ausgestiegen….um unsere Rutschpartie ZU FOTOGRAFIEREN..aber irgendwie hatte das etwas mit Angst zu tun!!
EIN WEITERER PARADIESISCHER STELLPLATZ, ohne Strom, Wasser etc. aber einfach nur wunderschön.
Ganz ruhig ist es hier aber nicht, einige hundert Mongolen scheuen den mühsamen Weg hierher auch nicht und stellen ihre Zelte am Ufer auf. Es wird gefeuert u gebraten u getrunken, was das Zeug hält, meist sind grosse Familien unterwegs, 6-7 Personen im Kleinwagen, mit Dachgepäck in rasendem Tempo wird über die holperigen Wege gefegt!
Wir sind früh vor Ort und so packe ich meine Angelrute aus und fahre mit meinem „Zugpferd“ direkt auf den klapprigen Holzsteg!
Mit Maiskörner kann ich doch drei Barschen anlocken und sogar Fangen!
Rolli-Angelplatz, gibt es selten! Soo sieht unser z,Nacht aus x 3 Stück.
Zusammen mit Alfons und Verena haben wir die Fische grilliert, lecker so frisch vom See!!
Die Nacht ist wie erwartet nicht ganz sooo ruhig, aber angenehm kühl!
Einfach nur schööön! Sonnenuntergang , traumhaft schöön! Unser Kuhschädel macht „echt“ Eindruck!
09.07.2017 OgivNuur See- Ulan Bator 325 Km
Abfahrt um 0600 Uhr haben wir abgemacht, denn eine happige Strecke steht uns bevor! Die ersten 30 Km Off-Road Piste hat es in sich, oft fahren wir neben dem Weg über die Steppe, weil das meist angenehmer ist und weniger rüttelt.
Es hat unzählige Pisten, WELCHE IST DIE RICHTIGE???
Und wieder ist EINES von uns gegangen! Die ANDEREN freuts!!
Wir suchen den Weg zur asphaltierten (gelben Strasse) und überqueren einige garstige Hügel, aber schon von Weitem sehen wir die Piste auf einen grossen Hügel zulaufen, armes WOMO denke ich…
Wir erklimmen die ausgewaschene Schotterpiste im Zeitlupen-Tempo, dennoch steht meine Kiste hinten am Camper div. Mal an und reist sogar ab links, als ich in einem Loch fast stecken bleibe, oft fahren wir nur auf drei Rädern, unsere Womos sind sicher nicht für solche Strecken gebaut worden!!
Wir wundern uns noch, wie denn die Frontriebler da hochfahren, ABER wir erfahren dann am Abend, dass uns unser Navi wohl einen Streich gespielt hat, es gab auch einen Weg um den Hügel herum, 7 Km weiter, ABER nicht soo ruppig. Gut 2 Stunden brauchen wir für die 30 Km.
Dann fahren wir wieder auf Asphalt, es rollt soo leicht und ruhig, schön wäre es ja, aber es fährt sich wie ein Schiff auf rauher See, und sehr oft heben wir fast ab, wenn ein paar Wellen unverhoft auftauchen, unser Reisetempo wechselt deshalb dauernd zwischen 10 u 60 Km pro Stunde.
Es rächt sich sofort, wenn ich den Blick mal von der Strasse auf die karge Landschaft werfe und dabei eine „Schanze“ verpasse!
So dauert es doch lange, bis wir endlich in die Nähe von der Mongolischen Haupstadt Ulan Bator kommen.
Schon weit vor den Toren der Stadt herrscht munteres Treiben, das Naadam-Fest steht vor der Tür, mit seinen Reiterspielen, Bogenschiessen u Ringen etc, das ist ein Höhepunkt so mancher Mongolenfamilie und so herrscht in diesen Tagen „AUSNAHMEZUSTAND“ rund um die Stadt!
Wir kommen ca um 1600 Uhr an in Ulan Bator, die Strasse ist hoffnungslos verstopft und die agressive Fahrweise der Mongolen ist kaum mehr zu toppen, sie preschen von links nach rechts, kreuzen und hupen, das ist schon fast Auto-Hochleistungs-Sport.
NUN, Peter und ich können auch hupen, üben das jetzt kräftig, und fahren bald sooo zügig wie die Mongolen, die sind zwar sehr frech, ABER wenns knapp wird, dann sind sie sehr aufmerksam und bremsen, bevor es knallt….uns macht es noch ECHT Spass so zu fahren, bei uns wäre der Führerschein wohl bald weg, bei dem Fahrstil!!!
Dank dem Navi, das uns (meist) gut leitet, finden wir das Hotel Continental ohne Umweg. Hier im Hinterhof können wir für 4 Tage Stehen und haben sogar Wasser, Strom und siehe da an meinem Blog, sogar langsames WiFi!
10.07.2017 Ulan Bator
Heute ist um 0900 Uhr eine Stadtrundfahrt angesagt, welche aber div. „Seabridgler“ nicht mitfahren.
Auch Peter u ich streiken, (es ist wirklich keine sehenswerte Stadt)
wir haben beschlossen, das Alu Profil hinten an der Bühne zu Reparieren, welches ich in einem tiefen Loch, links etwas abgerissen habe!
Dank richtigem Werkzeug können wir die Arbeit fachmännisch erledigen und ich bin froh, dass wieder alles in Ordnung ist.
Mende, unser Mongolien-Guide, holt meinen def. Reifen ab und nach 2 Stunden habe ich einen neuen Hankok – Reifen in meiner Garage, NICHT ganz billig, 295000 Tugriks, ca 115.– CHFr… DANKE, SUPERSERVICE!!
Am Abend ist ein typisch Mongolisches Essen angesagt!!
Maya, Peter, Walda und ich gehen den Weg zu Fuss, können gleichzeitig die Stadt nochmals anschauen, da vor drei Tagen Präsidenten-Wahl war, gibt es auf dem Hauptplatz vor dem Parlaments Gebäude grosse Festlichkeiten, die Musik ist extrem laut und wir gehen schnell unseren Weg weiter zum Mongolien Restaurant.
Hier treffen wir auch die Gruppe der MONGOLIEN-RUNDFAHRT, leider können wir uns nicht sehr gut mit diesen Leuten austauschen!
Es herscht ein riesen „Gewurstel“ im schmucken Saal, es ist Selbstbedienung am Buffet und am „Heissen Stein“ wird fast Akrobatisch die gewählten Speisen zubereitet!
Auf dem Heimweg stimmt sich auf dem Hauptplatz, ein mega grosses Orchester ein, ABER auch nach 20 Min. Warten, passiert noch nichts, als ohrenbetäubendes Quitschen aus den Lautsprecher, so dass wir nach HAUSE gehen!
11.07.2017 Naadam-Fest
Die Eröffnungs-Zeremonie startet um 1100 Uhr, deshalb stehen wir schon gut eine Stunde vorher am Stadion.
Mende, der die Tickets haben soll, ist noch nicht hier!!
Wir bestaunen die vielträchtigen Bekleidungen der verschiedenen Mongolen-Stämme, die meisten „Langarm“ und mit dickem Stoff, es ist knapp 30 Grad, bbrrhh!
Plötzlich tauchen Margrit u Peter auf, welche ebenfalls, Russland u Mongolei durch Streifen, aber allein!
Peter, auch im Rolli, hat Tickets bekommen steuert zum Tor 12
Bei uns sind noch immer keine Tickets in Sicht!!
DER „KNUELLER“ es gibt KEINE Eintrittskarten, weiss der Teufel warum..
Wir werden IRGENDWIE ins Stadion geschleust.
Obwohl ich vorne an der Schranke stehen kann, sehe ich leider nicht sehr viel von der interessanten Eröffnungszeremonie!
Eröffnungs Zeremonie, bei gut 30 Grad! Unzählige, uniformierte Mongolen auf ihren kleinen, zähen Pferden! Der Aufwand ist riesig!
Zu viele Fernseh-Teams und grosse Tierskulpturen versperren die Sicht! OK, ich bin es mir ja gewöhnt!!!
Die weisse Taube flog direkt unter meinen Rolli! Mit Kind u Kegel in tollen, bunten Trachten unterwegs¨!
Es ist brütend heiss und nach gut 2 Stunden ist der erste Teil zu Ende und wir verlassen das Stadion-Gelände, auf dem sich geschätzte 3 Millionen Mongolen und viele Tausend Touris durchwühlen!
Wir strömen mit der Menschen-Menge in die Innenstadt und geniessen ein feines Mittagessen!!
Um 1730 Uhr gibt es ein kurzes Meeting und die Reiseleiter entschuldigen sich für die Tickets-Misère!!
Wir wollen aufbrechen um in der Stadt etwas zu Essen und dann das angekündigte Feuerwerk, daS zu Ehren des neuen Präsidenten UND dem Naadam Fest abgeschossen wird!
OH, SCHRECK….mein Lift macht keinen „MUCKS“ ich hatte vergessen, den Schalter zu drehen und so wurden die wichtigen Relais fast glühend heiss, der Witz ist, dass ich noch einsteigen konnte, aber dann war Feierabend!
Einmal mehr war mein Freund Peter zur Stelle und so suchten wir mit vereinten Kräften, wie, wo, warum nicht, Strom ist!!!
Nach einer halben Stunde war der Uebeltäter gefunden, die grosse, 125 Amp Sicherung war defekt!
Diese war schnell ersetzt und erleichtert machten wir uns auf den Wege in die Stadt.
Als wir den Hauptplatz überqueren, sehen wir, fast so Nebenbei, Schachteln u Kisten herum stehen, in welchen Feuerwerkskörper lagern könnten.
Etwas verächtlich bemerke ich, dass das wohl en mickriges „Klöpffest“ geben wird.
Bis wir unsere Bier bekommen, dauert es EWIG und pünktlich um 2300 Uhr detonieren die ersten Raketen!
Was wir jetzt in den nächsten 20 Min. sehen u hören erstaunt uns alle!
Es detonieren 20 – 30 Raketen etc. gleichzeitig, es knallt was das Zeug hält, dazu gibt es Musik in absoluter Lautstärke!
Die Ueberraschung ist ihnen gelungen, wir sind beeindruckt!
Auf dem Heimweg reitet mich noch etwas der Teufel, oder das mongolische Bier) und ich versuche Passanten zu erschrecken, in dem ich mit dem Vorspannrad in die Höhe schnelle und laut WIEHERE!!
„ICH BIN AUCH EIN MONGOLE“!!
12.07.2017 Naadam – Höhepunkt…Reiterspiele
Wir fahren um 0800 Uhr aus der Stadt, das Gleiche machen aber auch Tausende von Mongolen. Alles ist hoffnungslos verstopft u verkeilt und jetzt zeigen die Nachfahren Dschingis Khan ihren wahren Kampfgeist!!!
Sie geben Ihren Blech-Pferden die Sporen und preschen oft 6 Spurig aus der Stadt, Einfädeln, Vortritt lassen, Oekonomisch Fahren, dieses sind absolute Fremdwörter für Mongolische Driver. Im Gegenteil, nicht jeder cm der Strasse wird ausgenützt, nein sondern jeder Milimeter!!
Wir benötigen für ca 30 Kilometer fast 90 Minuten.
Zum Glück konnte ich mein ZUGPFERD auch mit nehmen und gebe ihm den Hang hinauf tüchtig die Sporen.
Aber schon bald stoppen auch mich drei nacheinander folgende tiefe Gräben, brrh ich fahre wieder einmal mehr senkrecht nach unten als mir lieb ist, aber dank hilfreichen Händen durch queren wir diese „AUTOBARRIEREN“, DENN OHNE DIESE—wäre der ganze Hügel voller Fahrzeuge.
Es weht ein flotter Wind und wir werden allmählich mit feinem Sand bestäubt…ABER– die Wüste Gobi kommt ja erst noch auf uns zu!
Die Reiterspiele werden in 5 versch. Kategorien ausgetragen.
Die 2-Jährigen Pferde galoppieren 10 Km, 3- Jährige 15 Km etc, und am Schluss die Fünfjährigen dürfen sich über 25 Km austoben.
Diese Pferde werden ausschliesslich von Kindern, im Alter von 6-12 Jahren geritten, (eine Gewichtsfrage)!
Vom Moment an, wo wir in der Ferne mit dem Feldstecher eine Staubwolke erblicken, bis zum Zieleinlauf, dauert es fast 15 Min.
Eine Gruppe von ca 10 Reiter, 2 davon leicht in Front, führen das Feld von ca 4-500 Pferden an.
Beim Zieleinlauf, wurde eine ca 500 Meter lange Tribüne aufgebaut, hinter der alsbald Pferde u Reiter verschwinden…..SIEGER….WOHL DIE WENIGSTEN HABEN DAS gesehen!!
Sehr viele Mongolen, meist ganze Familien von ganz Jung bis zu den Greisen, lagern rund um Ihre Iglu-Zelte, in Ihren schönen Sonntagsgewänder und geniessen das Naadam Fest fast mehr als TREFFPUNKT, als denn zu wissen, wer die Rennen gewinnt!
Wir haben erwartet, dass die ersten Reiter frenetisch angefeuert werden beim Zieleinlauf, das war aber ein Irrtum. Nur kurz stieg der Lärmpegel an, die vielen couragierten Reiter-Kinder welche noch ins Ziel einlaufen, werden nicht gebührend gefeiert, obwohl diese auch eine tolle Leistung erbracht haben.
„Mann stelle sich das einmal in der Schweiz vor“:
Papa setzt seine 6 Jährige Tochter auf ein Rennpferd und schickt es mit 500 anderen Reiter in die Steppe!!
Stürze sind leider nicht selten und wir hoffen, dass heute nichts Schlimmes passiert!
Auf einer nahen Bühne geben verschiedene Folklore-Gruppen u Sänger ihr bestes, wir staunen, wie cooool die Zuschauer da sitzen und wie wenig Begeisterung ausbricht!!
Tolle Darbietungen, ohne Applaus! Mongolen beim ADLERTANZ!
UPS… schon ist es 1200 Uhr und wir müssen dringenst zurück zum Bus.
Die Gräben und die sooo eng parkierten Autos, erschweren uns den Rückweg erheblich ABER wir erreichen noch pünktlich den Parkplatz.
Für die 200 Meter zurück zur asphaltierten Strasse brauchen wir gut eine Stunde und die Rückfahrt in die Stadt, wo jetzt die Endrunden der Ringer zu bewundern sind, ist nichts für schwache Nerven.
Trotz rüppelhaften Stopps u Gos unseres Busfahrers, landen wir heil u kaputt im Hotel!
Schon um 1700 Uhr ist Abmarsch zum Theater, wo heute ein Foklore-Konzert stattfindet…wir kneifen und wollen auf dem Blue Sky-Tower etwas kleines „Mampfen gehen“, als Abschluss des ULAAN BAATOR Besuches!
Die Rundsicht aus dem 23. Stockwerk ist gewaltig, zeigt aber auch wie sich die Stadt wie ein Tintenfisch ausbreitet, irgendwie fehlt hier eine vernünftige Stadtplanung!
Zusammen mit Claus u Delse, verbringen wir einen sehr netten Abend.
13.07.2017 Ulaan Baator – Tsonjin Boldog – Terelj
Da wir zuerst dringend einkaufen müssen, starten wir erst kurz vor 0800 Uhr.
10 „Seabridgler“ stürmen den Laden, und schnell haben wir das Nötigste an Bord!
Im Ort „Tsonjin Boldog steht eine riesige „Dschingis Khan Statue aus hellem, glitzerndem Blech, der Hals des Pferdes ist für Besucher begehbar und es herrscht ein gewaltiger Andrang!!
Die wilden Horden um Tschingis-Kahn! Auch die Chinesen sind beeindruckt!
Dank dem Naadam Fest haben sehr viele Mongolen die ganze Woche frei und nützen diese Tage um aus der Hauptstadt zu flüchten!
etc.
Unzählige wählen den Terelj Nationalpark aus um am fast ausgetrockneten Flusslauf im Zelt, oder in einer der vielen Gast-Jurten aus zu spannen.
Ja. auch hier erwacht der Tourismus….und schon div. Bauruinen zeugen von gestrauchelten „Spekulanten“!!
Wir stehen auf einem Hügel und geniessen eine herrliche Rundsicht!
Rundherum ragen z.T ganz bizzarre Gesteinsskulpturen, rundgeschliffen, wie Hamburger auf einander gestapelt, etc.
Wir sind frühzeitig eingerichtet, Peter u Walda machen ein Nickerchen, weil wir die letzte Nacht kaum geschlafen haben in Ulaan Baator.
Extrem laute Musik, mit einem Bass, welcher bis in unsere Bäuche vibrierte… ein mega Feuerwerk um 0130 Uhr liess die halbe Stadt erzittern, bei uns völlig undenkbar!¨
So sattle ich mein Pferdchen und erkunde die nähere Umgebung, das heisst, ich fahre eine Stunde in ein kleines Tal, erklimme einen rechten Hügel im Zick Zack, wenn nötig auch immer wieder im Rückwärtsgang.
Als ich das Touristen-Camp erreiche, dreht eine Frau gerade den Türschlüssel…hmm, Pech gehabt denke ich, aber dann kommt mir ein Deutscher Reiseleiter, welcher eine Gruppe Landsleute hierher begleitet hat, zu Hilfe und ich komme doch noch zu meiner kalten Cola.
Ein seltenes Bild…WASSER! Interessante Felsformationen Interessante Felsformationen Hier hoffen alle auf Touristen!
Er erzählt, dass er im Sommer, für eine Agentur, Reiseleitungen anbietet und im Winter in Ulaan Baator als Schmied tätig ist und für die Einheimischen Trensen u Steigbügel etc anfertigt!!
Er ermahnt mich, unbedingt viiiiiiiiiiiiel zu Trinken, weil der stetige Wind den Schweiss sofort trocknet und man nicht bemerkt, dass mann doch schnell austrocknen kann! Besten Dank, gut denke ich, als WENIG-TRINKER!!!
Auf dem Rückweg schaue ich einem Mongolischen Bauer zu, welcher an einem seiner 2 Pferde herum hantiert.
Auf den ersten Blick denke ich, dass er die Stute an die Trense gewöhnen will!
Er winkt mich heran und dann sehe ich, dass das Pferd eine Infusion bekommt, um es vor dem Austrocknen zu bewahren, 4×1.5 Lt kriegen die armen Tiere. Das habe ich nun wirklich noch nie so erlebt!!
Einfach UHRIG u imposant, diese Yaks! Peter und ich streifen stundenlang durch die Prärie, wunderschön diese Weiten!!
„Zu Hause“ angekommen, starte ich auf dem Lift den Grill u bruzzle Zwiebeln, Peperoni, Ruebli u Knoblauch, dann kommen noch grüne Bohnen dazu und dann mische ich das „Fertig-Gulasch“ dazu… das allerdings noch komplet roh ist.
Walda macht dazu Hörnli und Maya u Peter bringen noch einen feinen Salat dazu……es ist GUT gewürzt und wir verbringen einen feinen, geselligen Abend.
Wir müssen „UNBEDINGT“ noch einen Vodka trinken, denn diese Flasche, welche uns seit Travemünde begleitet, nehmen wir nicht mit nach CHINA!!
14.07.2017 Wandertag
Heute haben viele „Reisende“ Wandertouren geplant!
Wanderwege gibt es nicht, aber von den vielen umliegenden Hügel u Felsen, kann man sich immer wieder gut orientieren!
Wir VIER starten gemeinsam, um uns dann nach kurzer Zeit zu Trennen.
Peter und ich folgen einem Weg, welcher auf eine schöne Kuppe führt.
Es wird immer steiler u steiler, auch Rückwärts ist nach 100 m Schluss.
Peter läuft hinauf zur „Schlüsselstelle“, hier hat es tatsächlich fast „Metertiefe Gräben“!
Während wir die weitere Route diskutieren, kommen im flotten Tempo 2 Fahrzeuge daher und wühlen sich den Berg hinauf!
Der erste versinkt in den Gräben und kommt rückwärts runter, und wählt die Piste nebenan. Nach langem „Kampf“ bezwingt er den Hügel.
Das 2. Fz mit Allrad, bezwingt mit sehr viel Schwung u Rauch und verbranntem Gummi od. Kupplung meist auf drei Räder, diese Stelle, ARMER Pajero!!
Wir wählen nun auch den Anstieg über die Wiese nebenan und…….fast hätten wir den Gipfel geschafft…70 Meter darunter mussten wir kapitulieren..einmal in einer Traverse, drohte ich zu Kippen und Peter konnte mich in letzter Sekunde stützen, das Rad bergwärts war schon 20 cm ab Boden., Glück gehabt, da den steilen Hang hinunter Rollen, zusammen mit dem Schwiss-Trac, kein Vergnügen.
In der Falllinie schlittelten wir hinunter und versuchten uns im Nebental.
Hier haben wir mehr Erfolg, Peter muss immer wieder die Ideallinie Auskundschaften.
Ein kleiner Lärchenwald verschafft uns kurz Abkühlung, es ist gut 35 Grad und der Wind bläst wie ein Heissluft-Föhn.
Kurz vor unseren WOMOS beschliessen wir noch eine Zusatz-Schleife und so kommen wir nach gut 4 Stunden Wanderung zufrieden „zu Hause“ an.
Von Kopf bis Fuss ein einziges „Paniertes Schnitzel“
Wir geniessen ein kühles Bier und diskutieren noch mit unserer Mongolischen Reiseleiterin.
Die Sonnenstore, welche uns wunderbaren Schatten spendet, können wir zu Zweit in letzter Sekunde noch fassen und vor der Zerstörung durch eine starke Windböe retten.
Unsere Frauen kommen gut 2 Stunden später von ihrer ausgiebigen Tour zurück, ein eindrucksvoller Tag für uns ALLE!
Mit gemischten Gefühlen erwarten wir den heutigen Abend.
Um 1900 Uhr verabschieden wir offiziell unseren sehr humorvollen und beliebten Reiseleiter DIMA. Nach 9 Wochen gemeinsamer Fahrt, quer durch Russland und Mongolei verlässt er uns Morgen zusammen mit Holger.
WIR WERDEN SIE BESTIMMT MEGA VERMISSEN!!
HERZLICHEN DANK, IHR HABT UNS SICHER UND GUT AUF UNSERER „SEIDENSTRASSE“ BEGLEITET!!!
Wir fahren gemäss Roadbook Richtung Chinesische Grenze, wo uns dann ARTHUR wieder begleiten wird!!
15.07.2017 Terelj – Wüste Gobi 210 Km
Frohen Mutes starten wir heute, auf in die „Wüste“!
Wir Tanken ALLES noch auf, denn wir stehen drei Tage OHNE irgendwelche „NACHSCHUBMÖGLICHKEITEN!
Fast unmerklich verändert sich die Landschaft, wird zunehmend flacher und vor allem trockener u trockener u trockener!
Die Kamele werden mit dem Motorrad zusammen getrieben! Die Kamele finden kleinste Gräser!
Auch JURTEN entdecken wir immer seltener. oft weit in der Ferne, am Horizont..die Herden sind kleiner und magerer bis am Schluss Alles der Steinwüste Platz machen muss….Keine Vegetation scheint hier möglich!
Wir täuschen uns aber gewaltig, inmitten dieser Einöde tauchen plötzlich, drei, vier Tümpel u kleine Seelein auf, wir sehen Möven u Enten und natürlich stehen wieder Schafe u Ziegen am Wasser und trinken aus der braunen Brühe.
Wir sind einmal mehr überwältigt, welche Menschen kämpfen hier wohl täglich, (zusammen mit ihren Tieren) ums Ueberleben!
Ein paarmal wechselt nun dieses Schauspiel von reiner Stein/Sandwüste mit hauchdünnem Grün und Wasserlöcher!
Die Wüste wird uns nie langweilig, das Farbenspiel von Sonne, Wolken in den Dünen u Steppen ist fasnzierend!
Dank der hervorragenden Strasse, kommen wir zügig voran und können unsere Blicke entspannt bis zum Horizont schweifen lassen, der Verkehr ist mittlerweile sehr dünn, selten kreuzen wir Brummis, diese sind aber meist bis zur Schmerzgrenze überladen!
Kein Wunder liegen alle paar Meter kappute Reifen am Strassenrand, welche meist vor ORT, von den Fahrern gewechselt und dann auch gleich ENTSORGT werden.
TJA. der Müll ist wohl eine der grössten Herausforderungen, welche das schöne Land zu bewältien hat!!
Unser heutiger Stellplatz liegt einfach, unweit der Strasse, 700 Meter. Zum Fahren mit den WOMO kein Problem, mit dem Rolli allerdings einmal mehr Sche…..se!
Zweimal um das Fz und schon habe ich alles Aufgewühlt, sogar die Erdmännchen . Löcher sind nicht sicher vor mir,,!
Es ist mächtig heiss heute, 42 Grad messen wir um 1600 Uhr und bis 20oo Uhr gibts kaum Abkühlung.
Dann aber starten wir meinen Swiss Trac und auf gehts Richtung einer Jurte, welche bloss einige Kilometer entfernt ist.
Diese Kinder sehen wohl selten „Fremde mit ihren Häusern auf Räder! Die Verbindung zu den Tieren ist überlebenswichtig!
Die Piste narrt uns immer wieder und querfeld ein geht gar nichts, zu weicher Sand u tausende Erdm. Löcher!
Wir werden von einer Mongolin etwas erstaunt empfangen und wir gwundrigen Touristen werden auch noch mit eingedicktem JOGURT oder was ähnlichem bewirtet!
Mein „Stück“ kann ich zum Glück verschwinden lassen, aber Maya bekommt die volle Ladung und muss Ihre Hosentaschen füllen!!!
Wohin mit all diesen „LECKERLIS“??
Auf dem Heimweg, die Dunkelheit hat uns doch sehr überrascht, stecken wir alle „RIEGEL“ in die zahlreichen Löcher der „armen“ Erdmännchen u Springmäuse!
Zur Strafe verfehlen wir mehrmals unsere Piste und müssen div. Male umdrehen, OBWOHL wir unsere Womos sehen können!!!
Wir schlafen unter einem herrlichen Sternenzelt hervorragend!
16.07.2017 Wüste – Wüste Richt. China, 170 Km
Die kühle, angenehme Morgenluft schätzen wir sehr und beeilen uns heute nicht.
Heute ist auch eine kurze Etappe zu bewältigenm das heisst wir stehen kurz vor der Chinesischen Grenze in der Wüste.
Die Landschaft ändert sich kaum, ist für viele Autofahrer bestimmt langweilig, deshalb wundert es uns kaum, dass wir an einen schweren Unfall heranfahren!
Ein grösserer VAN liegt rechts im Graben auf dem Dach und es stehen 4 Männer neben zwei verletzten Frauen.
WAS machen wir Touristen?? Vorbeifahren, versuchen zu Helfen, geht das überhaupt??
Wir stoppen und Walda saust mit unserem „Nothilfe-Köfferlein“ die Böschung runter!
Die Frauen sind einigermassen gelagert und beklagen grosse Schmerzen, Schock ist sicher auch dabei. Walda versucht am Telefon die Lage zu schildern, mit WEM sie gesprochen hat, bleibt ein Geheimniss!
Nach 30 Min fährt die Ambulanz vor, mit Arzt, so dass wir und ALLE 5 anderen WOMOS, welche auch mit Decken etc, helfen wollten, weiter fahren können.
WEN wundert es, dass wir kurz nach der Unfallstelle, an total unübersichtlicher Stelle, überholt werden!!!
Der Verkehr fordert auch immer wieder zahlreiche tote Tiere, gleich drei Pferde liegen nach einander im Graben, aufgebläht,, vermutlich angefahren!!
Das Wasser wird mit dem LKW herbei geführt! Khamaryin-Kloster, Unterschlupf der „Rotmützen-Sekte“
Heute stehen wir unweit des Klosters KHAMARYIN KHYID welches um 1820 gegründet wurde, jedoch 1930 zu einem grossen Teil von den Komunisten zerstört wurde. Heute wird langsam wieder auf gebaut!
Unser Nachtlager gilt als eines der grössten SCHAMBALA- ENERGIEZENTREN, viele Mongolen pilgern hier her, um neue Energie zu Tanken.
Wir dürfen hier einmal mehr einen umwerfenden STERNENHIMMEL bewundern …gibt auch ein bisschen ENERGIE!!
18.07.2017 Gobi – Grenzübertritt-Erenhot
Wir wurden gewarnt, dass es am Zoll von „wilden Jeepfahrer/Händler“ wimmelt.. nun, das war schlicht milde ausgedrückt!!
WAS da abgeht, ist Filmreif!!
Tausende von Mongolen drängeln in unbeschreilicher Manier über diese Grenze, um Waren aller Art in China ein zu Kaufen und um am gleichen Tag wieder zurück in die Grenzstadt zu rattern!
Gemäss einem alten ABKOMMEN, dürfen genau diese uralten OASIS-JEEP in dieser kosten günstigen Form Waren transportieren.
Was nicht anläuft, wird angekurbelt! ODER geschoben!
Stell dir einmal 100 hungrige Wölfe vor, in 100 Meter entfernung weidet ein Schaf, alle jagen nun auf einmal auf das arme Tier los!!!
Viele der Fahrzeuge sind blanke Ruinen, kaum noch mit Bremsen, werden laufend vom hinteren Jeep angestossen, vom Vordermann wieder abgebremst, abgeschleppt, Türen, sofern noch vorhanden, können nicht mehr geschlossen werden, gehen währen der Fahrt auf u zu, der Strom wechselt fliessend von normal 2 auf 4-5 Spuren, auch Bordsteine von 30-40 cm Höhe stoppen die wilden Reiter nicht, nur um dann 2 Jeep-Längen weiter vorne zu stehen.
Wir werden leider Teilnehmer dieser Horde und müssen uns mit der nötigen Coolness unsere SPUR erkämpfen.
Um so ärgerlicher, dass während unserer Abwehsenheit im Zollgebäude, div. Spiegel ab gefahren wurden, meiner leider auch!
Der Strom Ausfall bei den Chinesen beschert uns dazu noch eine längere Pause.
AABER langsam kommen wir dem ZIEL „CHINA“ näher und DANN……
Ein Gefühl von Dankbarkeit und auch STOLZ überwältigt uns, als wir auf CHINESISCHES HOHEITSGEBIET rollen!!
Nach über 12 000 Km, hat unsere tolle Truppe OHNE Unfälle, dieses Etappen-Ziel erreicht
19.07.2017 Erenhot Grenzstadt mit 70 000 Einw.
DANKBARKEIT!!
DIESEN WUNDERBAREN MOMENT MÖCHTEN WIR NUTZEN, UM ALLEN ZU „D A N K E N “ UNSEREN LIEBEN KINDER, VERWANDTE, FREUNDE, HELFER ALLER ART, AERZTE IM KSA AARAU, WELCHE DAS FAST UNMÖGLICH GESCHAFFT HABEN, DAMIT ICH DIESE REISE ANTRETEN KONNTE!
ALLEN DIESEN MENSCHEN GILT UNSERE ALLERGRÖSSTE WERTSCHÄTZUNG U DANK!!
Dank Euch dürfen wir unseren „LEBENSTRAUM SEIDENSTRASSE“ JEDEN TAG NEU GENIESSEN..
MERCIE!!
Wir stehen heute im Hotel der Zollverwaltung, nahe der Grenze und warten noch auf div. HANDLUNGEN der Beamten!
Neue Schilder, Prüfung der Motor und Chassienummern, Versicherung u Fahrausweis benötigen wir natürlich auch, Fotos mit Fahrer u Fahrzeug plus neuem Schild….das schaffen wir heute nicht mehr!
Ich persönlich kann heute ein anderes JUBILÄUM Feiern:
Am 19. Juli 1992 stürzte ich mit dem Gleitschirm in ein anderes „LEBEN“ das sind 25 Jahre…der Verzweiflung, der Hoffnung, der Entäuschung, der Entbehrung, aber auch unzähliger Momente des tiefen Glücks & DANKBARKEIT!
DAS ABENTEUER SEIDENSTRASSE GEHÖRT AUCH DAZU!!
Im Hotel werden wir für knapp 7 Franken mit einem üppigen, superfeinen Nachtessen verwöhnt und erfahren dabei, dass wir von den Zuständigen Behörden aus Peking, grünes Licht für unsere Tour durch China bekommen haben.
Unseren Chinesischen Begleiter gilt ein besonderer Dank für Ihre aufwändige Arbeit:
Pünktlich haben wir SIM-Karte, Geld, Reiseatlas, alle nötigen Dokumente etc erhalten.
Super Arbeit gemacht, Merci!
Einige Regentropfen fallen auf unser WOMO-Dach, während ich hier „tippe“ die ERSTEN seit ca 4 Wochen!!
Obwohl es schon bald 0200 Uhr ist, verpasse ich nicht viel Schlaf….am nahe gelegenen Bahnhof hupt es ununterbrochen, tönt etwas soo, wie wenn ein Anfänger mit der Posaune die Tonleiter übt, aber grässlich laut.!
Kann sein, dass ich heute Morgen dann die gleichen Schlitzaugen habe wie die Chinesen (mit dem Contra-Bass)!!!
Tschüssss zäme…händ SORG!
20.07.2017 CHINA – Erenhot – Zhangbei 380 Km
CHINA…WIR kommen!!
Meine Nacht war sehr kurz und sehr laut!
Wir FÄDELN unser Womo aus dem Knäuel und fahren exakt nach Roadbook, DENN Erenhot, wie auch immer mehr Chinesische Städte, wollen den Schwerverkehr kanalisieren und stellen an sehr vielen, auch wichtigen Strassen, Barrieren auf, 2.70 Höhe!
Kaum sind wir aus der übersichtlichen Stadt gefahren, mit ca 70 000 EW, empfängt uns schon die Polizei. Mit strenger Miene schickt er uns samt Pässen u ALLEN Dokumenten zum Zelt mit PC-Verbindung.
Hier werden penibel, alle Daten geprüft, welche in der HAUPTDATEI in Peking hinterlegt sind, OHNE DIESE, gibt es keine Fahrerlaubnis!!
Obwohl ich nicht aussteigen will und meinen „Rollibonus“ einziehe, huscht am Schluss doch ein schwaches Lächeln über das junge Gesicht, die 7 Polizisten sind allesamt um die 20 Jahre alt.
Natürlich haben sie auch gewusst, dass wir antraben, denn die Fahrroute ist recht eng abgesteckt und muss so eingehalten werden. Dazu werden wir alle paar Kilometer geblitzt!
Waren wir doch recht verwundert, dass in Erenhot viele Grünanlagen wachsen, (auf Sand) mit regelmässiger Bewässerung, geht die Wasserverteilung auch ausserhalb der Stadt fröhlich weiter.
Das Wasser stammt aus entfernten Stauseen, wir haben beim Hotel getankt, es ist aber absolut ungeniessbar, nicht einmal zum Kochen.
Erstaunlich schnell wandelt sich die Wüste der „INNEREN MONGOLEI“ und hauchdünnes Grün überzieht die sanften Hügel und Weideflächen, Richtig, sofort weiden überall Herden, hauptsächlich Kamele u Schafe u Ziegen!
Weit verstreut stehen wieder Jurten, fast etwas verloren!
Die Strassen sind nicht gerade der „Brüller“, aber fahrbar, die Mautstellen sind sehr modern, die Fahrzeuge werden gescannt, gewogen und der Preis sofort auf Display angezeigt….wir wiegen noch immer 5100 Kilogramm!!
Unser Navi möchte uns immer auf die Autobahn schicken, wir kämpfen echt mit den Chinesischen Tafeln u Wegweiser und fahren prompt falsch in ein Städtchen und wenden auf dem Marktplatz!
Diese Menschen haben bestimmt noch nie ein Reisemobil gesehen und gucken u winken u gucken u lamentieren wie wild!
Wir wenden dreimal, bis wir aus der Stadt fahren können, überall Höhenbeschränkungen!
Nun wird es immer grüner und viele Flächen werden mit Getreide und Gemüse angebaut, alles nur mit viel Wasser möglich.
Auf einem grossen Feld ernten an die 30 Frauen Blumenkohl, ein farbenfrohes Durcheinander herrscht und als unsere Frauen, Maya u Walda zum gucken und Fotografieren aussteigen, werden sie gleich in Beschlag genommen und einzeln, mit allen Arbeiterinnen abgelichtet!
Natürlich kommen Beide mit einem riesigen, superfrischen Blumenkohl zurück, welchen wir noch heute verzehren!
Weit abseits der Hauptstrasse stehen wir heute auf einer Wiese, fast ein Golfplatz. Um dahin zu gelangen, durchqueren wir eines von unzähligen, zerfallenen Dörfern, ein trauriger Anblick! Viele Wände wurden noch mit Stroh und LEHM erbaut!
Um 2000 Uhr haben wir noch Meeting mit vielen News über die weitere Fahretappe, der Reisebegleiter Zhang informiert über die Innere Mongolei
Es ist schon am Ein dunkeln, als 2 PKW vor unserem Womo Parken und zielstrebig zur Treppe steuern. Rechtzeitig kann ich die 7 Wundernasen, Bauern von Nebenan, vom Eintritt in unsere Wohnung abhalten.
Aber ein Foto von Allen u Jedem zusammen, das MUSS dann schon sein, mit den neusten Natel, versteht sich!!
Die Mücken sind sehr aggressiv und wir verschwinden blitzschnell im Camper, wo wir noch längere Zeit Jagt auf die Plagegeister machen!
21.07.2017 Zhangbei – Guyuan 250 Km
21. 07. 2017 Zhangbei – Guyuan 250 Km
Von diesem herrlichen Naturplatz, nehmen wir nur ungern Abschied…
ABER der Wagen der rollt!!
Wir fahren zurück in die Stadt….Gefühlsmässig EIN EINZIGER „LADEN“, ALLES was sich irgendwie Verkaufen oder Kaufen lässt..sogar die „Schwiegerm..“ äh nein, DIE natürlich nicht, wird angeboten. Die sehr lange Hauptstrasse ist links u rechts gesäumt von diesen Geschäftern.
Der Morgenverkehr „fliesst“ in alle Richtungen, egal ob Handwagen, Elektroroller, Motorwagen, einfach alle Räder drehen sich UND vor allem, das Wichtigste, es wird gehupt, was die „Trompete“ hergibt.
WIR sind unterdessen EXTREM gut angepasst (worden) und unterscheiden uns bloss wegen unserem WOMO von den andern Verkehrsteilnehmer!
Fussgänger wie Automobilisten gucken sehr neugierig und höchst interessiert, was denn die LANGNASEN in ihrer Einkaufsmeile zu suchen haben!
Nach kurzem Halt haben wir Trinkwasser gebunkert und fahren aus der Stadt, natürlich immer schön Lächeln, ich winke ab u zu auch freundlich, wenn wir geblitzt werden, obwohl wir gleichzeitig über ganz üble Schwellen fahren müssen!
Zum Glück sind div. Strassenschilder mit Nr. ergänzt, so dass wir uns gut orientieren können, wie wir die ca 100 Km lange Panorama Strasse am besten finden.
Wir sind sehr gespannt auf die heutige Route, gehört doch diese Panoramastrecke zu den 10 schönsten Chinas!!
Nach kurzem steilem Aufstieg, sind wir etwas überrascht, es herrscht ein emsiges Treiben wie am Oktoberfest, nur traben hier die Chinesen mit Pferden über die Wiesen oder jagen mit Quads über Stock u Stein, der Verkehr staut sich.
Wir vermuten, dass sich die Stadtbewohner hier ein wenig Austoben und freuen uns weiter auf die wunderbaren Aussichten von der Panoramastrasse!!
Machen wir es kurz u schmerzlos:
Vor 20 Jahren waren die wenigen Dörfer wohl nur mit einer Schotterpiste verbunden und die Aussicht grandios. HEUTE fahren wir auf einer schmalen, aber neu geteerten Strasse rauf u runter, über unzählige Hügel…..UND.. auf JEDEM HÜGEL stehen Dutzende von Quads u Pferde u Ziegenböcke bereit, welche die vorbei donnernden Kunden anlocken sollen!
Die Chinesen überholen, immer u überall, nur um dann vor uns einen Parkplatz an zu fahren.
Das Schlimmste aber, wir sehen hunderte von Personen, darunter sehr viele Kinder, welche aus dem Schiebedach lehnen und filmen.
Schon von Anfang an stechen uns tausende von Windrädern in die Augen, welche sämtliche Hügel verschandeln, ebenso die extrem vielen Starkstrom Leitungen:
Panoramastrasse adé…. Vergnügungs- Meile juhe!
Wir erfahren per SMS, dass die Ausfahrt dieser Elends-Strasse auf 2.90 m begrenzt ist!!
Das heisst, 15 Km zurück und eine andere Strasse benützen.
Wir durchfahren nun viele kleinere Dörfer, alle Häuser mit Backsteinen erbaut, alle nach dem gleichen „Bauplan“!
Die meisten dieser, einst wohl ordentlichen Häuser, sind zerfallen und verwahrlost, es sieht aus, wie nach einem mittleren Erdbeben, ABER vereinzelt leben hier noch immer, meist ältere Leute.. LANDFLUCHT wie es sie auf der ganzen Welt gibt!!
Wir fahren direkt in ein Dörfchen und …klar bleiben wir zuoberst stecken..können dabei aber gut in die Innenhöfe gucken, es sind Zustände wie zu Gotthelfs Zeiten…(Ueli der Knecht lässt grüssen)!
Walda u Maya haben mit div. Dorfbewohner eine ganz schöne Begegnung und wurden am Schluss noch mit Mehl beschenkt, das am Abend gleich zu Brötchen verarbeitet wird!
Wir wollen unseren Vorrat verringern und grillen ein feines Stück Fleisch, mit Salat dazu schmeckt es uns „Vier“ prima.
Tja, auch der Russische Wein passt perfekt dazu..(DER war zollfrei mit gekommen!)
Regentropfen u Moskitos vertreiben uns ins WOMO, guet Nacht!
22./23. 07. 2017 Guyan – Chengde 300 Km
Die Nacht war schön kühl und vor allem sehr nass… das Wasser steht gut 5 cm auf der sandigen Wiese, aber wir fahren ohne Mühe auf die Strasse, nach uns graben sich aber doch kleinere Fahrzeuge ein und müssen heraus geschleppt werden!
Wir verlassen das noch verschlafene Dorf auf einer langen Schotterstrasse, knifflig, das Wasser steht an vielen Stellen und die Löcher sind nicht sehbar!
Bald erreichen wir die absolut neue Autobahn G95 Richtung Chengde, es rollt wie auf einer Formel 1 Piste, die Camion, welche wir am Berg kriechend u rauchend überholen, rasen dann mit 115 Kmh an uns vorbei, kein Wunder sind in sehr kurzen Abständen von ca 1 Km Ausfallspuren, welche tief mit Schottersteinen gefüllt sind und LKW mit Bremsversagen stoppen können.
Hügel um Hügel flitzt an uns vorbei, es mussten viele Tunnels gebaut werden, die absolut Schweizer Norm aufweisen. Nach gut 100 Km legen wir eine Rast ein in einem der vielen überdimensional erstellten Rasthöfe.
Wir sind vermutlich die ersten Gäste heute und schon als wir auf den Eingang zukommen werden wir herzlich empfangen von 2 jungen Angestellten, welche mich über die Rampe schieben wollen!!
WAS heisst denn nun Kaffee u Cola auf Chinesisch…ja, ja ist einfach, denkste.. sofort werden allerorts Natel gezückt und ALLE schiessen Fotos von allem was sich bewegt, OK, das Getränk bekamen wir dann auch noch. Peter hat am Buffet herum geschnuppert, es riecht lecker und wir bestellen grüne Bohnen u Reis etc.
Die 5 Mädels knippsen noch immer und wir sind bestimmt schon längst im Facebook unterwegs.
Spontan beschliessen wir, von der zwar schönen, aber gleichwohl langweiligen Autobahn ab zu fahren und den „Landweg“ zu nehmen!
Gleich von Anfang an gehts die Hügel rauf u runter, mit engen Serpentinen, super denke ich, wenn das die nächsten 100 Km so weiter geht, kann es heute spät werden!
Das Tal wird weiter und die Strasse schneller, wir kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus:
Die Vegetation ist so üppig und grün in allen Farbtönen, Tausende Essigbäume säumen die Strasse, wir können uns kaum satt sehen.
Nach den uendlichen kargen Steppen der Mongolei ist das eine richtige „Augenweide“! Schöne Blumen schmücken viele Dorfausgänge, oft viele Hundert Meter weit.
Waren wir gestern in der Gemüsekammer unterwegs, so sehen wir heute fast ausschliesslich angebauten Mais und das auf jedem Centimeter, diese Flächen können zum grössten Teil nur von Hand geerntet werden.
Ca 20 Km vor CHENGDE kommen wir nicht mehr aus dem Staunen, viele der umliegenden Hügel sind total umgegraben/umgeschichtet. Ausser Steinkohle werden hier sicher noch andere Bodenschätze gewonnen.
Unsere Hotelanlage WEI LI DUO DE, wo alle unsere WOMOS Platz finden, liegt recht zentral, so dass wir am Abend in einem kleineren Restaurant wiederum ein ausgezeichnetes Menue geniessen. Zwölf wunderschön angerichtete Teller mit feinen Speisen drehen laufend vor uns, jeder kann sich nach seinem Geschmack bedienen!
Das ganze Menue mit einer Flasche Bier u einem Weizenschnaps zum „BAKTERIEN ABTÖTEN“ kostet pro Person 70 Yuan, knapp 7 Franken!!
Reisleiter, Mechaniker u China-Guide sitzen auch in der grossen Runde und so erfahren wir nebenbei ganz viel interessantes über unser Reiseland, von dem wir bis heute viel Positives berichten können!
23.07.2017 Chengde
Wir starten einmal mehr mit einem Oertlichen Bus (1 – Türig natürlich) und fahren quer durch die Stadt, ca 10 Km zum ersten Kloster. Es ist Sonntag und sehr viele Chinesen haben die gleiche Idee, den für Buddhisten sehr heiligen Tempel zu besuchen, der Andrang ist riesig!!
Unser Reiseleiter, Jonge, welcher in Chengde wohnt, erscheint in einem T-Shirt mit grossem Schweizerkreuz auf der Brust, sieht etwas unecht aus, smile!
Der Lärmpegel ist extrem hoch, sind doch div. Reiseleiter mit Mikrophon u Lautsprecher unterwegs, ABER Jonge hat eine starke Stimme u ist gut hörbar.
Den Eintritt in den ersten Innenhof schaffe ich auch knapp, dann ist aber Endstation.
Mit grossem Interesse beobachte ich die unzähligen Besucher, (Kind u Kegel) welche herein geschwemmt werden, es herrscht wirklich buntes, Treiben, fröhlich und einfach extrem LAUT!!
Die Baukunst der Tempel ist einmal mehr unbeschreiblich, einfach wunderschön, da steckt in den grössten Häusern, KEIN EINZIGER NAGEL!
Nach einer halben Stunde entschliesse ich mich, den Rückzug an zu treten:
Zuerst wecke ich den eingenickten Wachmann, der hält mir dann den Ausgang frei, dann nehme ich 10 Meter Anlauf und sause die steile Rampe hoch, aber dann kommt noch ein hölzerner Balken, ca 30 cm hoch, hundert Hände ziehen u heben u reissen irgendwie und so komme ich wohlbehalten in die IRDISCHE SPÄHRE zurück!!
Wir besuchen anschliessend noch einen weiteren, (von insgesamt 9 Tempeln in der Region,) bevor wir zurück in die kleine Stadt fahren, (immerhin 2 Mil. Einwohner)!
Da wir Morgen weiter fahren zum Gelben Meer, können wir in einem super, Supermarkt noch unsere Vorräte auffüllen.
Vor der Rolltreppe stehen drei „Helferinnen“ welche mir behilflich sein wollen, bald merke ich, dass meine Begleiterinnen meinen Rolli krampfhaft halten wollen und mache absichtlich ein paar Kapriolen!
Auf der Rolltreppe herrscht nun richtig „Aktion“ und wir LANGNASEN haben mit den Flachnasen einen Riesenspass!
Wir passen beim Wasserkaufen peinlichst auf, dass wir nicht, wie unsere Freunde, Literweise Schnaps kaufen, statt Wasser….sie müssen jetzt Ihre 8 Liter Branntwein los werden!
Der angesagte Regen bleibt aus, aber es ist schwül heiss und wir „PFLEGEN“ noch etwas unser WOMO……
Das Meeting um 1800 Uhr zeigt uns klar u deutlich, in welchem Land wir Reisen dürfen:
Obwohl es wiederum einige interessante Routen neben der neuen Autobahn gibt, sind diese nicht erlaubt zu Fahren , wir MÜSSEN AUF DER ANGEMELDETEN ROUTE BLEIBEN, und uns Alle ev. bei einem Check-Point, Sammeln, Nein, keine Diskusion erwünscht!
Wir schlendern gemütlich in die Stadt und auf dem Gehsteig üben sich Mann u Frau im Badminton….ich kann dem Chinesen den Schläger ab luchsen und spiele mit der Frau 20 Minuten meinen geliebten Sport…Ok auf dem gepflasterten Boden mit dem Alltags-Rolli, war das nicht DER Hit, ABER es hat Spass gemacht, obwohl es schon ein dunkelte!
Erstaunlich wie gut die vielen Restaurants besetzt sind, zum Glück finden wir einen Tisch im Freien und nach längerer „Bestell-Prozedur“ trinken wir kühles Bier und essen wiederum div. Gemüse u Spiesse u auch ein „Gizzibein“ vom Grill geniessen wir dazu.
Ein wunderschöner, sehr geselliger Abend geht zu Ende!!
Ja, der Preis für 9 Personen mit 6 Liter Bier, war 620 Yan.. ca 60.– CH-Fr und alle waren gut satt!
24.07.2017 Chengde – Qinhuangdao 300 Km
Die heutige Fahretappe führt uns durch extreme Hügellandschaft, wunderschön grün bewachsen, oft können wir bis 10 Hügelketten hinter einander entdecken! Schade dass es leicht dunstig ist.
Unsere Route führt uns heute von 1500 m.ü.M hinunter bis ans gelbe Meer, es ist unglaublich, wie viele dieser Hügel, ausgebeutet werden, Kohleabbau, Edelsteine, aber vor allem Steinbrüche, die gigantischen Strassenbau Projekte und der Wohnungsbau brauchen Unmengen an Cement.
Jedes kleinste Flecklein Land wird mit Mais bebaut. die Häuser sind hier in diesen Tälern bedeutend besser erhalten, als in der Inneren Mongolei!
Wir haben die Order, heute nur auf der Autobahn zu fahren, weil es nach ca 100 Km einen Checkpoint der Polizei gibt. Diesen passieren wir ohne Probleme und kurz danach fahren wir von der Superstrasse ab, wir wollen durch die Dörfer fahren und etwas sehen von Land u Leuten!
Div. Male haben wir das Gefühl, wir fahren durch ein Landwirtschafts-Museum: Berge von uralten Gerätschaften und Maschinen sowie Motoren aller Art liegen neben der Dorfstrasse, eingebettet von Müllhaufen.
Dieses Durcheinander stört aber scheinbar niemanden, Jung u Alt Wohnen u Leben in diesem Müll.
NUR ein einziges Dorf, ist wirklich blitzblank sauber, wir trauen unseren Augen kaum, sogar alle 100 Meter steht ein Abfall-Container, eine Wohltat für unsere Augen.
Obwohl wir eine ca 15 Km lange Baustelle durchfahren müssen und es zeitweilig richtig eng und „högerig“ wird, geniessen wir diesen Abstecher sehr.
Die letzten 50 Km vor der Küste wird es plötzlich extrem dunstig, wir wissen nicht, ob das nun Smog oder Rauch ist, ein schwerer DECKEL hängt über dem breiter werdendem Tal und begleitet uns bis ans Gelbe Meer. Hier fahren wir über eine Brücke, gesäumt von über 100 Angler, welche fleissig „Sardinen“ aus der braunen Brühe ziehen.
Im seichten Wasser schwimmen Hunderte von URURALTEN Holzbooten, welche zum Fischen ausgerüstet sind!
Nach 5 Km erreichen wir einen wunderschönen Stellplatz, direkt am Strand und geniessen einen feinen Fisch direkt daneben im Restaurant.
25.07.2017 Freier Tag am Meer
Von wegen „freier Tag“!
Mein Rolli braucht dringend einen grossen Service, das Sitztuch ist defekt, 4 Schrauben sind abgebrochen, zum Glück habe ich die Nietzange dabei, so können wir die Schrauben ausbohren und das Tuch neu befestigen. Auch das Fussbrett braucht eine Ueberholung…Aber wenn ich bedenke, was der „ALTE“ bis jetzt auf unserer Reise überlebt hat, kann ich ihm nur dankbar sein!!
Peter und ich machen uns danach auf ins nahe Fischerdorf, ca 4 Km, es ist Sandpiste und ich spanne meinen Swiss Trac vor..eine gute Entscheidung!
Kurz vor dem Ort schauen wir zu, wie einige Fischer ihre Netze reinigen u flicken. Die Netze sind komplett mit Sand u Abfall behangen, sobald diese trocken sind, fährt der Chef mit dem Auto einige Male über das Netz um den gröbsten Sand zu lösen, danach schlagen Arbeiter stundenlang mit einer Art „Dreschflegel“ über die Netze, so fällt sämtlicher Sand aus den Netzen. Anschliessend flicken die Frauen die feinmaschigen Netze.
Wennig später entdecken wir in einer kleinen Seitengasse eine Schiffswerft, spontan steuern wir zu dem Werksplatz!
Was wir hier sehen können wir kaum glauben!!!
Es liegen hier in Reih u Glied ca 60 Schiffe von ca 30-35 Meter Länge und ca 8 M Breite. Einige alte Schiffe werden total überholt, dicke Balken, (vermutlich Zedernholz) werden ausgewechselt, neu abgedichtet, Hanf wird in die Zwischenräume geschlagen, mit einer Paste bestrichen und mit Teer abgeschlossen. der untere Teil und der Bug wird mit Blech belegt.
Diese Arbeiten waren schon höchst interessant zu beobachten, ABER hier werden auch Fischerboote von Grund auf neu gebaut, nach Uralter Tradition! Wir staunen u staunen, wie die dicken, halbierten Holzstämme, zuerst in langen dicken Rohren gedämpft, dann montiert und mit ca 10 Flaschenzügen langsam gebogen werden. Die Stämme und Balken werden mit einfachsten Tischfräsen auf gesägt und auf die richtigen Masse abgelängt!
Es ist gerade Mittagspause, viele der Arbeiter liegen irgendwo auf einem Brett u Schlafen, einige spielen Karten, wir können aber auch viele beim Arbeiten beobachten. Dank meinem Zuggerät fräse ich über Stock u Stein, es herrscht auch hier Chaos..Stämme u Balken u Bretter liegen wirr durcheinander, Sägespäne überall, die Stromkabel liegen einfach irgendwo am Boden: Promt bleibt ein Kabel an meinem Rolli hängen und der Schweisser hat dann keinen „Pfuus“ mehr.. kein Problem, die blanken Enden werden wieder zusammen gedreht und es wir weiter gebruzzelt! Wir könnten dem fleissigen Treiben stundenlang zu schauen!
Ein nicht all zu grosser Traktor versucht ein fertiges Schiff, das auf Schienen rollt, zu Wassern, ein dickes Drahtseil soll das schwere Schiff sichern, damit es nicht zu schnell ins Wasser saust.
Nach längerem Spulen u Würgen taucht das Schiff ins Wasser und wirkt plötzlich nicht mehr soo riesengross, 7-8 M sind über der Wasserlinie.
So ein Glücksfall, wer kann schon beim Wassern eines neuen Schiffes zufällig dabei sein, nur die Champagnerflasche hatten wir nicht dabei für die Taufe!
Nach einer kleinen Erfrischung ziehen wir weiter über die Brücke, auf der wiederum unzählige Fischer ihr Glück versuchen. Wir staunen, dass auf dem Gehsteig dicke Steinbrocken vom Geländer liegen, hier muss ein Schiff die Brücke gerammt haben!
Es ist bald Ebbe und wir beobachten, mit welcher Geschwindigkeit das Wasser wegfliesst!
Im Hafen liegen hunderte von Fischerbooten, die meisten aus Holz, Motoren und Maschinen zum Sortieren des Fangs, sind total verrostet, absolut Museumreif, ABER funktionieren irgendwie immer noch! Wir schauen einem Handwerker zu, welcher die gut einen Meter grossen Schiffsschrauben neu ausbalanciert und mit dem grossen Hammer richtet!
Ueber der Strasse liegt ein Drahtseil und unsere Blicke folgen dem Seil zu einer weiteren Schiffswerft, hier stehen also in einem kleinen Ort gleich zwei so grosse Schiffswerften.
Auch hier meckert niemand, dass wir zwischen den alten und neuen Schiffen herum fahren und das Treiben bestaunen.
Auf 5-7 Meter Höhe wird Gehämmert u Geschliffen, Gemahlt, Alles OHNE die geringsten Sicherheits-Hilfen, wir überlegen, wie viele Arbeiter wohl hier abstürzen pro Jahr!
Wir machen uns wieder auf den Heimweg, überall wird in Styroporkisten frischer Fisch u Krustentiere angeboten…obwohl hier scheinbar von Mai – August Fangverbot herrscht, um die absolute Ueberfischung des Gelben Meeres ein klein wenig zu stoppen!
Heute Abend geniessen wir bei herrlichem Wetter eine ganz feine Grillüberraschung!
Delse u Claus feiern ihren 48 Hochzeitstag und spendieren dazu die Getränke, Herzlichen Dank!
26.07.2017 Quinhuangdao – Peking 300 Km
Wir fahren zurück auf die Autobah G1- welche uns schnell Richtung Peking zu unserem Sammelplatz bringt. Von hier werden wir im Konvoi in die Stadt bis zu unserem „DONGFANG“ Hotel geleitet. Obwohl wir rechtzeitig gestartet sind, halten uns kleinere Staus und Polizeikontrollen lange auf, so dass wir dann richtig „Schub“ geben und über die gute Autobahn fliegen. Ohne die geringsten Hemmungen überholen wir links u rechts, fahren Slalom, würgen kleine PKW ab etc. Das heisst, wir haben uns total ANGEPASST!
Die Fahrt zum Hotel überrascht uns total: Wir hatten riesige Staus erwartet und stundenlange Wartezeiten, der Hotelmanager persönlich führt uns aber geschickt mitten in die Stadt zum Hotel, BRAVO….
WIR STEHEN MITTEN IN BEIJING MIT UNSEREN EIGENEN WOMOS.. fast nicht zu glauben, dass wir die gut 13 000 Km so gut geschafft haben.
Am Abend gehen wir zu fünft in ein unscheinbares, kleines Restaurant, wo wir Reis, Fisch, Nudeln, Crevetten, Wachteln, etc, etc essen und am Schluss 186 Yuan bezahlen, knapp Fr. 18.–, (inkl. 5 grosse Bier)!!!
Paul will unbedingt noch eine Schwarzwälder Torte zum Nachtisch, die kriegt er auch in unserem Hotel, zusammen mit 4 Kaffee und meiner Tiramisu, 2 Kugeln Glace, bezahlen wir hier satte 365 Yan!!
DAS hätten wir doch besser bleiben lassen!
27.07.2017 PEKING
WALDA hat die ganze Nacht heftige Magenkrämpfe und kennt sich unterdessen im Badezimmer bestens aus, das WC ist nur für SIE reserviert!
Hatte ich gestern Abend nach meinem Tiramisu auch bald das Gefühl, dass in meinem Magen etwas Unpassendes liegt, das gleich wieder raus will, geht es mir wieder recht gut, nur das Grollen in meinen Därmen beunruhigt ein wenig!
Leider müssen wir uns deshalb heute Morgen für den Ausflug zum Himmelstempel und der Seidenspinnerei abmelden, schaade, aber kein Unglück.
Meine „Puce“ schläft jetzt und ich kann endlich meinen Blog nachschreiben, ALLES hat immer auch seine guten Seiten!
Heute können wir ENDLICH unsere vielen EUROS an Arthur abliefern, welche wir bis jetzt gut versteckt mit geführt haben und sind TOTAL erleichtert!!
Am Abend besuchen wir eine Akrobatik-Show in Beijing, die Stadt hat einen Durchmesser von ca 150 Km und ca 23 Millionen Einwohner und natürlich hat es Autos überall und ohne ENDE! Wir quälen uns mit Stopp and Go durch die Strassen, es wird auch hier um mm gekämpft was das Zeug hält, Vorteile von diesem Riesenstress kann ich keinen erkennen!!
Die Akrobatik-Show ist hervorragend und auch die vielen Lichtereffekte und Musikbegleitung runden die gelungenen Darbietungen ab!
Die Rückfahrt um 2130 Uhr ist übrigens kein bisschen gemütlicher, einfach eine „GEISTERFAHRT“ im Dunkeln!
28.07.2017 Beijing Grosse Mauer
Um 0745 Uhr quäle ich mich die engen, kurzen 6 Stufen hoch im Reisebus, damit ich auch zur Grossen Mauer fahren kann. Der Verkehr ist sehr stockend und die agressive Fahrweise macht die Fahrt auch nicht angenehmer!
Die Mauer ist schon von weitem sichtbar und imposant, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Schutz-Mauer über 6 000 Km angelegt wurde.
Die meisten von uns versuchen nun die 1 064 Stufen(Alfons hat gezählt) zu erklimmen!
Aber das ist nicht ganz soo einfach…die Tritte haben ALLE erdenklichen Masse von 15 – 60 cm Höhe und verschiedene Tiefen!
Walda, nach Ihren Magenbeschwerden, schaffte wie viele Andere, nicht den ganzen Aufstieg! (Waschküche-Klima) heisst das hier, heiss u sehr feucht!
Aber alle kommen schweissgebadet zurück und kaufen sich sofort ein neues T-Shirt.. mit dem Aufdruck..ICH HABE DIE GROSSE MAUER BESTIEGEN! Ich habe keines gekauft, das glaubt mir ja eh Keiner!
Anschliessend fahren wir zurück zum Sommerpalast,(das war ein Geschenk des Kaisers an seine Mutter zum 85 Geburtstag, Bauzeit 15 Jahre, 25 000 Bauarbeiter waren hier tätig!
Der Palast liegt immerhin auf ca 550 m.ü.M und diente den Kaiserfamilien im Sommer als kühle Sommerresidenz. Die riesige, ca 70 Hektaren grosse Anlage, mit grösserem See, (dieser wurde natürlich von Hand ausgehoben) der Aushub wurde als Hügel angelegt, ist ein sehr beliebter Ausflugsort!
Auch die Chinesen haben Sommerferien!
Hatten wir bei der Grossen Mauer das Gefühl, Zufahrts Strassen und die ganze Anlage rund um die Mauer seien zum bersten voll, so werden wir hier eines Besseren belehrt!
Schritt für Schritt kämpfen wir uns durch die bunte Masse der Chinesen. Die wunderschön restaurierten Gebäude sind faszinierend schön, ABER sie gleichen sich dann doch alle sehr und irgendwann sind wir mehr als gesättigt.
Mit dem Rolli ist es ein einziges Auf und Runter, zwar mit Rampen, total verwinkelt und rappel voller Chinesen!
Nur wenig Zeit bleibt uns, um wieder neue Kräfte zu Tanken und uns zu erfrischen.
Um 1845 Uhr staren wir wieder mit dem Bus, das heisst ich steige heute 8 Mal in den Bus u wieder raus, und fahren noch einmal durch die verstopfte Stadt zu einer KungFu – Show!
Diese Vorführung war höchst spannend und hat mich sehr begeistert und darin einmal mehr bestätigt:
Mit der richtigen Einstellung sind Höchstleistungen möglich…“KOPFSACHE“!!!
Auch kurz vor 2200 Uhr sind noch alle Strassen verstopft.
29.07.2017 Beijing Tien Amen Platz
Auch heute stehen interessante Exkursionen auf dem Plan.
Den Platz des „HIMMLISCHEN FRIEDENS“ erreichen wir in 30 Min. mit dem Bus.
ABER dann geht es LOS!
Wir schätzen dass es wohl gegen 500 000 Tausend Besucher sind, welche heute Samstag, den Himmlischen Platz zur Hölle umgestalten.
Auf dem grössten Platz Chinas wir geremmpelt und gestossen, fotografiert und vor allem SEHR laut diskutiert!!
Die ganze Anlage ist knapp 1 000 Meter lang mit unzähligen Gebäuden u Gemächer der einstigen Kaiserfamilien und ihrer Bediensteten, Fürsten und Soldaten und Leibwächter, den vielen Nebenfrauen und Eunuchen…etc.es sollen hier knapp 4 000 Personen gelebt haben.
Wir flüchten nach 2 Stunden, Spiessrutenlauf durch einen wunderschönen Park ins Freie und fahren mit dem Bus zum Beijinger Glockenturm, auf diesem wurden bis 1925 Morgens um 0700 Uhr und 1900 Abends die Glocke dreimal geschlagen, damit die Bevölkerung wusste, wie spät es ist!
Im Inneren des grossen Glockenturmes gibt es ein modernes Teehaus, wo wir eine ausführliche Teezeremonie geniessen können! Jasmine, Rosentee, div. Grüntee, Ginseng etc..ca 150 Teesorten sind hier im obligaten Shop, inkl. Teegeschirr zu kaufen!
Nach einer kurzen Fahrt stehen wir im Einkaufs-Paradies „WALMART“ …
als wir vom unteren Stockwerk nach oben fahren, trauen wir unseren Ohren kaum: 20 od. 30 Angestellte schreien ohrenbetäubend und möchten so ihre Ware verkaufen.. grauenhaft!! Die Chinesen kann das gar nicht erschüttern und erfreuen sich einfach an dem riesigen Angebot aller Art!
Fast fluchtartig verlassen wir dieses Ghetto und der Bus bringt uns zurück ins Hotel.
Wir bekommen noch in der Lobby das Roadbuch für die morgige Etappe.
Noch eine Stunde bleibt uns, bevor wir zusammen in ein schmuckes Restaurant marschieren, um hier fein zu Dinieren, zum Abschluss, (die meisten sind schon fast satt) werden zwei Peking-Enten auf gefahren und vor unseren Augen zerlegt!
Diese „Tiefflieger“ waren wie erwartet etwas fettig und waren total faad, fast geschmacklos. Sehr gerne haben wir diese „Delikatesse“ gekostet, aber umgehauen hat es keinen von uns!
Zum Verdauen spazieren wir noch eine gute Stunde durch die Gassen, bei sehr angenehmen Temperaturen.
Ein vollpepackter Tag geht gemütlich zu ENDE!
WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE!!
In allen grösseren Städten Chinas, verkehren „ABERTAUSENDE“ von Elektroroller, diese flitzen zwar ohne jedes Motor-Geräusch durch die EIGENEN VERKEHRSSWEGE, leise sind sie allerdings nicht, auch die kleinen Strassenbenützer HUPEN pausenlos!!!
Die Luft in Peking war überraschend gut, KEIN Smog, kein Husten, es kann sein, dass der leichte Regen mit Wind vor unserer Anreise zu dieser Ueberraschung bei getragen hat!
Um die ganze Stadt führen 6 Ringstrassen, mind. 4-6 Spurige Autobahnen, auch 10 Spurige gibt es, aber auch diese sind verstopft!
Hochhäuser:
Die Stadt ist in verschiedene Sektoren auf geteilt, allein der Bankenbezirk, welcher über eine eingene STRASSE erreibar ist im UG 2… besticht durch über 1 000, meist gläserne, Topmoderne Hochhäuser, welche in den letzten 15 Jahren aus dem Boden gestampft wurden.
Um diese Bankenstrasse zu bauen, wurden kurzerhand rund 35 000 Personen umgesiedelt, ihnen wurden 30 Km ausserhalb der Stadt in unzähligen Satelittenstädten eine kostenlose Wohnung zu geteilt, dazu bekamen sie pro Familie 100 000 Yuan.. (Schmerzensgeld“!
Diskutiert wurde nicht, der Staat hat das so beschlossen!
30.07.2017 Peking – Datong 350 Km
Früh Losfahren lohnt sich nicht, meinen die Reiseleiter, zu viel Verkehr vor 0900 Uhr.
So löst sich der Fahrzeug-Kneuel hinter dem Hotel erst später auf und wir suchen mit dem Navi und Koordinaten den Weg aus der 23 Mil. Stadt!
ALLES ist unterwegs und wir zweifeln ab u zu, dass wir in die gewünschte Richtung unterwegs sind!
Nach 2 ½ Stunden und 50 Km Gewusel biegen wir auf die G6 ein, von Entspannung keine Spur, die halbe Stadt will scheinbar zu der Grossen Mauer, es Harzt u Staut und irgendwann folgen wir (wie andere auch), einem Polizeifahrzeug .das mit Blaulicht auf dem Pannenstreifen fährt und bleiben dort hartnäckig, die nächsten 20 Km. Dabei überholen wir fast sämtliche Fahrzeuge unserer Gruppe,
*Kommentare am Abend sind uns SICHER!!*
Nach bald 100 Km verlassen wir die letzten CHINESISCHEN-Mauern und ENDLICH können wir Entspannen und die Umgebung geniessen!
Die Landschaft ist nicht berauschend… nach monotonen Maiskulturen folgen Pfirsichplantagen, alles muss bewässert werden, weil der Boden total sandig ist. Immer wieder sehen wir tiefe Canyons. Wenn es dann einmal stark regnet, schwemmt es den sandhaltigen Boden weg.
Wir fahren ein Stück der Bahnlinie entlang und können die vielen Güterzüge, mit Steinkohle beladen, kaum zählen!!
Es wimmelt ebenfalls an grossen LKW’s , welche auf der Strasse das SCHWARZE GOLD transportieren.
WIR NÄHERN UNS DER STADT DATONG. bekannt als KOHLESTADT!!
Die ganze Strecke haben wir auf der Autobahn ab gespult und ich möchte den Rest der Strecke auf Nebenstrassen fahren!
Spontan sprechen wir uns mit Peter u Maya ab und verlassen die Autobahn!!
Aber o weh …keine Nebenstrasse in Sicht, wir werden gleich auf die nächste Autobahn geleitet und machen einen riesen Umweg!
Wir fahren einer Hügelkette entlang, satt grün sind die Matten, ein Fluss schlängelt sich langsam durchs Tal….wenigstens können wir diese abwechslungsreiche Landschaft geniessen. ABER wir können keine Strasse finden Richtung Datong!!
Bei der nächsten Zahlstelle drehen wir um und fahren ca 50 Km zurück…Pech gehabt!!
Normalerweise dürfen wir die bewilligte Strecke nur wenige Km verlassen, ABER ich glaube, wir haben uns heute verfahren!
Die Einfahrt in die Kohlenstadt DATONG könnte hässlicher nicht sein!!
Riesige Kohlekraftwerke, Heizkraftwerke, Atomkraftwerke, der ganze Himmel verstrickt mit Starkstromleitungen… und dann schiessen die Hochhäuser links u rechts bis an den Horizont wie Pilze aus dem Boden.. es ,müssen Tausende Wohnsilos sein, schrecklich wenn man hier wohnen muss!(für unsere Verhältnisse)
Wir fahren 4 – Spurig in die Stadt und können dank NAVI das GRAND HOTEL Datong perfekt anfahren.
Auch heute geniessen wir ein überdurchschnittlich gutes „Chin. Essen“ im Grand Hotel und müssen nachher noch einen längeren Bummel durch die Stadt unternehmen, zum Verdauen.
Gleich unterhalb unserer WOMOS sind einige hundert Personen, jung u alt in verschiedenen Gruppen am Tanzen, welche wir interessiert beobachten.
Männer in kleineren Gruppen sind mit Karten Spielen beschäftigt was viele Neugierige anlockt, es geht laut und hektisch zu u her!
Es ist angenehm draussen und so sind denn auch unzählige Menschen auf der „Gasse“ am Flanieren!
Punkt 2200 Uhr verstummt die Musik und die Chinesen verduften nach Hause..
Nach Mitternacht locken die freien, breiten Strassen die grossen Motorräder an und diese jagen nun, (verm. ohne Auspuff) hin u her!
WIR jagen die agressiven Mücken..und schlafen wenig.
31.07.2017 Datong – Buddha- Grotten
Der moderne Bus bringt uns in gut 30 Min. zu den bekannten YUN GAN BUDDHA-GROTTEN, auf einer Länge von ca 1000 M wurden die Grotten in den weichen Fels gehauen!
Diese Arbeiten erfolgten vor ca 1500 Jahren währen der WIE-Dynastie und nahmen über 70 Jahre in Anspruch. Sie gehören heute zu dem UNESCO Weltkulturerbe.
Die über 45 Buddha Haupthöhlen und ca 209 Nebenhöhlen sind absolut sehenswert.
Es hat aber auch hier (gefühlte) 100 000 von Chinesen und wir brauchen tüchtig die Ellbogen! Wir werden in die Grotten gespült und auf der anderen Seite wieder heraus gespuckt!! Natürlich gegen gutes Eintritts-Geld!
Rund um die Grotten waren bis vor wenigen Jahren Dörfer und eine Kohlengrube.
Die Dörfer wurden flach gemacht, das Werk geschlossen und heute steht hier eine riesige Anlage mit Park u See und vielen auf ALT getrimmten Gebäuden mit Souvenir-Ramsch.
Die Chinesischen Touristen sind begeistert und verkünden dies auch lautstark, der Lärmpegel ist entsprechend hoch!
Wir überwinden mit vereinten Kräften unzählige 30 cm hohe Schwellen, (ARMER ROLLI)!! Die grossen Buddhas, zwischen 13 und 19 m hoch, noch mit Original-Farben sind sehenswert!
Wie lange diese Unmengen von Touristen hier noch durch geschleust werden, ist fragwürdig, dadurch wird das Klima in den Grotten sicher deutlich verändert!
Die Frauen gehen am Nachmittag in die Stadt zum Shoppen und auch Peter und ich machen uns auf den Weg in die Altstadt!
Da hinein zu kommen ist aber sehr schwierig. Wir machen lange Umwege um die doofen Schikanen zu umgehen, welche jeglichen Fahrzeugverkehr in der Innenstadt abhalten! Dabei passieren wir fast zufällig ganze Strassenzüge, welche kurz vor dem Abreissen stehen und praktisch evakuiert sind.
Für uns EUROPÄER ist es unfassbar, wie radikal einfach ganze Quartiere weg gefegt werden und schon kurz danach neue Hochhäuser oder Touristen-Städtchen (auf alt getrimmte Häuser) aus dem Boden gestampft werden.
Vor allen Städten schiessen die Hochhäuser wie SPAGETTI aus dem Boden, einfach nur GRAUENHAFT!!
Aber auch irgendwo in der Pampas draussen, entstehen auf diese Art NEUE STÄDTE!!
Der grosse Platz mit den Historischen Gebäuden rundherum sieht gleichwohl noch interessant aus und so beschliessen wir, nach dem Ein dunkeln noch einmal hier her zu kommen, um das Ganze Treiben bei Nacht zu beobachten.
Das war leider ein Irrtum, der ganze Bezirk ist nur eine Einzige KINDER-VERDUMMUNGS-MEILE, nur auf Fun u Abzocke ausgerichtet.
Wir verlassen das Ghetto fluchtartig und trinken noch ein Bier im nahen Hotel.
01.08.2017 Datong – Pingyao 380 Km
Pünktlich um 0530 wird im nahen Park wieder gefiedelt u musiziert und Gymnastik gemacht in allen Variationen… Rückwärts-Gehen ist sehr populär, Einzel oder in Gruppen!
Dehnen, Armeschwingen Hunde bürsten, ALLES ist in ruhigem
F L U S S !!
Wir verlassen die Stadt mitten im flüssigen Verkehr, (OK wir mussten dann mal kurz auf einer grossen Strasse WENDEN), weil wir noch dringend Tanken mussten, ABER das Verkehrschaos und Gehupe stören uns natürlich nicht mehr im Geringsten!
Kurz vor Pingyao besuchen wir ein „ursprüngliches Dorf“ wo eine „Kaufmannsfamilie Quiao“ mit Salz/Textilhandel reich geworden ist.
Der Staat hat hier wieder ein paar 100 Millionen Yuan rein gepumpt und nun werden hier täglich Abertausende Chinesen durch geschleust, Vieles neu nach gebaut, trotzdem keine Spur von Behinderten-gerecht…wir sehen auch nur ganz wenig Menschen im Rollstuhl!
Durch eine 100 m lange Souvenir-Schleuse werden wir wieder ins FREIE gespuckt.
Eine eiskalte COLA erweckt unsere Lebensgeister. Es ist 35 Grad und sehr feucht.
Problemlos erreichen wir unseren heutigen Stellplatz unmittelbar neben den hohen Stadtmauern von Pingyaho. Arthur unser Reiseleiter, war vor 2 Jahren hier auf einer grossen Wiese….heute stehen wir auf einem Park mit unzähligen Abstellplätzen und rundherum neuen (auf alt getrimmten Gebäuden) diese sind am Abend sehr interessant beleuchtet!
Wir feiern unseren heutigen Nationalfeiertag mit dem Gesang der Nationalhymne, Lorenz hat uns zum Glück die 4 Strophen aus gedruckt und so tönt es, aus 16 Kehlen, ganz schön laut über den Platz!
Anschliessend brätle ich feine, sehr weit gereiste CERVELAZ und Maya bringt einen feinen Mixsalat welchen wir zusammen mit Lorenz geniessen! Ein gutes Glas Wein rundet unseren „Geburtstag“ ab.
Nach u nach gesellen sich mehr Freunde zu uns und die RUNDE wird immer grösser,,sooooo schön kann eine gemeinsame Reise sein..wir hätten uns das soo nie geträumt!
„JA NATÜRLICH“ ES WIMMELT auch hier von Hunderten von neugierigen Chinesen, welche ihre BREITNASEN in alle Türen u Fenster der LANGNASEN-WOMOS reinstecken….OHNE die geringsten Berührungsängste!!!
Wir treffen aber auch ein Paar aus Deutschland, welches nur mit Zug u Bus durch China reist.
Ueber ein Reisebüro haben Sie, (wie vorgeschrieben) Ihre Reiseroute geplant u die Hotel buchen lassen, kurz vor der Abreise, das Visum hatten sie in der Tasche, stornierten sie alle Hotels und reisen nun frei herum.
„Ein schlauer Schachzug“ was aber passiert, bei einer der vielen Polizeikontrollen!
Die Nacht ist erstaunlich ruhig und sogar ich kann wieder einmal ein paar Stunden schlafen!!
02.08.2017 Pingyao
Unglaublich viele Chinesen strömen aus der alten Stadt, welche hier übenachtet haben, das Angebot an Uebernachtungs-Plätzen muss gross sein.
Die erste Hürde in die Stadt nehme ich locker, ABER dann wird es echt anspruchsvoll:
DURCHGANG Breite, ca 50 cm,Schwellenhöhe 30 cm, Trotoirabsatz 15 cm, das heisst, beide Räder abnehmen und das ganze „Rauberpaket“ über das Hindernis heben! Diese UEBUNG wiederholen wir nun 8 Mal in der kleinen Stadt!
Es ist eine wilde Mischung aus sehr alten Gebäuden, grässlicher Sauerei, Gestank, neue Gebäude, natürlich auf ALT getrimmt) atraktiven Hotels, wunderschönen Innenhöfen, ( RIADS) tausenden von agressiv hupenden E-Mobilen welche Tausende von Touris durch die Gassen scheppern!
Eine riesige Menschenlawine überschwemmt die Stadt, es ist einfach nur noch eine Qual und wir verlassen (mit Führer) die Innenstadt auf Umwegen, so haben wir nur noch eine Schikane zu überwinden!!
Obwohl es draussen wie drinnen gut 33 Grad ist, nutze ich den Nachmittag und erledige viiiiiiiiiiiiel Bürokram und beantworte fällige Mail, die Verbindung ist manchmal etwas mühsam…aber es funktioniert immerhin.
Gegen 2000 Uhr ziehen wir noch einmal in die Stadt und freuen uns am regen Leben in den schön erleuchteten Gassen. Einzig die E-Roller u E-Wagen mit ihrem pausenlosen Gehupe nerven uns gewaltig!!
ASIEN LIVE !!
Wir bestellen Gemüse u Fleischgericht ab FOTOS und unsere Wahl war gar nicht soo übel!!
Den Gute-Nacht Drunk offerieren Heike u René, unsere NACHBARN!!
PROST !!
03.08.2017 Pingyao – Luoyang 420 Km
Die Luft ist Rauchgeschwängert und stinkt gewaltig nach Kohlenabgasen. Unsere Lungen sind dies nicht gewohnt und rebellieren mit Husten. Wir sind froh, dass wir bald wieder aufs Land fahren können. Wir fahren zwar weiter im Kohlenabbau Gebiet und ganze Dörfer u Hunderte von LKW,s sind schwarz, ABER da müssen wir jetzt einfach DURCH!!
Natürlich, werden wir um 0530 geweckt von den fleissigen Fitness-Chinesen, welche jede Ecke des Parkplatzes mit Musik beschallen und dazu ihre „Flügel“ schwingen oder tanzen!
Trotz vorgelegter Quittung, dass unsere Parkgebühren bezahlt sind, lässt uns der Parkwächter nicht ausreisen!
Er tel.endlos hin u her und nach einer halben Stunde platzt uns der Kragen! Wir sind nicht um 0600 Uhr los gefahren, damit wir nun hier stundenlang warten! Peter rastet fast aus, wir blockieren die ganze Ausfahrt, einige Chinesen ärgert das auch, so probieren wir den 2. Ausgang, mit mässigem Erfolg!
Auf kleinen Strässchen durch queren wir die Stadt und fahren in flottem Tempo Richtung Süd/Osten der Stadt Luoyang entgegen!
Unverhoft stauen sich auf der rechten Spur die LKW’s…. wir fahren bestimmt 7-8 Km auf der Ueberholspur bis auch wir stehen bleiben!!
Auf den Pannenstreifen können wir nicht mehr wechseln…eingekeilt!
Gut eine Stunde bewegen wir uns nicht mehr, das gibt vielen Chinesen die Möglichkeit, uns zu bestaunen und wir erfahren von einem Buschauffeur, dass es einen Unfall gab!
Dann endlich kommt Bewegung in die Fahrzeuge, dank guter Motorisierung können wir vor den LKW’s auf den Panenstreifen vorpreschen und überholen auf schmaler Spur hunderte von den Brummis, welche davon Kriechen oder Stürmen!!
Ein Glücksfall…ein Polizeifahrzeug überholt uns mit Sirene und wir heften uns nun wie Kletten daran..(10 Meter Abstand) mehr erträgt es nicht, sonst drängt sich ein Sattelschlepper dazwischen!!
Wir fahren mit hoher Geschwindigkeit in einen ca10 Km langen Tunnel..
unser „Vorfahrer“ PUSTET sämtliche Fahrzeuge, unzimperlich von der linken Spur und wir stürmen durch den Tunnel!
Die Sicht wir immer schlechter, ein grauenhafter Abgas-Smog hüllt alles ein.. uns graut, hier bei einem Unfall länger zu Stehen, das könnte glatt den Tod bedeuten!!!
In Rekord-Tempo passieren wir den Tunnel, sehen nirgends einen Unfall und das Polizeifahrzeug stellt sich beim Ausgang gemütlich an die Seite?? WAR DAS ein Einsatz nur für UNS??
Es geht nicht gemütlich weiter, Tausende von LKW’s jagen über die Autobahn, Bergauf kriechen sie mit 20 Km, ABER Bergab werden wir mit 120 km überholt…die Sattelschlepper mit Steinkohle oder Eisenrollen beladen, sind offiziell bis 50 Tonnen schwer, in NATURA wohl noch einiges mehr!
Deshalb wundert es nicht, dass es an div. Talstrecken, Notfall-Bremsspuren UND Bäder hat, wo die LKW durchfahren und die Bremsen kühlen können!!
Wir durchfahren hügeliges, sattgrünes Gebiet, sind unverhofft auf über 1500 M.ü.M und dann verlassen wir spontan, die Autobahn und wollen die Landstrasse 207 befahren!
Nach längerem Suchen werden wir doch noch fündig und quälen uns durch Hunderte von Kohlen-Sattelschlepper, furchtbar…ALLES was man sieht hier auf und neben der Strasse ist einfach nur SCHWARZ! Die Luft schwer und voller Kohlestaub und Abgas. Hier muss wohl niemand Angst vor dem ALTER haben, ein früher Tod scheint vor programmiert!!
Nach dreissig Km haben wir genug und wechseln wieder auf die Bahn.
Diese senkt sich plötzlich rapide und ein breites Tal eröffnet sich!
Wunderschön, mit einem breiten Flusslauf, wenn nur das riesige Kohlekraftwerk, mit seinen 6 hohen Kühltürmen nicht davor stehen würde!!
Ein Blick auf die Temperatur Anzeige lässt uns erschauern!!!!
42.5 Grad, das 100 M.ü.M.
Unser NAVI, das uns heute div. Male in die Büsche geschickt hat, leitet uns perfekt auf unseren heutigen, sehr grossen Stellplatz!
Brrh, ALLES klebt und der Schweiss perlt aus allen Poren!
Am Abend staunen wir nicht schlecht, 4-5 Strassen zwischen den grossen Parkplätzen, werden überflutet, wohl um die Hitze etwas zu lindern.
Ein Hexenschuss unter meiner rechten Schulter legt mich KO. keine Ahnung woher,, (Klimaanlage??)
Mit Medikamenten, einem Bier und einem grossen Bambusschnaps kippe ich in mein „Saunabett“ innert Kürze ist alles hässlich feucht!!
Walda legt sich vor den Camper auf den Steinboden und schläft INDISCH!!
04.08.2017 Luoyang
DAS war definitiv eine der heissesten Nächte, in meiner Karriere, dank Medi und Bambusschnaps döse ich zwar ein, aber schon nach kurzer Zeit, „schwimme“ ich fast im Bett, kein Lüftchen regt sich!
Walda hat draussen auf den Betonsteinen auch kein komfort-Bett, aber immerhin deutlich mehr frische Luft!
Die Hexe in meinem Rücken läuft zur Hochform auf und quält mich ganz schön, ich fühle mich um 10 Jahre älter!
Ganz interessant, die Strassen werden erneut geflutet und so können wir endlich den Mongolischen Sand aus unseren Teppichen auswaschen.
Nur wenige „Seabridgeler“ beteiligen sich heute an den 2 Ausflügen, die Meisten liegen wie tote Fliegen bei über 40 Grad im Schatten!!
Walda bekämpft meine „Hexe“ mit dem grossen Knüppel und drückt fleissig an meinen Trigger-Punkten herum, mit Erfolg. Gegen Abend geht es mir schon deutlich besser.
05.08.2017 Luoyang – Xian 390 Km
Im 2. Anlauf erreichen wir die G30, welche uns nun komfortabel, auf meist 6 Spuriger Autobahn Richtung Xian führt. Wir flitzen an vielen Hügeln und unzähligen Canyons vorbei, jeder flache Quadratmeter Boden, ist mit Mais bepflanzt.
Im November wird Winterweizen gesät, welcher schon Ende Mai geerntet werden kann, dann wird sofort Mais gesät werden, welcher dann Hauptsächlich als Futtermais im Oktober geerntet wird. Unterwegs sehen wir div. „Minimähdrescher“ welche auf den kleinen Anbauflächen zum Einsatz kommen.
An die langen Autotransporter haben wir uns schon gewöhnt, 8-9 neue PKW stehen hintereinander, auf 2 Etagen, das heisst, mind. 16 PKW werden transportiert: Länge des LKW ca 25 M, Höhe verm. knapp 5 M, aber die ganz GROSSEN, welche das Doppelte laden können, haben wir noch nie gesehen!
Viele LKW bleiben am Berg buchstäblich stehen: Ich frage unseren Chinesischen Reiseleiter nach der Motorenstärke, er vermutet dass der Durchschnitt ca 300 Ps. hat! Das Höchstgewicht liegt bei 49 Tonnen.
Yongzhi berichtet von einem schweren Unfall, unweit von Xiang, wo bei einem LKW die Bremsen versagt haben, der Brummi durchschlug die Leitplanken, rammte einen Reisebus, welchen es dreimal überschlug:
Fazit, 18 Tote! Bei der Nachmessung ergab sich, dass der Chauffeur 133 Tonen Stahl geladen hatte!
Wir fahren ab Sammelplatz im Konvoi zu unserem 5 Sterne Hotel Xiang Jianguo, welches gut im Zentrum liegt! Der Verkehr ist für diese Grossstadt mit 8 Mil. Einwohner erträglich und wir kommen alle heil an.
Vor dem Hotel stehen wohl sämtliche Angestellten, eine grosse Trommlergruppe, in bunten Gewänder, haut auf die „Pauke“ und singt ein Willkommens Lied dazu.
Vor dem Eingang steht in grossen Lettern:
Herzlich willkommen die Wohnmobil-Chinareisegruppe aus Europa!!
WELCHE EHRE !!
Gross und komfortabel ist unser Rolli-Zimmer mit kleinem Sitzplatz vor einem Teich UND vor allem NUR 24 Grad warm, das kommt uns vor wie im Kühlschrank!
Nach dem Duschen haben wir keine Lust mehr auf „SCHWITZEN“ und so bedienen wir uns am reichhaltigen Buffet im Hotel, bevor wir uns in unser kühles “ Gemach“ zurück ziehen….so ein LUXUS!!
06.08.2017 Xiang
Uns erwartet heute ein Monster-Programm und wir starten 0830 Uhr zur kleinen „Wildgans-Pagoge“, welche in einem wunderschönen Park liegt, in dem einst ein grosses Kloster stand.
Auch hier werden wir von bunt gekleideten Frauen mit einem „Ständchen“ begrüsst, sie spielen auf Kürbis-Flöten, tönt super!!
Hier steht eine riesige Glocke, ca 9 Tonnen schwer, an welche man für 10 Yuan dreimal mit einem Rundholz anschlagen kann, das soll Glück bringen, ich habe es auch probiert… die Glocke hängt immer noch!
Hopp hopp in den Bus zurück und weiter geht es zur Jade-Kunstwerkstatt, wo wir eine sehr interessante Führung erleben, anschliessend wird natürlich eine Riesenauswahl an Schmuck zum Kauf an geboten!
Der Arbeiter, welcher am Eingang mit höchster Konzentration an einem Buddha geschliffen hat, war kurz danach nicht mehr im Einsatz.
WAS mann für die Touris so ALLES macht, um die Kauflaune zu Steigern!
Weiter geht es nun zur weltberühmten Terra Cotta Armee!
Leider haben viele Chinesen Ferien und genau die gleiche Ideé, das heisst, wir stehen im Stau.
Die „FRECHEN“ überholen ungeniert über doppelte Sicherheitslinie etc und so stehen wir gut eine Stunde.
Tausende, überwiegend Chinesen, stürmen den Eingang. Wir sind mit Tickets und Audio Guide ausgerüstet, Pech ich erwische die falsche Schleuse und bleibe vor dem Drehrad stecken! Auf Umwegen gelange auch ich in die 1978 erstellte riesige Halle, wo die aufwändig restaurierten tönernen Krieger mit Pferden und Wagen in Reih und Glied stehen!
Nicht umsonst spricht man vom 8. Weltwunder, der Ablick ist genau so imposant, wie der Lärm und das Gedränge! Einige der Besucher werden sich noch länger an mich erinnern, wenn sie Ihre blauen Zehen u Füsse waschen, ja sorry, was kann ich dafür, dass diese unter meine Räder geraten sind!!!
Diese grosse Grabanlage, ca 58 Quadratkilometer, wurde erst 1974 von 2 Bauern entdeckt, welche einen Brunnen graben wollten!
Sie wurden nicht gerade „Kaiserlich entlöhnt“, sie erhielten scheinbar 8 Punkte mehr auf ihre Arbeitskarte, welche sie zu einem Bezug von mehr Lebensmittel berechtigte!
Beide leben noch und bestellen nach wie vor ihre Felder!!
Der Eintritt von € 20.– ist für Chinesen kein „Schnäppchen“, trotzdem sind Hundertausende vor Ort und kaufen dazu auch wie verückt Kopien von Kriegern und Pferden in „Echtgrösse“!
Speziell ist, dass die gefundenen Krieger eine Grösse von ca 180 cm aufweisen, obwohl die Chinesen eher von kleinerer Statur waren und heute noch sind!
Nach knapp drei Stunden, flüchten wir zurück zum Bus, dabei wollen uns unzählige Händler ihre Waren andrehen. Gerne nehme ich eine Schachtel „Krieger“ auf meine Schoss, Peter mein „Schieber“ gibt Vollgas und wir sausen die lange Rampe hoch, die Verkäuferin versucht uns zu folgen, hat aber zu kurze Beine.
Der Preis sinkt ständig und am Schluss könnten wir die schlechten
„Kopien“ für 10 Yan kaufen, kein Interesse!
Knapp 2 Stunden bleiben uns zum „Frischmachen“, dann starten wir erneut mit dem Bus zur „LICHTERFAHRT“
XIAN BEI NACHT!
Die zum Teil nach gebaute Stadtmauer mit den 13 Wachtürmen ist prächtig illuminiert und schon stehen wir vor der Altstadt!
Wir stürzen uns in die 500 lange Gasse, in welcher Fressbude an Fressbude steht, es raucht u dampft und tausende von Spiessen werden gegrillt. Speziell, das Tier hängt am Haken neben der Fressbude und das Fleisch wird f r i s c h verarbeitet… NEIN Fliegen hat es keine, das ist eine Lüge und Geschäftsschädigung!!
„Strassenkünstler“ ziehen den Teig für Pasta vom Stand bis Mitte Strasse, bevor er geschnitten wird!
Die Strassenfegerinnen arbeiten mit breiten Besen im Akkord und versuchen mit der Trillerpfeiffe Platz zu machen! Die Strasse ist fettig und klebrig wie „SAU“!
Wir eilen nach einer Stunde zurück zum Bus und weiter geht es zu den grossen, beleuchteten Wasserspielen.
Zum meinem Glück schiessen die Wasserfontänen, im Takt von „Wiener Walzer etc“ 5-8 Meter in die Höhe, so komme ich auch in den Genuss dieses grandiosen Schauspiels, das sich da über hundert Meter lang abspielt!
Wir erreichen um 2230 Uhr unser Hotel, noch EINMAL „AUSSTEIGEN“ dann gönnen wir uns in der Bar noch einen Schlummertrunk.
Heute stelle ich einen persönlichen Rekord auf:
An einem Tag 12 Mal Ein/Aussteigen im Bus, 5 schmale Tritte hochkraxeln um dann neben dem Chauffeur am Boden zu sitzen, auch über längere Strecken, DAS habe ich bis heute noch nie geschafft!!
Fast vergessen, es hat diverse Male geregnet und um über 20 Grad abgekühlt!!
07.08.2017 Xiang
Mit der individuellen Fahrt in die Stadt wird heute nichts!
Es giesst wie aus Kübeln und ich beschliesse doch auch einmal das Super Frühstücks-Buffet zu erobern!
Daraus wird aber nix, ev. sind mir die 2 Lammspiesschen gestern doch nicht sooo gut bekommen und „Mein Darm ist OHNE Charm“! Deshalb verbringe ich einige Zeit im Bad.
Gerade rechtzeitig bin ich wieder startbereit, als der bestellte Chiropraktor vor der Tür steht! Vor 4 Tagen habe ich mir ein Rippengelenk verknakst das mein Besucher bitte lösen soll!
Eine knappe Stunde werde ich nun aber „misshandelt“, ein wahres Feuerwerk prasselt auf mich herein, sooo schnell und vor allem so hart wurde ich noch nie durch gewalkt!
Der schmale, Chinesische Arzt der Chiropraktie, hat Kräfte wie ein Tier und ich werde mich bestimmt noch einige Tage an ihn erinnern, wenn mich der Muskelkater plagt!
Während ich auf dem Bett in meine Einzelteile zerpflückt werde, steht schon der Mechaniker auf dem Platz, welcher trotz Regen die bestellen, „sehr lauten“ HUPIS für Peter, Hans und mich, in unsere WOMOS einbauen will!
Mit dieser Kostengünstigen Aufrüstung, 500 Yan, können wir uns in Zukunft etwas vermehrt auf den Strassen ACHTUNG verschaffen!
Unsere Mädels, Maya und Walda fahren zum Shoppen ins nahe Wallmart, uns Männer wollen sie lieber nicht dabei haben, soo sind ALLE glücklich und ich kann in Ruhe Blog Schreiben.
Heute Abend um 1800 Uhr starten wir mit dem Bus zu einem feinen Seabridge-Essen, „Teigtaschen“ stehen auf dem Menuplan.
Wir lassen uns gerne überraschen, sofern mein „Darm“ damit einverstanden ist!!! (SCHEISSKERL)
08.08. 2017 Xian – Pingliang 325 Km
Dass ich die Teigtaschen gestern nicht degustieren konnte, war nicht schlimm, aber die Artistischen Vorführungen hätte ich sehr gern miterlebt!
Die Ausfahrt aus Xiang, verlangt volle Aufmerksamkeit, geht aber besser als erwartet und die G70 bringt uns schnell Richtung Nordwesten!
Die heutige Fahr-Etappe gibt nicht viele Sehenswürdigkeiten her und so fahren wir direkt zum neuen Stellplatz hinter dem Hotel Long Dong Mingzhu in Pingliang.
09.08. 2017 Pingliang
Die Besichtigung der Tempelanlage auf dem heiligen KONTOR BERG ist absolut KEIN Rolli – Ausflugsziel und so bleibe ich „Zu Hause“ und wasche unsere rollende Wohnung, (aussen)!
Ein aufmerksamer Hotelangestellter, (was er arbeiten sollte) konnte ich nie ausfindig machen, war mir sehr behilflich beim Wasserschlauch montieren, OK, aber dann war er nicht mehr vom Schlauch zu trennen!
Zum Glück war es heiss, denn der liebe Chinese spritzte mich mit einer unglaublichen Hartnäckigkeit ab!
War ich vorne an der Kabine mit der Bürste am Werk, spritze er genau in dem Winkel an das WOMO, dass ich tropfend flüchten musste…
tja, das SPIEL spielte er 2 Stunden lang mit mir, egal ob ich fluchte oder lachte, er spritzte immer sehr zielsicher auf mich, OHNE seine Miene zu verziehen!!
Nach 5 Std. kommen die „Tempelgänger“ ziemlich geschafft zurück vom interessanten Ausflug!
Am Abend gibt es ausgedeeeehntes Meeting, denn wir besprechen den weiteren Verlauf unserer China-Tour, welche immer noch ca 3500 Km Richtung Nordwesten weiter geht!
Am 29. August 2017 muss die ganze Gruppe in Kashga zur Ausreise nach Kirgistan, bereit stehen!!!
BIS DANN LÄUFT ABER NOCH VIIEL WASSER DEN GELBEN FLUSS RUNTER!
10.08. 2017 Pingliang – Taizishan NATURRESERVAT 395 Km
Bei kühlen 16 Grad starten wir auf der G22 und fahren auf einer ausgedehnten Löss Hochebene. Wir können uns kaum satt sehen, an den unzähligen tiefen Canyons, welche je nach Sonnen Einstrahlung in den schönsten Farben leuchten!
Auf „grünen Nebensträsschen“ fahren wir durch ärmliche Dörfer, es ist ein Graus: PKW und LKW brettern hier mit 70 – 80 Sachen durch die Siedlungen, mit nerven tötendem Hupen, wird ALLES weg geblasen!
Diese Fahrer kennen keine Gnade: Für Fussgänger gilt:
„Seckle oder Stärbe“!
Auch an den unmöglichsten, steilsten, kleinsten Aeckerchen wurde Weizen angesät, welcher jetzt von Hand mit der Sichel gemäht und zu Garben zusammen gelegt und gebunden wird!
Unzählige Hände sind hier im Einsatz!
Wir können in vielen Innenhöfen auch das Dreschen von Hand oder mit kleinen Maschinen beobachten und direkt vor Ort anschauen!
Wir sind genau so neugierig und interessiert wie die Chinesen und scheuen uns nicht mehr, an zu Halten und das GESCHEHEN aus nächster Nähe zu beobachten.
Da wir uns kaum verständigen können, gibt es immer wieder komische Situationen und Verwechslungen, was zu viel Gelächter führt!
Wir stehen fast als Erste an diesem herrlichen Stell-Platz, ein kleines Bächlein führt hier direkt in einen Mini-Stausee!
Nach dem Essen starten Peter und ich noch zu einer kleinen Wanderung in das Naturreservat. Die Tour führt Bergauf und so hole ich den Swiss Trac aus dem Stall!
Nach gut einer Stunde Aufstieg, stehen wir vor einer Verbots-Tafel für Persoen..-etwas irritiert gehen wir ein paar Schritte weiter und gucken konzentriert die nächste Tafel an:
Achtung WOLF!!
Umkehren ist noch zu früh, deshalb hebt Peter einen kräftigen Knüppel auf. Um die div. Aestchen ab zu schneiden, krame ich mühsam mein Taschenmesser aus meiner Tasche, unter dem Rolli!
Die nächste Stunde gucken wir schon vermehrt links u rechts, ob es neben der Strasse keine Wildwege u Spuren hat!
Es fängt an zu Dämmern und wir machen uns auf den Heimweg!
11.08.2017 Taizishan – Labrang 150 Km
Das NAVI hat uns in den letzten Tagen immer wieder aus getrickst oder
hat ganz gestreickt, viel zu viele neue Strassen werden in ganz China, bis in die hintersten Winkel in atemberaubendem Tempo gebaut!
DAS hält auch unser neues „CARMIN“ nicht aus!
Wir müssen uns an Hand des Reise Atlas durch kämpfen und müssen uns die ersten Zeichen der grösseren Orte merken und mit den Wegweiser vergleichen. Das erfordert natürlich Zeit und so stehen wir oft an den umöglichsten Plätzen, bis wir einigermassen sicher sind.
Wir fahren seit ein paar Tagen durch die Provinz „Gansu“ die Provinz Hauptstadt LANZHOU ist Militärisches Zentrum der Chinesischen Streitkräfte. Wir müssen hier also mit verstärkten Kontrollen rechnen, weil vor allem in den Uigurischen Provinzen immer wieder Terror-Anschläge verübt werden!!
Heute geniessen wir wohl die schönste Gegend unserer China-Reise!!
Unmerklich klettern wir Bergan, passieren Täler um Täler und die Tausenden von Hügeln sind von unten bis zum Gipfel terrasiert! Es ist ein Naturschauspiel der Superlative, eine unglaubliche Farbenpracht, von sattgrünen Wiesen, abgeernteten Weizenfelder, Maispflanzen, ja sogar Raps und Gemüse, einfach nur SCHÖN!
Wir können uns nicht satt sehen, halten wohl fast 50 Mal an um zu fotografieren, an den DÜMMSTEN STELLEN, mitten in Kurven….echt Chinesisch halt!
Walda jammert etwas über Kopfschmerzen und so bemerken wir, dass wir auf über 3000 Meter gestiegen sind.
Die TIBETISCHE Stadt „LABRANG“ ist nicht gerade ein „BIJOUS“, aber eine sehr quirlige, laute Stadt. Es wimmelt um die Mittagszeit von Mönchen in Ihren roten Gewänder.
Bekannt ist Labrang vor allem wegen seinem Buddhistischen, (typisch tibetischen Lama-Kloster), das inmitten einer eher Moslemischen Region liegt!
Wir sammeln uns auf dem riesigen Parkplatz, auf dem wir auch die Nacht verbringen können!
Kurz vor der Führung durch das Kloster, welche von einem Mönch „absolviert“ wird, fragt mich unser Guide nach dem Pass……
ich greife ins LEERE, durchwühle meine Rolli-Tasche…ABER kein rotes Büchlein kommt zum Vorschein!! Ich will es nicht glauben!
Da erzählt uns unser Guide, dass am Vorabend, im Naturreservat mein Pass gefunden und an den Fahrer eines WOMO ab gegeben wurde, das zum Glück noch dort stand am nächsten Morgen. Mein Herz hüpft vor Freude und Dankbarkeit!
Mit gemischten Gefühlen kämpfe ich mich trotzdem tapfer durch die Kloster-Anlage, schaffe dank grossartiger Hilfe, einige der vielen Gebäude zu besichtigen.
Nicht nur der Mönch, welcher uns eher missmutig als mutig durch sein Kloster führt, ist froh, dass der Rundgang fertig ist.
Eine gewaltige dunkle Regenwand mit Blitz u Donner jagt uns zurück in unsere WOMOS!
So gemein, heute hat meine liebe „Puce“ Geburtstag, zusammen mit Werner wollten wir ALLE bei diesem heiligen Lama-Kloster Anstossen und Feiern!
Nach knapp 2 Stunden Blitzen u Toben ist der Spuck vorbei und unter dem Vordach von Claus, können wir doch noch den Abend geniessen! Vom „Phoenix“ welcher meinen Pass an Bord hat, ist noch keine Spur zu sehen!
Trotz der Höhe schlafen wir bei kühlen 14 Grad vorzüglich!!!
12.08. 2017 Labrang – Lanzhou 250 Km
WAS FÜR EIN TAG…EIN ALPTRAUM WIRD WAHR!!!
Feiner Nieselregen begleitet uns auf den ersten 100 Km durch immer noch superschöne Terassen-Hügel Landschaft, ABER der gestrige Tag ist nicht zu Topen!
Kurz vor unserer Ankunft in Lanzhou erscheint dann aber die Sonne und es wird sofort angenehm warm!
Wir sind alle schon längst eingerichtet, als endlich der „Phoenix“, mit meinem Pass an Bord, auf den Hotel-Parkplatz braust.
Unser Chinesischer Guide steht bald darauf beim Fahrer und….kommt nach über einer halben Stunde mit starrem Gesicht aus dem Auto!Auch als beide Guides, nach langer Zeit aus dem Phoenix steigen wir klar:
Mein Pass ist nicht vorhanden…er ist VERLOREN GEGANGEN AUF DER FAHRT!!!
Wir können es nicht fassen, ABER auch nicht ändern: Mein Pass ist wieder weg!!
Der Typ bestätigt schriftlich, den Pass erhalten zu haben, um ihn dann anschliessend gleich wieder zu verlieren!
Ich stelle mich vor das Taxi, das den Wiederling zum Flughafen fahren soll, um es an der Abfahrt zu Hindern!
Nach längerem Diskutieren mit unserem Reiseleiter gebe ich auf!!!
Für heute Abend haben wir schon vor langer Zeit ein Abend Essen geplant, das ich als DANKESCHÖN an unsere ganze Reisegruppe sponsern will. Immer wieder bekomme ich ganz spontan Hilfe für alle möglichen u unmöglichen AKTIONEN!
Meine Pass Geschichte hat viele unserer so lieb gewonnen Freunde zu tiefst erschüttert!
Trotzdem, oder gerade DESHALB, erlebten wir einen wunderschönen Abend mit extrem feinen Essen!
Es gab eine Verabschiedung am Schluss, als wäre die Reise Morgen zu Ende!
Ich lege mich ins Bett, tausend Dinge jagen durch meinen Kopf, wie komme ich wieder zu einem Pass mit gültigem AUSREISEVISUM!!!
Totmüde bin ich, aber von Schlaf keine „SPUR“!
13.08. 2017 Lanzhou
Schon früh versuche ich, in Peking an zu rufen, dort ist am Sonntag niemand zu erreichen, ich werde an das EDA Bern verwiesen!
Die Dame, welche ich wohl aus tiefstem Schlaf reisse, (wir haben 6 Stunden Zeitverschiebung) kann nicht weiterhelfen und verweist mich an die Botschaft in Peking!
Yong Shi unser Guide telefoniert sich die Finger wund um heraus zu kriegen, WER denn mir eine Verlust-Bestätigung ausstellen kann!
Wir haben grosses Glück, dass uns der Portier vom Hotel, mit einem kleinen Bus in die Stadt fahren kann und auch auf uns wartet!
Nach knapp 5 Stunden Spiessruten Lauf zwischen div. Polizeiämtern, (niemand wollte zuständig sein) bin ich im Besitz einer Amtlichen PASS-VERLUST BESTÄTIGUNG!
Mein Mail nach Bern wurde beantwortet und so kann ich div. wichtige Dokumente … 14 Seiten einscannen lassen bei Arthur um diese nach Bern ans EDA zu mailen. Mir wird bald bestätigt, dass diese umgehend nach Peking um geleitet werden, damit ich am Montag dort vorsprechen kann.
Der grösste Teil der Gruppe ist heute Morgen weiter gefahren, nur Bärbel u Hans, welche noch immer auf Ersatz-Teile aus D warten plus 2 andere Womos plus die Reiseleitung bleiben vor Ort!
Unsere kleine Gruppe geniesst dann am Abend nochmals einen feinen Hamburger, DAS in China!
14.08. 2017 Lanzhou – Jinchang 350 Km
Ich gedulde mich bis gut 0900 Uhr, aber dann Quäle ich mein Natel mit Chinesischer SIM – Karte über 90 Min. um in Peking die Botschaft zu erreichen. Völlig entnervt warte ich auf unseren Guide, welcher auf die Chinesische Tel. Nr. anruft und promt nach 15 Min. eine Verbindung kriegt. Auf Umwegen spreche ich dann plötzlich mit einer Dame…uf Schwyzer Dütsch! Der „Berner Dialekt ist ein Genuss für meine Ohren!
Aber auch Frau Burg betont, dass ich zwecks „IDENTIFIKATION“ ZWINGEND nach Peking kommen muss! Wir Tel. über eine Stunde, bis sie alle meine Unterlagen gefunden hat. Nun braucht sie etwas Zeit um das GANZE zu Ordnen und zu überlegen!
Tatsächlich bekomme ich einen Rückruf und wir diskutieren, ob ein Ausreise-Stempel in meinen 2. Pass möglich wäre, statt einem Notpass!!
Unser Guide klappert das Bezirks-Polizei-Präsidium ab und findet heraus, dass ein Eintrag in den 2. Pass unmöglich ist!
Bis um 1230 Uhr gehen unsere Abklärungen in alle Richtungen weiter, immer mit dem Ziel, ein Visum zu erhalten, OHNE die Reise nach Peking antreten zu müssen. Nebenbei hoffe ich noch auf einen kleinen „Rolli-Bonus“, der mir die 1000 Km nach Peking ersparen könnte!
Nach einem weiteren Gespräch mit der Botschaft sind wir uns einig, dass wir versuchen müssen bei der Visa-Abteilung der Polizei das Ausreise-Visa ein zu holen!
Es ist Berufsverkehr und die Fahrt durch die ganze Stadt, zum Glück wieder mit dem Portier, dauert ewig!
In den 4. Stock gelange ich über 4 Rolltreppen, was den Wachmann sooo beschäftigt, dass er am Ende, kurz bevor ich das Dokument in Händen habe, ins Büro stürmt und soo lauthals herumschreit und seine Befürchtungen Kund tut! Er gibt erst Ruhe, als ich ihm zeigen kann, dass ich auch wieder heil runter komme!
Dazwischen macht ein Fotograf von mir unzählige Digitale Passfotos, obwohl ich welche dabei habe und dann geht es so richtig los!
3 Personen, ab u zu 5 Angestellte kümmern sich um den EINMALIGEN FALL AUS DER SCHWEIZ! Ich unterzeichne div. Formulare, welche dann von der Chefin (ganz OBEN) nicht genehmigt werden… ABER irgendwann, kann ich 100 Yan bezahlen für die Aufwändigen Arbeiten.
DANN halte ich das so WICHTIGE DOKUMENT in Händen, prvisorisch noch, aber in ca 4 Tagen kann unser treuer Portier das ORIGINAL VISA abholen und uns nach Dong Huang per Express nach senden!!!
Es wird fast 1600 Uhr, bis wir die 35 Km durch die ganze Stadt geschafft haben und die Freude rundum ist RIESENGROSS!!
Einzig Bärbel u Hans, welche noch ein paar Tage in Lanzhou festsitzen wegen ihrem Ducato, können Ihren Kummer nicht verbergen!
Eilig machen wir uns startklar und bald darauf führen wir die 4 Fahrzeuge aus der Stadt…..NEIN, an einer Kreuzung werden wir unsicher und wählen den falschen Weg und stehen prompt vor einer Höhenbeschränkung, (direkt vor der Autobahn Einfahrt)..unglaublich!!
Wir wollen wenden, aber unsere Reiseleiter schlagen einen anderen Weg vor, DER hat uns dann aber am Schluss eine Stunde Umweg gekostet!
Endlich fahren wir auf die G30 und dann kenne ich fast nur noch eine Gas-Stellung… die ist weit unten und das NAVI zeigt uns 110 – 120 Kmh an. wir fliegen förmlich über den schönen Asphalt!
Es ist schon dunkel, als wir vor Jinchang die Autobahn verlassen und einen der wenigen Camping-Plätze Chinas ansteuern!
Die Strasse wird fürchterlich und wir wähnen uns in der tiefsten Mongolei!!
Bis kurz vor den Stellplatz leitet uns das NAVI perfekt, ABER dann sind es 30 Meter, welche uns in eine Folgenschwere Sackgasse führen!
Wir landen in einem kleinen Dorf, es ist sehr eng, aber vor uns sehen wir eine grössere Querstrasse…Zwei grosse Betonklötze versperren uns aber die Ausfahrt!
Wir müssen den ganzen Weg zurück: Walda steigt aus und hat die grösste Mühe, den nach folgenden grossen Traktor mit schwerem Anhänger, zum zurück fahren zu bewegen, auch die 4 PKW machen nur ungern Platz.
Die ganze UEBUNG kostet uns über eine Stunde Zeit und mit Tel. Hilfe von Arthur finden wir dann doch noch zum Camping Platz.
Peter und Maya empfangen uns freudig beim Eingang, der Riesenempfang der ganzen Gruppe plus vielen Chinesen ist so laut und fröhlich, einfach UNBESCHREIBLICH SCHÖN!!
Wir werden soo freudig und herzlich empfangen, es ist schlicht UNGLAUBLICH!!
Unsere Reisegruppe ist in hochstimmung, zu lauter Musik wird gesungen und getanzt, zusammen mit Chinesen, jeden Alters!
Wir bekommen in einem Nebenzimmer zu später Stunde ein super Nachtessen!
Es gibt soo viel zu erzählen, aber irgendwann fallen wir müde ins Bett!
WAS FÜR EMOTIONEN AN DIESEM TAG!!!
15.08. 2017 Jingchang – Zhangye 200 Km
Endlich wieder einmal etwas geschlafen… aber schon um 0900 Uhr trommelt uns unser Guide Zhang für ein Gruppenfoto, (Werbung für den neuen Camping) zusammen! Es werden wohl gut 20 Fotos!!
Direkt neben unserem Platz gibt es eine richtig schöne Marktstrasse mit feinem Gemüse u Früchte aller Art, wo wir richtig zu schlagen!
Wie viel schöner ist doch das Einkaufen hier, statt im Wallmart!!
Bald aber fahren wir zusammen mit Peter u Maya weiter auf der G30 Nordwestlich Richtung Zhangye, wo wir bei sommerlichen Temperaturen von 37 Grad, die im Jahr 528 erbaute grosse Tempelanlage besichtigen.
Die wunderschöne Gartenanlage mit alten Bäumen und viel Blumen gefallen uns besonders!
Unser heutiger Stellplatz liegt ausserhalb der „kleinen Stadt“, unter 1 Million Einwohner, in einer grosszügigen Freizeit Anlage!
Lorenz feiert heute seinen 71. Geburi und fleissige Hände haben einen feinen Fruchtsalat kreiert, welchen wir nach dem Meeting kosten!
Dann aber freuen wir uns auf einen richtig guten gemischten „Walti-Salat“!
DAS „Rauber-Pass-Drama“ geistert noch in vielen Köpfen herum und es wird von Arthur eine Stellungnahme verlangt! Diese soll in den nächsten Tagen schriftlich erfolgen, als Grundlage für Diskusionen.
Ich möchte dazu beitragen, dass so schnell wie möglich wieder Normalität eintritt und sich unsere SUPER-TOLLE-REISEGRUPPE wieder ganz auf unsere wunderschöne, einmalige Asienreise konzentrieren kann!
Brrrh, jetzt muess ich aber is Näscht… 0200 Uhr, Beijing Time!!!
16.8. 2017 Zhangye – Jiayuguan 260 Km
Herzliche Geburtagswünsche an meine liebe Tochter JASMINE….etwas spät, aber von Herzen!¨
Nur ungern verlassen wir die wunderschöne Parkanlage mit schönen Wanderwegen und Teich/Seeanlagen, mit bunten Blumenbeeten geschmückt und einer Vielzahl an Vögeln, (leider eher selten in China), darunter auch grosse, schwarze Schwäne!
Wir müssen uns entscheiden und fahren zu der Felslandschaft DANXIA, westlich der Stadt, welcher auch „Roter Steingarten Chinas“ bezeichnet wird.
Bis wir dann aber unsere Tickets in Händen halten, kriegen wir fast „Würmer“! Wir werden von Schalter zu Schalter geschickt, ein Securitas Mann versucht zu Helfen u Uebersetzen, hilft ALLES nichts.
Bevor Walda einen Schreikrampf kriegt, stoppe ich die Aktion und wir kaufen vorerst mal etwas zu Trinken.
Da treffen wir zufällig unsere Guides und…..Schwupps haben wir Tickets…OHNE AUSWEISE etc..Chinese halt??
Ich kraxle in einen der vielen Busse, welcher die gewaltige Menschenmenge hoch karrt, man kommt sich vor wie in einem Tiertransporter!
Die bunten Felsformationen sind bestimmt sehenswert, gelb, braun weiss, grün, es ist ein buntes Feuerwerk in Stein / Fels geschliffen!
Eine riesiges Gebiet wurde mit einer aufwändigen, professionellen Infrastruktur erschlossen und jetzt total vermarktet.
Diese knallharte Touristische Vermarktung wird konsequent in der von uns bereisten Strecke von Ost – West China durch gezogen.
99.99 % der Touristen sind Chinesen, sehr selten entdecken wir andere „LANGNASEN“!
Zügig fahren wir durch div Täler bis auf Höhen von 2850 Meter und können trotz Dunst, Ausläufer des Himalaya Gebirges sehen, die gewaltigen Schneefelder leuchten aus der Ferne.
Mit kleiner Verspätung erreichen wir den Platz vor dem Mauerfort und sehen gerade noch die Gruppe im Gewühle verschwinden, hier kann mann das Fort besichtigen, mit ihren 10 Meter hohen Mauern u Wälle u Wachtürme, hier waren einst bis ca 30 000 Soldaten stationiert und konnten vom Westlichsten Punkt der „CHINESISCHEN MAUER“, Botschaften in einem Tag nach Peking weiterleiten!¨
Wir nehmen einen Augenschein von „Weitem“ sehen die Menge Chinesen..welche vor den Kassen stehen, es müssen mehr als 30 000 sein und flüchten vor den ersten grossen Tropfen ins WOMO!
Wenige Km davon entfernt können wir unsere Fahrzeuge direkt neben der GROSSEN MAUER parkieren, mit wunderbarer Sicht auf die lange, steile Treppe, welche zum Wachturm führt.
17.08. 2017 Jiayuguan – Dunhuang 380 Km
Der Regen ist vorbei und die ganze „MAUER“ leuchtet vor uns in goldenen Ockerfarben!
Bevor die ersten Touris kommen, wollen wir ALLE unsere WOMOS im Halbkreis vor Mauer und Treppe aufstellen und ein tolles Gruppenfoto schiessen!
Die Kleinen u die Grossen müssen artgerecht aufgestellt werden, damit am Schluss ALLE gut sichtbar sind, knifflige Aufgabe!
Einige unserer Gruppe zieht es dann aber schnell auf die TREPPE, denn die CHINESEN rollen an!!
Wir verlassen die über 600 Jahre Mauer der Ming-Dynastie und besuchen noch kurz die „Hängende Mauer“ ausserhalb der Stadt, allerdings nichts Umwerfendes!
Wir verlassen das „Hochplateau“ nun endgültig und fahren in ein trockenes und heisses „SEIDENSTRASSEN WETTER“.
Erstaunlich wië sich fruchtbare Ebenen schlagartig mit Sand/Steinwüsten abwechseln, Mondlanschaft-ähnliche Gebiete lassen uns erahnen, dass es hier immer wieder verheerende Niederschläge geben kann.
Und mitten durch rollen wir auf einer Top Autobahn Richtung Westen, durch eine trockene Halbwüsten Region zwischen GOBI u TAKLAMAKAN!
Unterwegs halten wir an einer der vielen Stände an, wo getrocknete Honig Melonen aufgehängt verkauft werden, mhhm sehr lecker!!
Am Abend stehen wir beim Hotel TIANHE ZHIXUAN IN DUNHUANG, wo wir zwei Nächte im kühlen Zimmer übernachten, welch ein Luxus!
Beim Abendlichen Meeting wird von Arthur eine „Zusammenfassung“ verteilt zur Durchsicht, betreffend „Massnahmen“ gegen den Reiseteilnehmer mit dem Phönix (WOMO) welcher schon einige der Gruppe arg brüskiert hat.
Leider nimmt hier die Firma Seabridge nicht klar Stellung.
Ich bitte darum, das leidige Thema doch in die Schublade zu stecken und so schnell wie möglich ab zu hacken.
Emotionen kommen hoch bei vielen, ich hoffe fest, dass wir nicht das Super Gruppenklima verderben, wegen diesem Idioten!!
Eine traurige Nachricht erreicht uns noch von Bärbel u Hans, die aus D geschickten Ersatz-Teile für den Ducato, sind falsch..die ODYSSE geht also weiter!!
18.08.2017 Dunhuang
Die Besichtigung der Mogao-Grotten entspricht zwar meinem Wunsch, aber nicht meinen Möglichkeiten, viel zu viele Treppen, überall!
So bleibe ich im Hotel und erledige div. Bürokram und freue mich, dass ich das Ferienhaus von Nov. bis Januar vermieten kann, das von CHINA aus! Internet sei Dank!
Auch mein Blog erhält etwas NACHWUCHS, so kann ich also die Zeit für mich gut nutzen!
In Dunhouang kann man die höchsten Dünen von Asien erklettern, was Einige von unserer Gruppe auch in Angriff nahmen!
Geplant war auch ein Abendlicher Spazierganz zu dem Mondsichelsee, ABER das total erhöhte Eintrittsgeld von 120 Yuan und die hyperaktive Vermarktung jedes Sandkorns rund um den See, hält alle „Seabridgler“ von diesem Ausflug ab! Wehn kümmert das, Langnasen-Touristen sind für China total unbedeutend!!
Am Abend scheuen wir den 2 Km langen Marsch in das Stadtzentrum nicht, wir wollen in der „Fressmeile“ FUTTER auftanken!
Davor ist mein Aerger aber riesengross, überall versperren mir die verfluchten Abschrankungen den Weg, wir nehmen weite Umwege in Kauf, um schlussendlich vor den unzähligen Restaurant zu stehen. Der Lärmpegel ist kaum aus zu halten, die Chinesen sind def. ein lautes Völklein!
Etwas abseits können wir dann, wie meistens auf lustige Art unser Essen bestellen und treffen eine recht gute Wahl.
Zu später Stunde geht es los auf den Heimweg, das heisst, unsere Frauen Walda u Maya stürmen buchstäblich JEDE BOUTIK so dass wir sehr spät am Fluss ankommen.
Mit grossem Aufwand komme ich wenigstens in die Nähe der Promenade….ich fluche und schreie meinen Frust in die Nacht hinaus.. egal,, keiner hört es!!
An den Ufern, auf künstlichen Inseln, über den Fluss gespannte Drahtseile.. ALLES ist bunt geschmückt und vor allem extrem aufwändig luminiert. Neben dem breiten Fussweg, (mit tausend Stufen)
sind viele Pflanzen und Sträucher in allen Farben beleuchtet, es sieht aus wie in einem Märchen!
Ja klar, auch um in das Hotel zu kommen, müssen zwei Stufen gemeistert werden!!
19.08. 2017 Dunhuang – Hami 420 Km
Eine reine Fahretappe steht heute auf dem „Speiseplan“, wir verlassen die Provinz GANSU und reisen ab heute in der autonomen Provinz Uiguren.
Nicht wegen der Hitze brodelt es hier recht stark, aber aus Politischen Gründen wurden/werden hier immer wieder Terror-Anschläge, vor allem auf Verwaltungen u Polizei verübt!
Haben wir uns bis heute sehr frei und offen bewegen können, ist das hier schlagartig anders!
Vorerst bemerken wir nur die ständigen Kontrollen an den Zahlstellen der Autobahn, es herrscht eine mittlere Alarmbereitschaft, mit MG-Nagelband, Polizeihunde und vor allem eine unmenge an Polizisten!
Schon lange vor Hami, (die Stadt mit den besten Honigmelonen ganz Chinas) stehen u liegen nun einfach überall die runden Dinger herum.
Von den kleinen Dreiräder wird auf Traktor-Anhänger umgeladen, dann ab auf einen Sammelplatz, hier werden die Melonen in Netze eingepackt und dann hopp, alles von Hand auf die grossen, Sechs-Achsigen Sattelauflieger verladen!
Von unseren Guides werden wir wiederholt darauf hin gewiesen, dass wir uns nur beschränkt von der erlaubten Fahrstrecke entfernen dürfen, um nicht unbewusst in ein SPERRGEBIET DER ARMEE zu geraten, DIE lassen nicht mit sich SPASSEN!
Wegen der zu erwarteten Hitze, über 40 Grad, wird das Meeting erst auf 2000 Uhr angesetzt.
Heute wird auch über div. Vorkommnisse von unserem „Phönix-Fahrer E.. ) diskutiert:
Es ist wirklich erschütternd, was für primitive Aesserungen und Handlungen dieses „Ferkel“, einigen von uns angetan hat,
Fast unter Tränen, erzählen Männer von Ihren Erlebnissen und alle fragen sich, WIE kann das weiter gehen, wenn der Typ am 12.09. 2017 in Bistek wieder zu uns stösst. Die Diskusionen verlaufen sehr emotional und hitzig und es ist eine grosse Agression gegen E..spürbar!
Es ist totenstill, als unser Toutdirektor die Sanktionen von Seabridge gegen E…. vorliest:
In Zukunft wird E… nur noch an den verschiedenen Grenzen zu uns stossen und sonst ALLEINE durch Asien reisen!!!
Ich glaube es fallen Dutzende von RIESENSTEINEN aus den Herzen unserer ganzen Gruppe!!
DAS ist für die meisten von uns eine tragbare, vernünftige Lösung!!
20.08. 2017 Hami – Turpan 420 Km
Die Topmoderne G30 nimmt uns bald wieder auf und wir gleiten an Kieswüsten und vielen grünen, bepflanzten und bewässerten Grundstücken vorbei, nördlich von uns verlaufen die Ausläufer des TIEN SHAN-GEBIRGES, wir können nur vage erahnen, was hier abgeht, wenn es tüchtig Gewittert, das Land ist von Kratern durchsät!
Rasch klettert das Termomether von moderaten 20 auf 42.5 Grad, wir nähern uns dem tiefsten Punkt Chinas, mit 154 M. UNTER DEM MEERESSPIEGEL!
Kurz davor biegen wir einfach links ab über die dreispurige Autobahn, (probiert das ruhig einmal in der Schweiz) und besichtigen hier ca30 neu erbaute Gebäude aus Ton/Ziegelsteinen und Lehmverputz.
Hier werden in der Turpansenke und dem gesammten Tarimbecken Tausende Tonnen von feinen, weissen, Kernlosen Trauben geerntet und in eben diesen spez. Lagerhäusern zum Trocknen auf gehängt! Die stark Moslemisch geprägte Bevölkerung trinkt keinen Alkohol, das heisst, es wird auch kein Wein gekeltert!
Es ist ein interessanter Rundgang, bei 42.5 Grad.
Nun wollen wir zum tiefsten Punkt Chinas weiterfahren.
Wir holpern etwas verloren auf einer Schotterpiste, welche uns auf die Strasse unter den Meerespiegel führen soll.
ALLES gesperrt, wegen Neubau, es ist nicht fassbar, was in China Strassen gebaut werden! Nach längerem Suchen, durch queren wir allerärmste Dörflein und dann stehen wir vor der Schranke zum Park…
Das heisst, wir bezahlen 30 Yuan pro Person, damit wir noch 5-6 Km auf übler Strasse weiterfahren können!
Hier wird in einem Jahr eine grosse, mehrspurige Strasse sein, mit diversen Gebäuden und Läden, um die vielen Chinesen zu beglücken.
ABER jetzt, welch eine Wohltat, wir sind fast allein hier und geniessen auch den 1.5 Km langen Marsch auf dem Holzsteg zu der überdimensionalen Weltkugel… exakt auf -154.92 Meter unter dem Meerespiegel!
Holzsteg durch ein Schilfmeer Tiefster Punkt Chinas – 154 M.uM
Trotz Hitze ist es schön, wieder einmal ALLEIN unterwegs zu sein, der Schweiss verdunstet sofort auf der Haut!
Auf dem Rückweg in die Stadt Turpan, fallen uns unzählige Pumpen auf, welche Erdöl u Gas fördern, auch Steinkohle wird hier in Unmengen gefördert, das erklärt auch die immensen Strassenbauprojekte!
Die Bodenschätze müssen ja auch abtransportiert werden. In der Provinz Xinjiang ist die Landwirtschaft sehr wichtig, Industriebetriebe sind rar.
Das Gebiet um die Stadt Turfan wird jährlich mit vielen Milliarden Yuan unterstützt, welche vorher in Form von Bodenschätzen nach Peking geflossen sind.
Das ist bestimmt auch ein Punkt, dass der Ruf nach einer eigenen Provinz in Xinjiang so laut zu hören ist, die Armut ist überall zu sehen, vor allem in den Dörfern, es brodelt gewaltig!
Die Polizeipräsenz ist total erdrückend, wir werden täglich 10 – 15 Mal kontrolliert, Tankstellen etc, sind mit Schranke und Stacheldraht vor Anschlägen geschützt und bewacht!
Was für ein Vergleich zu den reichen, schönen Städten im Osten!
Wir haben in der ehemaligen Oasenstadt Turpan vorsichtshalber für 2 Nächte ein Hotelzimmer gebucht… WER schläft schon gerne bei weit über dreissig Grad im WOMO!
Die Betten werden wohl meist von FAKIEREN benutzt, knüppelhart und auch sonst eher hässlich, aber wenigstens OHNE Nägel!
Wir starten um 0900 Uhr mit dem Bus zu der Besichtigung des unterirdischen Bewässerungs-Systems von Turfan, KAREZ genannt und sind etwas iritiert!!
Es ist angenehme 25 Grad, wir vernehmen, dass das einem „Wintereinbruch“ entspricht und seit 10 Jahren die tiefsten Temperaturen sind, welche hier gemessen wurden…UNS soll es Recht sein.
Die YiMin- Moschee ist für uns am Montag zugänglich, für mich alledings NUR von aussen, denn die Fussgänger ziehen Ihre Schuhe aus und ich hätte wohl meine Reifen demontieren müssen, ich lehne dankend ab!!
22.08.2017 Turpan – Bosten See 380 Km
Es liegen noch 5 Fahretappen durch das Tarimbecken und der Taklamakan Wüste vor uns, welche lang und anspruchsvoll sein können!
Der Aufstieg von der Turpan-Senke auf den letzten Gebirgspass, (1750 M) VOR Kaschga ist berauschend schön. Die tausenden von Berggipfel sind meist vulkanischen Gesteins und schimmern in unzähligen, bunten Farben. Wir geniessen die Fahrt auf 2-Spuriger guter Strasse, welch ein Luxus!
Neben einer grossen Düne halten wir an und Walda u Maya klettern spontan auf den Gipfel, was Einiges an Kraft und Gleichgewicht erfordert, geht es doch neben dem Grat tüchtig hinunter!
Von dort oben können die Beiden auch den LKW-Unfall sehen, der Fahrer hat wohl seine Ladung schlecht gesichert und war wie alle zu schnell unterwegs, so dass sich sein Gefährt überschlug.
Wir kommen mit kurzer Wartezeit am Unfall vorbei!
Der Weg zum Boston See ist schlecht zu finden, das Navi kennt die Strecke nicht, so sind wir froh, das wir uns am Schluss der Fahrt,
bei Röbi anhängen können.
Der Platz des Yachtklubs wurde uns von den Behörden zu geteilt und liegt oberhalb des grössten Süsswasser-Sees China, mit 1600 Quadratkilometer, schon fast ein MEER!
Wir geniessen einen wunderschönen Abend mit toller Aussicht und feinem Salat!
Tja fast vergessen:
Gestern hat es hier wie verückt geregnet, die Spuren sind überall sichtbar und das Termomether liegt bei wunderbaren 25 Grad!!
Hier könnten wir ein paar Tage ausspannen…
ABER DER WAGEN DER ROLLT!!!
23.08. 2017 Bosten See – Taklamakan Wüste 490 Km
Wir starten freudig in die heutige, lange Fahr-Etappe mitten in die bekannte Taklamakan…(WUESTE OHNE WIEDERKEHR) ist eine bekannte „Deutung“ welche man oft hört!
Zu Marco Polos Zeiten waren vor allem zwei Karawanen-Routen bekannt, die Süd und die Nordrouten, eine Durchquerung durch die Mitte schien damals unmöglich und hat wohl vielen Mutigen (oder DUMMEN) sammt Ihren Kamelen, das Leben verkürzt!
Erst viele Jahre später, im Jahre 1995, wagte sich die Chinesische Regierung an den Bau einer direkten, 560 Km langen Strasse mitten durch dieses Gebiet!
Die Tarim-Dessert Highway (Seidenstrasse) wird gebaut!!
Jeder der die Philosophie der Chinesen kennt, versteht sofort, dass das einen bedeutenden GRUND haben muss!!
Jeder Kilometer der Strasse soll 1.5 Millionen Euro gekostet haben.
Um die ständige Versandung der Strasse zu verhindern, wurden links u rechts TAMARISKEN angepflanzt, selbstverständlich sind alle Sträucher mit Wasserleitungen verbunden, welche mit einem Tropfsystem die Pflanzen am Leben erhalten. Dieses riesige, grüne Band entlang der Strasse, soll noch einmal 1.5 Mil. gekostet haben.
Lange Zeit, war diese Strecke die längste u teuerste Strasse, welche durch Wüstengebiet führt.
Alle 5 Kilometer stehen Wasserpumpen Häuschen, welche meist von einem Ehepaar (mit Schäferhund) bewohnt werden. Diese Menschen leben hier seeeehr spartanisch, 1 Raum mit hartem Bett, eine Kochnische, kaltes Wasser…UND Tag u Nacht einen Höllenlärm eines grossen Dieselmotor, welcher die Energie für die Elektro Wasserpumpe liefert!
Ihre Aufgabe besteht darin, die Strecke bis zum nächsten Pumpwerk zu kontrollieren auf Wasserverlust und gebrochene Leitungen, deshalb ist ein alter „ENGLÄNDER“ (Schraubenschlüssel verstellbar) immer auf Mann/Frau au!
WAS leider nicht im Pflichtenheft dieser Arbeiter steht, ist, das Einsammeln und Verbrennen des hässlichen Abfalls. Schaade, sie patroulieren mehrmals täglich an den täusenden von Dosen vorbei OHNE ihn wahr zu nehmen! Wir sollten einen Antrag stellen in Peking, um Anpassung des Pflichtenheftes!
NUN ABER warum wurde denn diese aufwändige Strasse gebaut, wohl kaum um ein paar „Langnasen“ das Leben zu erleichtern!!
BODENSCHÄTZE, heisst das Zauberwort, die Wüste verbirgt enorme Erdöl/Gasvorkommen, Steinkohle etc, und das wird mit tausenden von LKW aus der Wüste gekarrt!
Vom Boston See, müssen wir leider schon wieder Abschied nehmen und fahren zuerst Westwärts, nur sehr langsam geben sich Pappeln und Tamarisken und Schilf vom Sand geschlagen und werden immer spärlicher, bis ENDLICH rundherum nur noch Dünen zu sehen sind…
Sand, Sand und noch einmal Sand. Von der Strasse aus ein wunderbares Bild, für die Karawanen früher war das härteste Arbeit, die Führer brauchten einen überdurchschnittlichen Orientierungs Sinn um hier wieder heraus zu finden.
Wir geniessen diese einmalige Fahrt total und halten immer wieder an um zu „Fötele“!
Wie sind bald die Letzten, welche mitten in der Wüste auf den Stellplatz fahren, früher eine Tankstelle, jetzt eine Müllhalde!
Wir sind immer noch auf einer Höhe von über 1 000 m.ü.M. und statt der phrovezeiten Hitze…40 plus, freuen wir uns ¨über die sanften 26 Grad, welch ein Luxus!
Ich bin total erkältet, (vom Luxushotel in Turfan) das heisst ziemlich „SPRACHLOS“!
24.08. 2017 Wüsten Mitte- Minfeng 360 Km
Ich erwache, (wie üblich) mitten in der Nacht und ausnahmsweise bereue ich das heute nicht!!
EIN STERNEN ZELT steht über uns, glasklar sind Millionen von Sternen fast zum Greifen nah, Wahnsinn!!
Wir wollen um 0800 Uhr losfahren, aber leider ist es schon wieder bewölkt und kaum 16 Grad warm, das sind knapp 20 Grad unter dem Sollwert der letzten Jahre!
Kein ideales Wetter zum Fotografieren und so kommen wir gut voran.
Immer wieder sehen wir dunkle Flecken auf den Dünen…hmm REGEN???
Tatsächlich sehen wir auch am Strassenrand, dass es in jüngster Zeit massiv geregnet hat, frische, tiefe Auswaschungen erkennen wir links u rechts!
Wir halten Ausschau nach wilden Kamelen, ABER vermutlich beobachten DIE uns aus der Ferne!
Obwohl wir sehr interessiert die verschiedenen Dünen Formen und Ansammlungen studieren, IRGENDWANN wird es dann doch eintönig, Routine!!
Das geht den vielen Fernfahrer bestimmt auch so, welche schon hunderte von Fahrten durch die Wüste gebrummt sind!!
Wie fahren mehrmals an Unfällen vorbei, wo ganze Sattelschlepper ausgebrannt neben der Strasse liegen.
Tja, fast ist es normal geworden:::: DIE POLIZEIKONTROLLEN!!
Wir erreichen heute das südliche Uigurien, den wohl uurtümlichsten Teil dieser autonomen Provinz. An jeder Gabelung/Kreuzung werden die Pässe eingesammelt, natürlich auch mein Ausreisevisum, das die meisten noch nie gesehen haben, das dauert dann….
Alles wird ab geschrieben, ich werde immer fotografiert, das komische Nummernschild auch etc, wenn sie schnell sind, schaffen wir die Kontrolle in 30 Min.
Auch Terroristen, welche vom Himmel fallen könnten, werden bestimmt bald lokalisiert, für uns ist das nicht soo einschneidend, für die einheimische Bevölkerung muss das eine tägliche Schikane sein.
Die Polizisten sind ausnahmsweise Hahn Chinesen und der Umgangston kann sehr rau sein..
YOUR PASSPORT.. IN SCHROFFEM Ton… das PLEASE habe ich dann dazu gefügt!
Nach TaZung geht die Wüste überraschend schnell zurück und Bäume und grüne Weiden begleiten uns neben der Strasse.
Dass es in der Wüste kräftig geregnet hat, wisst Ihr schon, ABER auch hier sind grosse Flächen überschwemmt.
Wir stellen uns neben einen kleinen Fluss und staunen über den Wasserlauf!
Immer wieder entstehen Wellen, welche immer grösser werden, bis sie richtig rauschen, um dann spontan wieder zu verschwinden,
Obwohl wir versuchen heraus zu finden, was die Ursache sein könnte, bleiben wir RATLOS.. ev. der Wind??
Wir werden gewarnt per SMS, dass die Strasse wellig wird, ABER so brutal haben wir es nicht erwartet, die „BUCKELPISTE VOM TITLIS“ ist dagegen harmlos! Mit 35 Kmh hebt es uns aus der vorderen Aufhängung und wir knallen erbarmungslos wieder auf den Asphalt, Schritttempo wird teilweise verlangt!!!
Mitten in der „Pampas“ an einem Hügel, sehen wir eine grosse Ansammlung von Gräbern. Wir sind neugierig und fahren zum sandigen Grabhügel.
„Ruht in Frieden“ , aber diese erbärmlichen „Muslimischen Grabstätten“ sind einfach nur abscheulich, verlottert, Dreck überall.
Minfeng ist nicht umwerfend, trotzdem wollen wir noch eine kleine Runde drehen bis wir auf den Stellplatz bei einem Hotel zu steuern,
UPS, immer wieder diese lästigen Höhenbegrenzungen auf Hauptstrassen, ich sehe gerade noch, dass wir zwar Stadtauswärts fahren können, aber die Einfahrt auf 2.8 M. begrenzt ist…
Da hilft nur: Stop reissen, 100 Meter zurück fahren und U-Törn und schnell weg vom ACKER!
Bald ist es Ende August, die Zeit verfliegt wie im WINDE, wir nähern uns Kaschga und steuern Richtung Kirgistan!
Ich bin immer noch „Sprachlos“ und ernähre mich hauptsächlich von NEOCITRAN FORTE!
Die Nacht ist wunderbar lauwarm, aber NUR, weil wir auf einer KÄLTEWELLE reiten!!!
25.08. 2017 Minfeng – Hotan 300 Km
UPS….Natürlich habe ich es bemerkt, dass ein frischer Wind um unsere WOMO fegt und auch als ich mich nach Mitternacht ins Körbchen lege, schätze ich die angenehme Temperatur, weit u breit keine WÜSTENHITZE, welche uns den Schlaf rauben könnte.
Als dann aber der Wind durch unser Schlafzimmer fegt, schliesse ich wenigstens 2 Rouleau und schlafe weiter!
Früh am Morgen dann ein SCHREI von Walda!!!
Wir erwachen fast wie in der WUESTE!!!
Ueberall…jede Ecke, jede Ritze, einfach ALLES ist kräftig gepudert, Der SANDSTURM hat uns auf dem linken Fuss erwischt!
Nun heisst es, kräftig Putzen u Abstauben, auch wir haben eine Reinigung nötig, sogar im Mund knirscht es!! Bettdecken ausschütteln und frisch beziehen, soo verschiebt sich unsere Abfahrt doch um eine gute Stunde.
Auf der guten S315 fahren wir westwärts Richtung Hotan und sichten schon bald in der Steinwüste kurz hintereinander mehrere grosse Kamelherden, welche hier das spärliche Futter suchen.
Der starke Regen in den letzten Tagen, hat nicht nur die S 315 an unzähligen Orten unterspült und unbefahrbar gemacht, sondern hat auch viele hellgrüne Gräser spriessen lassen, zur Freude der Zweihöcker!
Wilde Kamele u Dromedare am Wegesrand!
Schon kurze Zeit später, liegt auf einer geraden Strecke, ein sechsachsiger Sattelschlepper auf der Seite, wir fahren langsam vorbei und studieren Reifen und Fahrgestell. Die Tonnenschweren Blechrollen liegen bis 30 Meter vertreut in der Wüste.
Entweder war die Ladungssicherung ungenügend, oder der Schlaf des Drivers!!
Seit wir in der Uigurischen Provinz sind, können wir endlich wieder feines Fladenbrot geniessen, so auch heute Morgen, direkt ab Ofen, heiss und lecker!
Nach 2 Stunden fahren wir rechts in einen Naturpark und geniessen den Blick auf den kleinen See und den Kaffee,, äh Boullon meinte ich!
Das NAVI zeigt uns mit einem kleinen Umweg die Route zurück zur S 315, klar probieren wir das aus. Es dauert nicht lange, bis wir das erste Mal von der Polizei angehalten werden, nach der Passkontrolle dürfen wir weiterfahren. Als wir links abbiegen sollten, ist die Strasse gesperrt, so ein MIST, wir versuchen es immer wieder, ABER es gibt keine Möglichkeit links weg zu kommen!!
Walda möchte schon lange zurück fahren, aber ich hoffe noch immer, einen Weg zu finden.
Plötzlich überholt uns ein Motorrad mit 2 Polizisten, welche uns frech den Weg versperren!!
Tja, wie soll ich es sagen, wir verstehen kein Wort von einander, erst als ich unser Etappenziel zeige auf der Karte, wird ihnen klar, dass wir uns verfahren haben. Unterdessen kommen noch zwei Motorräder und ein Jeep angebraust und es gibt richtig STIMMUNG!
10 Polizisten sehr gut bewaffnet, Alle am Telefonieren und auf uns herein palavern umzingeln uns.
Wir rufen unseren Guide an und er erklärt in wenigen Sätzen, dass wir harmlos sind. Noch einmal Pässe zeigen, um drehen und hinter der ganzen Polizeiflotte zurück fahren, sooo ein Geleit hatten wir auf der ganzen Reise noch nie!
Nach dieser 10 Km langen „DIENSTFAHRT“ bedanken wir uns mit einigen Feuerzeugen.
Was so harmlos tönt, kann sehr schnell brutal enden. Mit diesem längeren Umweg haben wir uns bestimmt von der erlaubten Route entfernt und das kann tatsächlich verheerende Folgen für uns und die ganze Gruppe haben. „SCHWEIN GEHABT“ !
Wir haben mit dieser Aktion gut eine Stunde verloren und geben jetzt etwas „Guzzi“, um nicht all zu spät in Hotan an zu kommen.
Walda checkt das Natel und liest die Nachricht vom Tourdirektor: Das uns zugewiesene Hotel will uns nicht auf dem Platz stehen lassen, das heisst, etwas Neues suchen und das so kurzfristig in der Stadt.
Kurz vor sechs Uhr bekommen wir die neuen Koordinaten, der Platz ist so klein und wir staunen, wie man 20 Fahrzeuge so eng parkieren kann.
Heute wurden wir über 15 Mal von der Polizei kontrolliert, das heisst jedesmal für Walda, aussteigen, Pässe mitnehmen und durch die Polizeistation hetzen und und!!!
Gas haben wir auch noch getankt, vor der Tankstelle, muss der Beifahrer aussteigen, ich kraxle dann aus dem WOMO und erledige das Anschliessen des Schlauchs.
Am Schluss will mich so eine doofe „Matrone“ noch übers Ohr hauen und mir 60 Lt Gas verrechnen, ich verrate ihr, dass ich mit dem besten Willen höchstens 40 Liter reinkriege, wenn alles leer ist, deshalb bezahle ich nur 27 Lt.
Bei der Einfahrt in die Stadt und bis zum Stellplatz sehen wir soviel Polizei Stationen und Fahrzeuge dass es uns richtig graut.
Es müssen einige Tausend Polizisten sein, alle paar Meter ein Checkpoint und gepanzerte Fahrzeuge, Manschaftsfahrzeuge, schnelle Motorräder, zeitweise zählen wir über 20 blinkende Fahrzeuge um uns herum. WAS IST HIER LOS IN DIESER STADT, WER KANN UND WILL DIESE TÄGLICHEN SCHIKANEN ERDULDEN UND HINNEHMEN!!!
IST DIE ANGST VOR TERRORANSCHLÄGEN SO KONKRET UND GROSS, dass die ganze Provinz Uigurien im Ausnahmezustand leben muss!
Die Stundenlangen Patroulle-Flügen der Luftwaffe, tief über der Stadt, unterstreichen unsere Wahrnehmung noch!!
UNSER BILD VON CHINA HAT SICH SEIT DEM EINTRITT IN UIGURIEN gewaltig, negativ verändert!! SCHAADE!
Die Oasen – Stadt Hotan war ein wichtiger Knotenpunkt der grossen Seidenstrasse, welche sich hier in die südliche Seidenstrasse, (welche nach Indien führte) und in die westliche Seidenstrasse teilte, welche weiter durch die Pamir-Schluchten führte!
Die Chinesen wurden durch die beim Kaiserhof sehr beliebte und wertvolle „HOTAN-JADE“ schon seit langem hierher gelockt!
Unser Weg führt uns heute zwischen den Ränder der Wüste und dem Himalaya – Gebirge entlang, aber leider ist die Luft noch immer sandig und trüb und wir können keine Schneeberge entdecken!
26.08. 2017 Hotan – Kaschga 520 Km
Es ist noch stockdunkel, als Walda um 0645 Uhr aus dem Hotel kommt. Ich habe das Bett im WOMO vorgezogen und bei kühlen 16 Grad prima geschlafen!
Es ist soo ruhig auf dem engen Parkplatz hinter dem Hotel, dass wir ernsthaft glauben, uns in der Zeit zu täuschen. Peter und Maya tauchen aber auch auf und wir starten auf die heutige, lange Fahretappe! Die Ausfahrt ist zwar sehr eng, aber es bleibt keine Farbe von unseren Reisemobilen an den Mauern hängen!
Bei der Einfahrt in die Hauptstrasse sehen wir es überall ROT u BLAU blinken, DAS fängt ja schon gut an mit der Polizeipräsenz!
OHNE Licht dagegen fahren schon jetzt viele Dreiräder, Roller, Fahrräder herum, über Kreuzungen, bei Rot oder Grün, mit uns gegen uns, NICHTS IST UNMÖGLICH!!
Unser Problem ist nur, wir erkennen diese GEISTERFAHER erst im letzten Moment und sie sind flink unterwegs!
Zum Glück lassen wir alle in Frieden und sie uns auch, sogar die Strassenreiniger-Frauen, welche unter den Bäumen, fleissig den hellen Besen schwingen, lassen wir stehen. Kurzum wir kommen flüssig aus der Stadt und fahren Richtung Kaschgar, unserem letzten Stellplatz, bevor es dann am 29.08. 2017 über die Grenze nach Kirgistan geht.
Nach 12 Kilometer die erste PK = Polizeikontrolle, gewohntes Ritual, unsere Frauen steigen aus und verschwinden mit den Pässen im Gebäude. Normalerweise dauert das 10 – 20 Min. aber heute warten wir u warten.
Weitere 3 Womos gesellen sich zu uns und erdulden die gleiche Schikaniererei!!
Nach 40 Min. rufen wir unseren Guide an und bekommen das OK zur Weiterfahrt von einigen Polizisten.
NUR EINER stellt sich quer und verpasst uns eine Polizei-Eskorte, welche uns dann mit 40 – 50 Kmh bis zur nächsten PK vorausfährt! Dort übernimmt uns ein neues Fz und es geht noch langsamer voran.
NICHT ÄRGERN, heisst das CHINA – Motto und das hat 5 Wochen lang super geklappt, wir müssen bestimmt nicht ALLES verstehen, sondern es sooo akzeptieren, wie es ist!
Dann endlich haben wir freie Fahrt, wir haben immer noch knapp 400 Km vor uns und sind schon gut drei Std. am RUDERN!
Statt der erlaubten 80 Kmh fahren wir 110 und überholen wie die Einheimischen, bis zum nächsten PK.
Ja, wir werden am heutigen Tag 11 Mal von der Strasse geleitet und gut kontrolliert, auch ins WOMO Gucken gehört dazu, sicher ist auch viel „Gwunder“ dabei, freundlich sind die Meisten, aber trotzdem extrem LÄSTIG!
Wir machen uns dafür lustig über die sehr jungen und mega kleinwüchsigen Polizisten, welche oft auf Mauern stehen, um ins Auto spähen zu können, gut verstehen DIE uns nicht!
Wegen all diesen massiven Kontrollen, in Dörfern od Stadtgebieten stehen alle 100 Meter Patroullien, es ist einfach nur zum KOTZEN, können wir die Natur fast zu wenig geniessen!
Immer wieder kommt fast aus dem NICHTS, eine wunderbare grüne Oase, oft mehrere Quadratkilometer gross. Mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem können sogar Mais und Trauben und vor allem Melonen angepflanzt werden.
Wir fahren auf einer 2 Spurigen Landstrasse, aber in einem Jahr wird die ganze Strecke Hotan – Kaschgar mit einer 4 Sp. Autobahn verbunden sein.
Die Chinesen sind ABSOLUTE WELTMEISTER IM STRASSENBAU.. GUTE QUALITÄT UND ATEMBERAUBENDE GESCHWINDIGKEIT stehen an erster Stelle!!
DAS heisst allerdings für die Bauarbeiter 7 Tage die Woche arbeiten, 10 – 12 Std. am Tag.. 7-10 Tage Ferien im JAHR¨!
Nicht am Arbeitsplatz erscheinen, hat sehr schnell die Kündigung zur Folge, da wird nicht soo schnell auf KRANK gemacht wie bei uns!
Wir staunen immer wieder über die immensen Maschinen Parks welche zur Verfügung stehen, Hunderte von Trax / Bagger u Walzen, Tausende von LKW, welche 2.5 M hoch auf einer 10 M langen Pritsche Kies ankarren, im Minutentakt wird die 60-70 T schwere Ladung gekippt.
Das Kies kommt aus der nahen Steinwüste, da sieht es aus wie auf dem Mond, alles zerlöchert und ausgebaggert!
Die Wüste ist auch heute wieder eine Spur grüner geworden und zur Abwechslung können wir uns an einigen Kamelherden erfreuen!
In einem kleinen Dorf kaufen wir Teigtaschen (mit Hammelfleisch) und feines Brot und beobachten Claus, welcher seine Frontscheibe repariert… er hat gleich drei grosse Steinschläge kassiert heute Morgen!
Nach nur wenig Pausen, erreichen wir die seeehr quirlige Stadt Kaschgar mit seinen ca 3.5 Mil. EW. Die Hektik ist kaum mehr zu überbieten, gefühlte Mil. Von Dreiräder u Roller u PKW bahnen sich einen Weg zu IHREM Ziel. Der Basar ist riesengross, ein MEER von Menschen drängt durch die Gassen!
HIER EINE BOMBE ZÜNDEN???
Wir denken laut und suchen immer wieder nach Erklärungen für die GRAUENHAFTE POLIZEIPRÄSENZ!
Wer schon in Jerusalem gereist ist, kennt die Militär u Polizei Kontrollen vor Ort . DAS sind bestimmt keine Anfänger und sind als Hardliner bekannt, ABER im Vergleich zu den Chinesen in Uigurien, (wo es leider Attentate gegeben hat, oder noch gibt) sind diese Kontrollen richtig NETT!!
Das Abendessen in der Nähe des komfortablen Tianyuan Hotel ist leider ein Flopp… ohne Bestellung erhalten wir einen Teller Nudel-Allerei..KALT! Auch die Fleisch Spiesse neben an, können uns nicht locken, Fett überall wo wir hingucken.
Zum Schluss entdecken wir bei einer Strassenküche leckere Hähnchen, welche wir mit Hochgenuss verzehren!
DER Abend ist gerettet!
27.08. 2017 Kaschgar – Stadtbesichtigung
Heute wage ich mich wieder einmal ans Frühstücks-Buffet um tüchtig Orangensaft auf zu Tanken, davon gibt es leider keinen…ABER es ist höchst interessant zu sehen, WAS und wie schnell die Chinesen mit zwei Stäbchen FUTTERN können, das mit praktisch geschlossenen Augen!
Der Bus, welcher uns in die Stadt bringt, steht zeitig da. Schnell wird klar, heute ist nix mit vorne auf der Treppe sitzen.
Alle 500 Meter wird man hier ja geblitzt und der Chauffeur verliert Punkte, wenn die Aufpasser mein „hübsches Antlitz“ über den Armaturen erblicken würden!!
So verschieben wir uns mit dem Taxi schnell u günstig ins Zentrum der noch etwas schlafenden Stadt! Günstig heisst= 8-10 Yuan, also Fr. 1.50 Fahrzeit ca 20 Min.
Die Häuser in der Altstadt wurden teilweise abgerissen und für die Touristen in ähnlichem Stil, mit Lehm u Stroh wieder auf gebaut. Obwohl es recht sauber und noch kühl ist, „müffelets“ doch tüchtig!
Wir schlendern an einigen „Metzgereien“ vorbei, nackte Leiber hängen vor der Tür, zur Freude der Fliegen u Wespen, die auch gerade Frühstücken. Zhang erklärt uns, dass das ein Schaf ist, wir staunen ob der Grösse, doppelt so gross wir unsere Schafe.
Vor allem die Hoden sind sehr begehrt, werden gegrillt und sollen die Potenz steigern, das Stück soll allerdings 50 Yean kosten! Das kann je nach „Wünsche der FRAUEN“ recht teuer werden!
Viele alte Häuser wurden in der Altstadt abgerissen und als Lehm/Strohbauten wieder errichtet, extra für die Touris!
Einige Gebäude sind mit reich verziehrten Kacheln versehen und verschönern die sonst eher trostlosen Gassen etwas!
Wir rufen ein Taxi und fahren zum Viehmarkt, welcher ausserhalb der Stadtliegt. Wir wurden zwar vorgewarnt, ABER was sich hier an Fahrzeugen, Menschen und Tieren auf den Platz drängt ist gewaltig!
Viehmarkt immer am Sonntag Viehmarkt immer am Sonntag Viehmarkt immer am Sonntag
Der Platz wurde, (wohl extra für mich“ tüchtig gewässert und so sehe ich bald auch aus wie eine „Wildsau“ welche sich gesuult hat!
Wir zwängen uns durch tausende von Schafen, aller Gattung, Yaks u Rinder, Esel u Kamele, ALLES wird nun von grossen und kleinen Transporter gezerrt und geschubst, pure Tierquälerei, CH-Tierschützer könnten sich hier soo richtig ausleben!
In kleinen und grösseren Gruppen wird überall gehandelt und gefeilscht, die Stimmung kann auch mal überborden, bis der HANDSCHLAG fällt! Dann wird rasch verladen und es geht heimwärts.
Das ist auch notwendig, denn der hereinströmende Fluss neuer Händler und Tiere lässt nicht nach! Das geht so weiter bis zum Abend, Wahnsinn!
Nicht alle Tiere überleben diese Reise, unzählige Schafe u Ziegen werden geschlachtet und hängen nun herum, oder werden gerade mit der Axt zertrümmert, es wird gefeuert und gegrillt was das Zeug hält, es ist eine „RIESENFRESSEREI“!
Kurz bevor wir den Viehmarkt verlassen, wird Walda beinahe von einem (4-Beinigen) Kamel übrrannt, das sie gerade fotografieren wollte, (gefährlicher Job hier) das Tier findet dieses Treiben überhaupt nicht toll!
Beim Taxi angekommen, sind meine 5 Räder doppelt so gross wie normal, ABER der Schmutz ist biologisch abbaubar, DANKE Walda für die Reinigung!
Wir sausen zurück in die Stadt zum grössten Bazar der Provinz Uigurien. Die Menschenschlange vor der Eingangs Kontrolle ist endlos und Zhang sucht mit uns ein Nebentürchen. Dabei umrunden wir den ganzen Bazar und durchqueren tausende von Verkaufsständen, ein Riesen-Gewusel auf Tischen und am Boden.
Im Bazar angekommen, sind wir etwas entäuscht über die sterile Atmosphäre die hier herrscht und nachdem Walda div. Nüsse gekauft hat, flüchten wir bald wieder auf die Strasse.
Genau, ALLE haben die gleiche Idee, deshalb können wir lange kein Taxi anhalten, welches uns nach Hause zu unserem WOMO bringt.
Walda braucht jetzt erst mal dringend einen Kaffee und ich starte eine Reinigungs-Aktion, es gibt immer noch viel Sand und Staub im Cockpit.
Am Abend fahren wir zum „SEABRIDGE-ABSCHIEDSESSEN“ in die Stadt, wir geniessen feines Chinesisches und Uigurisches Buffet am runden Tisch.
Heute hat Bruno auch noch Geburtstag, welchen wir fröhlich mit feiern.
Nach 6 Wochen Reisezeit, quer durch China von Ost nach West, rund 6500 Kilometer haben wir abgespult, meist auf guten Strassen, verlassen uns am 29.08.2017 unsere tollen Reiseguide Zhang und Yonghi. Sie haben uns viele Steine aus dem Weg geräumt, bevor wir sie überhaupt sehen konnten, herzlichen Dank dafür.
Wir haben 2 supertolle Freunde kennen und lieben gelernt!
Auch Arthur unser Tourdirektor verlässt uns Ende Monat, wir hätten keinen Besseren haben können, immer fröhlich und kompetent, auch in schwierigen Zeiten, ihm verdanken wir es, dass der „Phönnix-Erich“ nicht mehr mit unserer tollen Gruppe mitfahren darf, einen RIESENDANK von mir Arthur!!!
Alle bekommen natürlich von uns ein schönes Geschenk.
Umgekehrt erhalten auch wir ein Präsent aus Seide, eine Bluse als Weinflaschen-Schmuck!
Nach diesem wunderschönen Abend genehmigen wir uns beim WOMO noch einen zünftigen SCHNAPS zu Verdauen.
„PROST“
28.08. 2017 Kaschgar
Den heutigen Ausflug ins Hochgebirge nahe der Pakistanischen Grenze, kann ich leider nicht mit machen!
So bleibt mir Zeit div. Büroarbeiten zu erledigen, sogar den Blog von gestern schreibe ich 2x, weil mich das verflixte Internet rausgeschmissen hat!
Anschliessend kann ich bei herrlichen Temperaturen unser WOMO weiter putzen. Sämtliche Türen öffne ich und mache nebenbei auch gleich Inventar, soo langsam nehmen unsere grossen Voräte ab es wird wieder geräumiger rundum!
Die Garage räume ich komplet aus, ja auch zum Reinigen, aber ich will wissen, wie sich der Garageboden verhalten hat in den letzten Wochen.
Die Strassen waren ja sehr gut, ABER es hatte tausende von giftigen „Humps“ wir haben def. nicht ALLE gesehen und das hat dann grausam gerumpelt!!
Zum Glück sind alle Winkel noch fest und der Boden hat sich nicht sichtbar ab gesenkt, super, so hoffen wir doch auch gut durch Kirgistan zu kommen. Die Strassen werden im besten Fall „Russische Qualität“ aufweisen, was unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen wird.
Nach 6 Stunden Aus/Einräumen und Putzen bin ich fast fertig, als unsere Ausflügler zurück kommen, ALLE auf den Stumpen, aber Happy über den tollen Ausflug.
Herrliche Alpenwelt Alpenkamele
Das letzte Meeting in China dauert heute etwas länger als sonst, es gibt ja auch noch viele Dinge zu erledigen und zu beachten beim Morgigen Grenzübertritt!!
Walda ist noch immer stark erkältet und schnupft u schnupt!
So ziehen Maya, Peter und ich allein los, um noch unsere Bäuche voll zu schlagen!
Mit Händen u Füssen und Hilfe eines Gastes, dem ich in den Teller gucke und frage, ob es schmeckt, bekommen wir eine grosse Schüssel mit Kartoffeln, Peperoni, Pouletfleisch, Knoblauch in einer feinen Sauce, DAS war ein VOLLTREFFER!!
WIR sind EINSTIMMIG DER MEINUNG, DASS es jetzt ZEIT ist, weiter zu Reisen, in ein Land, wo zwar die Kriminalität deutlich höher sein wird, DAFÜR aber ohne diese grauenhafte, unausstehliche POLIZEI PRÄSENZ, TAG U NACHT…AUF SCHRITT UND TRITT!
DIE POLIZEI DEIN FREUND UND HELFER:
DIESEN SLOGAN KENNT IN KASCHGAR bestimmt NIEMAND!!
29.08. 2017 Kaschgar – Grenzübertritt – Kirgistan 185 Km 14Std.
Wir starten erwartungsvoll in den heutigen Tag und wollen aus dem 5 * Hotel auschecken:
Unsere Karten werden zwar schnell bearbeitet, der Roomservice wird kontaktiert, ABER dann warte ich 20 min. und es werden vor mir div. Chinesen bedient.
Ich kenne zwar diese Unsitte der Chinesen, schätze das aber überhaupt nicht und frage dann laut und energisch, ob ich jetzt bezahlen, ODER gehen kann, obwohl ich ein Red Bull zu bezahlen habe!
Der nette Herrn hinter der Theke lässt mich gehen und wir wollen starten.
Dann kommt Zhang angesaust und erklärt uns gemäss seiner Liste, dass wir noch nicht alles bezahlt haben, eben das RB und wir müssen noch einen Waschlappen bezahlen, DER sei zu schmutzig und kann nicht mehr gewaschen werden…….NEIN KEIN SCHLECHTER WITZ, kostet uns total 20 Yean!
Schnell sind wir auf der Autobahn Richtung Grenze und fahren praktisch allein Richtung Kirgistan!
Vor dem Zollhof vertanke ich noch unsere ALLERLETZEN YEAN, GENAU 53, das reicht für 8.5 Lt Diesel, die Tankwartin ist sooo begeistert, dass sie weder den Tankdeckel schliesst, noch Adieu sagt! Peter macht das gleiche Spiel!
Es ist 1000 Uhr und wir stehen alle gespannt vor den WOMO und werden alsbald in den Innenhof beordert, ups, das geht ja fix !
Die netten Beamten kontrollieren in den nächsten 60 Min. speditiv alle Motor/Chassie Nummern und wir sind schon im Zollgebäude, als uns gemeldet wird, dass das System nicht gestartet werden kann, wir können bei den Fahrzeugen warten.
DAS tun wir nun geduldig und bei bester Laune, wir bekommen sogar ein Brot zur Verpflegung nach drei Std, obwohl wir da ja bestens aufgestellt sind!
Das Zollsystem will oder darf nicht LAUFEN und so stehen wir bis 2000 Uhr schön brav vor den HEILIGEN HALLEN!!
Uniformierte in allen Couleurs hasten hin u her, machen dann Ihre Siesta, danach wird sogar diskutiert, unsere Pässe zum nächsten Zoll zu transportieren und dort Ein zu Lesen!!
Tja, das wunderschöne Wetter das uns eine grandiose Fahrt auf den Tourugat – Pass versprochen hat, wechselt langsam aber sicher, eine schwarze Front deckt uns ein!
DANN endlich, dürfen wir starten, wir können als erste losfahren und ein heftiges Gewitter prasselt auf uns herab.
Wir fahren genau 80 Meter, dann verlangen die nächsten Beamten, dass ich aussteigen soll um ins Häuschen mein Ausreise-Visa zu zeigen.
Klar und bestimmt machen wir klar, das diese Aufforderung UNMÖGLICH ist!
Hinter uns steht die ganze Gruppe und wartet, es wird telefoniert und irgendwann kommt der Chef angerannt.
Unterdessen werden Beton-Transporter und PKW um uns herum manövriert, dass ich etwas Angst um unser WOMO habe, jetzt nur keine Beule !!
Es dauert, aber irgendwann fahren wir an einer unendlich langen LKW –Schlange vorbei, es pisst wie SAU und wir kämpfen uns durch eine morastige Baustelle und langsam löst sich der Knoten auf!!
Nach gut 10 Stunden geniessen wir diese Fahrt voller Freude. Mein AUSREISE-VISUM ist weg und ich besitze bloss noch ein kleines Zettelchen, welches mir die Weiterfahrt erlaubt.
Braunrotes Wasser schiesst in Bächen entlang der schmalen Strasse, aus ALLEN Wegen u Plätzen kommt Neues dazu, so fahren wir stetig bergan Richtung 1. Checkpoint.
Wie heftig das Gewitter ist, zeigen uns alsbald die vielen verschütteten Strassenabschnitte, wo wir über Geröllfelder oder tosende Bäche fahren, WAS kommt da noch auf uns zu?
Zu unserer Freude hellt es immer mehr auf und wir können das herrliche Bergpanorama doch noch etwas geniessen, die vielen Verschüttungen bleiben allerdings.
Der erste Checkpoint verläuft recht harmlos, natürlich ist mein „Ausreise-Fötzel“ wieder völlig unbekannt, die Polizei-Nasen wollen WOMO-Luft schnuppern, aber es geht bald weiter.
Die 2. Kontrolle erfolgt nun nach ca 80 Km, stetig sind wir am Steigen und um knapp nach 2200 Uhr treffen alle Fahrzeuge vor dem grossen Gebäude, auf knapp 3000 m.ü.M,
Der Mond leuchtet fal und wir sehen den Neuschnee silbern schimmern.
Es ist knapp 4 Grad, alle Pässe werden eingesammelt und dann geht das endlose Warten wieder los!!
Ich darf im Fz warten und sehe, dass in der langen kalten Halle, warme Jacken an die Wartenden verteilt werden!
DANN endlich, nach gut 2 Std. geht es weiter, wir fahren als erste und in der stockfinsteren Nacht, suchen wir uns den Weg aus diesem irren 2. Checkpoint!!
Links u rechts der Strasse begleitet uns jetzt ein 3 M. hoher, „extremer“ Stacheldrahtzaun durch das 6 Km lange „Niemandsland“ bis zum Kirgisichen Zollamt!
Dieses Zollamt schliesst normalerweise um 1900 Uhr, aber diverse „gute Geister“ haben es geschafft, dass jetzt um 0100 Uhr noch fast 10 Zöllner, rauchend herum schleichen!
IRENA, unser Guide für Kirgistan wartet ja auch schon seit STUNDEN auf uns und vermittelt nun bei der Einreise!
Auch mit meinem 2. Pass, tauchen wieder Fragen auf, kein Ausreisevisa von China, wie geht denn sowas, etc. etc..etc…
DANN, nach einer kurzen Visite im WOMO, (es könnten ja noch ein paar Chinesen mit reisen)
kann nach gut 2 ½ Std die ganze Gruppe losfahren zum nahe gelegenen Stellplatz mitten in der Prärie!!
Wir fallen nach 0400 Uhr wie tot ins „Chörbli“
GESCHAFFT, WIR HABEN CHINA VERLASSEN, MEIN Ersatz-Visa hat uns, VOR ALLEM WALDA unendlich viele Stunden Wartezeit und tausende Fragen beschert ABER zu guter Letzt doch zur Ausreise verholfen.
Liebe Walda, geliebte „Puce“, an diesem Punkt unserer Reise, möchte ich DIR von Herzen DANKE sagen für die gemeinsame, interessante, wunderschöne Reise, welche uns schon bis Kirgistan geführt hat.
DU BIST DIE BESTE REISEBEGLEITUNG, DIE ICH MIR WÜNSCHEN KANN, MERCIE FÜR ALLES!!
30.08. 2017 Chatyr – Köl See – Tasch Rabat 95 Km
Ein TRAUMTAG lockt viele unserer Truppe schon früh aus den WOMO und die nahe Umgebung wird tüchtig inspiziert.
Die nahe Quelle sprudelt kräftig, das Wasser ist aber nur bedingt geniessbar, es schmeckt leicht „EISENHALTIG“!!
Jetzt sehen wir auch, was für ein „Outfit“ die vielen Schlammpassagen an unseren Fahrzeugen hinterlassen hat, überall wird kräftig der schlimmste Schmutz entfernt.
Mit Lorenz und Walda streifen wir noch eine Std. vor dem Meeting durch das Gelände, „Swiss-Trac“ sei Dank, sonst wäre für mich kein DURCHKOMMEN!!!
Wir können alle unsere Uhren 2 Std. zurück stellen und hoffen, dass sich unser ZEITGEFÜHL wieder normalisiert!
Im lockeren Konvoi fahren wir zum 50 Km entfernten 1. Checkpoint von Kirgisien, ABER danach sollen wir ENDLICH frei Fahren können.
Die Kontrolle dauert wieder ewig, DAS haben wir soo nicht erwartet, NATÜRLICH WIRD MEIN 2. PASS wieder zurück behalten, ich könnte „SCHREIEN VOR WUT“ sie möchten doch nur wissen, wo das Ausreise- Visa von China ist, das musste ich leider schon vor Langem abgeben!¨
Als Letzter bekomme ich meinen Pass zurück und es kann losgehen!
KIRGISTAN….WIR KOMMEN!!!
Umzingelt von unzähligen 4-5 Tausender Schneebedeckter Gipfel fahren wir auf einer Hochebene durch eine wunderschöne Landschaft, wechselnd von karg, schroff, ausgetrocknet bis knall grün, unsere Augen haben Hochbetrieb, um all diese Schönheiten auf zu nehmen.
ENDLICH können wir richtig „Entschleunigen“ ein RIESEN FELSBROCKEN fällt von meinen Schultern, ich verklemme meine Tränen und bin einfach nur DANKBAR, dass dieses himmeltraurige „PASSDRAMA“ vorbei ist!!
Es gibt soo viel zu sehen, dass wir als Letzte bei der alten „KARAWANSEREI“ ankommen.
Auf den letzten 15 Km Schotterpiste bestaunen wir Hunderte von „putzigen“, fetten Murmeltiere, YAKS in allen Farben, mit ihren dichten langen Bauchhaaren, sieht aus wie eine Bettumrandung, in den steilen Felswänden vermuten wir Adler oder Geier Nester und können die grossen Raubvögel beim Kreisen und Segeln bewundern.
Wir können noch schnell die imposante, ganz aus Stein gebaute „Karawanserei“ besichtigen, welche den „SEIDENSTRASSE- KARAWANEN“ früher als Unterkunft und Schutz vor Ueberfällen gedient hat.
Die Sonne scheint noch prächtig und so satteln wir noch schnell den „Swiss – Trac“ um einen naheliegenden Hügel zu erklimmen.
Der Boden ist trocken und mit Gras / Moos bewachsen und bietet meinem Zug gerät besten Griff!! Den letzten Teil meistere ich im Rückwärts-Gang und traversiere dann um Uschi u Bruno zu empfangen.
Peter hastet hinter mir her, er hat Angst, dass ich in der steilen Traverse „abstürzen“ könnte!!
Auch auf der Talfahrt heisst es Aufpassen, die unzähligen, zum Teil riesigen Bauten der Murmeltiere könnten mich locker „Verschlingen“ NEIN das nicht, aber Umkippen könnte ich allemal locker!
Die Sonne geht hinter den Hügel unter und es wird blitzartig kalt.
Ein Glück, dass wir mit unserem Womo reisen dürfen!!
31.08. 2017 Tasch – Rabat – Dolon Pass 185 Km
Die Holperpiste zurück auf die Hauptstrasse erscheint uns kürzer als gestern, zwar verpassen wir die grossen Raubvögel, erfreuen uns aber an den flinken Yaks, ich wusste gar nicht, dass diese eher schwerfällig anmutenden Tiere soo schnell traben können!
Yak Herden
Wir traversieren eine grosse Ebene, ein Riesenspielplatz für Murmeltiere: Es ist ein Kommen und Gehen, Pfeifen, in aufrechter Haltung vor dem Loch sitzen um dann blitzschnell ins Loch ab zu tauchen.
Die Strasse nach Naryn ist überraschend gut und obwohl wir ständig anhalten um Fotos zu knipsen, sind wir gut unterwegs. Soo fahren wir spontan, natürlich auf übler Schotterpiste in ein sehr ärmliches Dorf, wohl die meisten Familien ernähren sich von der Landwirtschaft, viel Handarbeit ist angesagt, extrem alte Maschinen kommen wo möglich zum Einsatz, vor den meisten Lehm/Steinhäuser stehen grossen Haufen von Heuballen!
Im Winter ziehen die Halbnomaden von den höheren Weiden, samt ihrem Vieh hinunter auf diese Hochebene ca 2200 m.ü. M um in diesen Steinhäuser zu überwintern.
Es kann hier bis zu -50 Grad kalt werden, eine grosse Herausforderung für Mensch u Tier!
In Naryn finden wir Tankstelle und div. Kleine Verkaufsstände, um Früchte und Gemüse ein zu Kaufen, gut haben wir den Rat der Reiseleitung nicht befolgt und haben im Voraus viel gebunkert.
Die Strecke hinauf zum DOLON Pass ist wieder total abwechslungsreich, tiefe Canyons
Teilen die Felder, wir staunen, dass auf über 2500 m. noch Gerste gedeiht, welche jetzt schön gelb leuchtet. Es hat wenig Verkehr, einige LKW begegnen uns, welche dann freudig und laut hupen!
Kurz vor der Passhöhe möchte ich gerne links abbiegen um zu einem Bergsee zu gelangen, ABER es sind gut 32 Km Schotterpiste, ein Weg, das heisst es lohnt sich leider nicht, diesen Abstecher zu fahren.
Die Berge u Hügel rücken zusammen und wir steigen stetig, unser NAVI zeigt uns 2800 m.ü.M und wir staunen über die vielen Fichten, welche sehr oft in schmalen, steilen Täler wachsen. Ohne gross zu „Schnaufen“ erklimmen wir den DOLON Pass mit 3 200 m und schon bald sehen wir neben der Strasse unseren heutigen Stellplatz.
Auf den ersten Blick erscheint der Platz eher ungünstig, nahe an der Hauptstrasse, aber am Schluss finden alle eine Ruheplätzchen.
Es ist sonnig und warm und Walda und ich ziehen mit dem Trac los, um die alte Schotter-Hauptstrasse zu erkunden, welche früher nach Bischkek geführt hat.
Der Weg windet sich um alle Hügel, ein fruchtbares, kleines Tal wird sichtbar, wo vor kurzem noch eine Jurte gestanden hat. Die Berge rundherum leuchten in hellen, bis roten, goldigen Farben, der Herbst kündet sich an, viele Hagebutten tragen rote Früchte und die Hänge sind voll Löcher, die Murmeltiere leben hier „meist“ sorglos!
Die grünen Hülsen der Schrotladungen zeigen allerdings auch, dass die schlauen „Nager“ gern gejagt werden vor dem Winter! Obwohl wir lange Zeit still stehen, zeigen sie sich nur noch selten!
Gerne wären wir zu dem Jurten Platz gefahren, aber die alte Strasse, welche schon seit langem mit scharfen Steinen übersät und schwer zu befahren war, ist plötzlich total verschüttet, kein Durchkommen mehr!
Wir drehen also um und bemerken erst jetzt richtig, wie stark wir talwärts gefahren sind.
Hoffentlich hält die Batterieladung noch, bis ich wieder oben bin, sonst gibt es einen sehr mühsamen „ Heimweg.
Neben der Strasse liegen mind. 10 grosse Felsbrocken, welche wir zusammen zum Abhang rollen, sie donnern die gut hundert Meter zu Tal mit grossem Lärm und weiten Sprüngen!
Auf unseren Ruf, „ACHTUNG STEIN“, gab niemand Antwort, soo wussten wir mit „Sicherheit“, dass Keiner da unten Pilze sucht!!
Das Meeting auf unserem Stellplatz wird ständig unterbrochen, von „Brummis“, welche in brünstig Hupen!
Irena erzählt in gutem Deutsch viel Interessantes von Kirgistan, bis die Sonne hinter den Gipfel verschwindet und die Kälte die Europäischen „Weicheier“ in ihre Behausungen vertreibt.
Wir „basteln“ uns mit dem frischen Gemüse einen super leckeren Salat und schauen immer wieder aus dem Fenster, ob denn doch noch ein Murmeli-Kopf aus einem, kaum 6 Meter entfernten Loch „güggslet“, OHNE Erfolg!!
01.09. 2017 Dolon Pass – Südufer Issikul – See 1652 m.ü.M. 220 Km
Auf der A367 fahren wir bei herrlichem Wetter von unserem Stellplatz von 2750 M Nordwärts Richtung Kochkor, ein Panorama von Bergen und Gletscher begleitet uns stundenlang bis zum Städtchen, wo wir in einer Frauen Kooperative das Filzhandwerk anschauen möchten. Die „Filzerinnen“ können wir nicht finden, ABER heute ist Schulanfang in Kirgistan und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus!
1. Sept. = SchulanfangERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Es herrscht Hochbetrieb rund um div. Schulhäuser, ähnlich wie bei uns am Jugendfest.. Mädchen und Jungen, jeden Alters, wirklich ganz fein heraus geputzt, mit wunderschönen Blumensträussen bewaffnet, Uniform gehört natürlich dazu, die Polizei rast wie wild durchs Städtchen: So sind wir am Schluss nicht traurig, ohne Filzerei!
Am ORTO-TOKOV Stausee machen wir einen längeren Halt, der Wasserstand ist extrem tief und so können wir bis 40 m vor den klaren See fahren mit unseren Womos!
Kaffeepause direkt am Stausee Kaffeepause direkt am Stausee
Wir geniessen feine Honigmelonen und dann kann mein Swiss-Trac mal wieder beweisen, wie geländegängig er ist.
Er schleppt mich über das Geröllfeld bis fast zum Wasser, ABER es scheppert und holpert extrem, braves Zugpferdchen!
Die Strasse verdient den Namen bald nicht mehr, sondern es ist nur noch reines Flickwerk mit Buckeln und Wellen und vor allem grosse Löcher, Blick länger schweifen lassen ist verboten, sonst fliegt man aus dem SATTEL! Bei ca 35-40 Kmh zerlegt es fast unseren Camper!
Wir fahren so durch sehr karges Gebiet, Kieswüste, welche aber immer von grünen, Oasenartigen Landstrichen unterbrochen wird.
Schon von seeehr weit, entdecken wir einen blauen Streifen am Horizont und merken dann irgendwann, dass das der Ysyk Köll See sein muss. Der 2. grösste Süsswassersee welcher so hoch liegt, 1625 m.ü.M.
Kurz vor ugrserem Stellplatz am See, lassen wir unsere Fz. stehen und gehen zu Fuss ca 2 Km in die Märchenschlucht, der kurvige Weg steigt stetig Bergan und zeigt uns eine wilde Steinlandschaft, wo wir die vielfältigen Gesteinsschichten betrachten können, natürlich in vielen Farbtönen.
Märchenschlucht Hier ist auch für mein Zugpferd Endstation!
Das letzte Stück ist schon ein wenig „Klettern“, DAS beherrscht mein Trac doch noch nicht, ich sollte einmal ein Update machen beim „Sepp“, da liegt sicher noch „MEHr“ DRIN!
Wir erreichen den Platz kurz nach 1700 Uhr, ein Traum-Stellplatz, mit frischem Wasser und sogar Strom…UND nach endlosen drei Tagen wieder WiFi!
Mit herrlichem Blick auf den ruhigen, „SCHIFFSLOSEN“ tiefblauen, glasklaren See, geniessen wir unsere letzte CHINESISCHE Nudelsuppe und lassen bei einem Glas Wein mit Claus u Delse, Peter u Maya die letzten, doch anstrengenden Tage Revue passieren.
„WIR SIND GLÜCKSKINDER UND ERLEBEN UNSERE „TRAUMREISE“ TÄGLICH MIT ALLEN UNSEREN SINNEN!!
02.09. 2017 Issikul See
Die Sonne kitzelt uns aus dem Schlaf, paradiesisches Wetter an einem wunderschönen Stellplatz! Die Mutigen nehmen schon das Morgenbad bei Wassertemperatur von 22 Grad, neeeh, DAS ist natürlich nicht MEINE Temp. Die Luft ist herrlich frisch, hier lässt sich ein paar Tage gut die Seele baumeln lassen!
Unser Blog muss auch wieder nach geschrieben werden, so höckle ich trotz Sonnenschein im Camper und habe Bürodienst!
Am Nachmittag suchen wir in der Umgebung nach einer Einkaufs Gelegenheit, aber ausser kleinen Snaks u Spirituosen, finden wir nichts!
Auf dem Rückweg beobachten wir drei Frauen, welche in einer grossen Gussschale, Teigplätzchen fritieren, wir stellen uns neben an und gucken. Die Damen starren uns an, ohne eine Miene zu verziehen, kein Wort kommt über ihre Lippen….wir sind definitiv NICHT mehr in CHINA!! Wir haben diese Situationen schon mehrmals in Russland erlebt, mega schaade!
Etwas überraschend wird für heute ein Grillabend angesagt, das Fleisch kommt von Seabridge, die Salate von uns!
Soo suchen wir in unserem Kühlschrank nach Gemüse und zaubern einen leckeren Salat.
Soooo viel und vor allem sooooo leckeres, zartes, schmackhaftes Schaschlik, haben wir auf der ganzen Reise noch nie genossen….ALLE sind des Lobes übervoll!!
Zur Verdauung holt Peter noch die Gognak – Flasche und so geniessen wir den prächtigen Sonnenuntergang doppelt!
Bei einem kleinen Lagerfeuer, erzählt uns Holger, mit Stirnlampe bewaffnet, MÄRCHEN aus Russland, Mongolei und Kirgistan.
Wenn wir jetzt nicht wunderbar Schlafen können!!!
03.09. 2017 Ausflug nach Barskoun
Um 0800 stehen wir bereit für unseren Ausflug in die nahen Berge, nur der Bus fehlt noch.
Ein ORDENTLICHER SPRINTER BUS kommt an gerollt und schon bald bin ich auch „VERLADEN“ und los gehts…OK, zuerst noch schnell Tanken, der Diesel stinkt bedenklich, diese MISCHUNG möchte ich meinem Camper nicht zumuten!! Wir tanken nur an Markentankstellen UND geben noch ein Aditiv dazu, soooo sollte unser Sprinter, welcher uns bis jetzt überall zuverlässig hin gefahren hat, gesund und munter bleiben!!
Noch schnell Wasser kaufen für die „Vergesslichen“ unter uns, aber dann brausen wir durch kleine Dörfer…OK das Verkehrsschild zeigt 40 Kmh, aber das Doppelte liegt problemlos drin, Tiere und Menschen weichen schnell zur Seite!
Die Naturstrasse ist in sehr gutem Zustand, wird fast pausenlos bespritzt und gehobelt!!!
DAS hat aber einen wichtigen Grund:
„“GOLD““
Wir fahren auf der Zufahrts Strasse zu einer grossen Goldmine, in welcher im Jahr ca 800 Tonnen, (nicht Kilo) gefördert werden, von einer Kanadischen Firma betrieben, welche seit 1997 viel Geld investiert, jetzt aber ein Vielfaches davon wieder abtransportiert!
Ein Drittel des gewonnen Goldes bleibt in Kirgistan, davon sieht oder spürt die Bevölkerung allerdings nicht viel!!
Durch eine bezaubernde Landschaft, (es könnte zeitweise in der Schweiz sein) fahren wir an karger Landschaft vorbei, es kommt der Herbst, die Weiden sind trocken und leuchten goldgelb, der klare Wildbach begleitet uns und WERNER unser Wildbach Kanuspezialist, kommt nicht mehr aus dem Schwärmen heraus!
Wir kommen zur Schranke, wo wir gezählt und registriert werden, na klar, wir nähern uns der Goldmine, NIEMAND möchte mit uns Teilen!!
Jetzt steigt aber die Strasse massiv an, 10-15% Steigung mit vielen Serpentinen „schnellen“ wir fast in die Nähe der unzähligen 4-5 Tausender, rundherum leuchten die Gletscher, welche gemäss Aussage von Irina, wenig oder gar nicht zurück gehen!
Das mag stimmen, denn gross Schmelzwasser sehen wir nur wenig.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA Gletscher auf 4-5000 Meter
Ein schöner Gletschersee, eingebettet in einer sehr grossen Hochebene muss natürlich fotografiert werden. Von hier steigen wir noch in 15 Min auf ca 4000 Meter über Meer, umrundet von all diesen herrlichen Gletscher, sehr kühl trotz Sonnenschein!
Nach 20 Min. geht es wieder talwärts, der Sprinter „keucht“ nun deutlich weniger und der nächste Halt ist beim Startplatz zu den Wasserfällen! Susanne u Sophie treffen eine gute Entscheidung und steigen hier aus, wir fahren noch ein paar Km weiter zu einer Falkenjagt-Demonstration!
Nun…der 5-jährige ADLER der hier vor geführt wird, versteht sein „Handwerk“, wird aber nicht sonderlich gefordert, weder von dem Plüsch Hasen und auch nicht von dem Kaninchen, das hier regungslos im Gras auf sein Lebensende wartet!!
DA haben wir im Elsass auf einer Burgruine eine ganz tolle Flugschau mit Bussard, Milan, Falken, Geier, Eule und Adler mit erlebt!
Auf der Rückfahrt geniessen wir den weiten Blick ins Tal und sind um 1400 Uhr zurück am glasklaren Issikul See.
Nach dem Meeting erzählt uns Irina noch viele interessante Geschichten von Ihrem Heimatland Kirgistan!!
04.09. 2017 Issikul See – Bischkek 340 Km
Nur 2 Teams wagen den weiten Weg „RUND UM DEN RIESENSEE“, 500 Km zeigt ihr Tacho am Abend an!
Wir bevorzugen die hässliche, ca 60 Km lange, Offroad-Piste zurück dem See entlang, direkt Richtung Bischkek!
6 Deutsche Teams sind schon früh nach Bischkek unterwegs, sie fahren zur Deutschen Botschaft, um dort das „Deutsche Parlament“ mit zu Wählen… dafür mussten aus Deutschland extra die notwendigen Wahlunterlagen her geschickt werden, hoffentlich lohnt sich der Aufwand>!!!
Wir passieren div. kleine, meist sehr ärmliche, schmutzige Dörfer, (ja es gibt ein paar Ausnahmen) wo es recht sauber ist!
In den meisten Dörfer gibt es Geschwindigkeits – Beschränkungen..30 – 40 Kmh und diese halten wir penibel ein..denn die Polizisten LAUERN richtiggehend auf westliche Autofahrer und kassieren tüchtig ab, natürlich OHNE Quittung, von unserer Gruppe mussten einige schon „Blechen“!
Eigentlich wollten wir noch ein sehr altes DEUTSCHES DORF, nahmens „Rot Front“ besuchen, das 1927 von den sogenannten „WOLGADEUTSCHEN“ erbaut wurde, wo auch heute noch ca 25 Familien leben sollen, nach ihrer Tradition!!
Uns fehlt aber die Zeit, (zum Glück) denn das Dorf ist gemäss anderen WOMO-Fahrer nicht mehr sehenswert!
So fahren wir schnurstraks nach Bischkek, umschiffen sämtliche Polizei-Abzocker.. und stehen schon bald in einem fürchterlchen Stau…NEIN, weder in Moskau, noch Peking, ULan Bator, etc haben wir so etwas erlebt. Wir wühlen uns regelrecht durch die 5 Km lange Strasse und brauchen dafür glatt 2 Stunden. Es gibt 2 Spuren, aber notfalls würgen auch 4-5 Autos neben einander, wir spielen da munter mit und hupen was das ZEUG hält!!
Im Globus kaufen wir im Rekord-Tempo tüchtig ein und fahren dann weiter im Stau zum Hotel Ak Keme, wo wir für 2 Nächte stehen dürfen.
Um 1900 Uhr holen uns zwei Sprinter-Busse ab und wir fahren zu einem grossen, hübschen Restaurant. Erika feiert mit uns ihren 60. Geburi und wir geniessen ein feines Nachtessen.
Danach wird Gesungen u Getanzt und es wird ein schöner, gemütlicher Abend.
Herzlichen Dank für die Einladung, Erika & Röbi!!
05.09. 2017 Bischkek
Bischkek ist eine äusserst „GRÜNE STADT“ das haben wir bei der Einfahrt zum Hotel mit eigenen Augen gesehen, wir sind ja auch stundenlang im Stau gestanden.
ABER ausser diesen herrlichen Parkanlagen, hat die Stadt wenig zu bieten, leider auch keine schöne Altstadt!
So bleiben wir „zu Hause“, Schreiben & Putzen wieder einmal, es sind noch nicht ALLE Spuren des Sandsturmes der Taklamakan-Wüste auf gewischt!!
Lorenz ist am „FISCHEN“ beim Wasser auffüllen, fällt im eine Wasserbrause ins Rohr und bleibt vor dem Tank stecken, so dass kein Wasser in den Tank läuft!
Mit vereinten Kräften kriegen wir einen Draht in den Wassertank und eine Schlaufe um den „Sündenbock“ und nach feinem Herausziehen, ist der Einfüll-Stutzen wieder frei!!
Heute Abend fahren wir zum Seabridge-Essen in ein feines Restaurant. Sogar eine Rampe erlechtert mir den Eingang….ABER dann müssen wir via Treppen in den 1. Stock kraxeln!
Schon beim Essen der „HAMMELSUPPE“ erscheint eine kleine Folklore Gruppe und spielt extra für uns „KIRGISISCHE VOLKSLIEDER“!!
DAS schmeckte uns besser als die Suppe….Brrh!
Auch die Hammel-Kottelets sind kalt u einfach nicht soo lecker, wie wir uns das halt gewohnt sind!
Dass dann am nächsten Tag meine „VERDAUUNG“ spuckt, schiebe ich dem Essen zu!!
06.09. 2017 Bischkek – Toktogul – See 350 Km
Unsere Abfahrts-Zeit, 0730 lohnt sich, es herrscht reges Treiben, aber doch mehrheitlich Richtung Stadt!
Die Vororte von Bischkek ziehen sich endlos dahin, schmutzig und ärmlich…welch eine Wohltat, als wir endlich durch Wiesen u Felder rollen können!
Bald fahren wir stetig bergan durch ein sehr langes, schmales Tal, die Hänge leuchten rostrot mit kargen Gräser, unzählige Male überqueren wir einen glasklaren Bergbach.
Das Bergpanorama ist schlicht umwerfend und schon bald stehen wir auf 3200 m.ü.M. vor dem Tunel, für das wir schon 700 Som bezahlt haben.
Wir halten bei der Ampel an, (weil ROT) aber ein Securitas winkt uns vehement in den Tunnel rein.
Dunkel, Holperpiste, Luft zum Abschneiden und vor allem schmal!
Wir meistern den 1.5 Km langen Tunnel gut bis fast zum Ausgang, da kommen uns plötzlich 5 grosse LKW entgegen, einer überholt noch kurz vor uns..wir denken einmal mehr…hier sitzen wohl Tausende von „VOLL-IDIOTEN“ am Steuer von meist gnadenlos übeladenen „Brummis“ , welche über die hohen Pässe (3200 M und mehr) KRIECHEN oder Bergab rasen, Motorbremsen oder gar Elektro-Magnetische Wirbelstrombremsen sind meist ein FREMDWORT, deshalb verwundert es nicht, dass es oft glüht und raucht und die Bremsen mit Wasser gekühlt werden.
Mit grosser Konzentration fahre ich aus dem Tunnel, Links u Rechts keine 5 cm Luft..jetzt nur nicht wackeln!!!!
Wir kommen heil aus dem Loch…ABER beim Peter’s s,Chischtli, sieht es übel aus: Er hat die Seitenmauer touchiert und seine ganze Treppenkonstruktion samt Boden, inkl. Heizung ab gerissen.
Er rennt zurück in den Tunnel und kann die abgerissenen Teile noch Retten!!
Diese laden wir in unsere Garage und fahren so weiter zum Stellplatz.
Die wunderschöne Bergwelt rückt etwas zur Seite, ob diesem Missgeschick….WIE lässt sich das auf die Schnelle Reparieren??
Kaum auf dem schönen Platz angekommen, oberhalb des Toktogul-See, greifen fähige Hände zum Werkzeug und so langsam erhält das „CHISCHTLI“ seine ursprünglche Form zurück.
„Es gibt noch viel zu TUN für den nächsten Morgen“!!
07.09. 2017 Toktogul – See – OSCH 340 Km
Ein starkes Team, „Puce & Walti
]JUPIIIEH… Walda und ich feiern heute unseren 4. Jahrestag, unsere wunderbare Beziehung, „UNSER GLÜCK“ begann am 7.9.2013 und wir sind noch immer fest verliebt, (auch nach der langen Reise) wo wir doch eng zusammen Leben!
Schon früh um 0630 Uhr werkeln Claus u CH-Hans u Peter weiter am „Patient“, sie sind um 1000 Uhr wieder fahrtüchtig!!
Wir können nicht gross helfen und fahren los!
Die Fahrt entlang des türkis-blau schimmernden Naryn-Flusses, welcher bald in drei Seen gestaut wird, ist einfach nur schööööön!
Die sehr kargen Berge werden nur wenig beweidet von Ziegen u Schafen, sonst gibt es hier „Kein Lebenenszeichen“!
Viele Verschüttungen zeigen uns, was hier auf dieser Passstrasse passiert, wenn es stark Regnet, grosse Geröll Lawinen donnern dann zu Tal und der Verkehr kann Tagelang unterbrochen sein, bis von weit her starkes Gerät an geschafft werden kann!
So fahren wir, bei schönstem Sommerwetter, gemütlich Richtung „Ferganatal“ welches im südlichen Teil Kirgistan, als sehr fruchtbare Ebene bekannt ist.
Hier sind die weltweit drittgrössten „Wahlnuss-Plantagen“ angebaut, die Nüsse mögen das trockene, Steppenklima besonders gut!
Gut 100 Km vor Osch fängt es an:
Die Strasse ist nur noch Flickwerk und wellig wie „SAU“!!
Wir schaffen noch von Schritttempo bis max 40 kmh und der Blick bleibt auf dem Asphalt kleben, SONST kommt gleich die Straffe und es kracht gewaltig in der Federung!!
Von weitem ist der „HEILIGE BERG“ von OSCH zU sehen, welche für die meist USBEKISCHE/MUSLIMISCHE Bevölkerung einen ähnlichen Stellenwert hat, wie MEKKA!
Der WANDEL vom Nördlichen Kirgistan, auch mit grossem Anteil Muslimischer Bevölkerung, zum Südlichen Teil, mit hauptsächlich USBEKISCHEN Menschen, welche hier in OSCH in verschiedenen Quartieren, getrennt Leben, je nach Glaubensrichtung, ist überall seh und spürbar!!
Vor der Stadt-Einfahrt „füttern“ wir noch unser WOMO, weil das Tankstellen-Netz im Nachbars-Land eher etwas bescheiden sein soll….vor ALLEM ist dort die BAUMWOLL-ERNTE in vollem Gange, was mit hohem Diesel-Verbrauch zu Buche schlägt und der Privat-Konsum zurück gestellt wird.
Den Stellplatz hinter dem „ROTEN KREUZ“ Gebäude finden wir problemlos, dank unserem NAVI…. wir fragen uns immer wieder…WIE ging das denn früher…?? Aus eigener Erfahrung als Carchauffeur weiss ich, dass man mit Hilfe von Stadtkarten und einer guten „Spürnase“ auch immer zum Ziel kommt, NOTFALLS mit Hilfe von Taxi-Drivern!!
08.09. 2017 OSCH Stadtbesichtigung
[
Den heiligen BERG hochkraxel kann ich nicht und der OSCH-Bazar ist schon fast mehr bekannt durch seine SEHR AKTIVEN Langfinger..als für seine Geschäfter, so fällt mir die Entscheidung leicht, nicht mit auf TOUR zu gehen.
Alfons feiert heute seinen 69 Geburi und da sein Fz direkt neben uns steht, strömen alle „DEIHEIMGEBLIEBENEN“ nach u nach bei mir vorbei und wir Diskutieren/Tratschen stundenlang…OBWOHL ich ja noch Bürostunde habe!!
Walda kommt um 1300 Uhr vom Ausflug zurück und erzählt vom eher mittelmässigen Bazar etc.
caption id=“attachment_958″ align=“aligncenter“ width=“660″] Nicht nur hübsch, sonder auch mega lecker!
Heute Abend, am letzten Meeting in Kirgistan, können wir schon wieder die überschüssigen „SOM“ zurück tauschen, die 9 Tage DURCHQUERUNG von diesem schönen Alpenland verging wie im Flug und hat uns total begeistert!
Was für ein Genuss muss diese Reise im Frühling sein, wenn Millionen von Bergblumen diese Berglandschaft verzaubern.
ABER wir haben es auch so im Herbst total genossen!!
HERZLICHEN DANK, DASS WIR AUF DIESER „SUPERREISE“ WIEDER EIN SCHÖNES LAND „KENNEN LERNEN DURFTEN, DAS zu 94 % aus Berg Gebiet besteht!!
09.09. 2017 Osch – Grenzübertritt – Usbekistan 15 Km
Wir stehen so eng verkeilt beim Roten Kreuz, dass es etwas länger dauert, bis alle wieder heil „entwirrt“ und abfahr bereit sind.
Wir kommen soo fix und schnell aus der Stadt, dass wir schon nach wenigen Minuten, als Erste vor dem Zoll stehen!
Obwohl der Zollhof erst um 0900 Uhr öffnet, herrscht hier um 0830 Uhr schon Hochbetrieb. Hunderte von Menschen stehen vor dem Tor und schubsen u drängeln, wir erkennen keinen GRUND!!
Wir arbeiten uns langsam vorwärts, bis unser Guide Holger auch noch eintrifft, Irina, welche uns bei den Zollformalitäten helfen wollte, DARF neuerdings nicht mehr in den Zollhof hinein, weil sie nicht weiterreist!
Alle warten gespannt, wie geht es nun weiter! Der Grenzübertritt CHINA – KIRGISTAN, Rekord – Wartezeit 22 Std, möchten wir lieber nicht Topen heute!!
Plötzlich geht das Tor auf und die ersten 3 WOMOS dürfen einfahren.
Wir haben die notwendigen Papiere alle bereit und die sehr freundlichen Zollbeamten fertigen uns in ca 1 Std. ab.
Weiter geht es 100 m zu den Usbekischen Zöllner!
Walda u Holger, Röbi u Erika wuscheln von einem Büro zum Anderen. ICH darf sitzen bleiben, nach einiger Zeit erscheint OTO, unser Usbekischer Guide und wirbelt fleissig herum..
Nach gut drei Stunden fahren wir als erste aus dem Zollhof und werden von ARARAT, überaus herzlich empfangen!
Nach gut 4 Std sind alle 18 WOMO auf dem heutigen Stellplatz, SUPER gelaufen.. ev. auch wegen einer hochrangigen Usb. Delegation, welcher unseren Guide Holger lange ausquetscht und unbedingt erreichen will, dass unsere Zollabfertigung speditiv verläuft, uns kann es RECHT sein!
Gerne wären wir heute noch etwas weiter gefahren…ABER OTO winkt ab.. auf dem nächsten Pass wird es strenge Polizeikontrollen geben, deshalb werden wir dort geschlossen vortraben!
Wir erledigen noch div. Bürokram und erhalten schon mal ein Startpaket mit 1.2 Mil. Som, einer neuen SIM – Karte etc.
Wir stellen unsere Uhren um eine Std zurück und BRATEN bei 33 Grad bis zum Abend!!
Ararat und Oto besorgen für uns ein typisches „PLOV“ welches in einem riesigen Gusstopf auf gefahren wird!!
UPS fast vergessen:
Privat Autos werden praktisch keine am Zoll abgefertigt!!!
Mit Taxi od Privat werden die Personen zur Grenze gebracht, dort können Sie in ca 30-40 Min. durch beide Zölle gelangen, mit rel. wenig Bürokram und besteigen dann auf der anderen Seite wieder ein Taxi und weiter geht es!
Das Gepäck wird so automatisch reduziert auf DAS, was Man/Frau tragen kann!!
WARUM HAT ES JETZT PLÖTZLICH BILDER IN UNSEREM BLOG!!
Nichts einfacher als DAS, unser „LANGER HANS“ hat mir gezeigt, wie das geht… Herzlichen Dank Hans, das wird hoffentlich auch unsere Leser erfreuen!!
10.09. 2017 Grenze Kirgistan – Taschkent 400 Km
Unser Guide Holger fährt um 0800 Uhr los Richtung FERGANA-Tal in Nordwestlicher Richtung und will an div. Polizeikontrollen jeweils ein Blatt mit den sämtlichen Fahrzeug-Daten abgeben, damit für uns die Abfertigung einfacher wird.
Das erweist sich allerdings als „UNÜTZ“ wir hätten uns besser früher auf die lange, harte Fahretappe auf gemacht!
Wir sind sehr betroffen, weil wir auf den ersten 20 Kilometer fast nur zerfallene Häuser, miserable Strassen, einfach sehr erbärmliche Verhältnisse an treffen!
Etwas später erahnen wir warum:
Die Strasse wird Richtung Grenze auf ca 50 Meter erweitert, das heisst, dass viele der Häuser abgerissen werden!
WARUM braucht es hier fast eine Autobahn??
Die erste Polizeikontrolle meistern wir in wenigen Minuten, Pässe zeigen, erklären wohin wir fahren …“UND TSCHÜSS“ locker u freundlich!!
Lange fahren wir nicht auf der Holperpiste, dann erscheinen beidseits der Strasse die berühmt berüchtigten „BAUMWOLLFELDER“ , der Anbau dieser hier überhaupt nicht heimischen Pflanze, ist massgebend mit verantwortlich, dass der ARAL-See schon um über 66 % geschrumpft ist und wohl einmal von den Karten verschwinden wird.
Ja, es sind Experten-Gruppen gebildet von den umliegenden Länder, ABER scheinbar ist das Interesse von Usbekistan eher gering, etwas zu verändern, DENN man sucht bereits nach GASVORKOMMEN auf dem ehemaligen Seegrund!
Es ist einfach nur eine RIESENKATASTROHPE UND DIE GANZE WELT SCHAUT ZU!!
Seit dem gewaltigen Absinken des Wasserspiegels, erfahren wir von Oto, werden grosse Salz-Mengen vom Wind Richtung Gebirge verfrachtet und beschleunigen damit die Schnee/Gletscher Schmelze ganz erheblich!!
Wir passieren immer wieder kleinere Dörfer u Städte mit echt „ORIENTALISCHEM GEWUSEL“ , gerne halten wir an, um das feine Fladenbrot, Früchte oder Gemüse zu kaufen, ABER hier längere Zeit zu verbringen, könnte recht anstrengend sein!
Obwohl der „Kamtschick-Pass“ nur 190 Km entfernt liegt, haben wir das Gefühl, wir „hoppeln“ schon seit ewiger Zeit Richtung Passhöhe!
Ausser den Baumwollfelder, in vielen Wachstums-Stadien, werden neuerdings an div. Orten Obstbäume angepflanzt, um die schlimme Versalzung der ausgelaugten Böden zu verhindern!
Dass auch hier mit der grossen „ CHEMIEKEULE“ um sich geschlagen wird, beobachten wir, als ein Doppeldecker –Flugzeug einige Male über die Felder fliegt und eine schwarze „ Gischt“ über die Pflanzen sprüht!
Endlich steigen wir auf, breiter Strasse den Kamtschikpass hinauf, diese wurde in guter Qualität von Deutschen erbaut, doch schon nach wenigen Km holpern wir wieder über endlose Baustellen, ausgebremst von langsamen „Brummis“ !!
Bei einigen kurzen Tunnels herrscht striktes Fotografier-Verbot, keine Ahnung warum!
Wir überqueren die Passhöhe von gut 2000 Meter und sind gespannt auf das Fergana-Tal!
Es soll hier grosse „Baumnuss-Plantagen“ geben, davon haben wir bis jetzt noch keine gesehen!
Die Talfahrt ist nicht besonders reizvoll, es holpert, schlägt und schaukelt wie verrückt, wir vermuten die “Seidenstrasse- Reise“ auf den Kamelen mit MARCO POLO war angenehmer!
Der Herbst meldet sich unerbittlich, riesige Schaf/Ziegenherden werden auf der Strasse talwärts getrieben.
Die Sicht ist miserabel, Dunst, Smog, Sandböen, verbergen die kargen Gebirgszüge.
Schon von weitem sehen wir ein mega grosses Kohlekraft-Werk mit 6 Kühltürmen, die ganze Talsohle ist ein schwarzes „LOCH“ Kohlestaub wo das Auge hinschaut… ABER das kann auch fruchtbar sein, viele Hektaren Zwiebel werden gerade geerntet, die „KOHLEZWIEBEL“ muss besonders gut sein für die „Verdauung“ !
Wir legen einen Halt ein und trinken Kaffee. Da hält ein PKW, der Fahrer öffnet von innen den Kofferraum-Deckel und „PLUMPS“, fällt eine „Jumbo-Wassermelone“ zu Boden und rollt gespalten unter das Autoheck! Zwei ältere Herren überreichen uns lächelnd eine Melone aus dem Kofferraum und wir bedanken uns mit Feuerzeugen.
Auf dem Rückweg zu ihrem Gefährt, entdecken sie etwas ungläubig die Melone unter ihrem Auto, rollen diese hervor und oh Schreck, bringen diese ebenfalls zu uns!!
Sofort wird unser „Menüplan“ um gestellt auf „Wasserstoff-Nahrung!!
Total gerädert und erschlagen kommen wir in Taschkent beim Hotel „USBEKISTAN“ an..
Das von Otabeck organisierte Nachtessen ist (OHNE HAMMELFLEISCH) und schmeckt lecker, Kostenpunkt, 10$
11.09. 2017 Taschkent
Schon bei der Einfahrt gestern, gefiel uns die Stadt auf den ersten Blick:
Moderne Gebäude, breite Strassen, sehr viele Grünanlagen, Bäume, wenig Wolkenkratzer, der Fernsehturm ist mit 340 Meter das höchste aller „Gefühle“!
Heute fahren wir nur 15 Min mit dem Bus zum „Geistigen Zentrum des „ISLAM“ von Usbekistan.
Diese riesigen Anlage wurde von 2007 – 2008 in Rekordzeit auf gebaut und dient mit der Moschee als Gebetsort und mit den div. Ausbildungs-Städten für eine seriöse Grundlage für die „Mufftis“
Unser Guide erzählt uns sehr ausführlich über den Islam, Relegionsfreiheit, (darf man glauben) und warum die Stadt Taschkent soo viel Geld in dieses Zentrum investiert hat:
Die Omane haben grossen Spielraum in der Auslegung des Koran, was leider oft zur „Radikalisierung“ führen kann, das wollen die Stadtväter um jeden Preis verhindern.
Das junge, dynamische Gesicht „verdankt“ die Stadt hauptsächlich einem gewaltigen Erdbeben im April 1966, als am frühen Morgen ein Beben von der Stärke 10 die Einwohner aus den Betten riss.
Wegen der grossen Hitze schliefen die meisten Menschen im Garten oder auf den Dächern, so dass es rel. Wenig Tote gab.
Die Sowjetunion und der ganze Ostblock entsendete grosse Hilfstrupps und sie begannen unverzüglich mit Planung und Wiederaufbau der zerstörten Stadt.
Das ist ihnen, unserer Meinung nach, gut gelungen!
Wir geniessen abschliessend einen feinen Usbekischen Snak. Ähnlich wie Wähe, mit Kartoffeln, Zwiebeln. Speck und Sauerrahm dazu…Natürlich wird das Ganze im oberen Stock serviert, 40 Stufen sind mir sicher, welche ich aber mit starken Männer schnell u sicher meistere!
Treppen & Stufen:
Ich bin sicher, dass ich auf dieser Reise schon weit über 1 000 dieser Hindernisse, allein oder mit Hilfe unserer tollen Gruppe überwinden konnte, sehr viele gute Restaurants liegen im Obergeschoss!
Nach dem Meeting besprechen wir noch die misslichen Tankmöglichkeiten.
Usbekistan fördert zwar sehr viel Gas, DAS gibt es auch an jeder Ecke zu tanken, ABER Diesel, ist grosse Mangelware! Dieses Problem habe ich schon früher gelesen, es wurde auch in Kirgistan darauf hingewiesen, ABER dass es soo prekär sein könnte, haben wir nicht geglaubt, sonst hätten wir ein paar 5 lt Wasserflaschen mit Diesel füllen können!
Dank unserer Spürnase „Ararat“ können wir Morgen „Privat“ Diesel tanken, damit wir bis Samarkand durchkommen!!
12.09. 2017 Taschkent – Samarkand 350 Km
Früh um 0645 Uhr holt uns Ararat ab und geleitet die 5 WOMOS, welche „Sprit“ brauchen aus der noch verschlafenen Stadt. Einzig die Strassenwischer sorgen für ein blitz blanken Anblick.
In einem Hinterhof stehen an die 25 Türkische LKW, welche mit sagenhaften Dieseltanks bestückt sind: 2x 2000 Lt passen in die Tanks unter den 3-Achs-Aufliegern! (WIR wissen jetzt WARUM!!
In einer halben Std. sind alle Fz aufgetankt, Fotografiern verboten, niemand möchte sich die Finger verbrennen und schon sind wir aus der Stadt.
Wir fahren weiter auf der legendären „SEIDENSTRASSE“ welche aus CHINA, wie ein grosser Baum, verästelt, in alle Richtungen führte, z.B. bis nach INDIEN OD. SIBYRIEN!
Seide wurde zu jener Zeit sogar als „Zahlungsmittel“ eingesetzt..Seidenstoffe gegen Kamele getauscht!!
Von der Landschaft, sehr wechselhaft zwischen Baumwollfelder u Obstplantagen, dann unverhofft Steppe od. gar Steinwüste, bekomme ich herzlich wenig mit, denn die „Holperpiste“ ist mit tiefen Schlaglöcher übersät,, vermutlich wurde seit „Marco Polos“ Zeiten nie mehr richtig Repariert!
Die Betonplatten sind 250 cm lang und sind mit einer grossen Nut getrennt, was heisst Betonplatten, es waren einmal welche.
Nach 150 Km ist mein Rücken so gerädert, als hätte ich die Strecke auf einem Kamel geritten!
Der Stellplatz vor dem Hotel Regal ist zwar eng, ABER es hat eine wunderschöne Gartenanlage.
Kurz nach unserem Eintreffen wird die Zufahrt zum naheliegenden Aeroport mit unzähligen Polizisten abgeriegelt,,,hm, was ist denn da los!! Ich rolle in die Nähe des Zaun und werde blitzartig „abgeführt“.. so rolle ich halt ans andere Ende der Strasse und erfahre von einem Polizisten, dass ein Flugzeug aus Saudi Arabien erwartet wird und die „PILGER“ welche aus Mekka zurück kommen, mit soooo hohen EHREN erwartet werden!
Soo cool, ich war auch schon in „LOURDES“.. ABER mein Empfang zu Hause war deutlich EINFACHER!
Am Abend fahren..ähh RASEN wir in die Stadt mit Taxis, unser „Schumi“ schafft zwischen zwei Ampeln locker 97 KmStd..schnell war der Driver, nur blöd, dass er den Namen des Restaurant vergessen hatte, soo kommen wir in den Genuss einer Abendlichen Rundfahrt!
Uns bleibt fast die „Spucke“ weg, als wir beim wunderschön, illuminierten Registanplatz wenden..
ES SIEHT WIRKLICH AUS, WIE IN 1001 NACHT !!
Wir dinieren in einer alten „Karawanserei“, wo früher die Tiere übernachtet haben, die Waren vor Dieben aufbewahrt werden konnte und natürlich für das leibliche Wohl der Karawanenführer gesorgt wurde.
Danach gehen wir noch einmal zu Fuss zum Registanplatz und können uns kaum satt sehen.
Die Taxis sind rar, das heisst: „Zeit ist Geld“!
Obwohl wir einiges später abfahren können, der Rolli muss ja erst verladen werden, treffen wir mit den ANDERN beim Hotel ein…Richtig erraten, die 100 erter Marke knacken wir diesmal locker.. der Fahrpreis sinkt von 20 000 Sum auf 12500 …..keine Ahnung warum..NACHTTARIF??
13.09. 2017 Samarkand, (ehemalige Haupstadt) USBEKISTAN
Der Einstieg beim Bus dürfte gerne etwas grösser sein, denke ich, als ich „verfrachtet“ werde, am vorderen Sitz prelle ich mir an diesem Tag 12 Mal den rechten Oberarm, so lange nur DER blau ist und nicht mein „POPO!! So viele Male Ein/Aussteigen kostet recht viel Energie`!!
In Usbekistan wird der frühere „Feldherr“ und Politiker, AMIR TIMOR noch heute verehrt und verschiedene Statuen zeugen davon.
Als er wieder einmal von einem Feldzug von Indien nach Hause kam, hatte ihm seine Gattin, BIBI CHANUM, eine riesige, wunderschöne Moschee bauen lassen.
Der Baumeister hat alle Register seiner Kunst gezogen und ein einmaliges Werk erstellt, in Rekord-Bauzeit..NUR an die Rollstuhl-Fahrer hat er leider nicht gedacht!
Soo kann ich mit erheblichem Aufwand…(ich werde wo immer möglich) „reinbugsiert“, das geht unterdessen schnell u lautlos..auch die wunderschönen Mosaike etc bestaunen!
DAS gibt natürlich Hunger und so setzen wir uns in ein kleines Familien-Restaurant neben dem Bazar.
Anschliessend kommen wir in den Genuss einer „Modeschau“, Valentino Romanenko, Modedesingerin, zeigt uns ihre farbige, Orientalische Kollektion.
DIE „MODELS“ sind überwältigend!!
14.09. 2017 Samarkand – Buchara 300 Km
Die „AUSSICHT“ aus unserem Cockpit ändert auch heute nicht wesentlich, ausser, dass wir heute eine lange, hügelige Steinwüste durchqueren, wo kein Grün, kein Bein zu sehen ist!
Wir ziehen ein bisschen mehr am „Gaskabel“ und SCHWUPS, haben wir diese karge Landschaft hinter uns: Die Karawanen-Führer hatten da mehr Zeit, um über Sinn u Zweck ihres Lebens nach zu denken!
Ca 40 Km vor Buchara wollen wir die Ueberreste einer alten Karawanserei aus dem 11. Jahrhundert inkl. einer gleichalten Zisterne besichtigen…Aber vor lauter Fluchen und auf passen wegen der elenden Strasse, „RASEN“ wir mit knapp 40 Km daran vorbei…Wenden ist erst nach einigen Km möglich.
Hmm..ich wage es fast nicht zu erzählen, das Gleiche passiert uns 20 Km später bei einem Minarett aus dem 12 Jahrhundert!!
Ich vermute, dass der Kohl vom Mittagessen und eine extrem-ultra-scharfe Chili mir das „Bein“ gestellt haben, mit verheerenden Auswirkungen.
Zum Glück können wir heute im Hotel die Wäsche abgeben zum „Restaurieren“!!
Der Stellplatz ist zwar miserabel, ein mittlerer Sandsturm fegt ums und in das WOMO, ABER immerhin klappt es mit der Wäsche!!
15.09. 2017 Buchara Stadtbesichtigung
Die Fahrt mit dem modernen, Chinesischen Hochdecker-Bus ist nur kurz ins Zentrum der 1.5 Mil. Stadt Buchara.
Wir stehen mittendrin, rundherum auf kleinem Raum, bestaunen wir Moscheen, Medressen, Mausoleen, alte Stadtmauern etc.
Leider ist ein grossteil der Stadt zur Zeit aber Baustelle und ich muss mir den Weg oft hartnäckig erkämpfen.
Viele Arbeiter werkeln hier mit einfachem Gerät, aber auch moderne Pneulader sausen auf der Baustelle herum, ein interessanter Mix!!
Otabeck unser Guide ist in seinem Element und vergisst gern, dass wir doch schon 4 Monate unterwegs sind und allein in Usbekistan schon soooo viel gesehen und erlebt haben, unsere Datenspeicher (BIRNE) ist übervoll!!
Zum Mittagessen gibt es heute PLOV, nicht ganz soo Originell zubereitet wie auf dem Bild, dort wurde für eine Hochzeits-Gesellschaft gekocht!!
Während dem Essen werden wir musikalisch verwöhnt mit einem Geigen/Klavier Konzert!
Während unserem Gang durch alte Gassen/Wohngebiete haben wir auch nette Kontakte mit Mensch u Tier!
Ich verrate jetzt nicht, dass die 2 Biester mir am Schluss einige Fäden aus meinen Hosenbeinen gerissen haben!! Ich glaube die wollten mit kommen.
Die 15 hohe, schön renovierte Stadtmauer zeugt noch von der gewaltigen Verteidigungs-Kraft der Bevölkerung u Soldaten.
Vom 45 hohen Minarett, konnten Angreifer schon in weiter Ferne erkannt werden und schnell wurde die Abwehr auf gestellt!
In drei grossen Etappen wurde diese spezielle Moschee erbaut, am Schluss als Vorhof entstand der Palast der 40 Säulen. Wir können nur deren 20 zählen, wenn wir uns aber umdrehen, sehen wir im Spiegelbild des grossen Teichs, es sind tatsächlich 40 Säulen aus Sibirischen Lärchen!
Nach dieser sehr spannenden Stadtbesichtigung, sind alle K.O.
16.09. 2017 Buchara – Ayaz – Quala 450 Km
Wir kriechen nur ungern aus den warmen Federn, es ist kühl. 14 Grad, und noch stockdunkel!!
Ja, stimmt, wir sind noch immer auf Reisen und nicht auf der Flucht!!
Trotzdem ist es heute ratsam, frühzeitig los zu Fahren, denn es erwarten uns viele Kilometer „Hoppelpiste“, das heisst oft Schritttempo !!
Aus der Stadt Buchara fliegen wir fast, als wir um 0615 die wunderschöne Stadt verlassen und Richtung Nukus fahren.
Seit WOCHEN erfreuen wir uns jeden Morgen über einen stahlblauen Himmel, meist klare Sicht und sehr angenehme Temperaturen, einfach „TRAUMWETTER“ pur!!
Die „Hoppelei“, oder Mercedes „TESTPISTE“ fängt schon unmittelbar ausserhalb der Stadt an.
In den Morgenstunden fahren, wie überall, die Arbeiter u Händler Richtung Stadt und warten geduldig am Strassenrand auf eines der vielen Hundert Mini-Sammeltaxi, welche dann wie übermotorisierte „Ameisen“ über die Löcherpiste rasen!
Unzählige, verlassene, zerfallene Diesel/Benzin Tankstellen zeugen von besseren Zeiten, als diese Treibstoffe noch zu Kaufen waren!
Zwangsläufig fahren PKW, LKW, Baumaschinen, Traktoren, FAST alles was motorisiert ist, mit GAS
Am 12. Sept. hat die Landesweite Baumwoll-Ernte begonnen:
Wir haben schon länger die VERSCHIEBUNGEN von alten Bussen beobachten können, welche jetzt für den Transport der Baumwoll-Pflückerinnen eingesetzt werden.
Jung und Alt, geschickt od unbeholfen, einfach ALLE verfügbaren Kräfte werden werden für die Ernte mobilisiert!!
Meist auf blauen Anhänger wird die Baumwolle vom Feld abtransportiert und vor der Weiterverarbeitung zu hohen Bergen aufgeschichtet!!
Sieht von Weitem aus wie Salzberge!
Ab Tashqala fahren wir ein gutes Stück dem Fluss AMURDARJA entlang, welcher die Grenze zu TURKMENISTAN bildet.
In der Steinwüste davor entdecken wir unzählige, kleinere Lastwagen und vermuten zuerst (Aussteiger/Camper) merken dann bald, dass es nicht sooo viel sein können, das Militär hat hier seine Wachposten, gut getarnt auf gestellt!
Sie ist von weitem zu sehen, die ehemals sehr grosse „Schutzburg“, welche den Bürgern der umliegenden Dörfer, vor Angreifer etwas Sicherheit gewährte!!
700 m daneben stehen 8 Jurten, hauptsächlich auch für Touristen und daneben ist unser heutiger Stellplatz.
Wir genissen in einer Jurte ein ausgezeichnetets Essen, natürlich sitzen wir im „Tapferen Schneiderlein-Sitz“ am Boden, einige haben Mühe, nach Bier, Wein u Wodka wieder in die Senkrechte zu gelangen!
Unter einer „phantastischen Milchstrasse“ legen wir die 80 Meter zum WOMO zurück und können uns kaum satt sehen, an diesem gigantischen STERNENHIMMEL!!!
DAS WELTALL SCHEINT UNS ZUM GREIFEN NAH… NEEEEEIN, das hat ehrlich mit dem Schlummertrunk, den wir auf meinem Lift geniessen, NICHTS, gar nichts zu tun!!
Nicht einmal in der Mongolei… wo wir vor vielen „gefühlten“ Monaten herum reisten, erlebten wir soo eine „STERNENNACHT“!!
17.09. 2017 Ayaz – Qala – Chiva 105 Km
Am Morgen steigen ein paar Wandervögel auf die Schutzburg und geniessen recht gute Sicht übers „LAND“!!
Auf einem Sandhügel entdeckt Walda div. Spuren von Mäusen, Eidechsen, Pillendreher und einer Viper!!
Wir durchfahren immer wieder kleinere Dörfer, die Unterschiede sind oft gross, alte verfallene Lehmhütten, wechseln schnell mit modernen, Steinhäuser mit grossen Innenhöfen. Trotz der zaghaften modernisierung auf den Feldern, kommen uns regelmässig schwer beladene Eselkarren entgegen: Was diese kleinen Vierbeiner schleppen, erscheint oft fast unmöglich und selten gehen die Tiere im Schritt…Zeit ist auch hier Geld, das heisst TRABEN!!
In einer grösseren Ortschaft herscht emsiges Treiben. Auch wir mischen uns unter die vieln Menschen und wühlen uns durch den Bazar, unglaublich, was hier alles angeboten wird.
Auf Tischen und Bänken, aber auch auf Decken am Boden liegen neue und alte Waren, was das Herz begehrt!
Bald darauf fahren wir in Chiva ein, kurz vor unserem Hotel-Stellplatz entdecken wir die rel. kleine Altstadt, umrahmt von der riesigen Stadtmauer!
Die Gruppe von Arthur, welche nach Australien fährt auf dem Landweg, steht seit gestern ebenfalls hier, sehr komprimiert und auch bei uns geht es seeeehr eng zu u her!
Bald nach dem wir alle plaziert sind, fängt auch schon das Meeting an. Viele Dinge sind wichtig, damit wir dann am 19.09.2017 gut über die Grenze nach Turkmenistan einreisen können.
Die Vorschriften und Regeln sind verm. noch strenger als bei der Einreise nach China, na dann Prost!!
Wir können uns danach noch lange Austauschen mit den „AUSTRALIERN“
bevor wir gemeinsam in die Stadt ziehen und in einem schönen, Historischen Gebäude ein feines „Seabridge-Essen“ „schnabbulieren“!!
Leider heisst es auch schon wieder Abschied nehmen von Arthur u Dima und der ganzen Gruppe, welche Morgen früh weiterzieht!
18.09. 2017 Chiva – Stadtbesichtigung
Jupiiiiieh, KEINE BUSAKROBATIK HEUTE, meine Schultern freuen sich mächtig!
Zu Fuss können wir das „FREILICHT-MUSEUM“ besichtigen und starten Richtung Süd-Tor.
Obwohl es schon prächtig heiss ist, bleiben viele „Mäuler“ nicht wegen dem Durst offen, sondern einfach aus lauter Staunen!!
Es ist schwer in Worte zu fassen, was hier in vielen Jahrhunderten Erbaut, zerstört und wieder aufgebaut wurde.
Moscheen, Medresen, natürlich Minarette, riesige Innenhöfe, wieder eine Moschee mit blau grünen, filigranen Muster, kalte Farben um die Hitze besser zu ertragen etc.
Ein kühler Riesensaal, wurde auf wunderschön verzierten Säulen erstellt, Besucher aus aller Welt und Rang waren zu Gast hier und brachten als Geschenk z.B. eine geschnitzte Säule mit. So kam eine unvergleichliche Vielfalt an Stützen zusammen!
In einem luftigen Restaurant „mampften“ wir leckere Maulbeerbau-Marmelade und auch ein Teller mit Gemüse gehörte dazu, den Kabis habe ich zwar blos angeschaut, ABER der hat seine Wirkung auch soo schon entfaltet!¨
Deshalb blieb ich zu „Hause“ und liess die Gruppe ohne mich zum Abschieds-Essen ziehen, „Traurig aber w…“
SCHE……E!!
19.09. 2017 Chiva – Dashoguz Grenzübertritt -Turkmenistan…Dauer 7 Stunden
Die Ausfahrt aus der schönen Stadt Chiva ist recht beschwerlich, wir verlassen uns auf Roadbook u Navi und landen in einer Mega-Baustelle.. einige Male bleibe ich in den tiefen Löcher hängen..“arms Chischtli“!
Obwohl es bloss 60 Km bis zur Grenze sind, brauchen wir gut 2 1/2 Stunden und sind so richtig „weichgeklopft“..OHNE WEIHCSPÜLER!
Statt für uns etwas „Vor zu Spuren“, kommt der Tourleiter nach uns zum Zoll!
Promt haben die ersten 5 Fahrzeuge die falsche AUSREISEORTSCHAFT in den Papieren, Holger bemerkt das zum Glück und reklamiert!!
Kein Problem..ist die Antwort..aber darauf lassen wir uns nicht ein!!
Das könnte bei der Ausreise Riesenärger geben!!
Nun müssen aber alle Papiere wieder geändert werden, das kostet uns rund 2 Stunden Zeit!
Es ist wie erwartet ein MEGA-Papierkrieg und kostet uns für Visa Fahzeugversicherung etc. rund 400 $.
Nach gut 7 Std. mit viel Warterei in der brütenden Sonne haben alle 20 Fahrzeuge TURKMENISCHEN BODEN UNTER DEN RÄDERN!!!
Bei einem feinen Nachtessen können wir den Tag Revue passieren lassen und noch tüchtig „KLÖNEN“!!
TURKMENBASHI..WIR SIND BEI DIR !!
20.09. 2017 Dashoguz – Köneurgench 90 Km
Um 0900 Uhr starten einige Motivierte zur Stadtrundfahrt!
Unterdessen mache ich meine „Hausaufgaben“ und erfahre später, dass es in Dashoguz viele IMPOSANTE Gebäude zu bestaunen gibt:
Standesamt / Hochzeits-Gebäude / Steueramt / Fussballstadion / Pferderennbahn!
Pompöse, prunkvolle Gebäude OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Hochzeiten werden überschwenglich mit bis 500 Personen gefeiert, dazu werden extra – Gebäude erbaut, meist am Stadtrand.
Einmal wöchentlich finden Pferderennen statt, natürlich kann Man/Frau
auch Wetten und die neuste Kleider/Schuhmode darf ebenfalls gezeigt werden!
Nach dem Mittag starten wir im Konvoi Richtung Köneurgench….die Löcher im Strassenbelag…ähh ich wollte sagen…das bisschen Teerbelag um die tiefen Löcher wird immer weniger, Wir fahren in höchster Konzentration, gut fünf Stunden für die 90 Km, Durchschnitts-Geschwindigkeit 14 Km..
Wir fahren um 1700 Uhr noch extra in die „ALTSTADT von Köneurgench“
Ha ha, die Altstadt besteht aus genau einem Mausoleum, dem höchsten Minaret Mittelasien und einigen Grabstätten.
Kein Witz, aber für die Besichtigung bezahlt unser Guide für DIE GANZE GRUPPE, obwohl nur rund die Hälfte anwesend ist, auch noch ein happiges Eintrittsgeld, für die Renovation, davon ist aber weit u breit nichts zu sehen!!
Zurück auf dem Uebernachtungs-Platz, müssen wir noch tüchtig Wein u Cognac „vernichten“, denn schon bald stehen wir an der Iranischen Grenze und da müssen „ALLE Alk-Speicher“ geleert sein. sonst kann das ganz üble Folgen für die ganze Gruppe haben!!
Am Schluss stehen 4 leere Flaschen auf der Mauer…wir schlafen bestimmt wunderbar!!!
21.09 2017 Köneurgench – Darwasa – Feuerkrater 265 Km
Die Durchquerung der KARAKUM-Wüste erfordert weiterhin höchste Aufmerksamkeit des Fahrers und erlaubt kaum Blicke neben den Asphalt, sonst knallt es unweigerlich und grausam!!
Es ist mehrheitlich Steppenwüste, teilweise mit Dünen und spärlich bewachsen mit Tamarisken u Gräser!
Weit ab der Strasse, leben hier immer noch Nomaden, deren Ziegen u Dromedarherden weiden oft in Sichtweite, vor allem die coolen Dromedare erfreuen uns und wir stoppen immer wieder um mit ihnen zu Schwatzen…ABER die wollen uns einfach nicht verstehen und laufen davon!!
Scheusslich, was hier alles für ABFALL herum liegt und fliegt.. Millionen von Petflaschen und alle 100 Meter ein kaputter Reifen, das macht uns betroffen und auch wütend!!
Nach 9 1/2 Std. Fahrzeit und ordentlich zermürbt, mit glühenden „STOSSDÄMPFER“ kommen wir als Letzte auf den Stellplatz!
Sogleich geht es weiter mit Allrad UAS- Busse hinauf zum berühmten „Tor zur Hölle“ dem Feuerkrater, welcher seit 1971 ununterbrochen lichterloh brennt.
Sowetische Geologen haben bei einer Bohrung nach Gas Berechnungsfehler gemacht, so dass die ganze Bohrstation abgesackt ist und seiher gigantische Mengen Gas austritt.
Nachdem div. tote Tiere um den grossen Krater, 70 Meter breit und 30 Meter tief, gefunden wurden, wusste man um die giftigen Gase und wollte den Krater ausbrennen!!
Seitdem lodern die Flammen an den Innenwänden und täglich wird Gas im Wert von 160 000 $ verbrannt!!
Tor zur Hölle / FEUERKRATER Angenehm warm hier
Div. Versuche, das Feuer zu löschen verliefen im SAND!!
Vor dem Krater wurde uns ein feines Nachtessen serviert, Suppe mit Hammelfleisch und Saschlik…hhmm NUR wir müssen unsere Gebisse noch etwas AUFRÜSTEN, damit wir besser zubeissen können, das Fleisch fühlte sich etwa so an, wie ein VELOREIFEN, unzerstörbar!!
In der Dunkelheit staunen wir über dieses gigantische Ereignis, je nach Wind schiessen gewaltige Hitzewellen über den Kraterrand…NEIN, ES GIBT KEINE ABSCHRANKUNGEN RUND UM DAS „TOR ZUR HÖLLE“ !!
Man stelle sich so etwas in der Schweiz vor!!!
Mit den halbblinden UAS – Bussen düsen wir ins Tal hinunter und bestaunen noch andächtig den gigantischen STERNENHIMMEL, kein Lichtstrahl stört, NUR in der Ferne ist ein roter Schimmer des Feuerkrater zu sehen…..
WIR KOMMEN UNS EINMAL MEHR..WINZIG KLEIN VOR!!
22.09. 2017 Darwasa – Ashgabat 265 Km
Unsere 4 Begleiter…“Aufpasser od. SCHATTEN“ genannt.. bekräftigen, dass die Strasse nicht schlimmer wird als gestern, NEIN im Gegenteil, wir nähern uns ja der Haupstadt Ashgabat und da wird alles neu u schöner!!
Tatsächlich schweben wir mit unglaublichen 40-60 Kmh über den breiten Asphalt, ungeniert benützen wir die ganze Strassenbreite… gut 35-40 m breit, um den vielen tiefen Löcher aus zu weichen…
Tief heisst, man könnte einen LKW – Reifen darin verstecken!!
Unterwegs wollen wir noch unser WOMO waschen, wurde uns von den „Wärtern“ freundlich empfohlen, wir möchten DOCH gerne mit SAUBEREN WOMOS die „weisse Stadt“ berollen!!
Alle Waschanlagen, welche uns empfohlen wurden sind ausser Betrieb, wir wagen uns in ein sehr armseliges Dorf… da gibt es nix zum Waschen..wäre ja auch ein Horror für die Bevölkerung, die hätten gerne WASSER zum LEBEN!!
Auf dem Rückweg trickst mich mein „GASRING“ (Fahrzeug-Umbau) aus und schaltet in einer Sandwehe unerwartet und SCHWUPPS bleiben wir stecken!!
Mit unseren und Peters Sandblechen sind wir aber schnell wieder auf festem Grund und bei den nächsten Sandverwehungen, lasse ich nichts mehr anbrennen….“GRING ACHE UND VOLLGAS“
15 Km vor der Stadt, Müssen wir uns besammeln und fahren dann im Konvoi zu unserem Stellplatz, beim Hotel Guiptschak finden wir ein tolles Plätzchen…direkt unter der „Abflugschneise“ des Int. Flugplatzes..ABER trotz der „Asien-Games“ geht es hier noch recht gemütlich zu u her!
Zum Greifen nah Schon wieder am Wein „vernichten“!
Wir sind mit dem Essen fertig, da gesellt sich eine sehr „füllige Mama“ zu uns und versenkt die ersten 2 Glas Rotwein in Rekordzeit!
Wir bieten auch noch etwas vom Gulasch an, das gerne angenommen wird.. allerdings gibt sie uns zu verstehen, dass es doch sehr scharf ist. Gerne zeigen wir noch unsere Fotoalben, Bilder sagen manchmal mehr als Worte!
Ihre Tochter kommt auch noch dazu und amüsiert sich über den Durst ihrer Mutter, mit HILFE unseres Flyers, versuchen wir den Beiden unsere tolle Seidenstrasse-Route zu erklären.
Die Sehkraft der MAMA ist so schlecht, dass Peter seine Brille anbietet…ohne grossen Erfolg!
23.09. 2017 Ashgabat in „ABSURDISTAN“
Unser neuer Hyundai-Bus steht pünktlich vor unserem Hotel „Gupjak“ und dank geübten „Händen“ höckle ich schnell auf dem Boden, neben dem Chauffeur.
Das gigantische Mausoleum von TURKMENBASHI mit der anschliessenden Moschee ist fast unbeschreiblich!!!!
Der französische Architekt hat sich vermutlich von den Schlössern von Verseille inspirieren lassen und neben den zahlreichen Gebäuden rund um das Mausoleum gigantische „Wasserspiele“
Erbauen lassen. Auf einem wohl 50 Hektaren grossen grünen Park, schiessen immer wieder zahlreiche Fontänen in den stahlblauen Himmel!!
Auf einem Spaziergang vergisst man gerne, dass wir uns hier „IN DER WÜSTE BEFINDEN“!
Wir wollen das Hauptgebäude umrunden, weil ich keine Lust habe, mich die über 40 Stufen hoch ziehen zu lassen. Dabei können wir die aufwendigen Renovations Arbeiten beobachten!
Vom 8 Eckigen Sockel auf dem Mausoleum etc. stehen, rauschen auf 8 Seiten ca 60 m breite Wasserfälle herunter, am Abend natürlich beleuchtet!
Auf jeder Seite sehen wir jetzt 6 grosse Wasserpumpen, welche diese enormen Wassermengen nach oben befördern und gerade ersetzt werden!
In nur 2 Jahren wurde hier ein monströses Denkmal für „TURKMENBASHI“ (auf SAND erbaut) die Unterhalts Arbeiten sind riesig, z.B. zählen wir nur für die Wasserbecken-Reinigungen rundum ca 30 Personen, gesamthaft müssen es hunderte von Angestellten sein.
Jeder unserer Schritte sind von der Regierung abgesegnet und werden streng kontrolliert, allein in die Stadt zu Fahren z.B. ist nicht möglich, da zur Zeit auch noch die Asian Martial Arts Games stattfinden, herrscht höchste Sicherheits Alarm-Stufe , viele Zufahrtsstrassen zum OLYMPISCHEN DORF sind strikte abgeriegelt und es wimmelt von Polizisten!
Wir fahren zum Denkmal „Turkmenbashi“ auf breiten, 6-8 Spurigen, wunderschönen Strassen, mit gepflegten Grünstreifen, KEIN ZIGARETTENSTUMMEL liegt herum…(OK, rauchen ist in Turkmenistan offiziell verboten und weist deshalb mit ca 8 % RAUCHERN die weltweit tiefste Rate auf)
Nicht weit davon entfernt besichtigen wir den „FREIHEITSPLATZ“ fast ein Gelände, so gross wie unsere Gemeinde Hausen!
Alles wird streng bewacht… VON FFEIHEIT IST WENIG AUS ZU MACHEN!!
Im leeren Restaurant essen wir ein feines, leichtes Mittagessen.
Wir möchten im Olympischen –Dorf einen Tennis-Match anschauen, selbst unser Chauffeur verzweifelt fast, bis wir nach 8 maligem Umrunden der topmodernen Anlage, ENDLICH am streng bewachten Eingang stehen!!
HIER sehen und treffen wir zum ersten Mal viele Menschen, Sportler und Zuschauer. Bis zur Tennishalle brauchen wir gut 45 Min. nicht nur, weil wir STAUEN, STAUNEN, STAUNEN, sondern weil es echt weit ist!
Auf unserem Ticket steht: Eintritspreis 7 Manat = 2 Franken, obwohl wir nur 10 Personen sind, musste im Voraus für die ganze Gruppe gelöst werden.
Der Viertelfinal zwischen einem Inder und Turkmenen verlief ohne grosse Spannung. In der topmodernen Sportarena ist eine ganze Tribühnenbreite, wir schätzen gut 600 Personen, mit Turkmenischen FANS im blauen Nationaltrainer besetzt….so genannte Pflicht-Zuschauer…. Das Staatsfernsehen ist anwesend, das braucht volle Hallen!!
Es dauert bis der Inder als Gewinner vom Platz tanzt. Wir müssen schleunigst zurück zum Bus, für heute Abend ist noch ein „Seabridge-Essen“ angesagt!
Wir gehen den gleichen Weg zurück, NUR ist es bereits am Eindunkeln u wir gehen durch ein „LICHTERMEER“…WAHNSINN!!
Nun müssen wir zurück zum Hotel, um die anderen hungrigen Mäuler ab zu holen… der Chauffeur fährt gemütlich nach Vorschrift und erwähnt die vielen RADARKONTROLLEN:
Unser Guide Holger gibt im 100 Manat für ev. Bussen und ab sofort sitzt ein SCHUMI am Steuer!!
Am 25.9.17 fahren wir in den IRAN…“OHNE EINEN TROPFEN ALKOHOL AN BORD“ deshalb schleppen jetzt viele „ALKOHOLIKGER“ ihre letzten Tropfen mit ins Restaurant…(macht das bitte mal bei uns)
und zum guten Essen wird ausserordentlich viel SPRIT VERNICHTET!
Die HEIMFAHRT wird zur „MÄRCHENFAHRT“¨
Die Hunderten von pompösen Gebäuden, Universitäten, Heirats-Tempel, Steuer, Denkmäler (an jeder Kreuzung) etc, etc. erstrahlen in hellem, buntem Licht!!!!
Von einer kleinen Anhöhe überblicken wir diese gigantische LICHTERMEER….SCHAADE nur, dass wir fast die Einzigen sind, welche das sehen können/möchten!!
Die Stadt Ashgabat zählt OFFIZIELL ca 1 Mil. Einwohner, unser Staatlicher Guide, räumt ein, dass es vermutlich NUR ca 250 – 300 Tausend sind, wenn überhaupt…..
WIR BEFINDEN UNS IN EINER AUSGESTORBENEN TOTEN STADT, GIGANTISMUS wohin das Auge schaut, eine WEISSE STADT, MARMOR AN ALLEN GEBÄUDEN AUS ITALIEN U SPANIEN…
Hunderte von grossen Wohnblocks,, Tausende von leeren Wohnungen, das ist jetzt in der Nacht sehr gut zu sehen!
Uebrigens dürfen jetzt während den Sportveranstaltungen NUR Fahrzeuge mit Ashgaba-Kennzeichen in die Stadt..es ist 2230 Uhr und wir fahren fast allein auf der 8-Spurigen RENNPISTE!!
Heerscharen von Arbeiterinnen und Tankfahrzeugen reinigen mit Schrupper die weissen Streifen und Leitlinien entlang der Strassen…
„ABSURDISTAN“ !! HIER LEBEN DIE MENSCHEN TATSÄCHLICH IM GOLDIGEN KÄFIG!
Dieses System kann wohl nur noch von NORDKOREA getoppt werden, was die „Freiheit“ der Einwohner betrifft!!
ES LIEGT NICHT NUR AM HOHEN ALKOHOL-KONSUM, dass wir nach dieser Stadtrundfahrt, in Gedanken versunken in unserem WOMO verschwinden!!
24.09. 2017 Ashgabat in „ABSURDISTAN“ = TURKMENISTAN
Schaade, dass ich den TEAK – WON DO –WETTKAMPF nicht besuchen kann, ABER das Anschluss-Programm mit Mittagessen und Nationalmuseum ist nicht nach meinem Geschmack!
So bleiben wir zu HAUSE , Walda macht auf Frau HOLLE und schüttelt unsere Decken und ich habe Bürostunde!!
Wir haben noch zu viele MANAT und so kauft Walda gleich vis à vis tüchtig Vorräte ein..
Mit Schaschlik und allen RESTBESTAENDEN an Alkohol geniessen wir den herrlichen Sommerabend, Wetter und Temperaturen könnten seit W O C H E N nicht angenehmer sein!!
SO EIN G L Ü C K !!
25.09. 2017 Ashgabat – Grenzübertritt – IRAN – Badjgiran 90 Km
Viiiiiiel Bier u Wodka ist gestern Abend geflossen, Total Liquidation, absolutes Horror-Szenario wäre, wenn heute beim Grenzübertritt in den Iran Alk gefunden würde!!
Das könnte heissen, dass ALLE Fahrzeuge, sämtliches Equipment ausräumen müssen, eine Stundenlange Arbeit!!!
Deshalb ist die Abfahrt im Konvoi um 0700 Uhr für einige doch recht früh!
Der grosse Bus fährt leer voraus, zieht noch eine Extra-Schlaufe durch diese sehr moderne, kalte, fast menschenleere Stadt, mit wohl Tausenden neuen Büro u Wohnhäuser, alle mit weissem Marmor verkleidet, ABBER leerstehend!!
Noch einmal passieren wir die überdimensionalen, futuristischen Skulpturen, welche auf allen grossen Kreuzungen stehen, freuen uns über die freien, 4-6 Spurigen Autostrassen, auf welchen ab 2020 NUR NOCH WEISSE FAHRZEUGE verkehren dürfen…(kein Witz) und steigen hinauf Richtung Grenstation, welche auf ca 1750 m.ü.M liegt.
Ausserhalb der Stadt gibt es aber zuerst eine ausführliche, Einzelkontrolle.
Wir verlassen die (BEWÄSSERTE) „GRÜNE OASE“ und sofort umringt uns Gebirge u Steppenartige Wüste, sogar eine grössere Herde Gemsen, überraschen wir am Wegrand, welche auf Futtersuche sind!!
Auf vielen Hügeln stehen grüne „Kabäuschen“ für die Grenzsoldaten, das Verhältnis zum IRAN scheint doch nicht sooo gut zu sein, wie uns vom „SCHATTEN“ = (Staatlicher Guide) erzählt wurde, genau soo wenig stimmt auch seine Aussage, DASS ES IN TURKMENISTAN KEINE ARMEN MENSCHEN GIBT!!
Von dieser „Gattung“ haben wir bei der Durchquerung der Karakum-Wüste mehr als genug angetroffen, nicht alle Nomaden haben grosse Dromedar/Ziegenherden!!
WIR SIND ALLE SEHR FROH, SIND WIR UNTERWEGS RICHTUNG IRAN!!
Die Zollkontrollen sind aussergewöhnlich streng bei der Ausreise, aus diesem „GOLDIGEN KÄFIG“ und dauern deshalb länger!
Die Iranischen Grenzbeamten empfangen uns überraschend freundlich u locker, nach dem mässigen Bürokram wird unser WOMO vor allem inwendig von 2 neugierigen Beamten ausführlich inspiziert, aber die befürchtete grosse SUCHE nach „Gebranntem“ findet nicht statt!!
Nach gut drei Stunden, verlassen wir im Konvoi das Zollamt und fahren nur noch in das nächste kleine Dörfchen Badjgiran auf einen grossen Platz, umringt von kahlen Hügel.
Wir stellen die Uhren wieder um 1 1/2 Stunden zurück, das heisst, wir sind schon um 1130 Uhr fertig mit dem Grenzübertritt!!
Unsere „MÄDELS“ sind kaum wieder zu erkennen mit ihrem „schicken“ Kopfschmuck.
Um 1400 Uhr lernen wir unsere Guides Sirus & Amin besser kennen, Sie haben uns bei den Zollformalitäten ernorm geholfen und schon einiges vorbereitet.
SCHWEIN gehabt….ähh das gibts ja nicht im IRAN
Wir werden schon wieder zu Millionären und erhalten 4.5 Mill. „Rial“ das sind ca 100 $. Wir sind auf die Lebenshaltungs Kosten gespannt, wissen aber schon, dass wir für 1 € 8 Liter Diesel bekommen, nicht schlecht!¨
Neben SIM-Karte vom IRAN mit 7 Giga Internet, erhalten wir Fahrzeug-Versicherung für 80 $ für drei Wochen…Deckung im Schadenfall ca 8 Milliarden Rial und eine gute Strassenkarte…
ENDLICH dürfen wir im Iran wieder frei herum-Düsen, wir freuen uns darauf!!
Heute Abend um 1630 Uhr möchten wir unseren ersten „Farsi“ – Sprachkurs geniessen, doch kurz vorher ziehen kräfige, schwarze Gewitterwolken auf und so fällt der Kurs nach knapp einer Stunde ins Wasser.
Es wird kühl und wir verziehen uns schleunigst in unsere warmen Stüblein!!
Endlich kann ich meine CH-Gulasch-Suppe doch noch auf den Tisch stellen!
UPS noch vergessen:
Der Ueberwachungs-Heli, welcher fleissig seine Runden über der Haupstadt ASHGABAT dreht, ist natürlich…..BLÜTENWEISS!!
26.09. 2017 Bajgiran – Mashad 230 Km
Der Iranische Wettergott empfängt uns in der Nacht mit einem kurzen, aber sehr heftigen Gewitter, mit stürmischen Winden, so dass ich schnell die Dachlucke schliessen muss. Walda welche kurz aufwacht, schnappt nach Luft und reisst das Seitenfenster wieder auf..UND schläft einfach weiter, das nennt man/FRAU „Teamwork“!
Bis zu unserer Abfahrt um 0800 Uhr ist das Wetter bereits wieder ordentlich freundlich und wir geniessen die karge, trockene Hügellandschaft und sinken schnell von 1500 auf 1000 Meter. Auf einem riesigen Hochplateau wurde bereits Wintergetreide angesät, erstaunlich, dass bei dieser Trockenheit überhaupt etwas Spriessen kann, der Regen von gestern scheint längst verdunstet zu sein!
Bunte farbige Hügel Stachelig aber schön
Bis in die nächste Stadt QUCHAN üben wir uns an den Strassenschilder mit den „Farsi-Nummern“ = nicht ganz einfach!!
Im Gegensatz zu „Ashgabat“ ist hier das LEBEN doch viel bescheidener, Autos, Geschäfte mit ihrem Warenangebot, wir könnten in „Maroko“ gelandet sein!
ABER es hat richtig viele Menschen in den Strassen, ein Genuss für unsere Sinne: Abgase, stinkende Hinterhöfe, Männer, Männer welche herumlungern, neben herrlichen Gewürztürmen, Fladenbrot-Bäckereien…es LEBT!!
Angepasste Kleidung Vorschrift! Handeln ist erwünscht!
ALLES wird repariert, uralte Philips Rasierapparate, ich hatte so einen in der RS..Ersatz-Motor dazu ist ebenfalls erhältlich!!
Wir versuchen einen Umweg zu fahren und verirren uns in einem kleinen Dörfchen, die Kinder halten uns wohl für ein UFO, das gerade hier landen möchte!
2 Männer rufen uns etwas zu und Laufen uns nach.. sie erklären uns, dass wir unbedingt zurück fahren müssen, sonst hätten wir einen Umweg von 240 Km zu Fahren, DAS ist uns def. zu weit!!
Herzlich laden sie uns ein, um in Ihrem Garten Gemüse und Früchte zu probieren, ABER auch dazu fehlt uns leider die Zeit!
Auf dem Rückweg passieren wir einen umgekippten LKW, (schon den 2. heute) welcher Unmengen von EIERN geladen hatte, nun sind drei Männer dabei, die noch ganzen Eier ein zu Sammeln! RIESEN-EIERTÄTSCH!!
Abseits der Hauptstrasse, bei einem grossen Landwirtschaftsbetrieb, stoppen wir für eine Kaffepause. Es dauert nicht lange, bis ein Traktor zu fährt, uns kurz ausgiebig „mustert“ und wieder zurück aufs Feld fährt. Aber schon bald gesellen sich 4 Landarbeiter zu uns und diskutieren interessiert und gucken neugierig in unsere WOMOS.
Sie freuen sich sehr über unsere Feuerzeuge!
Den GHADIR-Park finden wir leicht freuen uns, auf diesem schönen Platz mit See Sicht stehen zu dürfen.
Am Abend fahren wir mit dem Bus eine Stunde in die Stadt, um in einem feinen Restaurant den Geburtstag von AXEL zu feiern, ALLE sind zum Essen eingeladen, das typische, Iranische Essen mit Reis, Rinds & Pouletfleich, sowie eine spez. Sauce mit Kastanien etc, mundet uns vorzüglich!
Axel und die Wundertüte
Auch auf der Rückfahrt durch die Stadt, mit seinen ca 1 Mil. Einwohner, hat es viel Verkehr u immer wieder Staus, so haben wir Zeit zum *ALLES* Verdauen!
27.09. 2017 Mashad
Nach kurzer „Morgengynastik“ fährt uns der Bus zum bekannten Heiligtum, dem „Shrine von IMAM REZA“
Diese RIESIGE PILGERSTÄTTE wird jährlich von knapp 30 Mil. Moslem besucht, jetzt, ausserhalb der „Saison“ sind es täglich bescheidene 150-200 Tausend.
Jeden Morgen wird den Pilgern kostenlos ein Frühstück angeboten, Getränke während dem Tag werden ebenfalls umsonst angeboten.
Nach strengen Kontrollen und VERHÜLLUNG unserer Frauen, dürfen wir in den grossen Innenhof, dieser Platz ist ca gleich gross wie der „Parkplatz für Zweibeiner“ vor dem St. Petersdom in Rom!!
Aus vielen Lautsprecher u Leinwänden wird zum Gebet aufgerufen!
Täglich werden dreimal 7OOO Teppiche, ca 3×5 Meter ausgerollt und wieder zur Seite geräumt nach den Gebeten.
Die Prunkvollen Gebäude rundherum bringen uns zum Staunen, vor zwei Tagen hat der Monat der TRAUER angefangen und Alle Gläubigen sind fast ausnahmslos in schwarze Gewänder gehüllt!!!!
NUR unsere Frauen sind in bunten hellen Umhängen versteckt und werden vor dem Betreten der „Heiligen Hallen“ von einer „Fachfrau“ auf das richtige „Outfit“ geprüft!
Wenn das nur gut geht..INSHALLAH!
Stell Dir mal vor: Da huschen, liegen, knien, singen, beten ABERTAUSENDE von schwarzen Gestalten auf diesen Plätzen und dann kommen 20 schrill gekleidete TOURIS aus dem ABENDLAND!!
Viele Moslem-Frauen können sich das Lachen nicht verkneifen!!
Wie gesagt, dieser erste Platz mit seinen reich verzierten Gebäuden, den wunderschönen Kerkern etc ist sehr gross…….
ABER DAVON WURDEN NOCH 11 ZUSÄTZLICHE GEBAUT IM VERLAUFE VIELER JAHRHUNDERTE!!
Einer dieser 12 Plätze ist schöner wie der Andere!
Bazare und Wohnsiedlungen wurden rundherum auf gekauft, abgerissen und neue Gebäude und Plätze in den SHRINE von Imam REZA integriert!!
Biblioteken, Museen, Moscheen, Waschanlagen, alles strahlt und glänzt in unheimlichen Prunk…
Die meisten Pilger spenden grössere Geldsummen, um diese riesigen Heiligtümer zu erweitern, aber auch um die ca 22 000 Angestellten zu finanzieren, welche für Unterhalt und Logistik verantwortlich sind:
Dazu kommen Tausende von freiwilligen HELFER, welche 1-2 wöchentlich, unentgeltlich als AUFPASSER vor Tür u Tor stehen und für Zucht u Ordnung sorgen!!
Unser Guide erzählt uns mega viel über die Entstehung dieser Pilgerstätte, aber nach 4 Stunden sind wir alle PLATT!!
Nach einem kurzen Imbiss und Einkaufstripp geht es zurück zum Ghadir Park.
Nach sooo viel Gesang u Gebet suche ich meine „Erlösung“ im riesigen, bewaldeten Park, wo ich auf schönen Teerstrassen endlich wieder einmal mit Vorspann-Rad und Stöcken meine Runden drehen kann!!
Wir feiern mit Axel seinen Geburtstag bei einem feinen, Iranischen Essen, auch OHNE Alkohol sind wir bei bester Laune!!
Leichtes feines Essen Axel und die Wundertüte
28.09. 2017 Mashad – Tabas 550 Km
Wir sind erstaunt, dass es um 0630 Uhr schon soo viel Betrieb hat auf den Strassen, Tausende scheinen auf der Flucht zu sein, so „Kämpferisch“ wird gefahren!
Längst sind wir es gewohnt, dass uns die Meisten, Hupen, Winken, die Fahrer fast aus dem Beifahrer Seite heraus lehnen um dann ½ Meter vor unserer Nase krass herein zu biegen.
An der Mautstelle werden wir freundlich begrüsst, ich strecke etwas ahnungslos 50 000 Rial (= 1 €) Richtung Kabäuschen…die drei Männer diskutieren kurz und erklären dann lächelnd, dass wir gratis fahren dürfen..WELCOME..
In Südlicher Richtung fahren wir auf der recht guten Autobahn zügig voran durch karge Steinwüste, schroffe Hügel Richtung Torbat.
Hier entscheiden wir uns für die kürzere, Landstrasse und der Verkehr nimmt endlich etwas ab.
Wir durchqueren das Städtchen, es ist mächtig viel los…(TRAUERMONAT) überall sind schwarze Zelte aufgestellt, überlaute Musik plärrt aus grossen Boxen und „Schwarze Männer“ verteilen Tee!!
Uns ist der STAU gerade recht, so können wir in aller Ruhe den „Rummel“ studieren.
Von Freunden bekommen wir die Koordinaten von einer LPG, Gastankstelle, die sind doch eher rar hier!
Unser NAVI sagt STOPP..doch wir können bloss eine kleine Motorrad-Werkstatt sehen.
Durch die Hausmauer wird ein Schlauch gereicht, säuberlich abgedichtet und schon strömt das Gas in unsere Flaschen….es füllt und füllt und füllt bis es mächtig zischt und eine Gaswolke aus meinem Gastank entweicht….brrrrh.. mein Freund Peter sucht fluchtartig das Weite, während der „Gaswart“ seelenruhig den Gashahn zudreht!
„Andere Länder, andere Sitten..oder Vorschriften!!
Während der ganzen Tankaktion, Peter füllt ja auch noch, „knattern“ ca 50 junge Burschen auf ihren 125 cm3 heran.. allein, zu zweit, zu dritt, alles ist erlaubt, Alle wollen zeigen, was sie drauf haben…es geht wild und laut zu und her..Walda verteilt „GIFTS“ und alle wollen natürlich noch ein Foto schiessen!
Auf der Weiterfahrt werden wir nun von mehreren „Töfflibuben“ begleitet, in den Dörfer mit „Schikanen“ überholen sie uns, immer ausgelassen mit Johlen und Hupen Tücher schwenkend, Ausserorts sind wir schneller. Bei einem Ueberholmanöver stockt uns einmal fast der Atem, als neben uns ein „Dreierteam“ so einen Hacken schlägt, um uns am Vorbeifahren zu hindern, dass es die Jungs beinahe überschlägt.. ABER das sind wahre Akrobaten!!
Tanken ist angesagt und so steuern wir eine DIESELZAPFSÄULE AN:
Ein Tankwart winkt uns freundlich heran, aber dann dauert es doch länger, bis uns endlich einer bedient..67 Lt. Verschluckt unser WOMO.. und das kostet so richtig WENIG GELD… 10 $ kostet uns diese Aktion!
Obwohl wir schon verspätet sind, wollen wir uns die Oase mit Palmen und Reisfelder doch noch anschauen. Mit dem allerletzten Sonnenstrahl knipsen wir was die Kamera hergibt und SCHWUPS…ist die Sonne weg!
OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kuriosität: Oase mit Palmen und Reisfelder
Es ist schon nach 1800 Uhr und stockdunkel, als wir beim Motel-Stellplatz einfahren .
Kurz Wasser Tanken, Strom anschliessen und Futtern und Roadbook besprechen, dann gibt’s Feierabend….
Es war ein langer, anstrengender Tag!
29.09. 2017 Tabas – Chak – Chak 350 Km
Wir stehen mit den Hühner auf und starten 0530 Uhr, Walda, Maya u Peter wollen im Tal Agah Morteza Ali eine spektakuläre Wanderung durch einen Bergbach unternehmen.
Dabei gibt es zuerst „Kalte Füsse“ bis zu den „Warmen Thermal-Quellen“
Nach gut 2 Std. sind sie wieder zurück und wir fahren in Südwestlicher Richtung, unter stahlblauem Himmel der Wüste entgegen!
Wir durchqueren den Ort TABAS und können diverse „Feierlichkeiten“ (Trauermonat“ beobachten.
Hunderte von jungen Männern u Frauen, (ALLE IN SCHWARZ) laufen hinter grossen Trommeln her und singen lauthals…
Die Männer schlagen sich Peitschen mit Ketten über die Schulter und die linke Hand aufs Herz!!
Uns wird es etwas flau im Magen.. das sieht für uns fast wie eine Rebellion statt wie eine Prozession aus, die Stimmung erscheint uns recht aggressiv zu sein!!
Die Wüste erfreut uns immer wieder neu:
Die Bergketten treten in den Hintergrund, schwarze Steinwüste, soweit das Auge reicht.. plötzlich weisse Schimmer, als blicken wir in ein Schneefeld, weite Salzfelder begleiten uns bis zu den nächsten schroffen Felsformationen..
Bei Robat-e Posht-e Badam halten wir hinter der Moschee kurz an. Hier starben bei einem Befreiungs-Versuch von Amerikanischen Geiseln viele Soldaten und Zivilisten, daran erinnert die Gedenkstätte allerdings nicht im geringsten, die UNBESIEGBARKEIT DES ISLAM steht hier im Zentrum des Geschehens.
Gedenkstätte, Geiselbefreiung AMIS Gedenkstätte, Geiselbefreiung AMIS
Gedenkstätte, Geiselbefreiung AMIS
Div. Militärhelikopter und Zivil Flugzeuge stehen noch immer in der Wüste, als wäre das Drama erst gestern passiert!!
Unserer Strasse entlang stehen zahlreiche Karawansereien und zeugen vom reichen Warenhandel auf der Seidenstrasse!
Wir versuchen uns die grausame „Schinderei“ von Mensch & Tier vor zu stellen , während wir die Kavir-Wüste auf guter Strasse durch Rollen!
Schon früh um 1500 Uhr nähern wir uns dem heutigen Stellplatz bei Chak Chak. Die Anfahrt durch imposante Felsenlandschaft gefällt uns extrem gut.
Der Feuertempel klebt mit einigen kleinen Gebäuden wie Schwalbennester an den Felsen in der Abendsonne.
Schnell sattle ich meinen Swiss –Trac und fahre die steilen, geteerten Serpentinen hinauf, bis mich die Treppenstufen stoppen.
Von hier geniesse ich die wunderschöne Abendkulisse!!
Holger ist heute wieder in seinem „Element“ und liest IRANISCHE MÄRCHEN VOR…
ZUM EINSCHLAFEN schön!!!
30.09. 2017 Chak Chak – Yazd 120 Km
Besuch im Feuertempel, Lorenz singt beindruckend! Besuch im Feuertempel Besuch im Feuertempel
Unsere Gruppe kämpft sich heute Morgen hinauf zum Feuertempel und sie erfahren viel über die Entstehung dieses heiligen Tempelberges.
Die Zoroastrians (od. so ähnlich) weihen diesen Ort seit dem 16. Jahrh. Und die rund 50 000 Tausend Gläubigen, welche noch im Iran leben, treffen sich jeweils im Juni hier zum Feiern!
Alternativ können wir eine unbefestigte Kiesstrasse fahren und freuen uns auf die 20 Km Holperpiste durch das markante Gebirge!
Weiter geht es durch die KAVIR-Wüste, die unzähligen Warnschilder „Achtung Tromedar“ täuschen, wir sehen all die Tage kein einziges „Wüstenschiff“!!
Dafür sehen wir unzählige Abbauhalden, wo Bergschätze aller Gattung abgeführt werden!
Auch in der Wüste kann es gefährlich werden! Salzwüste, weiss wie Schnee/caption]
Wir erblicken ein riesiges Areal mit Tanklager etc, wissen nicht was das sein könnte und fahren spontan den Berg hinauf…dort ist aber alles abgeriegelt und unser Rätsel löst sich nicht auf.
Weiter unten stoppen wir für einen Kaffee!!
Es dauert nicht lange, bis ein Securitas-Mann auf seinem Motorrad angebraust kommt und uns ausfragt, warum wir uns hier herumtreiben!!
Hier wird der Rohstoff für „Aluminium“ abgebaut verrät uns der Wachmann.
Es leuchten immer wieder grosse weisse „Marmor Steinbrüche“ aus den Felsen und so steuern wir auf breiter Kiesstrasse hinauf , wir wollen es genauer wissen…
ABER ein Arbeiter jagt uns kurz angebunden vom ACKER und wir brausen wieder zurück auf die Hauptstrasse, eine riiiiiiiesige Staubfahne hinter uns herziehend!
Die Vororte von Yazd sind schmutzig und trostlos, alles ist geschlossen, wegen den Feiertagen!
Unser „Navi“ ist heute nicht gut „DRAUF“ und schickt uns zweimal in die Pampas, aber heute haben wir ja viel Zeit!!
Unser Hotel-Caravan Stellplatz ist ganz angenehm, aber bei 36 Grad könnten wir einen Baum gut gebrauchen!!
Um 1600 Uhr besteigen wir den klapprigen Bus für die Stadtbesichtigung. 5-6 Passagiere haben loker Platz
Walda klagt schon den ganzen Tag über Magenschmerzen und bleibt lieber zu Hause.
Einige unserer Gruppe kraxeln schnell auf den markanten Felsen, auf dem bis vor ca 40 Jahren die Leichen aufgebahrt wurden um alsdann von den Geiern verzehrt zu werden….heute sind die armen GEIER brotlos!! Ich finde das TIERQÄULEREI!!
Geierfelsen vor der Stadt Geierfelsen vor der Stadt
Nun geht’s aber ab in die Altstadt, wo überall laute Feierlichkeiten für das Ashura – Fest im Gang sind…
Abendstimmung in Yazd Abendstimmung in Yazd
Mofas u Autos drängeln auch durch die kleinsten Gässchen und verpesten die ganze Stadt, so ist der Stadtbummel nicht gerade umwerfend!
Es ist noch ein Nachtessen vor gesehen im SILK ROAD RESTAURANT, ABER die Stufen sind soo hoch und gefährlich, dass ich doch lieber ein Taxi rufe und zurück fahre….
WAS heisst FAHREN.. die ganze Stadt ist hoffnungslos verstopft.. stell Dir vor Du schlägst mit einem Knüppel auf ein Hornissen Nest… dann geht blitzartig die POST ab und Du wirst gnadenlos gejagt..
Genau so geht es zu u her auf dem Heimweg, Fussgänger, Töfflifahrer, rücksichslose Autopiloten, alle haben es sehr eilig!
Etwas ausserhalb der Innenstadt, fliegen wir unserem Stellplatz zu, locker werden die „giftigen Humps“ mit 80 Km übersprungen. Diese Geisterfahrt kostet mich fast ein Vermögen..
150 000 Rial.. das sind ca 3 $
Auf keiner Achterbahn kriegt MAN so viel für sein Geld!!
Walda hat immer noch Schmerzen und tippt auf die Gallenblase, hoffentlich beruhigt sich das bald wieder, zum Nachtessen kriegt sie heute bloss Kamillentee und Kapseln von NOVARTIS!¨
01.10. 2017 Yazd – Kerman 380 Km
Menschenleer sind Strassen und Quartiere, das Ashura-Fest hinterlässt seine Spuren. Gut für uns, so sind wir schnell aus der Stadt und fahren in Südöstlicher Richtung, Kerman entgegen!
Heute bewältigen wir eine reine FAHRETAPPE, ohne grosse „ABENTEUER“.
Wenn inmitten der kargen Wüste ein Dorf auftaucht, ist es meist menschenleer, schmutzig, verwahrlost..schaade!
Einen Hingucker gabs aber allemal:
Pistazienfelder so gross wie der Aargau Schäbige Unterkünfte für Beobachtungs-Posten in den Feldern
Wir halten bei einem kilometer langen Pistazienfeld an, die Frauen verschwinden zwischen den Pistazien-Sträucher/Bäumchen und begutachten die Früchte!
Es dauert drei Minuten und ein bärtiger Wachposten…(OK, fast ALLE haben einen schwarzen Bart) kommt auf seinem Motorrad angebraust!!
Freundlich wie fast alle Iraner erklärt er den „Mädels“ (Walda ohne Kopftuch) den Anbau der Pistazien…(auf Farsi natürlich) das heisst, wir wissen jetzt gleich viel wie vorher, haben aber immerhin eine Handvoll Pistazienkerne bekommen..merci!
Die Strassen sind meist in gutem Zustand und so drücken wir wieder einmal auf die „Tube“!
Obwohl die „Beschilderung“ eigentlich 60 Kmh vorschlägt, lasse ich den Tempomat bei 111 Kmh stehen und unterschätze eine Brückenüberführung komplett:
Wir „FLIEGEN“ über die Brückenkante, (nur Skispringen ist schöner)
aber die Landung ist hart und laut, so dass Walda, (welche grad ein Nickerchen macht) im WOMO STEHT!!
Ihr Kommentar….folgt später!
So stehen wir am frühen Nachmittag vor dem Hotel Kerman Tourism Hotel in der prallen Sonne bei 36 Grad.
Peter hilft mir bei einer kleinen Reparatur an der Sonnenstore, bei Werner „lödelet“ die Beifahrer Türe, ebenso bei Alfons.
So habe ich heute „Grossverbrauch“ an „Schraubensicherungsmittel“, die unzähligen Vibrationen fordern ihren Tribut!!
UPS… in 30 TAGEN stehen wir in BATUMI an der Türkischen Grenze und unser „tolles Reislein“ mit der Gruppe wird hier beendet!!
Ein ECHT komisches Gefühl überfällt uns…wir sind doch erst gestartet!!!
WIR sind eine SUPERTOLLE REISEGRUPPE 19 WOMOS, ABER nur selten im KONVOI UNTERWEGS
02.10. 2017 Kerman
Wunderbar abgekühlt starten wir mit dem Bus Richtung Stadt und fahren zuerst zu einem Bäderhaus des Kahns, geplant war ein Halt von 10 Min. ABER es wurden wieder „heisse – Fragen an unseren Guide gestellt, so dass es länger dauerte, ich durfte sooo lange im Bus an der Sonne braten…!
Heute haben wir ein „DREAM TEAM“ von einem Fahrlehrer u seinem Lehrling am Steuer, der Meister stinkt wie ein Kameltreiber, welcher gerade die Sahara durchquert hat…UND sitzt direkt neben mir, sogar ab u zu über mir, wenn er an der Lüftung herumschraubte…brrrh meine Geschmacksnerven „hyperventilieren“!
Der Lehrling geniesst vermutlich seine 2. Fahrstunde, fährt schon recht drauf los, obwohl er noch nicht genau weiss, wo sein Gefährt vorne anfängt u hinten aufhört. So hängt sich denn der Chef aus der Vordertüre und dirigiert lauthals drauflos.
Verkehrsberuhigung „Humps“ schätzt er nicht besonders und überfährt im Laufe des Tages bestimmt 10 davon in voller Fahrt, was dem „Meister“ jeweils ein tiefes Grunzen entlockt und uns aus den Sitzen hebt!
Herrlicher Bazar, für Einheimische Herrlicher Bazar, für Einheimische Herrlicher Bazar, für Einheimische/caption]
Der Bazar ist riesig, angenehm kühl…(wir haben Aussentemperatur von 26 Grad), keine Touris und zur Freude unserer FRAUEN ein herrliches Angebot an Kleider, Schuhen, Stoffen, Kopftücher Millionenfach, herrlich, den seit wir im Iran eingereist sind, ist die Garderobe bei den weiblichen Reiseteilnehmer das Gesprächsthema Nr. 1.
Das braucht Zeit und bringt den Zeitplan in Bedrängnis..so dass der Besuch im Teehaus etwas gekürzt werden muss.
Auf dem anschliessenden Gemüsemarkt kaufen wir noch feines frisches Gemüse ein…
ABER sonst, das muss auch gesagt werden, ist der Bazarbesuch für uns Männer nicht der Brüller..Kein Bauhaus od Jumbo, keine hübschen Frauen..alle huschen in schwarzen Gewänder an uns vorbei.
[caption id="attachment_1412" align="aligncenter" width="660"] Nichts für schwache Nerven „Nachts“
In der BIBEL steht schon geschrieben;
Sie trugen seltsame Gewänder UND irrten planlos umher!!
Die nächsten Tage haben wir wenig Infrastruktur und so kaufen wir im Supermarkt ein, was noch fehlt.
Lebendig…zu Hause angekommen präpaiere ich einen meisterhaften „Walti-Gemischt Salat“ für 6 Personen..natürlich wurde DER sehr gerühmt, ist doch keine Frage!¨
Wir nähern uns dem „Persischen Golf“ was beim heutigen Meeting diskutiert wird. Wir werden dort vermutlich noch einmal tüchtig heiss kriegen und hohe Luftfeuchtigkeit „ertragen“ müssen!!
03.10. 2017 Kerman – Vor Bandar – Abbas 480 Km
Die ersten ca 100 Km unserer heutigen Fahrstrecke sind facettenreich, Plastikflaschen OHNE ENDE,, Pistazien Plantagen, fast OHNE ENDE, schwarze Wüste, (meist irgendwie umgegraben) wir bekommen den faden Eindruck, dass , vor allem vor den Dörfer/Städten, grosse Wüstenabschnitte nur noch als Abfall-Deponie oder neues Bauland nützlich ist..
Bandar Abbas ist der grösste u wichtigste Hafen Irans, von hier werden riesige Mengen an Erdöl und Gas verschifft.
Waren im Nördlichen /Östlichen Teil Irans uralte Mercedes (Normallenker) auf den Strassen dominierend, so sind hier auf den sehr wichtigen Verbindungen zum PERSISCHEN GOLF unzählige neuere Scania Sattelauflieger unterwegs.
Es werden vorwiegend Stahl u Kupfer transportiert sowie natürlich Oel/Gas und Kohle!!
Waren wir durch die Wüste Kavir oft fast allein unterwegs, so herrscht hier sehr starker LKW-Verkehr.
Lange „Elefanten-Rennen“ sind leider normal und blockieren unsere Fahrt immer wieder.. vor allem AM BERG sind die stark überladenen „Stahltransporter“ im Schneckentempo unterwegs!
Vier Zugfahrzeuge ziehen den TatselwurmA 24 Achsen tragen diesen „Zylinder“
Wir überqueren 2 Pässe von über 2500 m.ü.M die Gesteinsformationen leuchten in allen Farben, wunderschön, dazwischen tauchen öfters grüne Oasen mit grossen Dattelpalm Plantagen auf, herrlich für unsere Augen.
Schattige Palmen, oben grün, unter voller Müll!! Datteln in allen Variationen käuflich!
Nach Kerman..1700 m.ü.M und der Passhöhe 2500 m geht es nun stetig Bergab, das Thermometer allerdings schiesst regelrecht in die Höhe, Maximalwert —42.5 Grad werden angezeigt, bbbrh… die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 60-70 Prozent…“Waschküchen-Klima“ wir sind mega froh um die Klimaanlage im Sprinter!!
In Genu stehen wir auf einem riesigen Parkplatz einer etwas verweisten Freizeit-Park Anlage..
Wir getrauen uns kaum aus zu steigen.. müssen es ja trotzdem TUN und sind auf der Stelle „Pätschnass“,, das kann ja heiter werden!!
Zum Nachtessen kreiere ich wieder einmal ein GULASCH…nur merke ich etwas spät, dass wir weder Bratensauce noch Wein haben..(IRAN lässt grüssen)!!
Uschi u Bruno gesellen sich zu uns und wir geniessen den herrlichen, heissen Abend.. und das trotz allem feine Nachtessen!!
Wir messen um 2300 Uhr noch satte 36 Grad draussen, im Innern unseres WOMO will es nur zaghaft abkühlen und so legen wir uns nach Mitternacht auf die heissen Matrazen..Schlafen, ja denkste!!
Rund um unsere WOMOS schleichen über 10 Katzen und einige Hunde umher und miauen und
Bellen die ganze Nacht!!!
Meinen SCHLAF kann ich in Minuten zählen!!
04.10.2017 Genu – Dezhgan 170 Km
Heute gehen wir den Tag gemütlich an, sind doch nur wenige Km zu bewältigen, auch wieder einmal schön!!
Der Verkehr nimmt gewaltig zu und das erfordert doch einiges an Aufmerksamkeit!
Landschaftlich gibt es nichts Neues im „Süden“ und auf guten Strassen umfahren wir schon bald die Hafenstadt Bandar Abbas..
Es ist eine unerträgliche Mischung aus Staub, Abfall, LKW-Friedhof, Beizen, Reparatur Werkstätten, etc…wir würden hier nie freiwillig anhalten…
Diesel Tanken hat beim 3. Anlauf auch geklappt, Preis wie immer 12 Rp pro Liter….wir bezahlen immer das Doppelte des Normalpreises von 300 Rial.. 6 Rp
Kurz nach dem Mittag klettert das Quecksilber wieder über 39 Grad, ABER als wir dem „PERSICHEN GOLF „ entlang Gondeln, weht doch ein schwaches Meeres Lüftchen .
Auf einem „TRAUMHAFTEN PLATZ“ stehen nun alle in Reih u Glied …
Eine Affenhitze, sag ich Dir! Wir haben DICH zum fressen gern!
WAU..WIR SIND AM PERSISCHEN GOLF ANGEKOMMEN, nach 143 Tagen stehen wir am türkisblauen herrlich warmen Meer.. 34 Grad!!
Nur übel, dass ich keinen Zugang zum Strand finden kann, obwohl ich mit dem Swiss Trac über 2 Stunden danach gesucht und fast 8 Km herum gefahren bin!!!
Soo muss ich einmal mehr auf ein herrliches Bad verzichten!
Um 1800 Uhr, es ist schon Dunkel, bei herrlichem (fast-Vollmond) serviert uns das Seabridge-Team einen herrlich, leckeren Fisch (Moräne), alle bringen einen Salat dazu, „mein Kartoffelsalat“ übertrifft natürlich alle bei Weitem….ha, ha, smile, (meine Meinung)
Wir pumpen unser Luft Bett auf und machen es uns direkt über dem Meer gemütlich..auch ohne Duvet werden wir bestimmt nicht frieren!!
Direkt am Strand Herrliche Abendstimmung
05.10. 2017 Dezhgan – Mogdan 240 Km
Walda hat die „FAKIR-Prüfung“ bestanden und die ganze Nacht im Sand geschlafen (rel. Hart) , auch ich habe, der Wärme entsprechend gut „gepfuuust“ und das Luftbett hat sich bestens bewährt!
Es war eine „TRAUMHAFTE NACHT“ mit Sternenzelt und fast Vollmond und das direkt neben dem glitzernden Meer, einer leichten Brise bei mind. 28 Grad!!!
Die Flut kommt langsam und die Gischt verpasst uns um cm!
DAS SIND UNBEZAHLBARE FERIEN AM MEER….IM OKTOBER !!
Jetzt geht’s aber weiter auf gutem Asphalt Richtung Bandar Chack, wir besichtigen noch schnell einen „GUGELHOPF“ DAS sind die Wasserspeicher, welche wir überall schon von weitem gesehen haben…der Müll rundherum ärgert uns einmal mehr!!
Von weitem haben wir eine Schiffswerft entdeckt, wo Holzboote in Bearbeitung sind. Die Wache lässt uns herein, verbietet uns Walda aber das Fotographieren!!
An alten, bis Uuuralten Holzbooten werden kleine, bis ganz grosse Renovationen durch geführt!
Neue Unterwasser Anstriche, ganze Oberdecks mit Steuerkabine werden in Handarbeit mit der Bandsäge und wenig maschineller Unterstützung angefertigt! Zwischen die einzelnen Holzbohlen wird minutiös Hanfschnüre mit dem Meisel eingeklopft, diese Arbeit allein dauert viele Tage!!
Auf einem separaten Gelände werden auf einer sehr grossen Bandsäge TEAK – Baumstämme geschnitten, wir schätzen den Balken auf ca 90 x 40 cm.. ein Riesending, wir vermuten, dass dieser Balken in der Mitte des Schiffes der Längsstabilitation dient!!
Wir fragen einen älteren Herrn, welcher mit seiner schneeweissen „Kluft“ extrem aus dem Gewirr aus Baumstämmen/Bretter und Sägemehl sticht, woher das Holz kommt..
Aus Singapur wird das TEAK-Holz importiert, wo es gefällt wurde, interessiert hier bestimmt niemand!!
Nebenan steht ein fast fertig gebautes Fischerboot, verwaist.. ev. Ist dem Auftraggeber das Geld ausgegangen….keine Ahnung!
Auf diesem weitläufigen Gelände könnten wir noch lange herum schlendern und den dunkelhäutigen Menschen beim Arbeiten Zuschauen….Arbeits-Technik und Unfallverhütung sind hier Fremdwörter, ob auf 7-8 Meter Höhe, beim Schleifen, Schneiden mit der „STUMPFEN“ Motorsäge, fast alle sind bloss mit Strand-Latschen unterwegs…unsere SUVA-Unfallversicherung , würde bestimmt einen 1000 – Seitigen Rapport schreiben….oder die Werft gleich schliessen lassen!!
Jetzt aber schnell auf zum Fischmarkt, wir möchten frischen Fisch einkaufen für heute Abend…ABER die Halle, Sauberkeit und Fisch Angebot überzeugen uns gar nicht, so dass wir uns schnell vom ACKER machen. Wir drehen noch schnell eine Runde dem Meer entlang, in der Hoffnung , einen Verkaufsstand zu finden.
Das sieht ein LKW – Fahrer und da er uns helfen will, hält er auf der Strasse 2 Rollerfahrer an und fragt nach Fisch….nix zu machen, wissen die, heute durfte nicht gefischt werden???
Peter hat gestern noch extra einen Iranischen Guide wegen der Strasse gefragt, weil im Roadbook stand, Strasse für WOMO mit langem Ueberhang nicht befahrbar!!!
Antwort war: Gut befahrbar, wegen grösseren Arbeiten im letzten Jahr.
So entscheiden wir uns für die interessante Küstenstrasse….nach ca 20 Km geht’s dann aber tüchtig zur SACHE:
Alle paar hundert Meter werden 150 cm hohe Rohre verlegt, damit das Regenwasser unter der Strasse durch geführt werden kann.
Neben der Strasse wurde mit dem Pneulader einfach ein neuer WEG durch die Bachbette geschaufelt, mit happigen Gefälle, rauf wie runter!!
ZIG-Male knirscht und kratzt es unter meiner Kiste gewaltig, obwohl ich versuche möglichst schräg die Talsohle zu durch queren.
Walda und Peter haben viel zu TUN!
Der Holperweg zieht eine weite Schleife in das Gebirge…da traue ich meinen Augen kaum…ein Fuchs..NEIN viel zu gross, zu braun/grau..ein Wolf?? Natürlich ist er unterdessen schon lange verschwunden..aber ich beobachte das Gelände und vermute den einzigen Weg, den der Wolf laufen kann..
Walda stresst wie verrückt mit dem Fotoknips-Apparat und kann drei Fotos schiessen, bevor er lautlos hinter Felsbrocken verschwindet..
UFFF.. dreimal durchatmen.. wir haben einen WOLF im IRAN beobachten können..in freier Wildbahn, direkt am Meer..!!
Wir fahren bloss 200 Meter weiter und sehen etwas komisches im seichten Wasser hocken..wir rätseln noch immer, als der Seeadler aus dem 34 Grad warmen Wasser hüpft und patschnass davon fliegt.
Seeadler beim Baden gestört Zum Trocknen aufgehängt!
Der Kerl fliegt nun ca 3 Km vor uns her und setzt sich immer wieder auf Elektro-Kandalaber um sein Gefieder zu trocknen!
An einer Gabelung suche ich einen Weg, da winkt uns eine Frau in Richtung eines Dörfchens, das wir nun auf PW-breitem Weg durch Holpern, verwunderte Kinder und Frauen, mit Afrikanischem Aussehen bleiben stehen und mustern uns argwöhnisch!
Dunkelbraun, fast schwarz ist ihre Hautfarbe und es kommen uns Frauen entgegen, mitschweren Lasten auf dem Kopf, notabene mit hoch erhobenen Hauptes!
Obwohl wir uns pausenlos durch diese Piste Kämpfen, brauchen wir für die ca 60 Km unheimlich viel Zeit.
Vom letzten Abschnitt, wieder auf Aspalt, sehen wir nichts mehr, die Dunkelheit hat uns überholt!
Freunde senden schon SMS und fragen nach unserem Aufenthalt!!!!
Ja, es wird 1830 Uhr, bis wir auf dem Platz stehen.
Monika serviert uns freundlicherweise Fisch und Salate, welche vom heutigen Grillabend übrig sind, Herzlichen Dank, zum KOCHEN hätten wir bestimmt keine Lust mehr !!
Walda und Maya sind schon bald darauf unterwegs zum nahen Meer und waschen den Schweiss vom heutigen Tag ab im „warmen Wasser“ ….immer noch 34 Grad!!
Ich will einen Versuch unternehmen bei Tageslicht und wir stellen den Weckdienst auf 0600 Uhr…
Heute ist nun Vollmond, (keine genauere Beschreibung möglich)
Einfach nur MÄRCHENHAFT SCHÖN!!!
Walda schläft heute auf meinem Lift..(mit Luftbett) und ich versuche mein Glück im Bett mit Ventilator….es ist jetzt bald 2300 Uhr und das Thermometer sank erst auf „angenehme“
32.5 Grad!!
06.10. 2017 Moghdan – Shiraz 480 Km
In westlicher Richtung fahren wir weiter dem Meer entlang, es ist 0800 Uhr und wir schwitzen bei 34 Grad, das kann ja heiter werden!
Vor Bandar Taheri fahren wir ca 50 – 60 Km an Oel-Rafinerien vorbei..ein unsägliches Gewirr von Millionen von Rohren dient hier für das Aufbereiten des SCHWARZEN GOLDES SOWIE DES ERDGAS!!
Eine Kilometerlange „Rohrschlange“ Keine Olympische Flamme
Es müssen über 100 hohe Kamine sein, wo das anfallende Gas abgefackelt wird..10-15 M hohe Flammen schiessen mit schwarzem Rauch zum Himmel, die Luft könnte man abstechen und es stinkt fürchterlich!! (Wie kann man hier LEBEN u ARBEITEN??)
Von weitem sehen wir riesige Verladestationen, wo das Oel/Gas in grosse Tanker gepumpt wird!
Wir versuchen das GANZE zu Begreifen u Verstehen und müssen uns eingestehen, dass wir auf unserer „Traumreise“ schon so manchen Liter Dieselöl verbrannt haben.
Wir fühlen uns MITSCHULDIG an solchen monströsen Anlagen!!
Nun biegen wir rechts ab und fahren in nördlicher Richtung über unzählige Gebirgszüge (2500 M) u Täler SHIRA entgegen.
Auch auf dieser guten Strasse hat es brutale Löcher und Absätze, so dass ich ständig „auf Draht“ bin!
In den Dörfer wimmelt es von fast unsichtbaren „Humps“..genau, einen habe ich übersehen und wir hatten „Flugwetter“!
Wir staunen immer wieder, wie viele Oasen grün u bepflanzt sind, dank Bewässerungssystemen wird z.T. sogar REIS angepflanzt!!
Schon weit ausserhalb der Stadt Shiraz fahren wir entlang einer Kilometer langen „METZGEREI“!!
TAUSENDE von Schafen u Ziegen stehen in Gehegen in der Warteschlange und sehen zu, wie ihren Artgenossen gerade das FELL über die Ohren gezogen wird! Ja, natürlich hat es auch jegliches Federvieh, die wohl bald gerupft werden!
Es ist Freitag und es herrscht ein Riesen Andrang um Fleisch zu Kaufen!!
Noch etwas benommen von dieser „MASSENSCHLÄCHTEREI“ fahren wir durch die grüne Stadt und treffen…(einmal mehr als LETZTE) auf dem Stellplatz ein.
DAS heisst aber auch, wir können übermorgen beizeiten Wegfahren!!
WALDA ist nun nicht mehr zu bremsen:
Nach vielen „heissen“ Tagen und literweise Schwitzen und verdunsten, lüftet sie unsere gesammte Bettwäsche und bringt ALLES zum Waschservice, welch ein Luxus!
Es ist herrlich kühl, als wir unseren „Hörnlisalat“ verdrücken und jedem, der gerade vorbei geht, noch eine Schale davon mitgeben….
WEIL, ich war gerade im „SCHNIPSELEIFER“ und so wurde die grösste Schüssel randvoll!!
Anschliessend diskutieren wir wieder über unsere Heimfahrt durch die Türkei, ev. fahren Maya u Peter doch mit uns ein Stück Richtung Istanbul!
Ein kühles, wohlriechendes Bett wartet auf uns,,WUNDERBAR!!
In Gedanken versunken liege ich in der „Haya“ und möchte, nach 145 Tagen, unserer wunderschönen/interessanten Reise, ALLEN, die uns geholfen haben, dass dieser TRAUM wahr werden durfte..
VON GANZEM HERZEN *“D A N K E“* SAGEN !!!
SCHÖN, DASS ES EUCH GIBT!!
07.10.2017 Shiraz
Auf dem gleichen Platz, steht neben uns ein „HOTELBUS“, darin können ca 20 Personen gleichzeitig Reisen, Kochen, Schlafen etc. Diese Gruppe ist rund 32 Tage unterwegs ab München und bereist den IRAN während 20 Tage, jedoch OHNE bis zum Golf v Persien zu Fahren!
Der Bus für unsere Stadtbesichtigung erscheint pünktlich und fährt ohne mich los, ich muss meine Schulter etwas schonen und mache Büro!
Walda erzählt:
Shiraz ist die Heimatstadt ALLER Persischen Könige.
Hohe Bedeutung hat die Med. Forschnung, vor allem die Leber Transplationen sind hier im Iran, aber auch im Nahen Osten gross gefragt…(komisch..OHNE Alkohol)!
Männer dürfen auch LEBERN von Frauen inplantieren lassen!
Im Frühling blühen in der ganzen Stadt tausende von „Bitteren Orangen Bäumen“ und verströmen einen herrlichen, frischen Duft!
Aus den Blüten wird Extrakt hergestellt, mit wunderbarem, Orientalischen Duft.
Der bekannte und auch heute noch überaus geschätzte Dichter
Hafez, lebte im 14 Jhd. in Shiraz, seine Gedichte werden gerne am Jahreswechsel im Familienkreis reziziert.
Seine Grabstätte wird auch heute von vielen Verehrern besucht.
Ein besonderes Juwel ist der ERAM Botanical Garden, entworfen und angelegt im 1037 – 1193 AC (nach Christus) !
Eram Garden Blütenpracht im ERAM Blütenpracht im ERAM
Shiraz hat natürlich einen BAZAR zum endlos herumstöber
Kühler Bazar im Stadtzentrum Kühler Bazar im Stadtzentrum Dachreparatur im „Chischtli“
Am Späten Nachmittag wird in gemeinsamer Arbeit, das Dach von Peter’s Chischtli ausgebaut, neu abgedichtet und wieder Eingebaut!!
08.10. 2017 Shiraz – Persepolis – Passargad 150 Km
08.10. 2017 Shiraz – Persopolis – Pasargad 150 Km
Einige Reiseteilnehmer benötigen dringend GAS / LPG und dafür wird von der Reiseleitung eine Tankmöglichkeit angeboten, Abfahrt um 0800 Uhr, für die Anderen ist Treffpunkt „Persepolis“ um 1000 Uhr.
Shiraz ist am Morgen sehr „LEBENDIG“, was den Verkehr anbelangt, deshalb, starten wir auch kurz nach 0800 Uhr.
Die Fahrweise der Iraner ist sehr (Körper/Blech betont) Hupen u Würgen wo für uns überhaupt kein Sinn oder Vorteil aus zu machen sind, es wird immer u überall um „CM“ gekämpft!!
Ein paar Km später sitzen die gleichen DRIVER „Lammfromm“ vor der nächsten Raststätte!
Tausch: Feuerzeuge gegen Tomaten Gemüse & Früchte in Hülle u Fülle am Strassenrand
Die Gastankstelle war scheinbar höchst interessant, da keinerlei Adapter auf den Iranischen Schlauch passen wollten, also wurden mit dem „Wagenheber zwei Gasflaschen, Kopf an Kopf zusammen gedrückt und versucht, Gas um zu Füllen, das wollte nicht Klappen!
Die 9 „GAS-Fahrzeuge“ trafen denn auch erst um 1100 Uhr bei uns ein!
Die Sonne brannte schon lange bei über 30 Grad auf unsere „Mützen“, kein Schatten in Sicht und die Stimmung schon leicht gereizt!
„ORGANISATION IST DAS HALBE LEBEN!!
UEBRIGENS, der Platzwart witterte das „Geschäft“ seines Lebens und kassierte von uns allen 150 000 Rial..(genau, OHNE Beleg) den wollte er partout nicht rausrücken, so kam es, dass einer der Guide, sagte: No Paper…no Money und dem verdutzten Platzwart das Geld wieder aus der Hand riss!¨
Ich spanne mein Zugpferdchen an und stehe gleich beim ersten Drehkreuz an.. super!
Mit Ach u Krach schlüpfe ich durch ein Loch im Zaun.. na ja, ich bin ja nicht der Dünnste und stehe schon bald an der Kasse vor einer hohen Stufe, das kann heute ja heiter werden!
Mein Freund Peter saust schon längst im Garten umher und hat eine Steilrampe entdeckt, die erklimme ich mit dem Swiss Trac mühlos!
Wir beginnen die Exkursion in die „VERGANGENHEIT“ und bewundern, was vor 2500 Jahren von MENSCHENHAND erschaffen wurde!
Palaststadt Palaststadt
DIE PALASTSTADT, EINST HAUPTSTADT VON PERSEPOLIS ist ein gigantisches Bauwerk am Fusse einer ca 600 m hohen Gebirgskette.
Unsere Gruppe besteigt die über 100 Stufen um auf die erste Plattform zu gelangen..
Natürlich machen wir einen Kilometer langen Abstecher und gelangen durch den „Lieferanteneingang“ ebenfalls zum Haupteingang, dazwischen überwinde ich aber einige hohe Stufen von 30 cm, dabei habe ich immer etwas Sorge um meine Vorderräder am Rolli, denn ich brauche genügend SCHWUNG um da überhaupt hoch zu kommen.
Es hat hier sogar Touristen aus China, welche natürlich überall über die Abschrankungen klettern, um zu Fotografieren, DAS nervt unseren Iranischen Guide zünftig!!
Wir machen uns jetzt einen Spass daraus und ich hupe mit meinem „Tütüt“ vor den Schlitzaugen, unser Guide winkt sie grimmig blickend herunter, das funktioniert wunderbar!
Wir wandern nun gut 3 Std. in brütender Hitze durch diese eindrückliche „Anlage“ , welche weit in die „Vorislamische Zeit“ zurück geht :
Neben den gigantischen Säulen, welche die Holzdächer getragen haben gibt es viele gut erhaltene Szenen, welche in den harten Kalkstein gemeisselt wurden. Unser Guide Sirus erklärt uns z.B. Geschenks übergaben an den Herrscher, Geissen, Kamele, ja sogar Löwenbabys, Goldverzierte Schwerter etc.
Das Persische Reich umfasste zur Blütezeit 28 Länder, die Fürsten welche diese verwalteten, wurden regelmässig einberufen und erschienen natürlich nicht OHNE Geschenke, um das Wohlwollen des „Herrschers“ nicht zu trüben!
Wunderschöne Wandmalereien zeugen noch heute vom Prunk dieser Palaststadt!
Beeindruckt hat mich auch das POST / MELDESYSTEM der damligen Zeit!
Um immer auf dem Laufenden zu sein, was in all den Ländereien gerade geschieht, waren Meldereiter unterwegs, welche wichtige Botschaften im Galopp über 30 – 40 Km transportierten, Wachtposten, welche den Reiter schon von weitem erspähten, sattelten sofort ein frisches Pferd, richteten Speise und Getränk und ohne grosse Worte, preschte der Reiter weiter. So war es möglich, innerhalb von nur 5 Tagen Meldungen aus allen Richtungen aus zu Tauschen!
Nach drei Stunden, glühen unsere Köpfe von all den vielen Namen und Zahlen, welche Sirus uns „eingepaukt“ hat und natürlich von der strahlenden Sonne!!
Statt den weiten Umweg zu Fahren, rattere ich nun rund 150 Stufen hinunter, Peter sichert hinten um einen Sturzflug zu vermeiden.
Chinesen, Deutsche, Italienische Touris sind beeindruckt, was so ein Swiss Trac leistet!!
Felsengräber Felsengräber
Unsere Zeitreise geht noch weiter, wir besuchen noch schnell eine Galerie von vier Felsgräber, von den Königen Darius, 522 – 485 v Chr. / Xerxes / Artaxerxes/ und Darius ll 425 – 405 v Chr.
Riesige, in den Kalkstein gehauene Monumente!
09.10. 2017 Pasargad – Isfahan 350 Km
Es ist beeindruckend, mit welcher Genauigkeit die Tonnenschweren Kalksteine aufgeschichtet sind (Erdbebensicher) auf einem Steinfundament!
Von weit her, ca 60 Km, mussten die schweren Brocken mit Flössen auf dem heute trockenen Fluss und zu Land her geschleppt werden!
Die einzelnen Steine wurden seitlich mit Eisenklammern verbunden, die Löcher wurden mit Blei ausgegossen!
Die Paläste von Pasargad wurden von König Kyros von 559 – 525 vor Chr. erbaut, davon sind heute nur noch wenige Monumentaltore zu sehen.
ABER Pasargad ist Ausgangsort für das PERSISCHE WELTREICH!!
König Kyros war ein beliebter, umsichtiger Herrscher, der z.B. die ERSTEN MENSCHENRECHTE, auf Tontafeln niederschrieb!
Juden, Araber, Afrikaner etc, durften nicht wegen ihrer Herkunft oder Relegion von den Soldaten Kyros angehalten werden, alle hatten die gleichen Rechte….wenn das bloss heute noch so wäre im IRAN!!
Auf guter, sehr stark befahrener Schnellstrasse gehts weiter Richtung Isfahan. Die Strasse ist über grosse Distanzen, schnurgerade, die breite Talsohle ist links u rechts eingeschlossen von Gebirgsketten.
Wir überqueren einen 2200 hohen Pass sogleich wieder in eine grüne Oase hinab zu stechen!
Auch heute gibt es eine kleine Pause, abseits der Hauptachse!
IZADKHAST ist unser nächstes Ziel!
Eine Stadt, welche im 14 Jahrhundert erbaut wurde, heute ist aber der Stadtkern verlassen. Die Lehmbauten sind z.T. noch recht gut erhalten, wenn man bedenkt, dass die Bewohner vor ca 250 Jahren ihre Häuser verlassen haben.
Verlassene Stadt Izadkhast Verlassene Stadt Izadkhast
Gegen 1700 Uhr wühlen wir uns in die grüne Stadt Isfahan. Auf einer Höhe von ca 1500 m.ü.M.¨in einer Fluss-Oase gelegen, werden wir mit 25 Grad empfangen, trotz den üppigen Grünanlagen u Parks, langen Baumalleen, ist die Luft voller Abgase u Rauch!
Das moderne Isfahan ist eine Universiäts Stadt, hat eigenen Flughafen und div. Industrieanlagen:
Stahl / Oel / Textil / Atomindustrie… Ja HURRA WO SIND WIR DENN HIER „GELANDET“…Na ja, wenigstens haben wir hier „Bombenstimmung“!!
Unser Stellplatz für drei Tage ist übervoll und wir Parken mit „Schuhlöffel“, ungebremste PKW werden mehrmals hin u her geschoben, damit alle WOMOS ein Plätzchen finden!!
Nach einem feinen „Birchermüesli“ ziehen wir noch etwas durch den Bazar, vor allem Gold & Juwelier Geschäfte stellen ihren Schmuck aus.
Die allgegenwärtigen Abschrankungen und Drehkreuze vergraulen mir den Abend Spaziergang gewaltig und lassen mich für den morgigen Stadtbummel zu Fuss nichts gutes ahnen!!
10.10. 2017 Isfahan
Die Milionenmetropole Isfahan, frühere Haupstadt IRANS.. ist mit seinen ca 2.2 Mil. Einwohner zwar gross, aber doch überschaubar.
Wenig Hochhäuser, dafür aber mit unzähligen, wunderschönen Parks durchmischt fühlt man sich hier wohl.
Die Stadt liegt ca 400 Km südöstlich der Hauptstadt Teheran auf einer Seehöhe von ca 1500 M in einer Flussoase im sehr fruchtbaren Tal des Flusses Zayandeh Rud am Rande des Zagrosgebirges.
Das moderne Isfahan ist eine bekannte Universitätsstadt, die Frauen sind natürlich auch hier schwarz verhüllt..ABER es hat sehr viele, junge Frauen, welche modern u schiC gekleidet, sind und mit Sonnenbrillen und anderen Acesoires den Schleier von ihrer Haarpracht verdrängen! Es ist ein Auslotsen, was die Sittenwächter dulden!
Schön ist, dass wir direkt im Zentrum stehen mit unseren WOMOS,sehr eng zwar, dafür können wir direkt zu Fuss zum Meydan-e Imam Hauptplatz gehen(rollen).. wenn da nicht überall Barrieren wären!!
So machen wir (ganze Gruppe) einige Umwege um auf den zweit-grössten Platz der Welt zu gelangen.
Hübsche Frauen mit guter Akustik Frauen mit guter Akustik
Der Innen hof ist ein riesengrosser schöner Garten, den man sogar mit Perd und Kutsche erkunden kann.
Rundherum stehen natürlich Moscheen und Geschäfte, eine sehr lebendiger Ort!
Die Freitags-Moschee ist so riesengross mit unzähligen Gebetsräumen etc. dass wir Stunden brauchen um nur einen Teil davon zu sehen.
Gegen Mittag sind alle PLATT und geniessen eine kleine Rast in einer Teestube, ich habe zum Glück eine Cola gekriegt!
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Isfahan brummt und lebt, mit brummt der Schädel aber, weil es so viele Schikanen und Gitter gibt, dass wir Kilometer fressen, um an den gewünschten Ort zu gelangen..da gäbe es noch viel zu TUN für Rollifahrer!
Mit viel Hilfe meiner lieben Freunde, „erobere ich auch den Chehel Sotun“ (Palast der 40 Säulen) hier, unter der grossen phantastischen Säule, singt Lorenz ein wunderschönes Lied, ich bitte um Zugabe und nach einer kleinen Pause, lauschen viele Besucher den feinen Tönen.
Ein Wärter findet das nicht sooo toll und steht demonstrativ neben Lorenz, der singt aber unbeirrt weiter, was den Aufpasser sehr verunsichert.
Maya feiert heute ihren Geburtstag und ihr Wunsch, mit Lorenz zusammen ein Lied zu singen, geht hier und heute in Erfüllung.
Mein VORSPANNRAD, das mir auch auf dieser Reise über so unglaublich viele Schotterpisten, Pflastersteine der übelsten Sorte, Schlammstrassen, und Stadtführungen gedient hat, entwickelt plötzlich ein gefährliches EIGENLEBEN und scheert unverhofft zur Seite aus, gefährlich für meine Mitmenschen, smile!
So gehe ich nach unserer Rückkehr sofort an die Arbeit und zerlege meinen treuen Freund!
Durch die grossen Belastungen, (oder schlechte Material-Qualität) ist der Verschleiss enorm.
Ganz gut kriege ich es nicht hin, aber auf dem Weg zum Restaurant, wo wir zur Feier des Tages (Mayas Geburi) hin gehen, läuft es schon wieder viel besser. Auch mein Rolli bekam wieder neue Vorderräder, so dass ich wieder flott unterwegs bin, sogar mit Licht, was hier auf den Strassen übelebenswichtig ist!!
Das typische, Iranische Restaurant ist wirklich sehr nett ausgestattet, ein tolles, schnelles Bedienungs-Team (alles Männer) verwöhnt uns mit feinem Essen, samt Geburtstags-Torte!!
Danke liebe Maya und Peter für die Einladung!
Ganz in der Nähe ist eine wunderschön beleuchtete Brücke über den Zayandeh Rud Fluss, der allerdings nur Ende Winter / Frühling Wasser führt. Wir machen uns auf den Weg dorthin, überqueren grosse Strassen, fluchtartig, schaffen es Drehkreuze zu Passieren:
DAS geht so:
Vor das Kreuz fahren, nach vorne rutschen, Rad nach vorne richten, Beine nach vorne werfen, welche ein Helfer zieht, Ausatmen und einfach durchschieben, wieder Einatmen!!
Auf zig Umwegen und vielen Treppenstufen, stehen wir auf der hell erleuchteten Brücke, welche bis vor ca 20 Jahren noch offen war für den Verkehr. Die Brücke verbindet den ARMENISCHEN TEIL DER STADT und wurde von einem reichen Mitbewohner gespendet, damit die Armenische Bevölkerung nicht total abgeschnitten waren.
Ein weiterer interessanter Tag geht zu Ende.
ICH BIN DANKBAR UND SO GLÜCKLICH, DASS ICH AUF DIESER SEIDENSTRASSE REISEN DARF!!
11.10. 2017 Isfahan
Der Bus holt uns 0830 Uhr ab und fährt quer durch Isfahan, zum Armenischen Stadtteil, wo die prächtige Vankkirche steht.
Viele Armenier sind 1915 beim Genozid durch die Türken, nach Isfahan geflüchtet und dort sesshaft geworden. Heute hier zu Leben ist aber alles Andere als einfach!!
Vankkirche Isfahan Reich verziehrtes „Innenleben der Kirche“ Alte Schriften Buchdruck Maschine
Es bleibt noch Zeit um den Lift und auch den Innenraum unseres WOMO einmal mehr zu ENTSTAUBEN…alle Tage wieder!!
Am Abend sind wir im „SUPERSCHNÖNEN HOTEL ABASSI“ zum Essen eingeladen! Aus einer ehemaligen KARAWANSEREI entstand hier ein „Paradies“ ich habe noch nie so eine wunderschöne Anlage gesehen.
Hoteltrakt und Park ergänzen sich unwahrscheinlich gut. Auch das „Buffet“ war prima, allerdings wurde uns nur 80 Min. zu gestanden, dann kommt schon die nächste Gruppe.
Das grosse Hotel ist aus gebucht, es stehen oft bis 10 Busse auf dem Parkplatz!
Unsere Ränzlein sind trotzdem gut gefüllt und so unternehmen wir noch einen ausgedehnten Marsch zum Meydan-e-Imam Platz, der Nachts wunderschön beleuchtet sein soll.
Nach einer halben Stunde „Verdauungs-Marsch“ stehen wir im Park. Auf der spiegelglatten Wasseroberfläche spiegeln sich die schön beleuchteten Gebäude eins zu eins im Teich!!
Nicht umsonst zählt dieser Platz zu den Schönsten der Welt!!
Auf dem Heimweg rennen wir div. Male um unser Leben, Fussgänger haben hier bestimmt eine kürzere Lebenserwartung als Autofahrer!
12.10. 2017 Isfahan – Teheran 480 Km
Da unser Parkplatz erfahrungsgemäss nach 0630 Uhr „Rammelvoll“ ist, beschlossen wir frühzeitig los zu düsen. Dieser Entscheid ist goldrichtig, problemlos verlassen wir den Platz und kommen schnell aus der fast menschenleeren Stadt auf die Autobahn. Wie meistens ist die Bahn vom „Feinsten“ in Stadtnähe, aber schon bald bald werden wir wieder kräftig geschüttelt!
An der Zahlstelle werden wir nach einem kurzen Gespräch freundlich durch gewunken und dann gehört die 3-Spurige Strasse uns fast allein!
Landschaftlich gibt die Strecke nicht viel her, so geben wir etwas Gummi und schaffen die ersten 200 Km bis zur Kaffeepause.
Zwischen Isfahan und Teheran stehen div. Forschungszentren für Atomare Zwecke. Von der Autobahn sieht man viele Wachtposten und in den Hügeln viele Gebäude, Zufahrt, Fotografieren, Anhalten strengstens verboten!!
Gegen Mittag fahren wir spontan in die Milionenstadt Qom um noch div. Gemüse u Früchte ein zu Kaufen. Dabei geraten wir in ein tolles „WESPENNEST“!
Die Zufahrtsstrassen sind verstopft, ein riesen Gewusel…in einem grossen Hof stehen ca 50-60 Kamele, gesattelt und reich geschmückt, bereit für einen Umzug, vermuten wir. Auf der Gegenseite kommen uns Reiter entgegen, ALLES scheint auf den Beinen zu sein.
Walda u Maya kaufen schnell das Nötigste ein und so schnell wie möglich verlassen wir die surrende Stadt, dieser Abstecher hat sich wirklich nicht gelohntèè
Vor Teheran herrscht dichter Verkehr, aber wir fahren doch noch flüssig bis zum nördlichen Stadtrand, direkt auf das Gelände des Khomeini-Shrines, wo wir auf einem riesigen Platz stehen können.
Es wimmelt auch hier von schwarz gekleideten Pilger, welche mit Bussen angekarrt werden, die Uraltbusse voll gepfercht, auf dem Dach von vorne bis hinten 1m hoch Gepäck gestapelt!!
Die Meisten zelten hier auf dem geteerten Boden, ich bekomme „HEXENSCHUSS“ wenn ich bloss daran denke!!
Nach unserer Ankunft kreiere ich eine Spagetti-Sauce – Bologna, welche nun gemütlich vor sich hin köcherlt!
Nach einem kurzen Meeting gehen einige von uns in den Khomeini-Shrine..gwundrig wie wir halt sind!
Die strengen Kontrollen, von mürrischen Beamten, kosten uns schon ein paar Nerven, ich muss unter einigen Eisenstangen durch kriechen, als mich dann ein Soldat herum zerren will, schreie ich den Typ rel.laut an, so was hasse ich grausam!!
Irgendwann stehen wir in riesigen, hohen, wunderschön dekorierten Hallen, überall Pilger am Beten, der Imam singt u betet in überlautstärke. in der Mitte, eingezäunt mit einem Silbernen Gitter. liegt der Sarg von Khomeini, viele Gläubige werfen Geldscheine hinein, ev. wurden damit die fast 30-Jährigen Bauarbeiten mit finanziert!!
Obwohl sich Khomeini bloss ein ganz normales Grab wünschte auf dem Friedhof von Teheran, wurde hier eine Ueberdimensionale Pilgerstätte gebaut, mit Moschee, Ausbildungs Zentrum für Imame, Anlässe aller Art, Waschanlagen für tausende von Gläubigen, Parkplätze für über 20 000 PKW und 100 Busse….
VON BESCHEIDENHEIT, WEIT U BREIT KEINE SPUR!!
AN ROLLIFAHRER HAT AUCH KEINER NUR EINE SEKUNDE GEDACHT, bei diesen Neubauten!!
Nach dieser „Tortur“ schmecken uns die feinen Spaghetti grad doppelt so gut!
13.10. 2017 Teheran
Nach einer schmerzhaften Nacht, meine L- Schulter ist „ausgeflippt“ riskiere ich die Busfahrt in die Stadt Teheran trotzdem.
Teheran vom Fernseh-Tower Teheran vom Fernseh-Tower
Der Verkehr in die Stadt ist, dank (Freitag=Feiertag) moderat, so dass wir frühzeitig bei der Abad-Palastanlage aus der Pahlevi-Zeit stehen!
Die Frau des Schah von Persien, Farah Diba, studierte in Frankreich Architektur und beauftragte nach Ihrer Heirat, Vertrauensmänner, welche an namhaften Auktionen, wertvolle Möbel aus dem 14-16 Jhd. ersteigerten. Die vielen Räume sind Prunk & Stilvoll eingerichtet, auch die schweren Teppiche, ein Stück à 74 m2. in MARSCHAT geknüpft, passen natürlich dazu.
In der riesigen Parkanlage stehen wunderschöne, alte Bäume, aus allen Erdteilen, alles hervorragend gepflegt und Beschriftet!
Sogar ein CAR-MUSEUM gibt es zu bestaunen, wo Private wie auch Staats-Karossen aus dem Hause Daimler Benz & Rolls Royce stehen!
Staatskarossen Spielzeuge der Schah-Kinder
Von dort fahren wir direkt zum Fernseh-Turm, 435 Meter hoch, der 6. höchste der Welt. Mit dem „Schindler-Lift“ stürmen wir nach Oben bis zur Aussichts-Plattform.
Trotz extremen Sicherheits-Gitter, können wir ein paar Fotos der 15 Milionen – Stadt schiesse.
Nach einer kurzen Rast, sind wir schon wieder unterwegs zum
GOLESTAN-PALAST. welcher in der „Altstadt“ steht!
Wir bestaunen einige der unzähligen „SPIEGELSÄLE“ im weitläufigen Palast, wie Man/Frau hier wohnen konnten, bleibt für mich ein Rätsel!
Jaa, genau, ich war auch Oben, die ca 50 Stufen haben wir mit „Leichtigkeit“ gemeistert! Wir müssen allerdings immer wieder stürmische Helfer abwehren, welche mich aus lauter Eifer aus dem Rolli kippen wollen!¨
Wir quälen uns durch die nun total verstopfte Stadt nach Hause, vor die Prunkvolle Khomeini-Grabstätte..ja, die ganze ANLAGE ist immerhin 25 Hektar gross!
14.10. 2017 Teheran – Bander – Anzali (Kasp. Meer)
Obwohl die geplante lange Route durch die Berge von ¨480 auf 350 Km kurzfristig gekürzt wurde, starten wir um 0600 Uhr.
Das war eine seeehr gute Entscheidung, wir sind total erstaunt, wie viele Fahrzeuge in die Stadt wollen und auf der 4-Spurigen Autobahn schon Stau herrscht!
Wir fahren wie in einem dichtem „Fischschwarm“ Nordwärts Richtung Karaj und sind froh, der Riesenstadt Teheran endgültig entfliehen zu können.
Der Blutrote Sonnenaufgang entschädigt etwas für die eintönige Landschaft, welche uns bis nach Aderan begleitet!
Wir wählen einen kleinen Schotterweg für den Kaffeehalt und werden förmlich überrannt von mega freundlichen Iraner. Wir haben gute Gespräche auf Deutsch u Englisch, zeigen gerne unser WOMO, verteilen fleissig unser „Reiseroute-Karte“ und Kugelschreiber etc.
Dieses Paar fährt schnell nach Hause und bringt uns 4 leckere Teigtaschen..Hmm!
Nun folgt ein Passanstieg zum Kandovan, auf 2670 Meter, nach der letzten Tunnelpassage suchen wir einen Platz für den 2. Kaffeehalt.
Spontan biegen wir links ab und fahren schnell bergan auf schmaler Strasse!
Wir finden ein tolles Plätzchen, sogar mit WC und geniessen die klare, feine Bergluft und die warme Sonne.
Weit, weit oben sehe ich Schneeresten.. wir packen zusammen und fahren auf der alten Passstrasse zügig nach oben. Viele kleine u grössere Steinsbrocken liegen auf der Strasse, vielerorts wurde das vom Regen weggeschwemmte Geröll talwärts geschoben, fast auf der ganzen Strecke wurden die Leitplanken von Lawinen weg gefegt!
Unterwegs treffen wir auf einen Geissen Hirten.
Wir werden skeptisch an gekuckt, sein Ausdruck ist recht mürrisch, hmm, was wollen DIE denn da oben!
Weiter oben stehen 2 weitere Maultiere und viele schwarze Geissen, welche in den steilen Täler noch einzelne grüne Weideflecken finden.
Wir fahren geschickt um die Steine bergwärts und bald halten wir auf 2962 m.ü.M. neben einer alten Schneeverwehung!
Das alte Bergrestaurant dient vermutlich den Strassenwächter oder Hirten als Unterschlupf!
Wir überqueren die Passhöhe auf ca 3050 Meter und staunen über das herrliche Alpen Panorama, schneebedeckt, fast zum Greifen nah!
Wir verfolgen mit den Augen die Strasse Talwärts und sehen, dass sie direkt vor dem Tunnel, den wir vor 1 Std durchfahren haben, wieder einmündet!
Nach diesem Abstecher, durchfahren wir zum 2. Mal den Tunnel und ab jetzt geht es kontnuierlich Talwärts bis zum Kaspischen Meer, das sind ca 3000 Höhenmeter!
Kleine Berddörfer, Bergbäche, bald auch sehr bunte, in allen Farben leuchtende Ahorn u Pappeln begleiten uns, leider aber auch unglaublich viele PKW, ihr liebstes Hobby:“Kurvenschneiden“!
Diese Bergstrecke gehört zu den Schönsten im IRAN.. im dichten Buchenwald, welcher uns über 50 Km begleitet, liegen UNMENGEN an Abfall, in Worten nicht zu beschreiben!
„WAS SIND DAS BLOSS FÜR SCHWEINE“!!
Am frühen Nachmittag treffen wir am Stellplatz ein, direkt am Kaspischen Meer. Wir beobachten lange Zeit das emsige Treiben der rund 30 Fischer, welche mit Booten u Netzen und Traktor u Wagen, einige Fische aus dem „Meer“ ziehen!
Aufwändiger Fischfang Guter Fang
Spontan gehen wir in ein nahes Rest. zum Fischessen, beim überqueren der 4 Spurigen Strasse, riskieren wir allerdings beinahe das Leben, obwohl es schon dunkel ist, brausen die Iraner ohne Licht über den Asphalt.
Die Forellen aus den „Bergbächen“ schmecken hervorragend!
15.10. 2017
Das Tee-Museum in Lahijan öffnet erst um 0900 Uhr, deshalb können wir heute „fast Ausschlafen“, die ca 60 Km schaffen wir in gut einer Stunde, dachten wir, doch heute ist Sonntag und jedes Dorf ist Rappelvoll Autos und hoffnungslos verstopft!!
Tee-Museum in Lahijan Tee-Plantage in Lahijan
Kashef os-Soltaneh war als Konsul in Indien und schmuggelte anfangs 20 Jh einige Teepflanzen aus Indien nach Persien.
Das Klima in Lahijan ist warm und genug feucht, so dass die Teepflanzen auf den nährstoffreichen Böden gut gedeihen.
Leider wird nur „Schwarztee“ angepflanzt und den mögen Walda u ich überhaupt nicht. Wir hatten erwartet, dass wir im Museum einiges über den Anbau und Ernte plus Verarbeitung erfahren können!
Wir haben zwar „brav“ Eintritt beahlt, dafür aber wenig bekommen!
Fazit: Ein Besuch lohnt sich nicht!
Wir zögern etwas lange, ob wir das Terassen-Dorf Masuleh, südöstlich von Rasht in 1050 m Höhe besuchen wollen. lohnt sich der UMWEG von gut 60 Km??
OK, wir fahren los, aber endlose Staus fressen uns die Zeit weg.
Der Weg führt durch ein enges, sehr schön bewaldetes Tal, die Bäume noch immer knallgrün, der Müll leuchtet in allen Farben aus allen Ecken und Winkeln, immer das gleiche Elend!
Die Sonne verliert endgültig den KAMPF gegen die dichten Wolken und so sieht das Terassen-Dorf eher trostlos aus.
Ich gebe mir einen „Schupf“ und sattle meinen Swiss-Trac, denn, TERASSEN-DÖRFER stehen meist an steilen Hängen!
Walda u Maya steigen hinauf in das Dorf, die Häuser sind nur mit Gehwegen verbunden, SCHUBKARREN sind hier das gängigste Transportmittel…ich stelle mir den „LETZTEN GANG“ vor, wenn einer stirbt!?! Ausfliegen mit Helikopter, oder doch SCHUBKARRE!
Terassendorf Masuleh auf 1050m Boutiken & Schenken hat es genügend!
Da es überall Zwischenstufen hat, sind meine Zutritts-Wege ins Dorf beschränkt, aber ich kann auf der sehr steilen Teerstrasse wieder einmal die „Klettereigenschaften“ meines Zuggerätes testen..ich schätze die Steigungen zwischen 12-16 Prozent, ganz schön happig!
So erklimme ich den Berg bis über die obersten Häuser, die Aussicht wäre bei gutem Licht grandios!
Der begehrte Safran wächst auch am Strassenrand!
Zurück im WOMO, kurz etwas Essen und dann aber subito zurück aus dem langen Tal. Dann fahren wir auf kleinen Nebenstrassen weiter Richtung Astara, wo unser heutiger Stellplatz ist!
Reisfelder, Teeplantagen, Kiwi-Plantagen, kleine Dörfer..Müll..
mega viel Leute auf den Dorf-Bazaren..unseren Augen wird es nie langweilig, alles ist quirlig & lebendig!
Statt Tausende von Neuen Moscheen zu bauen, wäre eine Müll-Verbrennungsanlage eine gute ALTERNATIVE!
Wir schaffen den Weg zum Stellplatz nicht vor Dunkelheits-Einbruch, gut 75 Km fahren wir jetzt zusammen mit unzähligen „Geisterfahrer“ ohne Licht, Fussgänger in Schwarz huschen über die 4 Spurige Strasse, Motorräder kommen uns entgegen, pausenlos werde ich beblendet und der „Fahrstil“ der von den Meisten am Tag angewendet wird, bewährt sich auch im Dunkeln.
„ES GIBT NUR EINEN WEG AUS DIESEM SCHLAMMASEL“.. HÖLLISCH AUFPASSEN!!
Diese Busse sind kaum zu töten, aber in der Nacht schlecht zu sehen..
DA BLIND!!
Aeltere Menschen müssen oft extrem lange warten, um Plätze und Strassen heil überqueren zu können, wer zu langsam ist, wird gejagt und überfahren.
Den Hunden geht es übrigens auch so, wir zählen auf dem heutigen Trip mind. 6 tote Vierbeiner!
16.10. 2017 Astara – Täbriz 350 Km
DAS war ein „Kurzes Gastspiel“ beim schönen Hotel ESTORYA in Astara, mit eigenen kleinen Seelein…NUR wir sind erst bei Dunkelheit „eingetrudelt“ um 0700 Uhr schon wieder „On the Road“!
Astara ist „Grenzstadt“ zu „Aserbaijan“ dieses Land steht nicht auf unserem „Speisezettel“, weshalb wir die Autobahn Richtung Täbris wählen!
Wie ein feuerroter Ball geht die Sonne über den dunkelgrünen Hügel auf, „TRAUMHAFTER MORGEN“!
Nach einigen Km fallen uns die sandfarbigen Gebäude mit Schiessscharten und Soldaten auf…hoher Stacheldraht sichert die Grenze zu Aserbaijan!
Viele Lastwagen, schwer beladen mit Stahl schleichen den Pass hinauf auf über 2000 M, wir möchten auf den Gipfel, um ein paar schöne Fotos zu knipsen.. der Tunnel verschluckt uns aber unverhofft und spuckt uns nach wenigen Minuten im dichten Nebel wieder aus!
Ich krame meinen „Nebelspalter“ aus der Mappe und „SCHWUPS“ kommt die Sonne wieder.
Eine „Fatima“ in Schwarz kommt mit 4 Brot aus einem Laden.. super, darauf haben wir schon länger spekuliert!
Die „Fleisch-Brättli-Brot“ sind soo lecker, dass wir im „Schnuuz“ eines vertilgt haben.
In Ardabil suchen wir die Passstrasse nach Tabriz, bei einem Taxifahrer bitten wir um einen Tipp.. na ja, obwohl wie vom Himmel gefallen, plötzlich 6-7 Driver wie wild neben mir „Palavern“, wissen wir am Schluss gleich viel.
Wir steigen alsbald einen langen Pass hinauf und sind berauscht von den herrlichen Bergen, fast kommt etwas „Heimweh“ auf!
Wir Umrunden im Laufe des Morgens den „KUHHA-YE-SABALAM“ und freuen uns an der weissen Pracht!!
Den grünen Wälder folgen nun fast schlagartig unendlich viele und vor allem auch bis zum Horizont reichende Getreidefelder.
Viele davon sind schon neu angesät, auf Anderen sind die Bauern, mit zum Teil guten Maschinen am Arbeiten!
Nach AHAR fühlen wir uns wie im Thurgau, „Mostindien“ mega grosse Obstbaum-Plantagen säumen die Strasse, die Aepfel werden gerade geerntet und in Harassen, Container, Lieferwagen, LKW, einfach mit allem was zu Bewegen ist, herum gekarrt!
Vor Tabriz wäre ein kurzer Stopp nicht schlecht.. ABER der Wind steigert sich langsam zum Sturm und wir beschliessen sogleich zum Stellplatz zu fahren.
Sand und Plastiksäcke fliegen quer über die Strasse und ich muss unser „Cämperli“ ganz tüchtig halten, dass wir auf der Strasse bleiben!
Auf dem wunderschönen Park stehen wir nun 2 Tage, bevor es dann weiter geht zum Grenzübertritt nach Aserbaijan.
17.10. 2017 Täbriz
Brrrrrh, die Nacht wurde kalt..noch 3 Grad + zeigt das Aussenthermometer und ein satter Wind weht…ABER wir können uns über einen strahlend blauen Himmel freuen. Gestern Abend fing es an zu Regnen und wir dachten schon, adee du schöner Herbst!
Ein Ur, Ur, Ur alter Renault Bus tuckert mit uns in die Altstadt. Wir werden informiert, dass nur bestimmte Busse bis in die Altstadt fahren dürfen, deshalb die alte *Chrätze*!
Im Azarbaijan-Museum bestaunen wir viele wertvolle Funde aus dem Iran.
Interessante Fundgegenstände
Gut erhaltene Skelette mit eingesetztem Edelstein im Auge[/caption
Wenn nicht ALLES schief läuft..die letzte Moschee-Besichtigung auf unserer Seidenstrasse-Reise!!
Der Weg zum riesigen Bazar ist zwar nicht weit, aber die Strassen hoffnungslos verstopft!
Bloss eine Stunde wird uns eingeräumt um den Bazar zu erkunden!
Für meinen Geschmack reicht das allerdings, die Gassen sind sehr eng, schmudelig, der Boden sehr mühsam mit dem Rolli, verlöchert und uninteressant!
An verschiedenen Ständen hängen kiloschwere „FETTBROCKEN“ WER u WIE kann so etwas verzehren, fragen wir uns??
Noch schnell ein Stopp beim Supermarkt für alle Dinge, welche wir nicht an der Strasse Kaufen können.
Peter und ich drehen noch eine grosse Runde, (2 Stunden) durch den grossen Park, hinauf, wo die riesengrosse schwarze Fahne weht, (es ist immer noch TRAUERMONAT im Iran) und ärgern uns andauernd über Treppen/ Metalschikanen, Gräben etc, etc, fahren mit dem Swiss-Trac Stufen von über 40 cm hinab, demnächst montiere ich mir SICHERHEITS GURTEN AN DEN Rollstuhl, damit ich nicht Kopfüber raus falle!!
Von diesem Hügel haben wir eine top-Aussicht über die ganze Stadt..hässlich, grau, fast keine Grünstreifen, unzählige Bauruinen!
Die 1.5 Mil. Einwohner, welche hier Leben dürfen/müssen, sind wahrlich nicht zu beneiden!!
Völlig durchfrohren kommen wir im Camper an und trinken schnell 2 heisse Bouillon, um die Lebensgeister wieder zu wecken!
Heute Abend ist noch „Seabridge-Essen“ und Offizielle Verabschiedung
unserer IRAN-Guides Sie haben uns extrem vieles über den Iran gezeigt und erzählt, ja, leider vorwiegend die „Staatstreue“ Version!
Zum Glück hatten wir mega viele und gute Gespräche mit Einheimischen,
dabei haben wir erfahren, was die Menschen über die Regierung denkt, welche Repressalien sie zu erdulden haben!
Zitat eines Mannes:
Unter dem Schah – Regime war Vieles schlecht.. ABER wir kamen vom Regen in die Trauffe…WIE werden wir die korupten Mullas wieder los??
WER sich gegen das Regime auflehnt und wehrt, lebt sehr gefährlich oder wird nicht sehr alt!!
Auch Menschen Türkischer Abstammung werden unterdrückt und diskriminiert, wie 6 Studenten erzählen!
Den IRAN mit dem eigenen WOMO bereisen zu dürfen, ist sehr interessant, abwechslungsreich, besonders auch was die Lanschaft betrifft, für Camper & uns Reisende auch manchmal anspruchsvoll, die vielen, spontanen Kontakte zu den „Einheimischen“ waren sehr herzlich und interessant, auch wenn die Sprachbarrieren oft hoch waren, ENGLISCH ist für viele Iraner ein „Fremdwort“!!
Sympatische Kontakte überall
18.10 2017 Täbris – Grenzübertritt-Norduz-Armenien 220 Km
Um 0600 Uhr rauschen wir aus Täbris hinaus und auf dem Highway Richtung Marand, der Verkehr ist noch moderat und wir können in aller Ruhe noch Diesel Auftanken und Brot einkaufen….wir haben immer noch über 1 Million Rial, die wir unbedingt „verplämpern“ müssen!
Ab Jolfa fahren wir in Östlicher Richtung dem Grenzfluss „Aras“ entlang, auf der anderen Uferseite liegt Aserbaidschan, das uns, wie Karabach gut 60 Km begleitet.
Wir sind pünktlich am Zoll Norduz, Walda kauft für die restlichen Rial Wasser etc.
Zuerst werden die „Carnet de Passage“ (Zolldokument für das Fahrzeug“) eingesammelt und müssen vom Iranischen Zoll „UNBEDINGT“ abgestempelt werden, sonst kriegen wir in der Schweiz die hinterlegten „Fr. 30 000.—„ nicht wieder zurück, weil das würde heissen, das Fahrzeug wurde nicht aus dem Iran ausgeführt!!
Die Ausreise aus dem Iran dauert leidige 3 Stunden, Alles wird zig – Mal kontrolliert, niemand weiss warum!!
Endlich stehen wir am Armenischen Zoll und füllen alsbald fleissig Papiere aus, besser gesagt, lassen Ausfüllen. Zwei Zöllner sind total gestresst und tippen sämtliche Daten von uns u unseren Fahrzeugen in div. Masken ein.
Das Übersetzen macht ihnen mega Mühe und so dauert die Abfertigung eines Womo ca 30 Min.
Nach 4 Std. sind alle „ERLEDIGT“ und können auf den naheliegenden Platz fahren!
Ein kurzes Meeting findet noch statt, dann spendiert unser Armenischer Guide „Diran“ 5 Flaschen Wodka u Bier und div. Snaks. Ein frischer Wind treibt uns aber nach 1 Std. in unsere WOMOS.
Es war ein langer Tag, mit sehr viel „Warterei“, das macht auch müde!
19.10. 2017 Grenzübertritt – Armenien – Kloster Tatev 180 Km
Trotz anfänglichen dichten Wolken, guckt schon bald die Sonne aus dem Nebel und wir durchqueren einen National Park, bevor wir über einen 2550 m hohen Pass kraxeln und warme Sonnenstrahlen geniessen.
Die Strasse ist stark befahren von Iranischen LKW, welche vor allem Diesel u Benzin nach Armenien bringen, diese z.T. steile Strasse wurde aber nicht für 40-50 Töner LKW gebaut und ist mittlerweile in erbärmlichem Zustand.
Wir hüpfen und Schaukeln wie auf einem Rodeo-Pferd, in steilen Kurven hat es Wellen von fast 50 cm, man muss höllisch aufpassen, um nicht auf zu setzen, die PKW fahren einfach ganz aussen herum!
Unser Navi ist heute wieder einmal in „Hochform“ und möchte uns dauernd auf die alten „Säumerwege“ führen! Einmal sehen wir den Wegweiser „GORIS“ da müssen wir durchfahren , unser Navi bestätigt das, trotzdem fahren wir voll in eine Sackgasse und wir müssen in einer sehr steilen Kurve umdrehen: Unsere Kiste hinten kratzt am Boden, vorne rutschen die Räder weg, ABER gedreht haben wir doch!
Schönes Wetter und traumhafte Herbst-Berglandschaft im Orangen/Gelb-Kleid mit verschneiten Gipfel entschädigt für eine endlose Holperpiste! Mein Rücken schätzt diese Schläge überhaupt nicht und fängt an zu rebellieren!
Wir erreichen unseren Standplatz und fahren schon bald mit der 2010 erbauten, längsten Seilbahn, welche 2 Täler überquert und 5750 Meter lang ist, die höchste Stelle ist 321 M.
Die 12 Min – Fahrt führt uns zum 895 gegründeten Kloster TATEV wo zeitweise über 1000 Mönche gewohnt u gelehrt und gebaut hatten-
Seit 1980 sind umfangreiche Restaurierungen im Gange, sämtliche Einnahmen aus dem Seilbahn-Geschäft, werden für die Restaurierung des Armenisch-Apostolischen Kloster eingesetzt!
Um 1800 Uhr bringt uns die „Schweizer Caraventa-Seilbahn“ wieder schnell u sicher zu unserem Stellplatz.
Wir erlebten einen wunderschönen, interessanten 1. Tag in Armenien, ich hoffe ich habe heute Nacht keinen „STRASSENALPTRAUM“ !!
20.10. 2017 Kloster Tatev – Noravank
Wie eine „Hornisse“ schiesst der „Aargauer-Röbi“ über den Parkplatz..Hoppla, da ist aber nicht gut „Wetter“!!
Tatsächlich möchte der Parkplatz-Wächter, der gestern schon einen AUFSTAND zelebrierte, die Schranke bei der Ausfahrt erst um 0900 Uhr öffnen!
Röbis Stimme wird immer lauter, (ich glaube er spricht Armenisch) das lockt den „Faulpelz“ in seinen Lada und kurz darauf ist die Schranke offen!
Beissender Smog liegt über SISIAN Der Herbst naht, die Herden ziehen Talwärts
Wir zählen wohl gegen 20 Schaf/Geissenherden welche vor dem nahenden Schnee talwärts ziehen, oft sind es mehrere Hundert Tiere, welche auf dem schnellsten Weg, (die Strasse) unterwegs sind.
Was wir hier sehen, treibt einem fast die Tränen in die Augen, soviel Armut, wo man hinguckt, kaputte Maschinen aus der Sowjet Zeit, wir haben das Gefühl, durch einen Landmaschinen-Abbruch zu Fahren.
Riesige Heuhaufen stehen bereit für den harten Winter, wo aber sind die Tiere untergebracht?
Unsere Startgeld-Reserven schmelzen und so plündern wir einen Geldautomaten in einem grösseren Dorf.
Peter beim Schattenspenden vor dem Geldautomaten Walda bewacht Peter
In Areni wollen wir in einer Weinkellerei Wein degustieren, wir kriegen aber bloss von einer Flasche und für uns Vier, bloss 2 Gläser!!
Der Wein hat eine schöne blutrote Farbe und mundet ganz gut.
Wir kaufen je eine Flasche, weil der Preis ist (für Armenien) mit 6 + 12 Franken nicht gerade günstig!
Kurz darauf biegen wir in ein sehr enges Tal ein und fahren stetig bergan, zwischen hohen Felswänden. Das macht mir in der Regel kein „Bauchweh“, aber das Gestein hier ist extrem porös und wird bei starkem Regen weg geschwemmt!
Mitten im Tal mache ich unseren Frauen den Vorschlag, die restlichen 5 Km doch zu Fuss zu Wandern, was Diese noch so gern anpacken!
Hoch über dem Tal, Kirche Noravank Hoch über dem Tal, Kirche Noravank
Wir stehen wunderschön mit Blick ins Tal, als plötzlich ca 30 teure PKW angebraus kommen und jeden cm3 freien Platz in Beschlag nehmen..
Eine Hochzeit wird gefeiert, die Trauung dauert denn auch knapp 2 Std. ein paar Fotos mit Kamera und DROHNE etc, und husch, ist die ganze Gesellschaft wieder weg.
Brautpaar Wunderschöner Sonnenuntergang
21.10. 2017 Noravank – Erevan 130 Km
Gestern vor dem Abendessen hatten wir einen herzlichen Kontakt mit Pater ISAK, welcher gut Deutsch spricht, eines seiner Hobby ist Fotografieren! Er zeigt uns auf seinem Handy wirklich gute Aufnahmen.
Er entfernt sich kurz und kommt mit zwei Farb-Postern zurück, Lorzenz (unser Pater u ich werden beschenkt) WIR haben das ja auch reedlich verdient, smile!!
Eines seiner Bilder zeigt ein grosses Steinbock Rudel, weshalb ich jetzt überall nach Steinböcken die Hänge absuche, allerdings vergebens!
Stetig fahren wir nun Talwärts Richtung Erevan und erblicken bald in der Ferne den berühmten Berggipfel „ARARAT“, leider im Dunst!
Berg Ararat Kloster Khor Virap und Ararat
Wir fahren „Haarscharf“ der Türkischen Grenze entlang zum Kloster Khor Virab
Unser bewährtes Navi zeigt uns den Weg dorthin..ABER..
Feldweg zum Kloster Jäger auf der Pirsch!!
Naturweg ja gerne, aber grad so ein „Morast“
Na klar fahre ich mit dem Swiss Trac zum Kloster hinauf, muss dann aber wie gewohnt, DRAUSSEN warten!
Endstation
Auf guten Strassen sind wir bald in der Hauptstadt Armenien, EREVAN und kämpfen uns durch dichten Verkehr zum Stellplatz beim Hotel Valensia.
Mit Hans & Karin & Maya & Peter essen wir Gemüse u Gulasch. Zu unserer Ueberraschung holt dann Hans einen feinen Vanille- Dessert und zum Verdauen gibts spez. Wodka!
22.10. 2017 RADIO EREVAN Stadtbesichtigung
Ein „Neoplan-Reisebus“ bringt uns in die noch ruhige Stadt, es ist Sonntag und die Fahrt auf eine Aussichts-Plattform über der 1.5 Millionen Stadt ist kurz.
Bei der „Mutter Armenien“ steigen wir aus und Diran erzählt uns viele interessante Dinge über die Architektur und enstehung der Stadt, sie ist im 2017 2799 Jahre alt, Ausgrabungen im 1960 belegen mit dem Gründungsstein das Alter der Stadt!
Rund herum stehen alte Kriegswaffen, Stalinorgel, MIG Flugzeuge etc!
Das Relegiöse Zentrum „Etschmiadzin“ ist unser nächstes Ziel, ausserhalb der Stadt.
Leider wird die Kirche aussen Renoviert und ist „Hinter Gitter“!
Entlang der Einfahrt stehen einige „Kreuzsteine“ aus dem 13 u 17. Jhd.
Jeder Armenier MUSS einmal in seinem Leben hier gebetet haben und so hat es an diesem herrlichen Sonntag Scharenweise Familien mit Kind und Kegel, welche in der Kirche Ein u Ausgehen, im Park Spazieren etc.
Zurück in der Stadt essen wir vorzüglich in einem kleinen Lokal und das erst noch günstig: 17500 Dram = 36 ChFr. für 4 Personen mit Getränk, inkl. Kaffee! DAS sind Preise zum Aushalten!!
Es ist schon 1500 Uhr und los geht es zum Historischen Nationalmuseum am schönen, lebhaften „Republikplatz“. Hier liegen über 10 000 Funde aus Armenien und Bilder und Dokumente vom Genozid am Armenischen Volk 1915 (Türkischer Völkermord)!
Walda bestellt: „das Buch des Flüsterns“ das in Roman-Form den Genozid beschreibt!
Zu meiner Enttäuschung wimmelt es in diesem Gebäude von Treppen u Stufen, deshalb unternehme ich einen kleinen Stadtbummel, OHNE mein treues Vorspann-Rädle, dem ist nämlich kurzum die „Puste“ aus gegangen, das gibt wieder einmal „Heimarbeit“ heute Abend!
Bei schönstem Wetter halten es einige unserer Gruppe bis 1700 Uhr im Museum aus, es sei hoch interessant gewesen!
Unterdessen sitze ich an der Sonne und amüsiere mich an der neusten Arm. Schuhmode u Kleidung…Ueber Geschmack lässt sich bekanntlich lange Streiten!!!
Im Gegensatz zu der Iranischen Bevölkerung, wo Männer u Frauen recht hübsch sind, könnte man hier die Burka dazu benützen, um die eher harten, groben Gesichtszüge zu verbergen, SORRY, meine Meinung!
Ein älterer Herr spricht mich an und er erzählt, dass er nach 30 Jahren zurück aus Deutschland gekommen ist und hier, in der sichersten Stadt der Welt, seinen Lebensabend verbringt! Keine Kriminalität, gutes gesundes Obst u Gemüse…etc etc. Was will MANN mehr..Ich werde mir das noch gründlich überlegen, wegen einem Ferienhaus!
„Zu Hause“ angelangt hilft mir Peter schnell das def. Rad zu Reparieren, vermutlich hat ein DORN zugeschlagen/ äh, gestochen meinte ich!
23.10. 2017 Erevan
Gut stehen wir am Stadtrand, so sind wir rel. Schnell aus den hässlichen alten Plattenbauten raus und können die Fahrt in ein wunderschönes Tal, bei tiefblauem Himmel voll geniessen!!
Im Dorf „Garni“, kurz vor dem Sonnentempel, können wir ein, für die Einwohner sehr mühsames Phänomen beobachten!
Strassen, Stützmauern, ja ganze Häuser und Bäume „Wandern“ talwärts was zu immensen Baukosten führt.
Kurz darauf steigen wir vor dem Sonnentempel aus. Im 17 Jhd. Wurde ein Grossteil der Tempelanlage bei einem starken Erdbeben zerstört, ein Grund könnte auch der Raub vieler Stahlstangen sein, welche die schweren Steine mit einander verbanden, ebenso das Blei, mit welchem die Löcher ausgegossen wurden. Stahl u Blei konnten damals für gutes Geld verkauft werden!
Begehrtes Eisen, das zum Verkauf „stibitzt“ wurde! Sonnentempel von Garni
Die Sowjetunion hat 1960 den Wiederaufbau bewilligt, ganze Steinblöcke wieder zum Aufbau verwendet und aus alten Steinbrüchen in der Umgebung neue Steine hin zu gefügt!
Die Zufahrtsstrasse wird grad neu gepflastert, so dass ich mich auf schrägem Pfad durchkämpfe, Peter bewahrt mich vor dem Abstürzen!
Ein Solist spielt im Innenraum auf einer „Art“ Blockflöte aus Aprikosenholz einige Lieder, ich höre es von draussen, denn die Stufen haben eine Höhe von 40 – 50 cm…Grund..damit sich die Tempelbesucher beim Aufstieg vor Gott verbeugen!
In einem Nebenraum wird ein Badehaus gezeigt, das mit heisser Luft von Aussen beheizt wurde, ganz schön CLEVER dieses Heizsystem!
Nachdem wir beim Ausgang noch schnell feine Zwetschgen etc. gekauft haben, geht’s weiter zum Felsenkloster Geghard, ganz zuhinterst im Tal.
Die div. Kirchen wurden zum Teil aus dem Felsen geschlagen , die Arbeiten wurden von OBEN, durch ein rundes Loch von ca 80 cm angefangen und nach unten weiter geführt!
Kaum vorstellbar was das für Körperliche Anstrengung und Architektonische Kunst war, um diese 4-Säulenkirchen zu erbauen.
Meine Reisekollegen erbringen heute aber auch Höchstleistungen: Sie schleppen mich erst mal hinauf vor das Felsenkloster auf grausamen Pflastersteinen, die Räder meines Rolli sind in höchster Gefahr.
ABER es kommt noch besser. im Innern der div. Kirchen überwinden wir mehrere Stufen von elender Qualität, abgebrochen und abgetreten seit Hunderten von Jahren!
Merci meinen treuen Helfern!!
Den späteren Nachmittag nützen wir noch für einen kurzen Einkauf und zum „Sönnele“ ..OBEN OHNE –Wetter!!
Für heute –Abend sind wir einmal mehr eingeladen von Seabridge zu einem mega feinen Essen, mitten in der Stadt. Wir werden mit feinen Salaten und riesigen Grillplatten verwöhnt!
Der Hauptplatz der Stadt wird Abends wunderschön beleuchtet, so dass wir spontan entscheiden, einen Verdauungs-Marsch dorthin zu wagen!
Wir werden belohnt mit einer 30 Min. Wasser/Licht/Musikshow, richtig toll, das hätten wir in EREVAN bestimmt nicht erwartet!
Punkt 2200 Uhr ist der „Spuk „ vorbei und die Menschen verziehen sich langsam.
Rund um den grossen Platz sind auffallend viele Polizei – Streifenwagen im Einsatz, das verwundert uns doch ein wenig!
24.10. 2017 Erevan – Sevan See- Kloster Haghpat 230 Km
Es ist kaum hell, als wir aus der Stadt Erevan fahren, noch kurz nach einer Gas-Tankstelle Ausschau halten und lachend feststellen…da schläft noch ALLES!!
Schnell zurück auf die Autostrasse und dann BRAUSEN wir mit 80 Kmh, durch eine bunte HERBSTMÄRCHENLANDSCHAFT dem Sevan-See entgegen.
OHNE Angst vor Löcher etc kann ich meine Blicke schweifen lassen, welch ein „Luxus“!
Vielerorts liegt ein feiner „Reif“ auf den Wiesen, Tümpel sind gefroren, die Aussentemperatur liegt bei – 1-2 Grad, Nebelschwaden ziehen über die Täler!
Viel zu früh stehen wir am Seven-See, welcher auf 1900 m.ü.M liegt und auch das Kloster SEWANAWANK, welches auf einer Halbinsel, hoch über dem See liegt, haben wir schnell gefunden!
Kloster Sewanawank Kloster Sewanawank
NUR bekommen wir eine Meldung von den Guides, dass sie wegen Technischen Problemen, erst um ca 1200 Uhr vor Ort sein können… so ein Mist!
Walda u Maya düsen schon um das Kloster, das ich gerne mit dem Swiss Trac bestiegen hätte, da habe ich aber keine Chance!
So gehen Peter und ich dem Seeufer entlang, das allerdings trostlos und dreckig ist und bestimmt nicht für Ausländische Touris anziehend wirkt!
Wir erfahren noch nebenbei, dass ein Minister hier am See ein Ferienhaus hat und vermuten, dass deshalb die Strasse in „Superform“ gebracht wurde!!
Auf „normalen Armenischen Strassen“ geht es nun gemächlich weiter, wir streifen fast ASERBAIJAN, können die MUSELMÄNNER dort beim Arbeiten auf den Felder beobachten.
Die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaijan sind eher frostig, vor allem wegen dem Besitzanspruch von Berg Karabach kommt es häufig zu Quereleien, sogar Schiessereien!
Es wundert deshalb wenig, dass die Arm. Armee hier einen grossen Stützpunkt unterhält!
Wir schwenken ab in Richtung Kloster Haghpat und fahren nun über dreissig Km auf allerübelster Strasse bergauf zum Kloster, welches auf ca 1000m liegt.
Die Frage ist oft, WO finde ich zwischen den sehr tiefen Löcher noch ein Stück Strasse zum Fahren.
Wir fahren gut Schritttempo, trotzdem übersehe ich eine lange tiefe Mulde, unser WOMO bäumt sich auf wie ein Mustang, die hinteren rechten Räder sind kurzzeitig in der Luft, Peter, welcher hinterher fährt vermutet, dass wir gleich umkippen!!!
Wie bei einem Wirbelsturm fliegt in unserem Häuschen alles durch die Luft.
Etwas benommen fahren wir weiter, von der schönen Schlucht, sehe ich praktisch nichts.
Ein Mercedes Driver, musste sein Nobelgefährt auch stehen lassen, die vordere Aufhängung ist gebrochen, das rechte Rad steht quer zur Karosserie!
Im Laufe des Nachmittags verdecken immer mehr Wolken den Himmel und wir vermuten, dass es bald Regnen könnte.
Wir kaufen am Strassenrand, (wir berücksichtigen meist die älteren Händler) noch Obst und Tomaten etc. Walda bekommt noch Tips zu den Khaki-Früchten!
ABER als wir endlich beim Kloster ankommen, weht eine kräfigte Brise und die Sonne scheint schon wieder freundlich!
Es wird schnell kühl, deshalb vertilgen wir den feinen Salat in unserem WOMO. Meia, Peter, Walda und ich diskutieren über unsere Heimreise.
Während unsere Freunde, die Fähre nach ODESSA vorziehen, nehmen wir den Landweg, dem Schwarzen Meer entlang Richtung Griechenland!!
Es stimmt uns mega traurig, dass wir uns in wenigen Tagen in Batumi, von allen unseren tollen Freunden trennen müssen!
Nie und nimmer hätten wir uns Träumen lassen, dass Reisen in so einer grossen Gruppe so kurzweilig und toll sein kann.
Eine mega tolle Gruppe Unsere WOMOS vor der Chinesischen Maue
Es ist wie so oft: Man muss es selbst ERLEBT HABEN!!
25.10. 2017 Kloster Haghpat – Tiflis 110 Km
Die Führung durch das riesige Kloster – Anlage ist höchst interessant.
Peter und ich finden trotz fast aussichtslosen Treppen rundum, ein Tor durch das wir schlüpfen können, auf dem noch nassen Gras sause ich mit Swiss Trac 10 m hinunter wie ein Pfeil.
in einer der Kirche singen Peter u ich ein Lied, die Akustik ist gewaltig.
In den div. Kirchen und Cavits wurden unzählige Priester und Geistliche in Reih und Glied beerdigt! Das heisst, ich überfahre alle diese Grabplatten, hm, komisches Gefühl.
Diese grosse Klosteranlage sollte DRINGENST RENOVIERT werden, aber die Armenische Kirchengemeinde hat dafür kein Geld.
Mit Hilfe von René u Peter erklimme ich wieder den Hügel zum Tor und fahre noch ein Stück hinauf durchs Dorf.
Lauter baufällige Bruchbuden mit def. Dächern etc. und der Winter naht…In einem Waschhäuschen stehen drei Frauen, welche ihre Wasserkanister füllen, das heisst wohl, es gibt in ihren Wohnungen kein fliessendes Wasser.
Wir fahren äusserst vorsichtig wieder zurück auf der „Emmentaler-Käse-Löcherstrecke und wollen um jeden Preis einen Schaden an unserem WOMO vermeiden.
Wir haben Glück und schon stehen WIR überraschend schnell am Zoll.
Kurz eine Besammlung bis alle Fz da sind und schon geht es im Konvoi zum Grenzübertritt..
Die Armenischen Zöllner kämpfen einmal mehr mit unseren Fahrzeugausweisen, tippen alles säuberlich in ihre Flimmerkisten, ABER dann gehts subito weiter zu den Georgier..
Pässe und Fahrzeugausweis zeigen.. und nach einer Std. rollen ALLE WOMO auf guten Strassen Richtung Tiflis!
Bei einem kurzen Halt in einem kleinen schmucken Dorf, lernen wir in Kürze die „Jugend“ kennen, welche sich zuerst sehr scheu und unschlüssig an unsere WOMOS pirschen, dann aber tüchtig Auftauen!
2 Georgische Jungs waren ganz scharf auf unser Kugelschreiber!! Eine Wohltat, diese grünen Weiden
Schon kurz nach dem Grenzübergang amüsieren wir uns an den vielen Verkaufständen, welche Milionen von Kaki UND vor allem Waschpulver in rauhen Mengen anbieten!!
DA hat wohl jeder einen PERSILSCHEIN!
Diese Waschpulver Stände stehen fast alle auf der linken Strassenseite, also Richtung Armenien, dass dort dieses weisse Pulver Mangelware ist, haben wir nie bemerkt!!
Landmaschinen sind hier sehr gefragt, es stehen sehr moderne grosse Traktoren und 6-7 Scharige Pflüge in grosser Anzahl zum Verkauf bereit, das überrascht uns sehr.
Die Felder sind aber auch gut gepflegt und vor allem noch recht grün.
Uralte Schlepper mit Raupen sehen wir aber auch noch viele, welche bestimmt noch in Betrieb sind!!
Fast unbemerkt fahren wir in die Hauptstadt von Georgien, die 1.5 Mil. Metropole ist ordentlich sauber, neben den obligaten Sowjetischen Plattenbauten enstehen zahlreiche moderne Hochhäuser.
Wir durchqueren die ganze Stadt, ohne Navi fast unmöglich, wir landen zwar kurz in einer Sackgasse, aber finden bald darauf den „Turtle Lake“!
Dieser kleine See zieht Scharenweise Besucher aus der nahen Stadt an, zum Glück ist unser Platz reserviert.
Am Abend essen wir im nahen Seerestaurant einen feinen Lachs, (Walda) und ich ein Beef Steak, dazu einen feinen Rotwein, alles wunderbar, ABER für Georgien wohl etwas teuer…unser Startgeld von 200 Lari sind fast verspiesen!!
Die Nacht ist lau und warm und vor allem SEHR LAUT.. einige Jungs Grölen und Saufen und Singen zu überlauter Musik..wollen die uns ALTEN etwa ärgern!!
26.10. 2017 Tiflis Stadtrundgang
Pünktlich tauchen 2 ordentliche (CRAFTER) auf, die für mich allerdings ungünstig sind zum Einsteigen!
Viele Hände helfen und schon sitze ich auf meinem „Tron“.
Schnell sind wir in der Alt-Stadt „Mtskheta“ und starten unsere Tour zu Fuss!
Da die Stadt Tiflis in den letzen Jahrhunderten immer wieder von Persern, Mongolen, Osmanen und Russen überfallen und zerstört wurde, besteht der Kern der Altstadt vorwiegend aus alten Holzhäusern.
Natürlich sehen wir auch moderne Gebäude, Universitäten und Regierungsgebäude etc.
Universität Universität
Entlang der lauten Hauptstrasse, findet Walda viele nette Freunde:
2 putzige *Trolle“ Alle paar Meter steht so eine Skulptur
Wir schlendern am „FREIHEITSPLATZ“ vorbei, eine goldene Statue trohnt auf einer langen Säule!
Wir schlendern durch die langen, schmalen ruhigen Gassen, welche gesäumt sind von lauter Kaffees und Restaurants, im Sommer „stept hier wohl der Bär“.
Der Magen knurrt und so geniessen wir die warme Herbstsonne und etwas zum Beissen!
Während ein Teil der Gruppe mit der Seilbahn zur „Festung NARIKALA“ aufsteigt und dort kurz herumhetzt, streiffen wir durch den schönen Park und essen noch ein Eis!
Ich absolviere die nächste Akrobatik-Uebung und schnell stürmen wir eine der besten Wein-Degustation der Stadt TBILISI!
Georgien ist bekannt für seine guten Weine, aus den über 600 Weinen dürfen wir heute 5 kosten!
Um unser Gaumen zwischendurch zu neutralisieren, stehen feine Snaks auf den Tischen.
Ein „Somenier“ erklärt die verschiedenen Weinregionen und Rebsorten, sowie eine alte Georgische Traditionelle Kellterungsart, ohne jegliche Zutaten wird der Wein in TONKRÜGE abgefüllt und 3 Monate gelagert, ALSO Biowein!
Der Rosewein, kühl serviert, schmeckt gar nicht mal schlecht. Von jedem Tisch wird von den „TESTPERSONEN“ eine Benotung verlangt..1-10 Punkte können vergeben werden!
Machen wir es kurz.. die Rotweine sind nicht nach unserem „Gusto“ und so verlassen wir diese Degustation OHNE Kauf!
Zurück beim „Schildkrötensee“ drehen wir wieder einmal eine Runde mit unseren Walking-Stöcken, aber es wimmelt immer noch von „Schlafmützen“ und es macht keinen Spass.
Etwas überraschend und nicht von Offizieller Seite, erfahren wir, dass unser „Mechaniker Suren“ Morgen direkt nach Batumi fährt und von dort sofort zurück nach Moskau-Burjatien fliegt!
Wir verabschieden uns ganz herzlich von einem tollen Begleiter, welcher immer helfend zur Stelle war!
HERZLICHEN DANK SUREN, DU HAST MICH ÜBER UNZÄHLIGE TREPPEN HOCH GESCHLEPPT!!
27.10. 2017 Tiflis – Felsenhöhlen Vardzia 280 Km
Wir durchqueren Tiflis wie eine „Geisterstadt“ um 0645 Uhr und sind nach wenigen Minuten aus der Stadt heraus!
Die Abkürzung die wir suchen, wagen wir nicht zu Fahren, das NAVI will uns andauernd in kleine Wohnquartiere locken!
So umfahren wir dieses Gebiet und sind heilfroh, als bald einmal Meldungen von Kollegen eintreffen, die auf dieser Route umkehren mussten, die Strasse war verschüttet und unpassierbar!
Schwein gehabt!!!
Bunte Herbstwälder leuchten in der Sonn
Bald geht es Kurvenreich hinauf und wir durchqueren ein langes Hochplateau, ca 2300 m.ü.M , der Wind bläst garstig und mit -3Grad wird es empfindlich kühl!
Aus vielen Täler werden Schafe, Ziegen, Kühe, Pferde in tiefere Lagen getrieben, kleine Esel sind schwer beladen mit Zelt und Hausrat, um den Hirten das Leben ein klein wenig zu erleichtern!!
Tausende von Schafen & Ziegen & Kühen ziehen TalwärtsEin Meer aus Schafwolle
Rundherum sind die Bergspitzen mit Neuschnee gepudert, am Strassenrand liegt Altschnee, der Winter kommt mit grossen Schritten!!
An einem herrlichen Bergsee trinken wir im warmen „Cämperli“ mit Maia und Peter Kaffee u Boullion und schauen dem Fischer zu, welcher allein auf welligem See, mit seinem kleinen Bötchen fischt. Das sind harte Gesellen!
Wir zweigen ab auf die gelbe Route über Manglisi – Akhalkalaki, wir fahren genau nach unserem Roadbook, das meist hilfreich ist, heute aber verrennen wir uns in der Pampas und müssen unseren Weg erfragen!
Bei herrlichem Sonnenschein erreichen wir Vardzia, und stehen direkt unter dem Höhlenkloster!
Röbi meint, dass ich mit dem Swiss-Trac bis zur Kapelle fahren kann, deshalb packe ich mein gutes „Pferdchen“ schon mal aus.
Gemeinsam ziehen wir hinauf und bevor wir den Pfad richtig erreicht haben, muss ich Kapitulieren, unzählige Stufen, welche „Bergsteiger Röbi“ nicht bemerkt hat.
Diese Höhlenstadt wurde von König Geori wurde als Festung aus dem Stein gehauen, erbauen lassen.
Alles in Kalkstein gehauen, inkl. Fluchtwege! Die Kirche fehlt natürlich nicht!
Diese Stadt bot, in zum Teil bis 7-Stöckigen Wohnungen, Platz für bis 50 000 Personen !
Seine Tochter Tamara liess daraus später ein Kloster errichten!
Unsere Besucher sind hell begeistert von den vielfältigen Räumen, samt Bäckereien, Apotheken, div. Fluchtwegen ect!
ARTE dreht zur Zeit einen Film über diese Stadt und deshalb sind verschiedene Teams mit moderner Technik am“ Drehen“, auch eine Drohne fehlt natürlich nicht!
Für heute Abend haben Walda und ich ein letztes Mal zum Essen eingeladen, für die vielen unzähligen „Hände“, welche mich über „Stock u Stein“ geschleppt und gehoben haben!
Bärbel & Hans, Irma & Behan schliessen sich uns an, weil schlicht keine Zeit mehr bleibt, für weitere Termine!
Im nahen, gemütlichen Restaurant, warten wir gespannt, was denn unser Guide Tzwiad bestellt hat!
UPS, gar nichts, es werden Speisekarten verteilt und das Chaos nimmt seinen LAUF!
Bis Jörn ein Machtwort spricht und einfach Suppe u Salat und Schaschlik bestellt, basta!!
Zu unserer grossen Verwunderung wird sofort Pilz & Beefsuppe serviert, der Salat folgt auf dem Fuss und auch das Schaschlik mit Pommes folgt unmittelbar….(In Georgien TICKT ALLES etwas anders)
Der gute Rotwein fliesst in Strömen, Kaffee ist auch erhältlich und DANN gibt es Georgischen „Grappa“, weit entfernt von einem „Italiener“, aber knapp 4 Flaschen werden runtergespült!
Gespannt warten wir auf die Rechnung, welche wir jetzt ja durch DREI teilen können!
Kaum zu glauben: Das üppige, feine Mahl kostet jeden von uns keine $ 100.—
Ein geselliger, lustiger Abend geht zu Ende!
28.10. 2010 Vardzia – Batumi Botanischer Garden 380 Km
Im Dunkeln verlassen wir das Höhlenkloster und fahren Talwärts. Die Sonne sucht ihren Weg durch die Nebelschleier, welche über dem Fluss und den herbstlichen Bäumen liegen. Auf den Wiesen liegt Raureif, eine wunderschöne „Herbststimmung“ umgibt uns!
Rinder und Schafe werden von ihren Besitzer einfach auf die Hauptstrasse getrieben, wo sie dann , in der Mitte, oder am Rand spazieren und Ihr Futter suchen!
Obwohl die Autofahrer z.T. wie die Irren durch die Herden Fahren, passieren scheinbar erstaulich wenig Unfälle!!
Wir entscheiden uns für eine gelbe „Abkürzung“ und fahren nun fleissig über 4 Hügelketten auf sehr kurvenreicher Strasse. Das Klima hat sich stark verändert, das Thermometer klettert auf 23 Grad, die Luftfeuchtigkeit auf 64 %.
In den Schluchten und Täler ist es feucht, Moose und Farn und breitblättrige Pflanzen überwuchern alles, es sieht schon ein wenig „Subtropisch“ aus und riecht auch genau so!
Die Strassen sind sehr oft in traurigem Zustand:
Weit weg von den Hauptstrassen gibt es keinen Tourismus, keine Industrie, bloss ärmliche Bauernbetriebe und viiiiiiiiiiiiiel Schmutz. Jetzt nach den Regenfällen stehen Strässchen und Einfahrten unter Wasser, ein trauriger Anblick.
Walda holt für uns 2 feine Brote, Kostenpunkt 1.2 Lari = ca 40 Rappen!
Den Botanischen Garten vor Batumi finden wir dank Navi problemlos…!NUR die Zufahrt ist radikal vollgestopft mit geschmückten Fahrzeugen..(Es muss in der Nähe ein NEST von Mercedes u BMW u Hummer geben) hochkarätig und getunt…aber vor allem infernalisch LAUT!!
Wir werden durch das Gewühl gewunken, obwohl ich hinten mit der Bühne schon haarscharf an heiligen Kotflügel vorbei husche!!
Energisch werden vor uns ein paar „Machos“ aus dem Weg geräumt und wir stehen auf gutem Boden am Rande des Botanischen Garten!
Es ist Samstag, Ende Oktober und unser Freunde, welche eine Tag früher angereist sind, zählen bis ca 1600 Uhr über „25 Hochzeiten“ , welche hier, wie am Fliessband, mit bestem Foto-Equipment (mit Drohnen etc.) im schönen Bot. Garten den schönsten Tag IHRES Lebens, Krönen!
Wir geniessen nun eine „Vorführung“ nach der Anderen, ausser dem Brautpaar dürfen alle Gäste zu Fuss an uns vorbei spazieren! Blumenpracht im Park , Ende Okt.
Die Frauen sind Farbig und bunt, in Hautengen Kleider…“wir nennen sie „Blutwürste“ mit High Heels Absatz –Höhe zwischen 10-20 cm.
Mit gequältem Blick trotten sie an uns vorbei, einige schon Barfuss!!
Heute Abend fahren wir mit Sprinter Bussen in die Stadt Batumi, unser „ABSCHIEDSESSEN VON SEABRIDGE“ steht an.
Eine gewisse „Wehmut“ ist bei vielen zu spüren….170 gemeinsame Reisetage sind def. Vorbei ., GESCHICHTE!!
Unser schönes Restaurant liegt, wie meistens, im Oberen Geschoss, ABER das stört niemanden, ein paar kräftige Arme packen zu und schon sitze ich neben dem wärmenden Holzfeuer!
Einmal mehr werden wir Fürstlich verwöhnt mit Speis u Trank.
Während dem Nachtisch taucht ein Paar auf, das uns Georgische Volks- Lieder singt!
Zwischendurch werden einige Reiseteilnehmer für ihre AUSSERORDENTLICHEN LEISTUNGEN von Renè geehrt, er macht das super, mit Charme!
Zusammen singen wir das LIED von René u Heike von den „Toten Hosen“
EINE REISE WIE DIESE!!!!
Sie beschreiben die ganze Reise von Riga – Batumi..!
Herzlichen Dank !
Auch unsere Guides verabschieden sich offiziell von uns, wir sind eine ausserordentlich tolle Gruppe!!!
Unverhofft taucht noch ein Musiker auf und spielt rassige Lieder mit dem Saxophon, es kommt Leben in die „Bude“ und wir Tanzen was das Zeug hält!
Jörn schwenkt freudestrahlend die TICKETS für die Fähre von Batumi nach Odessa, welche er nach Tagelangem Kämpfen, für 8 Fahrzeuge erhalten hat.
Einige Reiseteilnehmer haben Bedenken, durch die Türkei zu fahren und wählen deshalb den Weg über das Schwarze Meer!
ABGANG:
Abrupt endet der tolle Abend, UNSERE BUSSE STEHEN VOR DEM RESTAURANT…
UND TSCHÜSS!!!
29.10. 2017 Batumi, schöne Hafenstadt
Um 1000 Uhr starten wir zur Stadt Besichtigung!
Wir fahren der Küste entlang, der kleinere, aber moderne Hafen liegt zu unserer Rechten.
Am Rande einer mega grossen Parkanlage steigen wir aus und kommen nicht aus dem Staunen heraus, was hier 1910 von einem Franz. Architekten geschaffen wurde!
4-5 Alleen mit wunderschönen alten Bäumen verlaufen parallel zum Meer, in Abständen von ca 50 Meter, diese sind über 7 Kilometer lang und ein Paradies für Wanderer, Walker, Radfahrer etc.
Bambus und Blumenbeete gehören dazu und ein herrlicher Duft, wir vermuten von „Jasmine“ Sträucher erfrischt den Morgen!
Es blüht wie im Sommer Bambuswäldchen Ein tolles Paar!! Herrliche alte Bäume
1915-1917 waren viele Britische Geschäftsleute hier in Batumi und haben in der kurzen Zeit viele schöne Kaufhäuser erstellt!
Viele davon wurden aber von Stalin wieder zerstört, einige sind zum Glück erhalten geblieben, nicht wenige davon als „Casino“, die hauptsächlich von „Türken“ betrieben und besucht werden.
Die Türkei ist, zum Leidwesen Vieler, ein sehr wichtiger Handelspartner für Georgien.
Extrem viele TR-LKW auf den Strassen bestätigen dies eindrücklich!
Nach einem kurzen Mittags-Imbiss, kaufen wir noch schnell 2 Flaschen Wein, für Lorenz, welcher mir lange Zeit meinen 2. Rolli mit transportiert hat!
Herzlichen Dank, lieber Freund Lorenz.
Zurück im Botanischen Garten, werden wir Zeugen von weiteren „Hochzeiten“…
Ob das hier bald „VERBOTEN WIRD“!!
Es kommt nun unweigerlich der Moment, wo wir uns von den „FÄHRLEUTEN“ verabschieden müssen, das Schiff soll um 2300 Uhr diese Nacht Auslaufen!
Der Abschied ist sehr „emotional“ und der Wunsch ist Riesengross, dass wir uns in kleineren oder grösseren Gruppen treffen möchten!
Wir bleiben noch und machen mit Holger Morgen eine weitere kurze Ausfahrt zu einer Burgruine und einem Museum.
Am 30. 10. Starten auch wir Richtung Türkischer Grenze, von wo wir Allein durch die Türkei Reisen möchten.!
Vor unserer Abfahrt aus Batumi geniessen wir mit Lorenz einen feinen Wurstsalat…es sind unsere letzten St. Galler Cervelaz, weit gereist und immer noch…eifach guet!
Lieber Lorenz, Du bist uns ein wahrhaftiger, guter Freund geworden, wir Achten und Schätzen DICH ausserordentlich!!
30.10. 2017 Batumi – ABGANG Richtung Türkei – Trabson 130 Km
Ich habe es befürchtet, die Wolken hängen tief über dem Botanischen Garten, es regnet und es fühlt sich an wie im Urwald!
Da ich nicht soo wasserfest bin, bleibe ich beim Camper. Bald guckt aber die Sonne hervor und ich kann Wasser tanken, Gasflasche wechseln, WC leeren etc, einfach so „Hausaufgaben“ verrichten, welche täglich anfallen!
Zur Belohnung gönne ich mir das 2. Letzte Schoggistängeli aus der Heimat…UND was entdecke ich da im Gefrierfach..
Genau, die allerletzten CERVELAZ ..kurz entschlossen kreiere ich einen Wurstsalat gemischt und schon stehen die Ausflügler zurück auf der Matte!
Zu unserer Freude setzt sich Lorenz auch zu uns so geniessen wir die Abschieds Mahlzeit zu dritt.
Nun verabschieden wir uns endgültig auch von Holger u Lorenz, beide sind uns in den 6 Monaten sehr ans Herz gewachsen!
Wir fahren direkt hinunter in die Stadt, wir müssen dringend LPG-Gas Tanken..der Tankwart versucht verzweifelt unsere 2 Flaschen zu füllen, das gelingt ihm allerdings nur bis zur Hälfte..besser als gar nix denken wir und winken Lorenz, der ebenfalls Gas tanken möchte!
Wir verlassen die Stadt bei strömendem Regen, ich drehe noch kurz eine Ehrenrunde zum Mini-Flughafen, aber dann nehmen wir Kurs auf den Grenzübergang!
Viele LKW stehen Schlange, wir folgen den PKW und stehen dann etwas „verloren“ da und gucken wo wir hineinschlüpfen können!
Ein Zöllner winkt uns und so kann ich vorziehen…zur Zeit stehen ca 8 Reisebusse in der Schlange, alle Insassen stürmen in das Zollhäuschen und wollen Ihre Pässe abstempeln!!!
Walda geht in der Menge unter!!
Ein Zöllner (im Häuschen auf der rechten Fz-Seite möchte meinen Pass sehen, ich recke und strecke mich, versuche ihm klar zu machen, dass ich Rolli bin…ABER er verlangt immer energischer nach meinem Pass, bis er entnervt per Funk Hilfe anfordert!
„Na also, geht doch“!
Der ganze Spuck dauert eine geschlagene Stunde, ABER jetzt fahren wir in der Türkei, dem Schwarzen Meer entlang.
Wasser haben wir allerdings mehr als genug, es giesst wie aus Kübeln und der Sturm peitscht den Regen an unsere Scheiben¨
Locker überholen wir einige PKW, welche wohl mit abgelaufenen Reifen, Respekt vor Aquaplaning haben!
Vor Trabzon essen wir eine Kleinigkeit und dürfen auf dem grossen „Brummiparkplatz“ übernachten, der Patron weisst uns eigenhändig den Platz an!
Wir stehen 20 Meter vom Meer entfernt, gewaltig wie die Wellen Rollen, Stampfen und die Gischt viele Meter in die Höhe schiesst.
Endlich trinken wir den Wein, welche uns eine Armenische Roma geschenkt hatte, brrrh gut ist anders, aber der muss jetzt endlich weg!!
Ich schrecke aus dem Schlaf, der Sturm peitscht den Regen durchs offene Fenster, es blitzt und donnert und es rieselt oder hagelt auf unser WOMO!
Wie geht es bloss unseren 8 Seefahrer-Womo, welche endlich um 2000 Uhr in See gestochen sind!!
31.10. 2017 Trabzon – Sebikarahisar 348 Km
Das Meer tobt heute Morgen noch deutlich stärker, wir sind fasziniert von den riesen Wellen und den „Sound“ dazu!
Wellen, 5-6 Meter hoch Wellen, 5-6 Meter hoch
Es nieselt leicht, als wir in Trabzon mitten durch die Stadt „Tuckern“ und fleissig nach einem TURKCELL-Geschäft Ausschau halten, wir brauchen eine Türk. SIM Karte!
Geschäfter sehen wir sogar Mehrere.. aber keine Parkmöglichkeit!
So fahren wir auf guten Strassen weiter, biegen rechts ab Richtung Kloster „Sümela“, steigen hinauf in ein schmales, Kurvenreiches Tal um dann zu erfahren, „die Anlage ist geschlossen“ von aussen anschauen, kostet 27 T-Lira.. wir lassen es sein!
Auf dem Rückweg interessieren wir uns etwas mehr für die 4 grossen Fischzuchten, in den vielen Becken juckt und springt es pausenlos!
Wir fahren weiter in das Landesinnere, klettern den ersten Pass auf über 2000 m.ü.M und begrüssen die ersten verschneiten Berge in der Türkei, das Farbenspiel, der Fichten, goldgelben Pappeln, und weissen Bergspitzen ist traumhaft schön!
Wir steuern SIRAN an und überwinden den nächsten 2000er Pass, die Strassenbau-Projekte könne n wir nicht verstehen, es werden riesige Mengen Fels ab getragen um ein z.T. 4 Spurige Strasse zu bauen!
Bald aber geniessen wir , auf schmäleren, einsamen Pfaden die Bergwelt.
Vor einem kleinen Dorf traue ich meinen Augen kaum..
Zwei Bauern pflügen einen kleinen Acker, ja das tun natürlich Taussende…ABER nicht mit 2 Kühen UND einem Holzpflug.. NEIN, es stand kein Filmteam dabei um einen „Ueli der Knecht-Streifen zu drehen“!
Keine 10 Km weiter, das Tal wird fruchtbar und breiter pflügen modernste Traktoren die fast schwarze Erde..dazwischen liegen fast 80 Jahre Entwicklung!
Auch in Sinas haben wir keine Parkmöglichkeit vor dem Türkcell-Laden, Walda kauft ausserhalb der Stadt Früchte und Gemüse und weiter geht es.
Gerne wären wir bis zum Camligöze-Stausee gefahren , aber die Dunkelheit überrascht uns und so klettern wir schnell auf einen Hügel und schauen zu, wie rundum in den kleinen Dörfer und Weiler die LICHTER angehen.
Walda kreiert schnell einen feinen „Eiertätsch“ !
LUSTIG IST DAS ZIGEUER LEBEN.. Wir geniesen es !!
01.11. 2017 Sebinkarahisar – Thasildar Park am Stausee 340 Km
Der Himmel ist einfach nur BLAU und schon bald starten wir von unserem schönen Uebernachtungsplatz…¨
Gestern Nacht hatten wir noch Besuch.. von trinkfesten Türken, welche Flaschen und Plastik einfach liegen gelassen haben, wie so oft halt!
Die Kontraste sind herrlich, frisch gepflügte Felder, braune Weiden, Fichtenwälder und als gelbe Tupfer einzelne Pappeln!
Durch das endlos lange Tal fliesst ein kleiner Fluss, welcher auf der ganzen Länge über 20 Mal gestaut und für Stromerzeugung genutzt wird.
Dazu sind unglaubliche Bauarbeiten getätigt worden, lange Kanäle den Hängen entlang, durch Berge Tunels gebohrt, halbe Berge abgesprengt, ein Bild der Verwüstung, die Natur hat hier keine RECHTE!!
Auf guten Strassen gehts voran nach ERBAA, wo Walda für uns zwei Türk. SIM Karten kauft. Bis die 2 Verträge abgeschlossen sind, dauert es ein Weilchen, aber jetzt sind wir wieder mit der Welt verbunden!
Heute Abend möchten wir endlich einen feinen Fisch essen, aber wir finden, auch den Seen entlang kein freundliches Lokal.
Bevor es eindunkelt folgen wir einem Schild „Parki“, jetzt stehen wir ganz allein im grossen Park, das Restaurant geschlossen und unsere Küche gab CH-Ravioli und Tomatensalat her, hmm.war auch lecker!
2017 Tasilthar Park – Abana 210 Km
ER könnte nicht blauer sein, der Himmel und unser nicht all zu langer Weg soll uns heute zurück an das Schwarze Meer führen!
Endlos kurven wir dem ca 40 Km langen Stausee entlang, entspannt DRIVEN wir auf der schönen Strasse und geniessen den herrlichen Ausblick..
ABER hoppla, unverhofft fangen ganz giganische Strassenbau Arbeiten an, wir erwähnen uns in CHINA, so werden mit modernsten Maschinen, ganze Berghänge weg gebaggert!
Schwer zu verstehen, WAS dahinter steckt! Wir überqueren div. Hügel u Bergketten und sehen fast ausschliesslich leere Bachbetten, JEDES Rinnsal wird abgezapft und irgendwo zu einer Turbine geleitet, das stimmt mega traurig, dass hier kein „Mittelweg“ gefunden wird!
In Duragan haben wir getankt und ich wollte gleich via a vis unser „Schmutzdruckli“ waschen, dank dem Einspruch von Walda habe ich es sein lassen!
Nach der Passage der unzähligen Baustellen mit z.T. tiefem Morast, sieht unser WOMO bis zu den Fenster rot&braun gefärbt aus!
Manchmal.. (ich meine ganz selten) lohnt es sich doch, auf die Frauen zu hören!
Im Aufstieg zum Seving Akgöl Pass 1330 m.ü.M sehen wir einen weissen Schimmer, die Bäume sind schneebedeckt!
Endlich können wir von weitem das Schwarze Meer erblicken und wir freuen uns schon mächtig auf ein feines Fischgericht!
Im Dorf „TÜRKELI“ ist tote Hose, Strandrestaurant sind geschlossen und die Küstenstrasse wird auch umgepflügt…HEUTE sind wir tatsächlich meist auf „Baustellen“ unterwegs.
Die Polizei zeigt grosses Interesse an uns und zieht uns zwei Mal aus dem Verkehr.. aber ohne Folgen!
UPS..noch vergessen:
Bei SAKIZ DAGKÖV wäre die Abzweigung Richtung Meer.. ABER Walda liest gerade den „PANNENBERICHT“ von Lorenz und seinem WOMO, so dass wir „Grölend“ daran vorbei fahren..
Schadenfreude ist selten gut und kostet uns heute satte 40 Km Umweg!
Nach Türkeli wollen wir runter zum Meer ins Dörfchen und stehen promt vor einer kleinen Burgruine!!
Walda räumt den Container zur Seite und ich räume die halbe Hecke und Unkraut zur Seite mit meinem Ueberhang, ABER gedreht haben wir!
Gemütlich tuckern wir durch „Abana“ und Walda erspäht tatsächlich ein „Fischrestaurant“
Ein Stellplatz direkt am Meer ist schnell gefunden und kurz danach stehen wir vor dem Restaurant…Hmm 3 hohe Stufen!!
Kein Problem, wir haben ja 6 Monate trainiert und der Wirt hilft tatkräftig mit.
Wir geniessen den Fisch mit viel Salat etc. und schauen zu wie ERDOAN und seine Minister im TV, Wortgewaltig Politisieren, wir verstehen NUR Diktator und Faschist…
Auf dem „Heimweg“ poschtet Walda noch schnell 2 Pulli, der Wind zieht um die Hausecken, das Meer rauscht kräftig und einige Fischerboote ziehen hinaus aufs Meer..
Brrrh, das wäre def. nichts für mich…“WEICHEIER“ würde Zhang sagen, (unser Chinesischer Guide)!!
03.11. 2017 Abana – Akeacam 170 Km
WENN DU DENKST, DU DENKST, DANN DENKST DU NUR DU DENKST…..
Heute möchten wir gemütlich der Küste entlang tuckern, aufs blaue Meer schauen und am Abend in SAFRANBOLU fein Essen!!
Genau so starten wir die ersten Kilometer.. ABER dann gehts die nächsten gut 100 Km nur noch rauf u runter, Steigungen von 20 % , und unzählige Kurven.
Wegen den vielen Baustellen sind auch die „Brummis“ unterwegs, nur kreuzen können wir meist nicht, jetzt könnte ich eine „Drohne“ gut gebrauchen, welche etwas um die Kurven späht!
Bis CIDE brauchen wir geschlagene 4 Std. für 130 Km und knapp 20 Lt. Spritverbrauch bestätigen die Strapatzen von Mensch und Fahrzeug!!
Jetzt haben wir aber die Nase voll von Küstenstrassen, welche meist weit oben am Hang verlaufen.
Die Strasse Richtung Azdavay beflügelt uns richtig, so dass wir die weisse Strasse prompt verpassen und einen weiteren Umweg fahren!
Wir tanken Gas u Diesel und fragen nach dem Weg, ABER die 4 Herren, welche grad unser WOMO mustern, wollen uns noch weiter in die Pampas schicken..
Es wird langsam dunkel, wir steigen ein schmales Strässchen empor, in der Hoffnung auf einen flachen Stellplatz.. zuoberst im Dörchen bei der Moschee, wäre eine Möglichkeit.. ABER wer möchte denn um 0500 Uhr von einem „CD-Imam“ aus dem warmen Bett gepustet werden.
Vom „Fisch-Essen“ können wir heute herrlich Träumen…
OK, ich gebe es ja zu..WIR haben etwas nach geholfen!!
DEN MOND SEHEN WIR EXREEEM VOLL HEUTE!!
UND TSCHUESS..
04.11. 2017 Akeacam – Gerede 250 Km
Energisches „Gemiaue“ lockt uns aus unserem warmen Häuschen. da hat jemand aber mächtig Hunger!
Kommt sofort..“nume ned gsprängt“
Nach der dritten Schüssel gibt der Vielfrass Ruhe! Manchmal möchte ich auch „Kater“ sein! Wir sind durch die WELT gefahren, vom Meer bis zum Alpenschnee!
Unser NAVI windet u überschlägt u wendet sich, ABER wir fahren seelenruhig auf der nigelnagelneuen Strasse dahin..äh.. ruhig ist übertrieben, eher wie auf hoher See.. die Strassenbauer hatten wohl auch etwas zu viel „Gebranntes“ getrunken, schaade für den Riesenaufwand und unser „Guide“ kennt die neue Verbindungsstrasse nicht einmal!
Auch heute passieren wir laufend Strassenbau Projekte, weiss der „MOHAMED“, woher all der „Schotter / Geld“ kommt?
Ueber „SAFRANBOLU“ hängt eine grosse Smog Glocke, die Luft stinkt nach Kohlenabgase!!
In der Nähe wird tatsächlich Safran angebaut! Schöne, z.T. restaurierte Riegelbauten
Also, ich meine, guck doch mal dort das schöne Haus..[/caption
Aufwändig zum Restaurieren!
Sämtliche Strassen durch die alten Gassen sind mit kantigen Steinen belegt..“Uebelste Sorte“ für mich und mein „Pferdchen“, ohne Swiss Trac hätte ich hier keine Chance durch das Städtchen zu ziehen!
Ich werde elend gerüttelt und geschüttelt, so dass ich am Ende meine Wirbelsäule neu „Organisieren“ muss!
Dazwischen haben wir fein gegessen und das für TL 48.50 (ca 13.– ChFr.
Es ist leider kaum zu glauben..aus unzähligen Kaminen steigt rabenschwarzer Kohlerauch auf, das Atmen fällt schwer, fast etwas witzig, dass Männer, auch Frauen mit Kopftuch dazu Zigaretten rauchen…OK, doppelt geraucht tötet schneller..!
Wir verlassen die Stadt Richtung Gerede und jetzt wird uns schnell klar, woher der gewaltige Smog stammt!
Riesige Stahlwerke, 15 Hallen so gross wie Fussballfelder, qualmen was die Kohle hergibt!
Heizkraftwerke für die Stadt, gleich nebenan, ergänzt sich prima, die Kohle wird per Güterzug angekarrt und zu Bergen auf geschüttet!!
Das Amt des „Gesundheits-Minister“ wird hier kaum sehr begehrt sein!!
Nun rollen wir aber auf der tollen, 4-Spurigen glatten Bahn dahin, ja wir fliegen mit über 100 Sachen, unser Sprinter wird seinem Namen ENDLICH wieder einmal gerecht!!
In der Nähe einiger kleiner Weiler stellen wir uns direkt neben einen kleinen Friedhof…Jungs u Mädels bleibt heute Nacht schön ruhig liegen bitte!!
Wir fahren Morgen bestimmt weiter..VERSPROCHEN!!
05.11. 2017 Gerede – Karacabey 380 Km
Unsere Nachbarn auf dem Friedhof haben sich wunderbar „still“ verhalten..NUR einmal hörte ich einen zaghaften, durstigen Ruf nach einem Bier.. ob ich das wohl geträumt habe??
Hopp, hopp hopp–Sprinter lauf Galopp und so preschen wir über die fast leere (rote Superspur“!
Es ist 0 Grad und zäher Hochnebel begleitet uns. Das breite Tal hinunter nach DUZCE muss sehr fruchtbar sein, alle 100 Meter werden unsere Augen, der Strasse entlang, mit Obst-Kunstwerken verwöhnt!
Ein riesiges Mosaik von Obstbäumen aller Art, Kiwi, Kaki, Oliven liegt vor uns..
Bei ARIFLYE drehen wir nach Süden, wenden uns von der ISTANBUL-ROUTE ab! Ueber Geye erreichen wir IZNIK, die kleine Stadt überrascht uns mit schönen Grünanlagen und vor allem mit einer sehr langen gewaltigen Stadtmauer aus dem 16 Jhd. leider arg baufällig.
Um den Iznik-See führen 2 Strassen, wir wählen die Südroute, eine kleine schmale Route führt uns hinein in Milionen von Olivenbäumen.
Ganz am Anfang legen wir einen kleinen Halt am See ein!
Walda füttert die 4 Enten am See Bis hoch hinauf stehen prächtige Olivenhaine Die Ernte der vorwiegend schwarzen Früchte ist in vollem Gange.
Ganze Dörfer entlang dem 55 Km langen Iznik-Seeufer leben vermutlich überwiegend vom Oliven Anbau, diese Bauern werden aber kaum wohlhabend, die Häuser sehen eher arm u baufällig aus!
Walda verschenkt den letzten „Kleidersack“ an 2 Frauen, welche Oliven auflesen und sortieren..die Freude ist gross und spontan bekommen wir ein paar Trauben geschenkt.
Obwohl es Sonntag ist, herrscht in der 4. grössten Stadt der Türkei..BURSA Hochbetrieb.. viele der knapp 3 Mil. Einwohner sind auf Achse und so haben wir im dichten Verkehr Zeit, uns einen kleinen Ueberblick der Stadt zu verschaffen.
Einige grosse Industriebetriebe sind vor der Stadt angesiedelt, aber vor allem Landmaschinen stehen hoch im Kurs und werden überall angeboten!
Kurvig aber zügig geht unsere Fahrt weiter bis kurz vor Karacabey, dort schweifen wir rechts ab auf eine Anhöhe, wo Walda „gschwellti“ mit Salat zu bereitet.. Hm lecker!
Ein besorgter, junger Mann fragt uns, ob denn auch alles I.O. ist bei uns, weil wir so allein am Feldrand stehen!!
06.11. 2017 Karacabey – Ende Saros-Bucht 306 Km
AMSEL, DROSSEL FINK & STAR…
Schei….en auf das Trottoir!!
Ganz falsch:
Die Stare pfeiffen voller Freude auf den wunderschönen Morgen!!
Alle Vögel sind schon da, ALLE Vögel alle..
QUER durch die ganze Türkei, sind wir noch keinen einzigen Meter AUTOBAHN gefahren.. wir ziehen die tolle Hauptstrasse, meist 4 Spurig.vor..(ich wünschte mir solche Autobahnen in der Schweiz!)
Es hat aber auch Platz für ALLE:
Seltenes Paar unterwegs! Eierfrauen unterwegs, die Hühner kommen gleich mit!
In Biga biegen wir links ab nach CAN, dort fahren wir auf einer kleinen Nebenstrasse nach KANAKKALE.
In der sehr quirligen Stadt möchten wir einen kleinen Halt einlegen, VOR der grossen Ueberfahrt nach Kilitbahir über die DARDANELLES!
ABER Parkieren ist aussichtslos, ja wir verkeilen uns in den engen Gassen und sind froh, wieder heil raus zu kommen.
Jetzt haben wir die Nase voll und steuern direkt auf das Fährterminal zu…hmm welches „Dampferli“ geht nach Istanbul etc..`?
Ein netter Türke winkt uns und schon bald hat uns die Dame ein Ticket für 50 „Stutz“ angedreht!
Wir stehen in der Warteschlange und uns wird etwas mulmig, als wir die kurze, steile Rampe erspähen. Aber ohne Kratzen stehen wir kurz darauf auf der Fähre.
Halbvoll wird nicht gefahren, deshalb dauert es noch ein ganzes Weilchen…ALLE sind sie unterwegs, Eis, Getränkverkäufer, Scheibenputzer.. ich nehme 2 TL zur Hand und möchte auch wieder einmal eine blitzblanke Frontscheibe.. aber der „Scheibenwischer“ diskutiert ewig mit meinem Nachbarn, deshalb kommen wir nicht ins Geschäft..schaade!
Auf der Ueberfahrt kreuzen wir einige Container-Frachtschiffe..stattlich aber nicht von der ganz grossen Sorte!
Eine gewaltige Festung taucht vor Kilitbahir auf..
Festung Kilitbahir Nicht alle Einwohner sind über die vielen Touristen glücklich!
Glasklar ist das Wasser der Küste entlang und schnell sind wir in Gelibolu, wo wir im kleinen Hafen, feine Fische verzehren!
Hafen von Gelibolu Fein waren sie, aber mit etwas gar vielen Gräten!
Nach einem kleinen Rundgang gehen wir zurück zum WOMO, das war übrigens bestens bewacht!
Zuoberst in der Bucht von Saron von Körfezi stehen wir dirket neben dem geschlossenen Camping direkt vor dem Mittelmeer-Zipfel!
Ich sitze noch am Lenkrad und schaue den Fledermäusen beim Jagen zu. als wir plötzlich sehr laute, aggressive Sprechchöre hören, in nächster Nähe..UPS was ist da los? Gleich daneben wird ein grosses Feuer sichtbar, nun wird mir aber etwas mulmig, ich verfolge das Geschehen und bin „Startklar“ !!
Nach einer Stunde ist es wieder ruhig, Walda ruft die Meldungen des EDA ab, über Unruhen in der Türkei!
Täglich passieren wir 5-6 Polizeikontrollen, Soldaten sind oft in Sandburgen auf der Lauer, sooo ganz friedlich ist es wohl doch nicht?!
DAS fehlte uns jetzt gerade noch, am letzten Abend vor der Ausreise!
07.11. 2017 Gelibolu – Alexandroupolis 330 Km
Im seichten Wasser, direkt vor meiner Nase suchen mehrere Fischschwärme Futter, leider komme ich nicht an das Ufer und verfluche wieder einmal meine „Situation“ im Rolli!!
Die laute Nacht haben unbeschadet überstanden und fahren Richtung Kesan. Auf der linken Seite sehen wir seit langem wieder ein grösseres Einkaufszentrum, auch die bekannten orangen MMM prangen von den Mauern.
Neugierig starten wir unsere Einkaufs-Tour, wir sind fast die Einzigen und finden hier, was an der Strasse nicht angeboten wird, zu recht teuren Preisen!
Kurz darauf stehen wir an der Türkischen Grenze, erstaunlich schnell geht es vorwärts…aber plötzlich werden wir energisch zurück gewiesen…wir müssen unser WOMO noch röntgen lassen!
Ein schicker schwarzer (teurer Audi) steht schon bald eine Stunde auf der Rampe und nichts bewegt sich… nebenan in einer schmutzigen Halle werden die „schweren Fälle“ auseinander genommen!¨
Endlich kann Walda auf die Rampe fahren und der „Schnupper-LKW“ fährt hin u her!
Nun werden gezielt unsere Wasserflaschen und Kästen durchsucht und es dauert u dauert ewig..
Mich ärgert diese Schikaniererei, wir möchten ja Ausreisen nicht umgekehrt!!
Endlich dürfen wir weiterfahren und die Einreise bei den Griechen geht schnell und unkompliziert….knapp drei Stunden hat uns dieser Uebertritt gekostet!!
Schnell fällt uns auf, dass es den Griechen eher schlechter geht, Häuser, Landwirtschaftsbetriebe, Fahrzeuge etc. marode aussehen!
Angefangene u neuere Industriegebäude stehen leer und vergammeln!
Wir freuen uns auf die Hafenstadt Alexandroupolis und da wir keinen passenden Stellplatz finden, entscheiden wir uns für den Camping-Platz, eine halbe Stunde vom Zentrum entfernt.
Endlich können wir wieder ein paar Km zu Fuss unternehmen und die vielen Kneippen u Hafenrestaurant angucken.
Kleiner, ruhiger Hafen, die Saison ist vorbei! Nein, das ist kein Griechischer „PIZZAOFEN“, sondern ein Gebetsort! Sogar Hydranten werden „umfunktioniert“!
Spontan entscheidet sich Walda für eine Haarwäsche, derweil ich die Strasse auf u ab ziehe.
Alle 20 Meter liegt ein „Köter“ auf dem Gehweg, es ist 1500 Uhr und die meisten Geschäfte haben „Siesta“!
Im Hafen ist es sehr ruhig, man sieht es überall, die SAISON ist vorbei!
Auch das Herum flanieren macht Hungrig und so bestellen wir in einer kleinen Fischerkneipe Salat & Fisch.
Zum Verdauen, spazieren wir den ganzen Weg wieder zurück „nach Hause“ zu unserem WOMO.
Es tropft auf unser Dach und ..vermutlich werden wir Morgen weiter fahren!!
08.11. 2017 Alexanroupolis – Igoumenitsa 635 Km
Ruhig war es, auf dem grossen, menschenleeren Camping Platz der Stadt…seit wir uns in Batumi getrennt haben von unserer Reisegruppe, ist das der erste Camping-Platz, den wir auf gesucht haben.
17 € hat uns dieser „Luxus“ gekostet, dafür durften wir in Stadtnähe unser WOMO sicher abstellen!
Igoumenitsa ist heute unser Ziel, aber das sind über 600 Km und das Wetter kippt um, Regen ist angesagt!! Wir fahren wie auf einem riesigen Meer, runter ins Wellental – wieder hoch auf die Spitze um dann wieder hinab zu stechen, wir fahren durch ein Farbenmeer, grüne Pinien, goldgelbe Pappeln und Eichen etc braune Aecker, Steppen, Felsen in allen Farben, die Fahrt wird nie langweilig!
Aus dem fast schwarzen Himmel fallen jetzt die ersten grossen Tropfen, wir werden tüchtig geduscht und von Windböen geschüttelt.
Nach 4 ½ Std. Fahrt haben wir über 400 Km geschafft, wau ein Durchschnitt von 93 Km pro Std. das ist absoluter Rekord auf dieser Reise!
Unserem NAVI ist es stinklangweilig und so befiehlt es uns 70 Km vor Igoumenitsa die Autobahn zu verlassen…na nu, alles glauben wir auch nicht mehr und bleiben auf der schnellen Strasse und bezahlen immer wieder fleissig unseren Obulus..Die Durchquerung von Griechenland kostet uns knapp 40 €, das ist ev. Auch ein Grund, weshalb die Autobahn fast leer ist?
Punkt 1645 Uhr fahren wir ein, in das Hafengelände von Igoumenitsa und steuern sogleich eines der vielen Büros an, welche mit grossen Plakaten für div. Reedereien werben.
Wir fragen nach einer Fähre nach Ancona IT mit Behinderten-Kabine!
HEUTE IN EINER HALBEN STUNDE fährt die nächste „Minoan – Fähre“ , Morgen um 2300 Uhr verlässt die Annek-Fähre Griechenland!!
Jetzt sind wir fast ein wenig überfordert und suchen eine Entscheidung!
Das Wetter bleibt vorläufig schlecht hier und so buchen wir ruck-zuck die Fähre für 1730 Uhr.
Schnell bezahlen wir die € 465.– und stürmen los, den Tipp bei Terminal 1 unsere Tickets abstempeln zu lassen, verstehen wir leider falsch und stehen nun in einer endlos langen LKW – Schlange..Hm, wenn das nur gut geht!!
Endlich stehen wir bei der Pass/Ticketkontrolle..super, wir werden umgehend zurück zu Terminal 1 geschickt, hinter uns stehen einige PKW welche weichen müssen, damit ich wenden kann.
Walda sprintet ins Gebäude und kommt bald darauf mit den gewünschten Papieren.
Ich stelle mich wieder hinter die LKW Kolonne, die nicht kleiner geworden ist…. passiere den Zoll und schon stehen wir vor der grossen Ladelucke der Minoan-Fähre.
Etwa 15 – 20 LKW verschwinden spurlos im Rumpf und dann sind wir an der Reihe, nur wenige PKW und 1 weiterer F-Camper rollen in den grossen Stahl-Bauch… hmm, da ist ja noch mega-viel Platz!!!
In der Hitze des Gefechtes haben wir es verpasst, ein Bild von unserer Fähre zu schiessen!
Wir werden zum Lift begleitet und stehen dann in der langen Schlange vor der Rezeption.
Ein netter Herr nimmt uns sogleich Pässe etc ab und nach 10 Min. haben wir eine wunderbare Behinderten-Kabine,, SUPER SERVICE, BESTEN DANK!!
In der Zwischenzeit hat sind wir schon auf „Hoher See“ und wir genehmigen uns zuerst einmal ein kühles Bier…brrrh,
DAS war jetzt aber doch etwas stressig.. auf alle Fälle war es die schnellste Buchung und Verladung in meiner ganzen „REISEKARRIERE“ …..
40 Min. buchen und verladen!!
Wir sprechen das junge Franz. Reisepaar an und erfahren, dass sie seit gut 2 Monaten Italien und Griechenland bereisen und jetzt ebenfalls auf dem Heimweg sind.
Natürlich erzählen auch wir von unserer tollen Reise, zeigen unseren Flyer und unterhalten uns bis das Nachtessen bereit ist.
Obwohl wir in letzter Zeit oft FISCH gegessen haben, wählen wir auch heute Fisch & Chips…
An der Kasse liefern sich ein Griechischer Fernfahrer und ein It. –Kassier ein langes u lautes Wortgefecht, so dass unser Essen kalt ist, bis wir zuschlagen können!
Die jungen „Franzosen“ gesellen sich zu uns und wir haben noch eine längere, interessante Unterhaltung.
Unsere Fähre schlingert derweil fröhlich in alle Richtungen, so dass wir es vorziehen, uns flach zu legen. Wir in der bequemen 4er Kabine, unsere Reisefreunde auf den kurzen Sofas im Aufenthaltsraum..
AM MORGEN SEHEN WIR FAST ALLE GLEICH ALT AUS!!
09.11. 2017 Fähre Igoumenitsa – Ancona 24 Std.
Das Meer hat sich während der Nacht beruhigt, so dass wir angenehm über die ADRIA schwimmen… Superfast sind wir nicht, aber mit so einer „gäbigen“ Suite können wir die 24 Stunden gut ertragen!
Ganz neu ist unser Schiffchen nicht mehr, ABER sehr ruhig, keine Vibrationen etc !
Schade, dass kein freies Internet an Bord angeboten wird. Wir kaufen also für € 11.—ein paar MB mit dem Natel von Walda.. als ich dann meinen PC starte und via Hot Spot ins Netz möchte um meinen Blog zu bearbeiten geht das nicht, dieses Paket gilt nur für ein Gerät, ärgerlich..oder dumm von mir!
Die Häuser von Ancona tauchen im Abend Licht auf, aber bis wir dann endlich aus der Fähre fahren können, dauert es noch eine gute Stunde.
Dann aber geht es zu und her wie auf dem „Monza-Ring“ , alle jagen wie gestört durch die Stadt, der Autopista entgegen.
Dort wollen vor allem die „Brummi“-Fahrer zeigen, wie schnell ihre Pferde galoppieren können!
Wir halten problemlos mit, gerne würde ich 100 Km fahren, das geht aber schlecht, denn die LKW legen schon mal 110-115 Sachen vor!
Nach gut einer Stunde sind wir etwas aus dem „Hexenkessel“ raus und gehen zum „Schock-Tanken“!
Genau.. 85 Lt Euro-Diesel kosten € 171.—im Vergleich zum Iran, wo die gleiche Menge Diesel ca € 7.—gekostet hat!
Der Tankwart gestattet uns gleich neben dem Gebäude zu uebernachten, extrem lärmig, aber wir haben keine Lust im Dunkel, abseits der Autobahn einen Platz zu suchen!
10.11. 2017 Cattolica – Chioggia 170 Km
Nach der kräftigen Dusche in der Nacht sind wir schon froh, auf trockener Piste fahren zu können. Wir peilen den bekannten Ferienort Rimini an, halten uns wo immer möglich an die Küstenstrasse, verrennen und verkeilen uns ständig und stehen dauernd im Stau, wir wollen uns gar nicht ausrechnen, wie das im Hochsommer denn aussieht!!
Uns gefällt der Baustil hier, keine mega Hotelkomplexe, sondern kleinere, z. T. sehr fein restaurierte Gebäude, dafür eines an das Andere gereiht!
Ueber Ravenna fahren wir über Land direkt nach GHIOGGIA, eine kleinere schmucke Stadt, viele alte Häuser und Gallerien und vor allem, fast wie in Venedig sehr viele kleinere Brücken über unzählige Kanäle!
Neben den teuren Segeljachten sind aber auch ganze Häfen vollgestopft mit Fischerbooten, wir fragen uns, woo diese Seeleute noch Fische und Krebse fangen können.
Eine riesige Fischerboot-Flotte steht bereit! Knochenarbeit, und unschönes ENDE der Krebse! Sardellen und Krebse werden gefischt!
In einer grossen Halle ist eine Auktion in vollem Gange, wir sind neugierig und mischen uns unter die Händler, werden alsbald ertappt und wieder aus der „heiligen Halle“ entfernt!
Auktionshalle für den Fischhandel. Kleiner „Fischtransporter“
So langsam meldet sich der Hunger.. einen feinen Fisch würden wir ganz gerne verzehren!
Auch drei Stunden später, wir haben einige Km zu Fuss die Stadt durch kämmt, sind wir nicht fündig geworden, alles geschlossen, OK, wir sind auch sehr früh am suchen, vor 1900 Uhr läuft einfach nix hier!
In einer kleinen Bar kriegen wir dann doch noch etwas in den Magen, Gnoggi mit div. Meerestieren, der Wein mundet und auch die Rechnung ist mit € 32.—nicht übertrieben.
Die Gallerie hat sich in der Zwischenzeit komplett gefüllt mit Einheimischen, welche in einer unglaublichen Lautstärke über Gott u die Welt palavern !
Wir haben unseren „Radar“ gut eingestellt und finden unser „Zuhause“ auf Anhieb!
11.11. 2017 Chiogga – Verona 150 Km
Alles Augen reiben u waschen nützt leider nichts…es bleibt neblig und zwar so stark, dass die Fahrzeuge vor uns kaum sichtbar sind!
NUN.. das hält einige Kamikaze-Fahrer nicht davon ab, ohne Licht zu fahren und zu überholen, richtige Geisterfaherer!
Auf kleinen Pfaden streben wir Richtung VERONA und pünktlich bei Stadteinfahrt, begrüsst uns die Sonne, noch zaghaft, aber immerhin!
Es ist Samstag und die schöne Stadt ist „RAPPELVOL“, mit viel Glück finden wir in Zentrum-Nähe einen Parkplatz.
Auf der Hinfahrt haben wir in den vielen kleinen Dörfern tausende von verlassenen und verfallenen Gebäuden gesehen, ein mega trauriger Anblick, die Abwanderung der Jungen Italiener ist in vollem Gange!!!
Hier in der Stadt sind ganz viele alte Gebäude unten restauriert, um Geschäfte ein zu mieten, obere Geschosse stehen aber auch hier oft leer!